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HeinS 23.02.2010 12:21

Es wurden hier schon ein paar wichtige Dinge angesprochen.

Ich würde einige Sachen davon im Hinterkopf behalten und mit der Stadtverwaltung in einem offen und ehrlichen Gespräch über die Höhe der Vergütung sprechen. Und das es dabei einiges zu bedenken gibt.

Man sollte nicht durch Dumpingpreise die Fotografen benachteiligen, die davon leben.

Man will als Nichtprofi aber auch nicht für lau arbeiten.

Andererseits hat man nicht die Betriebskosten wie ein Profi, kann dadurch billiger sein.

Eigentlich der wichtigste Aspekt ist für mich die Tatsache, dass durch die vielen Amateure, die billig Aufträge ergattern die Betriebe mit Mitarbeitern vor die Hunde gehen.

Die Mitarbeiter von der Satdtverwaltung sollten genau abwägen, ob sie Amateuren eine Chance geben wollen, ob sie dem Steuer zahlenden Betrieb mit Mitarbeitern den Vorzug geben.

So leicht ist das Ganze nicht, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Ich bin weder gefragter Amateur noch bin ich gewerblicher Fotograf. Das sind nur meine Gedanken zum Thema.

Kerstin 23.02.2010 12:58

Dass der öffentliche Dienst sich überhaupt auf solche "Kuhhandel" einlassen kann verwundert mich überhaupt am meisten. Ich wette, die wollen das nur im Rahmen der anderen Tätigkeit gemacht haben zu 15 Euro/h.
Aber viel. irre ich mich auch.

binbald 23.02.2010 15:44

Zitat:

Zitat von Kerstin (Beitrag 976184)
Ich wette, die wollen das nur im Rahmen der anderen Tätigkeit gemacht haben zu 15 Euro/h.

Das erscheint schlüssig - so wird einfach die andere Tätigkeit mit zwei Stunden länger bezahlt/abgerechnet. Bei einem anderen Stundensatz muss evtl. ein neuer Vertrag (es läuft ja nix ohne Papier) gemacht werden, etc., und das ist dann schnell zu viel Aufwand und es heißt: nein danke!
So eine Verwaltung denkt ja in Verwaltungskategorien :cool:

Yttrium 23.02.2010 21:21

Zitat:

Zitat von oetzel (Beitrag 976061)
Studenten, die als Hilfwissenschaftler an der Universität arbeiten, bekommen 8 Euro ungerade pro Stunde :cool:. Ansonsten gönne ich Dir jeden höheren Stundenlohn ;)

Waaas? :shock: Also dann bist du an der falschen Uni. Mein Übungsgruppenleiter in Physik I meinte, dass er viel mehr verdient, als er sonst irgendwo verdienen könnte. Und sobald man den ersten akademischen Abschluss hat (Bachelor, also i.d.R. nach 3 Jahren), verdient man nochmal mehr. Was er genau verdient, kann ich nicht sagen, aber so wie er klang, sind es mehr als 20€ die Stunde :top:

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 976069)
Gibt es denn Konkurrenz?

Nicht wirklich ;) Es gibt die professionelle Fotografin, die denen zu teuer war. Sie wollte was im mittleren dreistelligen Bereich dafür haben :roll:

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 976088)
Genau. Außerdem wird der Auftraggeber eventuell in seinen eigenen Reihen nach jemandem suchen, der ne Digitalknipse bedienen kann, und die Bilder von der Bürokraft (umsonst) machen lassen. Zumindest unsere Stadtverwaltung käme auf diese Idee zuerst, bevor sie noch Geld bezahlen muss. Oder man ruft den "Bildermann" der Lokalpresse an. Wird auch immer wieder gerne genommen.

Möglicherweise ist der Veranstalterin das Interesse an guten Bildern von der Aktion groß genug, um mehr als 15,00 € die Stunde zu bezahlen. (s.o.)

Nein, die sehen den Unterschied zwischen meinen und geknippsten Bildern ;) Und sie sieht auch, dass die "professionelere" Fotografin viel zu teuer ist. Ich will nur auch keine Dumping-Preise.

Zitat:

Zitat von drive (Beitrag 976119)
Also ich weiss nicht, aber wenn ich die ganzen Zahlen so lese (8 €, 20 €, 25 € etc. pro h) weiss ich warum es den prof. Fotografen so schlecht geht.
Die Preise nicht so tief ansetzen wie möglich!

Zitat:

Zitat von HeinS (Beitrag 976144)
Man sollte nicht durch Dumpingpreise die Fotografen benachteiligen, die davon leben.

Man will als Nichtprofi aber auch nicht für lau arbeiten.

Andererseits hat man nicht die Betriebskosten wie ein Profi, kann dadurch billiger sein.

