SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Sony A-Mount Kameras (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=24)
-   -   IR-Sperrfilter entfernen (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=89722)

aidualk 21.07.2010 06:26

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1044696)
Um diese Frage klären zu können, helfen wohl nur Testtafelaufnahmen. :D:cool:

Das brauchts nicht: Da ich die Stärken und Schwächen meiner Objektive fürs sichtbare Licht sehr gut kenne, und jetzt auf diese These hin meine Bilder nochmal kritisch durchgeschaut habe, ist klar, dass du recht hast!! :top:
Es ist kein Schärfentiefenproblem, es ist eine Objektivkorrekturgeschichte. Die Objektive müssen ca.2-3 Blenden (je nach Objektiv) stärker abgeblendet werden um die gleiche (Rand) Leistung zu bringen, wie im sichtbaren Bereich.

viele Grüße

aidualk

aidualk 21.07.2010 07:57

Toni: Hättest du für dieses Phänomen auch noch eine Erklärung/These?

Wie ich bereits geschrieben hatte, konnte ich mir aussuchen, ob der AF eher im Weitwinkel- oder im Telebereich funktionieren soll. Ich hatte mich dann für den Telebereich entschieden und tatsächlich ist es so, je länger die Brennweite umso exakter wird der AF. Je Weitwinkliger umso mehr liegt er daneben, in Richtung zu nah. Und gefühlt ändert sich diese Abweichung nahezu linear mit dem kürzer werden der Brennweite....

TONI_B 21.07.2010 14:25

Nachdenk...:roll::roll::cool::lol:

aidualk 21.07.2010 14:33

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1044833)
Nachdenk...:roll::roll::cool::lol:

mach mal :lol: ;) :top:

TONI_B 21.07.2010 14:35

Komm gerade von einer Bergtour (3355m) - da hat das Hirn zu wenig Sauerstoff bekommen. Muss erst nachtanken...:lol::cool:

TONI_B 21.07.2010 18:43

Kommt wahrscheinlich daher, dass die chromatische Aberration gnadenlos zuschlägt. Unsere Objektive sind für den sichtbaren Spektralbereich gerechnet. Wenn man dann im IR arbeitet, stimmen natürlich die Verhältnisse nicht mehr. D.h. der Brennpunkt liegt je nach Brennweite wo anders, weil jedes Objektiv eine andere chromatische Aberration aufweist. Im großen und ganzen dürften sich alle WW bzw. Teles ähnlich verhalten - so wie du es beobachtet hast. Interessant wäre es, ob APOs besser/schlechter sind? Es gibt auch einige - sehr teure - Spezialobjektive, die von UV bis IR korrigiert sind.

aidualk 21.07.2010 22:06

plausible Erklärung! :top:

Bei Gelegenheit werde ich mal meine uralten 2,8/200 APO und 2,0/100 gegen das 70-300 G SSM antreten lassen und schauen, was sich tut und ob ein Unterschied feststellbar ist. Wobei das 70-300 im IR Bereich schon eines der besseren ist. Dieses hatte ich bereits öfter im Einsatz, allerdings ist es halt auch nicht wirklich lichtstark, von daher könnte es sich wieder relativieren und der Vergleich auch nicht wirklich....

Eine ganz extreme Abweichung des AF und auch im Randabfall zeigt das Sigma 12-24 (im sichtbaren Licht ist es dagegen sehr gleichmäßig und Randstark, sogar an der 900!). Freilich ist die Brennweite schon extrem. Dieses werde ich dann auch einmal gegen das uralte Minolta 2,8/24mm testen. Aber auch hier der gewaltige Unterschied in der Lichtstärke...

viele Grüße

aidualk

TONI_B 22.07.2010 07:21

Bei den Zooms kommt ja noch dazu, dass diese ja bereits im sichtbaren Bereich Probleme mit der chromatischen Aberration haben. D.h. bereits da laufen die Farben auseinander. Noch viel mehr dann im IR.

aidualk 22.07.2010 16:40

Ein paar Testbeobachtungen der vorhandenen Objektive. Bilder habe ich jetzt keine beigefügt, weil mehr als das, was ich hier schreibe ist eh nicht zu erkennen und dafür ist mir dann der Aufwand doch zu groß:

Das Fokussieren scheint tatsächlich einzig abhängig von der Brennweite zu sein (Kamera wurde entsprechend auf lange Brennweiten justiert).

Sowohl mit dem 200er, dem 100er und dem 70-300SSM gibt es keine Fokusprobleme. Alle diese Objektive müssen aber eine Blende mehr abgeblendet werden, um die aus dem sichtbaren Licht bekannte Abbildungsleistung zu erreichen, auch die Randleistung wird dann erreicht.
Hier sind die Festen dem Zoom wg. ihrer Lichtstärke vorraus. Der Randabfall ist beim 100er bereits bei 2,8 und beim 200er bei BL 4 nahezu weg. Das Zoom braucht bei 100mm BL 5,6, besser BL 8 und ab 200mm generell BL 8 bis 11 um top zu sein (an der crop Kamera).

Die Weitwinkel haben hier viel mehr Probleme: Egal ob das Sigma Zoom (12-24) oder das 2,8/24mm Minolta, sie liegen gleich weit weg beim AF und müssen dann manuell korrigiert werden, je kürzer die Brennweite umso mehr. Der Randabfall ist bei allen Weitwinkeln dramatisch und wird beim 24er erst ab BL 5,6 besser und bei BL 8 gut. Das Sigma Zoom braucht BL 8 um halbwegs ok zu sein und BL 11 um am Rand deutlich besser zu werden, aber ich glaube, bereits Beugungsunschärfen erkennen zu können, bei BL 16 definitiv. (an der 900 im sichtbaren Licht ist das Sigma bereits bei Offenblende sehr gut!!).

Das 1,7/50mm ist ab BL 5,6 bis in die Ecken sehr gut und ab BL 8 top (wohl gemerkt, an der crop Kamera. Im sichtbaren Licht ist das 50er an der 900 bei 5,6 in den Ecken bereits top).

Das uralte 4-4,5/28-135 hat bei allen Brennweiten leichte bis mittlere Probleme mit der Fokussierung und wird erst bei BL 8 und 11 recht gut, ohne hier die sehr gute Leistung zu bringen, die es an der 900 bringt.

Fazit: Es dürfte schwierig werden wenn jemand seine 900 zur IR Kamera umbaut...;)

viele Grüße und vielen Dank an Toni für die Unterstützung!! Ich habe einiges gelernt!!

aidualk

TONI_B 22.07.2010 16:50

Wirklich interessantes Thema!

Die "alten" Festbrennweiten hatten ja sogar einen IR-Index für Unendlich. Wenn mich nicht alles täuscht, auch manche Zooms. Die Konstrukteure wussten halt was Sache ist.

Dass sich die WW-Festbrennweite so schwer tut:?:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:57 Uhr.