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a1000 09.05.2013 22:11

Zitat:

Zitat von orangeat (Beitrag 1444861)
Laut Spiegel gab es doch 1 Mio Euro Entschädigung für die Angehörigen der Opfer der Mordserie.

Wenn du schon mal Beträge nennst, dann bitte genau.
Die Angehörigen der Opfer der Mordserie haben 600.000 erhalten, laut spiegel.de

hajoko 10.05.2013 00:00

Zitat:

Zitat von Erebos (Beitrag 1445238)
Nein, zuerst mal bringt eine Vereinigung niemand um, sondern höchstens deren Mitglieder und auch für die gilt die Unschuldsvermutung so lange, bis sie verurteilt sind. Und das ist auch gut so!

Der NSU (NationalSozialistische Untergrund) ist keine Vereinigung, auch kein e.V. oder eine demokratische Bewegung sondern eine terroristische Untergrundorganisation wie damals auch die RAF, diesmal nicht links sondern rechts. Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken :!:

Erebos 10.05.2013 01:47

Ich weiß, wofür NSU steht, danke für die Belehrung. Ersetz das Wort Vereinigung in meinem Post von mir aus durch Untergrundorganisation, das ändert nichts an meiner Aussage. Auch die "RAF" hat niemanden umgebracht, sondern deren Mitglieder. und auch damals wurde gegen diese ein Prozess geführt und nicht gegen die RAF.

About Schmidt 10.05.2013 06:00

Zitat:

Zitat von Erebos (Beitrag 1445317)
Ich weiß, wofür NSU steht, danke für die Belehrung. Ersetz das Wort Vereinigung in meinem Post von mir aus durch Untergrundorganisation, das ändert nichts an meiner Aussage. Auch die "RAF" hat niemanden umgebracht, sondern deren Mitglieder. und auch damals wurde gegen diese ein Prozess geführt und nicht gegen die RAF.

Ich denke das ist nun Haarspalterei und interessiert die Hinterbliebenen kein Deut. Wichtig ist für sie, dass verurteilt wird, wer die Tat begangen hat.
Da die Drahtzieher aus Reihen der NSU kommen und Gleichgesinnte die Tat gut heißen, sind für mich alle schuldig, die dieses Gedankengut befürworten.

Gruß Wolfgang

dey 10.05.2013 08:32

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1445320)
Da die Drahtzieher aus Reihen der NSU kommen und Gleichgesinnte die Tat gut heißen, sind für mich alle schuldig, die dieses Gedankengut befürworten.

Nur funktioniert unser freiheitlicher Rechtsstaatgedanke so nicht.
Sonst könnten wir sofort alle Salafisten und ähnliche Gedankengutträger einsperren oder ausweisen.
An sich sowieso alle Moslems; letztlich glauben sie an und unterstützen einen Glauben der sich offensichtlich nicht mit unserer Philosophie von Freiheit und Rechtsstaat vereinbaren läßt.

Das Paradoxe daran ist, dass viele Moslems ja anders sind und denken. Sie genießen Deutschland mit dem, was es ihnen bietet und denken gar nicht daran es abzuschaffen. Je mehr, desto besser für die Salafisten. Denn "Der Islam ist Teil von Deutschland." macht es schierig(er), Bewegungen ähnlich der Salafisten Einhalt zu gebieten.
War das jetzt richtig oder sind wir zu weit gegangen? Wir sind nicht konsequent bzw. unsicher im Umgang mit allem, was freiheitliche Grundordnung bedroht.
"solange es die Freiheit des Anderen nicht eingschränkt" ist so wachsweich und interpretierbar, dass jede Entscheidung nur falsch sein kann.

Zurück zu NSU.
Es sind viele Fehler gemacht worden; Teils Unfähigkeit, Teil Rechtsaugenblindheit, Teils offener Rassismus.
Das bizarre an NSU und seinen Taten ist, dass die politische Bedeutung und Zusammenhang erst nach Auflösung der NSU bekannt wurde. Unter politischem Terrorismus verstehe ich was anderes. Und da ist dann auch ein früheres Einschreiten einfacher.
Zum dreisten Vorwurf, dass die Täter im familieren Umfeld und lokaler Kriminalität zu suchen waren.
Es gibt da eine Statistik, die ich jetzt mal versuche aus dem Kopf zu zitieren.
- wir haben eine Aufklärungsquote bei Mord von 98%
- bei Aufklärung innerhalb der ersten 24h
- bei drei Tagen sinkt die Quote auf ca. 60%
- danach wird es ganz düster
- 90% aller Morde finden im engen familiären Umfeld mit starken emotionalen Verbindungen statt.

Wo würdet ihr suchen?

