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amateur 12.06.2013 10:53

Zitat:

Zitat von jhagman (Beitrag 1455585)
Es ist meine Meinung.

Das ist das neue Ding: Meinung! Meinung geht über Wissen und Wissen kommt schließlich von Wissenschaft. Alles Blödsinn. Aus aus Meinung wird dann irgendwann Glaube und dann haben wir die lästige Aufklärung endlich wieder vollständig überwunden.

Stephan

Hintermann 12.06.2013 12:31

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1455572)
Gut, eine letzte Replik zu diesem Thema: das sollte in einer guten Fachzeitschrift nicht passieren! Ich habe es selbst oft genug erlebt, wie man von den Gutachtern "auseinander genommen" wird. Richtige Stümper kommen da ganz sicher nicht durch!

Das kann ich voll bestätigen - meine Frau hat ein "Paper" bis ins "Nature" gebracht - aber bis es soweit war (und das galt auch für die anderen Publikationen) hat es ziemlich lange gedauert und viele "reviews" von konkurrierenden Wissenschaftlern gebraucht.

Gerade bei der Grundlagenforschung ist es quasi so, dass als hinkendes Beispiel BMW etwas veröffentlichen will aber erst dann darf wenn Audi und Mercedes ihr OK gegeben haben :shock:

Für Schmu ist da kaum Platz

masquerade 12.06.2013 13:43

Hallo,
habe diesen Thread eben entdeckt, größtenteils gelesen und muss jetzt auch mal noch meinen Senf dazugeben. Die Katzenpopulation und andere Tiere wie Hunde, etc. als klimaschädlich zu sehen, wie übertrieben ist das denn? Bevor sich das auf das Klima auswirkt können wir die Erde mit Kleintieren zukleistern. Selbst der so oft zitierte KFZ-CO2-Ausstoß ist doch nur der Tropfen auf den heißen Stein, auch wenn uns viele was anderes erzählen um daraus Profit zu schlagen. Wir reißen uns den hintern auf und geben Milliarden aus, um ein paar KG CO2 zu sparen, dafür blasen andere Nationen wie China Millionen Tonnen ungehindert in die Atmosphäre. Ein gewisser Klimawandel ist dazu auch noch natürlich bedingt.
Das nächste Thema ist, Häufchen im Garten. Mitten In der Stadt kann ich das ja noch verstehen, wenn man das nicht will, aber wenn ich sehe, dass sich Leute in eher Ländlichen Gegenden darüber aufregen, dann steigt mir der Puls. Das ist genau so, wie die Leute, die gegen das Krähen des Nachbarhahns klagen. Die Leute haben in ländlichen Gegenden nichts zu suchen und sollen gefälligst in die Stadt ziehen! Arme Nation, die Gerichte hat, die solchen Klagen auch noch Recht geben. (Selbst in der Nachbarschaft erlebt.)
Zuletzt, wenn ich Sachen wie Elektrozäune mit tödlicher Wirkung, etc. lese, wenn einer meinen Katzen was antut und ich bekomme raus wer es war, dann wird er seines Lebens nicht mehr froh.
Ok, jetzt hab ich auch mal dazu geschrieben ;) Für mich persönlich bleibt das Fazit, dass ich diesen Teil des Forums in Zukunft meiden werde, da ich hier herkomme um über Fotografie und das a-System zu sprechen. Aufregen kann ich mich im realen Leben über genügend Dinge.

Rob R. 12.06.2013 15:07

Die Frage die sich mir stellt WOFÜR muss man denn ohne Not überhaupt Tiere in der Wohnung haben ? Nutz- oder Wachhunde iss O.K. aber Tierhaltung in der Wohnung halt ich für überflüssig und fast schon dekadent ! Man sollte sich mehr um Menschen kümmern statt ein Tier wie einen Solchen zu behandeln oder gar als Familienmitglied zu sehen. Dann würde sich nämlich diese Problematik überhaupt nicht erst stellen ! NUR meine Meinung !

.....und NEIN ich bin KEIN Tierhasser..GANZ im Gegenteil !:top:

ingoKober 12.06.2013 15:12

So, jetzt habe ich wenigstens mal 5 Minuten und kann daher vielleicht sogar ohne typos schreiben.

Wissenschaftliche paper kritiklos zu akzeptieren wäre ...nun ja unwissenschaftlich.
Die Wissenschaft lebt von der Vielfalt der Ideen, Herangehensweisen und Blickpunkte.
Sie liefert nie reine Wahrheiten, sondern vor allem Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen und sie ist immer ebenso offen für Falsifizierung wie für Bestätigung.