Eigentlich der wichtigste Aspekt ist für mich die Tatsache, dass durch die vielen Amateure, die billig Aufträge ergattern die Betriebe mit Mitarbeitern vor die Hunde gehen.

Denke ich auch irgendwie. Sieht man ja in der freien Wirtschaft: Wenn sich die Arbeitnehmer alles gefallen lassen, sinken die Löhne. Irgendnen Doofer findet sich immer ;)

Zitat:

Zitat von Kerstin (Beitrag 976184)
Dass der öffentliche Dienst sich überhaupt auf solche "Kuhhandel" einlassen kann verwundert mich überhaupt am meisten. Ich wette, die wollen das nur im Rahmen der anderen Tätigkeit gemacht haben zu 15 Euro/h.
Aber viel. irre ich mich auch.

Die haben für die Ausstellung irgendwelche Sponsoren. Auf jeden Fall haben sie zu erkennen gegeben, dass sie nun mehr Geld als erwartet zur Verfügung haben. :lol: Frag mich da jetzt aber nicht nach Details - keine Ahnung.

LG, Melanie

BadMan 23.02.2010 21:39

Zitat:

Zitat von Yttrium (Beitrag 976573)
Waaas? :shock: Also dann bist du an der falschen Uni. Mein Übungsgruppenleiter in Physik I meinte, dass er viel mehr verdient, als er sonst irgendwo verdienen könnte.

Ich weiß nicht, ob dir da Dein Übunbgsgruppenleiter einen Bären aufgebunden hat.
An deutschen Unis wird idR nach Tarifen des öffentlichen Dienstes gezahlt. Ich komme jetzt nicht auf die aktuellen Tarifbezeichnungen, früher war es BAT (Bundesangestelltentarif). Als diplomierter Naturwissenschaftler mit Promotionsstelle war eine halbe BATIIa-Stelle üblich, mit Promotion, also als wissenschaftlicher Angestellter, eine volle BATIIa. Als Diplomand oder studentische Hilfskraft war der Verdienst entsprechend niedriger. Ich habe während meiner Diplomarbeit um die 1000 DM Brutto bekommen, und das war schon viel (ok, das war 1992). Ich kenne aber Einige, die für ihre Diplomarbeit nichts bekommen haben. Vielleicht meinte dies auch Dein Übungsgruppenleiter. Die Bezahlung einer Diplomstelle, und vielleicht auch Bachelor (gab es zu meiner Zeit ja noch nicht), wird halt sehr unterschiedlich gehandhabt und hängt davon ab, ob der Lehrstuhl überhaupt eine bezahlte Stelle dafür zur Verfügung hat. Das Geld gibt es ja auch nicht für die eigentliche Diplom- oder Bachelorarbeit, sondern z.B. für die Betreuung von Praktika. Und wenn es kein Praktikum zu betreuen gibt, gibt es halt auch keine Kohle.

Yttrium 23.02.2010 21:51

Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 976586)
Ich weiß nicht, ob dir da Dein Übunbgsgruppenleiter einen Bären aufgebunden hat.
An deutschen Unis wird idR nach Tarifen des öffentlichen Dienstes gezahlt. Ich komme jetzt nicht auf die aktuellen Tarifbezeichnungen, früher war es BAT (Bundesangestelltentarif). Als diplomierter Naturwissenschaftler mit Promotionsstelle war eine halbe BATIIa-Stelle üblich, mit Promotion, also als wissenschaftlicher Angestellter, eine volle BATIIa. Als Diplomand oder studentische Hilfskraft war der Verdienst entsprechend niedriger. Ich habe während meiner Diplomarbeit um die 1000 DM Brutto bekommen, und das war schon viel (ok, das war 1992). Ich kenne aber Einige, die für ihre Diplomarbeit nichts bekommen haben. Vielleicht meinte dies auch Dein Übungsgruppenleiter. Die Bezahlung einer Diplomstelle, und vielleicht auch Bachelor (gab es zu meiner Zeit ja noch nicht), wird halt sehr unterschiedlich gehandhabt und hängt davon ab, ob der Lehrstuhl überhaupt eine bezahlte Stelle dafür zur Verfügung hat.

Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wurden die Löhne der Hilfskräfte erhöht, um die Qualität der Lehre zu verbessern (klar, wer mehr verdient, ist auch motivierter). Bezahlt wird das (die Mehrausgabe) aus den Studiengebühren. Ab dem 3. oder 5. Semester kann ich das auch machen. Dann weiß ich mehr aus erster Hand ;) Er meinte definitiv, dass er deutlich mehr verdient, als er im Supermarkt verdienen würde (und das sind hier 8€).

LG, Melanie

Wild! 23.02.2010 21:54

25,-€ pro Stunde (wird ja auch noch versteuert) sind schon heftig knapp, aber als Einstieg in Ordnung. Kann ja noch mehr draus werden.
Wenn man die Nacharbeit mit einrechnet, halbiert sich der Satz eh, also...für 25,- € wirst du den Job mit hoher Wahrscheinlichkeit bekommen...beim nächsten Mal nimmst Du dann etwas mehr ;-)

Find ich gut, sowas!