Eine rechtsterroristische Zelle mit eindeutigen Mordabsichten hatte keiner auf dem Radar. So etwas hat es in Deutschland seit 80 Jahren nicht mehr gegeben (so weit ich weiß).

bydey

a1000 10.05.2013 16:02

Irrelevant
 
Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1445329)
- 90% aller Morde finden im engen familiären Umfeld mit starken emotionalen Verbindungen statt.

Mag sein.
Es handelt sich hier aber um eine Mordserie mit Opfern die keine Verbindungen untereinander hatten (das wusste man ja schon), daher ist die oben erwähnte Statistik völlig irrelevant.
"Erfahrene" Beamte können natürlich trotzdem innerhalb der Opferfamilien suchen....

dey 10.05.2013 16:29

Zitat:

Zitat von a1000 (Beitrag 1445438)
Mag sein.
Es handelt sich hier aber um eine Mordserie mit Opfern die keine Verbindungen untereinander hatten (das wusste man ja schon), daher ist die oben erwähnte Statistik völlig irrelevant.
"Erfahrene" Beamte können natürlich trotzdem innerhalb der Opferfamilien suchen....

??????
Gerade dann ist die Statistik relevant.
Es geht/ging immer bei Null los und dann ist die Familie Topverdächtiger #1.

Wenn ein Zusammenhang gesehen worden wäre, wäre auch die kleine Familienwelt irgendwann aus dem Raster geflogen.

Der Zusammenhang war meines Wissens nach eine/ die mehrfach benutzte Tatwaffe. Hier wäre dann wirklich fahrlässig geschlampt worden. Und das viel geschlampt wurde steht ja außer Zweifel. Eine latent rssaistische Haltung bei den Ermittlungen kann nicht ausgeschlossen werden.

bydey

About Schmidt 10.05.2013 17:21

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 1445329)
Nur funktioniert unser freiheitlicher Rechtsstaatgedanke so nicht.
Sonst könnten wir sofort alle Salafisten und ähnliche Gedankengutträger einsperren oder ausweisen.
An sich sowieso alle Moslems; letztlich glauben sie an und unterstützen einen Glauben der sich offensichtlich nicht mit unserer Philosophie von Freiheit und Rechtsstaat vereinbaren läßt.

Das Paradoxe daran ist, dass viele Moslems ja anders sind und denken. Sie genießen Deutschland mit dem, was es ihnen bietet und denken gar nicht daran es abzuschaffen. Je mehr, desto besser für die Salafisten. Denn "Der Islam ist Teil von Deutschland." macht es schierig(er), Bewegungen ähnlich der Salafisten Einhalt zu gebieten.
War das jetzt richtig oder sind wir zu weit gegangen? Wir sind nicht konsequent bzw. unsicher im Umgang mit allem, was freiheitliche Grundordnung bedroht.
"solange es die Freiheit des Anderen nicht eingschränkt" ist so wachsweich und interpretierbar, dass jede Entscheidung nur falsch sein kann.


bydey

So ganz deiner Meinung bin ich nicht. Schließlich ist nicht jeder Moslem auch Salafist und nicht jeder, der den Islam zur Religion hat ist fanatisch. Jeder fanatische Auslegung des Glaubens ist gefährlich. Das hat das Christentum über Jahrhunderte hinweg eindrücklich bewiesen. Und mit ausweisen ist es sicher nicht getan.
In meinen Augen müsste nur die Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit und vor allem gegen das Grundgesetz erheblicher bestraft werden.

Gruß Wolfgang

BadMan 10.05.2013 18:54

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1445455)
In meinen Augen müsste nur die Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit und vor allem gegen das Grundgesetz erheblicher bestraft werden.

Natürlich kann man alle Angeklagten wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Verenigung anklagen. Vielleicht geschieht das ja auch, keine Ahnung.
Aber in dem Prozess geht es ja um verschiedene Mordfälle. Und diese Morde müssen dann natürlich für jeden Einzelfall aufgeklärt werden und ein Schuldiger gefunden werden.
Der Mörder bekommt dann jeweils lebenslänglich und die Anderen dann u.U. "nur" Beihilfe, Tolerierung, Mitwisserschaft, Behinderung der Ermittlungen, Verschleierung oder was weiß ich.

dey 10.05.2013 21:04

Ja Wolfgang. So einfach ist es nicht. Du hast mit einfachen Antworten angefangen.
Ich wollte nur mit einem anderen Beispiel zeigen, dass es hier keine einfache Antwort gibt.
Jeder Drängler und Nörgler gibt Wasser auf die Mühlen derer, die einen ordentlichen Peozess verhindern wollen.
Es ist schon viel zu viel (internationale) Politik und Rassismus mit im Spiel.
bydey


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