Aber der Wissenschaftler an sich steht auch unter Publikationsdruck. Daher wird in der Tat manches ein wenig voreilig publiziert, manches geschönt, manches gar gefälscht. Leider. Auch gibt es durchaus Pseudowissenschaft, die sich als Wissenschaft tarnt, Studien, die sich bemühen dem voreingenommenen Geldgeber gerecht zu werden, und und und.

Aber anzunehmen, derart originierte "tendenziösen" Publikationen wären in der Überzahl oder würden einen signifikanten Anteil ausmachen wäre mindestens ebenso unseriös wie solche Machwerke.

Nein, wer sich schlau machen will hat die Pflicht, möglichst viele Blickwinkel anzusehen und die entsprechenden Publikationen zu lesen. Lesen heisst dabei kritisch lesen und dazu sowohl die eigene Kompetenz zu nutzen als auch in Beziehung zu setzen, was von anderen publiziert wurde.

Ich bin von ganzem Herzen Wissenschaftler, eine datengetriebene Persönlichkeit und bemühe mich um objektives Vorgehen. Denoch ist jedes zusammenfassende Fazit weider subjektiv ...und meines zum Thema Freigängerkatzen habe ich ja schon hinreichend deutlich gemacht.

Viele Grüße

Ingo

P.S.: Inzwischen fiel sogar das Stichwort Klima. Hier müssten wir vor allem über Kühe und Reis diskutieren, denn das sind Treibhausgasquellen, die mit den industriellen Produzenten locker mithalten können. Katzen, selbst fleissig pupsende, spielen hier dagegen keine wichtige Rolle. Also bleiben wir doch beim Thema.

P.P.S.: Ich wohne ländlich, in meinem kleinen Reihenhausgarten verlaufen mehrere Streifreviergrenzen von Nachbarskatzen. An manchen Tagen stinkt es auf der kleinen Fläche dermassen nach Katzenhinterlassenschaften, dass sich sogar schon Gäste lieber ins Haus zurückgezogen haben. In einem kleinen isolierten Beet vor meinem Haus gedeiht kaum noch eine Pflanze, da es wegen seiner lockeren Substratstruktur zu einem besonders beliebten Katzenklo geworden ist. Nicht missverstehen: Ich empfinde den Katzenkot absolut nicht als das relevante Problem, möchte aber betonen, dass er durchaus eine nachvollziehbare signifikante Belästigung sein kann.

Hintermann 12.06.2013 15:17

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 1455655)
So, jetzt habe ich wenigstens mal 5 Minuten und kann daher vielleicht sogar ohne typos schreiben.

Wissenschaftliche paper kritiklos zu akzeptieren wäre ...nun ja unwissenschaftlich.
Die Wissenschaft lebt von der Vielfalt der Ideen, Herangehensweisen und Blickpunkte.
Sie liefert nie reine Wahrheiten, sondern vor allem Wahrscheinlichkeiten und Hypothesen und sie ist immer ebenso offen für Falsifizierung wie für Bestätigung.

Aber der Wissenschaftler an sich steht auch unter Publikationsdruck. Daher wird in der Tat manches ein wenig voreilig publiziert, manches geschönt, manches gar gefälscht. Leider. Auch gibt es durchaus Pseudowissenschaft, die sich als Wissenschaft tarnt, Studien, die sich bemühen dem voreingenommenen Geldgeber gerecht zu werden, und und und.

Aber anzunehmen, derart originierte "tendenziösen" Publikationen wären in der Überzahl oder würden einen signifikanten Anteil ausmachen wäre mindestens ebenso unseriös wie solche Machwerke.

Nein, wer sich schlau machen will hat die Pflicht, möglichst viele Blickwinkel anzusehen und die entsprechenden Publikationen zu lesen. Lesen heisst dabei kritisch lesen und dazu sowohl die eigene Kompetenz zu nutzen als auch in Beziehung zu setzen, was von anderen publiziert wurde.

Ich bin von ganzem Herzen Wissenschaftler, eine datengetriebene Persönlichkeit und bemühe mich um objektives Vorgehen. Denoch ist jedes zusammenfassende Fazit weider subjektiv ...und meines zum Thema Freigängerkatzen habe ich ja schon hinreichend deutlich gemacht.

Viele Grüße

Ingo

P.S.: Inzwischen fiel sogar das Stichwort Klima. Hier müssten wir vor allem über Kühe und Reis diskutieren, denn das sind Treibhausgasquellen, die mit den industriellen Produzenten locker mithalten können. Katzen, selbst fleissig pupsende, spielen hier dagegen keine wichtige Rolle. Also bleiben wir doch beim Thema.