Liebe Grüße

Roland

BadMan 23.02.2010 22:07

Zitat:

Zitat von Yttrium (Beitrag 976594)
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wurden die Löhne der Hilfskräfte erhöht, um die Qualität der Lehre zu verbessern

Ok, dann scheint er wirklich eine guten Job zu haben.
Da fällt mir gerade ein, dass unsere studentischen Hilfskräfte am Aachener Klinikum in der Tat auch einen recht guten Stundenlohn hatten. Es ist halt nur kein fulltime-Job und als Student darf man wohl auch nur ein bestimmtes Monatseinkommen (oder Stundenzahl?) haben. Aber im Supermarkt hat er ja sicher auch keine 40-Stunden-Woche.

So, jetzt aber genug OT. ;)
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du angemessen entlohnt wirst, so dass Du den Job auch mit Freude ausführen kannst.

oetzel 23.02.2010 22:23

Zitat:

Zitat von Yttrium (Beitrag 976594)
Wenn ich ihn richtig verstanden habe, wurden die Löhne der Hilfskräfte erhöht, um die Qualität der Lehre zu verbessern (klar, wer mehr verdient, ist auch motivierter). Bezahlt wird das (die Mehrausgabe) aus den Studiengebühren. Ab dem 3. oder 5. Semester kann ich das auch machen. Dann weiß ich mehr aus erster Hand ;) Er meinte definitiv, dass er deutlich mehr verdient, als er im Supermarkt verdienen würde (und das sind hier 8€).

In Baden-Württemberg wurden die Löhne für studentische Hilfskräfte tatsächlich erhöht. Von 8,02 auf 7,53. Dann jetzt auf 8,22 und bald auf 8,32. Wie an der Börse, auf und nieder, immer wieder. Ahja, Jahressonderzahlung wurde um 2001 gestrichen *zack*. Als wissenschaftliche Hilfskraft (also mit akademischem Abschluss) gibts etwa 12 Euro. In Nordrhein-Westfalen ist das großzügiger mit 13,55 Euro. Mit FH Abschluss und ich schätze analog Bachelor gibt's kanpp unter 10 Euro.

Das ist natürlich der geregelte Teil. Wenn es zusätzlich etwas bei Lehrtätigkeit direkt aus dem Studiengebühren Topf gibt, dann ist das sicher kein Fehler.

Aber zum Topic: Es geht halt von bis. Wenn mehr geht, dann nimm das mit. Keine Frage. Die anderen haben es ja auch schon gesagt. Selbständigen Gehalt ist auch nur schwer mit Arbeitnehmertätigkeit vergleichbar. Es fehlt eben komplett der Arbeitgeberteil auf alle Abgaben. Dazu das eigene Equipment usw. Es kommt einfach zusammen.

Viele Grüße
Michael

SirSaggi 23.02.2010 23:58

Zitat:

Zitat von BadMan (Beitrag 976586)
Ich weiß nicht, ob dir da Dein Übunbgsgruppenleiter einen Bären aufgebunden hat.
An deutschen Unis wird idR nach Tarifen des öffentlichen Dienstes gezahlt. Ich komme jetzt nicht auf die aktuellen Tarifbezeichnungen, früher war es BAT (Bundesangestelltentarif). Als diplomierter Naturwissenschaftler mit Promotionsstelle war eine halbe BATIIa-Stelle üblich, mit Promotion, also als wissenschaftlicher Angestellter, eine volle BATIIa. Als Diplomand oder studentische Hilfskraft war der Verdienst entsprechend niedriger. Ich habe während meiner Diplomarbeit um die 1000 DM Brutto bekommen, und das war schon viel (ok, das war 1992). Ich kenne aber Einige, die für ihre Diplomarbeit nichts bekommen haben. Vielleicht meinte dies auch Dein Übungsgruppenleiter. Die Bezahlung einer Diplomstelle, und vielleicht auch Bachelor (gab es zu meiner Zeit ja noch nicht), wird halt sehr unterschiedlich gehandhabt und hängt davon ab, ob der Lehrstuhl überhaupt eine bezahlte Stelle dafür zur Verfügung hat. Das Geld gibt es ja auch nicht für die eigentliche Diplom- oder Bachelorarbeit, sondern z.B. für die Betreuung von Praktika. Und wenn es kein Praktikum zu betreuen gibt, gibt es halt auch keine Kohle.


Seit dem bei uns an der FH die Abrechnung der Studiengebühren veröffentlicht wird:

Studentische Hilfskraft:
8,50€
Tutor:
12,00€
Wissenschaftliche Hilfskraft:
15,00€


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:06 Uhr.