WÖRD! :top:

ingoKober 12.06.2013 15:41

Zitat:

Zitat von Fastboy (Beitrag 1455535)
Die Vogeljagd interessiert unseren Kater gar nicht, die Erfolgsaussichten sind ihm wahrscheinlich zu gering. Vor einigen Jahren brachte er uns im Winter einen Buntspecht – lebend. Dem armen Vogel waren die Beine mit Schnee und Eis verklumpt. Komplett unverletzt konnten wir das Tier, im Katzentransportkorb, wieder auftauen und kurze Zeit später wieder in die Freiheit entlassen. Ohne meine Katze wäre der Vogel wahrscheinlich zugrunde gegangen.

Diesen Brustton der Überzeugung finde ich immer wieder interessant. Du meinst, Deinen Kater interessiere die Vogeljagd nicht. Ohne Belege halte ich das anhand der sonstigen Geschichte für unwahrscheinlich. Was Du nicht siehst, kann dennoch existieren. Etwas nicht gesehen zu haben, ist kein Beweis für dessen Nichtexistenz.
Der Specht hat sicher gezappelt, die Wahrscheinlichkeit, dass er dabei im Katzenmaul oder von den Krallen irgendwo einen Minikratzer erhalten hat ist groß. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sich dabei an der Katze mit Pasteurellen infiziert hat und letztlich daran gestorben ist, ist ebenso groß.
Nebenbei kann man sich nur wenige Szenarien denken, die dazu führen, dass dem Specht Beine und Füsse im Schnee verkleben. Mehrere davon beeinhalten die aktive Mitwirkung Deines Katers. Ich will mangels weiterer Daten nichts unterstellen, habe aber Einspruch gegen den Pauschalfreispruch.
Fürs nächste Mal: Jeder, auch noch so gesund und unversehrt erscheinende Vogel, den eine Katze anbringt sollte dem Tierarzt vorgestellt werden, der ihn, sofern er vogelkundig ist, wahrscheinlich prophylaktisch mit Baytril oder einem anderen passenden Antibiotikum behandeln wird.

Viele Grüße

Ingo

mrieglhofer 12.06.2013 17:30

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1455521)
Mit dieser Aussage unterstellst du der Wissenschaft, dass mehr oder weniger jede Untersuchung gekauft ist. Die "klassische" Wissenschaft ist aber keine Auftragsforschung, sondern wird von öffentlichen Geldern finanziert und muss sich über beweisbare Fakten rechtfertigen.

Und das peer-review System funktioniert (mit wenigen Ausnahmen) sehr gut. Ich bin Physiker und kein Biologe und kann daher die Güte der angeführten Arbeiten nicht beurteilen - würde mich aber vorerst auf das Wissenschaftssystem verlassen.

Und ich mag diese pauschalen Unterstellungen gar nicht...

Vor allem steht es ja jedem frei, eine wissenschaftliche These zu falsifizieren. Dann aber ordentlich und mit Beweisen. Dann wird es nämlich meistens recht ruhig.

RosiePosie 12.06.2013 18:51

Schön, dass dieses Theme jetzt einen eigenen Thread bekommen hat, und da muss ich jetzt doch noch meinen Senf dazugeben.

Es gibt hier sicher einige gute Argumente gegen Katzenhaltung, besonders also in Städten oder dichtbesiedelten Gebieten. Und wie man Katzen einfach aussetzen kann, wenn man sie nicht mehr will, ist mir völlig unverständlich. Ich gebe aber zu, ich bin ein ausgesprochener Katzenmensch, und wenn ich könnte würde ich mir auch einen Tiger halten. :D

Wenn mich jemand zwingen würde einen Hund zu halten, dann will ich einen Wolf! :lol::lol:

Wir hatten früher eine Katze, die ausschliesslich in der Wohnung im 2. Stock war, niemals ins Freie gekommen ist, und trotzdem eine liebe, ausgeglichene und zufriedene Katze war. Und die hat sogar in der Wohnung einmal eine Fledermaus gefangen, die ist wohl am offenen Fenster gelandet. Da hat sie aber Pech gehabt. :roll: Als wir dann in ein Haus gezogen sind, ist die Katze erstmals ins Freie gekommen, und hat auch Mäuse gefangen, hat sich aber nie mehr als 2 Minuten Rufabstand vom Haus entfernt. Bis sie fast 19 Jahre alt war, hat sie dann hier an der äusseren Kante unseres Städtchens, d.h. eigentlich auf dem Lande, die Freiheit ganz offensichtlich genossen.

Unsere beiden (nicht mehr so) neuen Katzen stammen von einem Bauernhof (Scheunenkatzen) und sind immer frei ein und aus gegangen. Und wie soll das auch anders gehen, wenn Türen und Fenster offen stehen. Beide sind natürlich sterilisiert.

Futtern tun sie aber hauptsächlich hier - schon die Art und Weise, wie Miss Soffy mich morgens zwischen 6 und 7 ganz liebenswürdig am Ellbogen anstuppst, damit ich den Mädels das Frühstück serviere, zeigt mir doch, dass keine der beiden sich über Nacht an Mäusen und Vögeln sattgefressen hat. Und abends gegen 18 Uhr stehen sie wieder in der Küche und scheinen fast verhungert zu sein. Mag sein, dass die beiden hin und wieder auswärts essen, aber davon leben können sie sicherlich nicht. Sollte ich da mal Prozente angeben, was die beiden mit nach Hause bringen, dann fangen sie zu 95% Mäuse, der Rest sind Vögel, Frösche (igitt), und sogar grössere Insekten. Ich denke diese Verteilung gilt dann auch für die Beute, die sie eventuell nicht mit nach Hause bringen.

Gefangene Mäuse werden stolz vorgezeigt, und sind doch meistens mehr Spielzeug als Futter. Und ich habe schon mehrmals einer Maus dann den Gnadentod gegeben, wenn die Katzen mir zu lange dazu brauchten. Ich gebe zu, da bin ich nicht zart, so ist das Wesen der Katzen, denn sie sind ja Raubtiere. Gerade deshalb mag ich sie ja. Ausserdem passt es mir ganz fein, wenn die beiden die Maus selber fangen, dann brauche ich nicht auf allen Vieren hinter dem kleinen Ding her zu krabbeln, die sind ja manchmal quietschlebendig und flitzen flink unters Sofa oder unters Bett - ja Faulheit hat sicher auch was damit zu tun :oops:.

Eine Amsel sass eines Morgens auf der Garderobe im Flur und ist rausgeflogen als ich die Tür öffente - ich hatte sie vorher gar nicht gesehen, sie hatte so still dort gesessen. Ein Spatz hat es ebenfalls ins Freie geschafft, durch die geöffnete Tür. Die kann ich doch gar nicht einfangen und zum Tierarzt bringen.

Was die Nachbarn betrifft, so hatte unser Nachbar vor einiger Zeit neu angelegte Blumenbeete, welche die eine Katze als vortreffliche Katzentoilette betrachtete. Ich habe ihm gesagt, er soll ihr einen Schuh an den Kopf werden, jedesmal wenn er sie sieht, dann findet sie es dort vielleicht nicht mehr so gemütlich. Das hat auch geholfen, obwohl er sie sicher niemals getroffen hat. Und das finde ich auch ok, Wasser spritzen oder etwas werfen oder die Tiere mal laut anschreien... damit es ihnen dort nicht gefällt. Aber die Katzen "verschwinden" lassen, das finde ich doch krass. Sie sind doch trotz Allem ein Mitglied in einer Familie, vielleicht mit Kindern, genau wie es die Hunde sind.

Das Problem verwilderte Katzen, Streuner, Strassenkatzen, Stadtkatzen, oder wie man sie nennen soll, ist sicherlich ein ganz Anderes.

fotogen 12.06.2013 19:08

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 1455655)

P.P.S.: Ich wohne ländlich, in meinem kleinen Reihenhausgarten verlaufen mehrere Streifreviergrenzen von Nachbarskatzen. An manchen Tagen stinkt es auf der kleinen Fläche dermassen nach Katzenhinterlassenschaften, dass sich sogar schon Gäste lieber ins Haus zurückgezogen haben. In einem kleinen isolierten Beet vor meinem Haus gedeiht kaum noch eine Pflanze, da es wegen seiner lockeren Substratstruktur zu einem besonders beliebten Katzenklo geworden ist. Nicht missverstehen: Ich empfinde den Katzenkot absolut nicht als das relevante Problem, möchte aber betonen, dass er durchaus eine nachvollziehbare signifikante Belästigung sein kann.

Hast Du Dir schon mal die Anschaffung eines Hundes überlegt. Wenn die Katzen erstmal mitbekommen haben, dass der im Garten rumläuft, werden sie sich andere Routen überlegen.


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