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Dat Ei 11.05.2004 23:23

Zitat:

Zitat von Holg
Aber zurück zu meiner Aussage:
RAW bringt gegenüber den JPEGs bei den Minoltas D7&CoKG keinen signifikanten Gewinn an Detailinformationen mehr.
Das spricht nicht gegen RAW aber doch sehr für die JPEG-Kompression.

Hey Holger,

das sehen Tester wie z.B. Phil anders. Er hatte schon der A1 eine deutlich höhere Auflösung im RAW- vs. jpg-Modus attestiert.

Dat Ei

korfri 11.05.2004 23:25

Ich mag es ja eigentlich nicht wiederholen, aber: Wer als Ziel ein 24-Bit-JPEG vorgibt, und dieselben Prioritäten setzt wie bei den "Standard-Einstellungen", der wird logischerweise auch dasselbe raus bekommen.


Bei einem so einfachen Bild wie der Uhr gibt es auch gar keinen so großen Spielraum, das Bild in die eine oder andere Richtung hin zu entwickeln. Da kann jeder der Grundidee maximaler Kontrast, maximale Farbsättigung, maximale Schärfe widerspruchslos folgen, und damit hat WinSoft dann immer recht. Der Unterschied ist marginal, und wir wollen nicht darüber streiten, auf welchem Bild man mehr Staub sieht. Auch nicht darüber, daß der RAW/JPEG-Bildausschnitt ca. 7.000 Farben mehr enthält.

Die Bilder finde ich eben sehr klar und sehr einfach. Natürlich perfekt gemacht. Man kann auch sagen, je perfekter sie im Ansatz gemacht werden, desto weniger braucht man RAW als Rettungsanker.

Mir geht es jedenfalls so, daß ich manchmal nicht gleich weiß, wie ich ein Bild optimal mache. Ich sehe evtl. erst später bei der Nachbearbeitung, was nicht rauskommt, weil es in JPEG unwiderbringlich versaut ist. Z.B. gleichzeitig ausgebrannte weiße und abgesoffene dunkle Stellen. Farben, die teilweise echt und teilweise falsch erscheinen. Solche Schwierigkeiten gibt es bei diesem Beispiel von WinSoft natürlich nicht. Nun gut, diese Uhr muß man eben nicht in RAW fotografieren, um später das optimale Bild daraus zu erarbeiten. WinSoft kann evtl. ganz auf RAW erzichten, weil er mit seiner enormen Erfahrung und seinen festen Prinzipien sowieso weiß, was er will, und wie er es erreicht.

Ich weiß allerdings von früher, daß WinSoft auch gerne mit Enhanced Digital Bracketing gearbeitet hat, um später das beste Bild einer Reihe aussuchen zu können. Auch dort hat WinSoft bestimmt mehr Erfahrungen als ich, und wählt die richtige Belichtungsreihe. So, und da ich es aber nicht weiß, mache ich in derselben Situation lieber gleich ein RAW-Bild, aus dem ich nachträglich ein Dutzend und mehr verschiedene JPEG-Bilder ableiten kann, das mir insoweit mehr bietet als 2*5*7*7*7*3*9=92.610 mögliche Aufnahmen derselben Szene, für die ich weder Zeit noch Platz habe.

Wenn jemand solche altenativen RAW-Entwicklunsprozesse mit der DRI-Technik kombinieren würde, könnte er Bilder prodzuieren, bei denen jedem die Augen übergehen.

andys 11.05.2004 23:45

Zitat:

Zitat von Holg
@andys:


- die Artefakte um die Ziffern im Jpeg lassen die Ziffern schärfer erscheinen, es sind eben durch die Kompression hinzugefügte Details,
wie der Name schon sagt: Artefakte.
Demnach sind im JPEG eher mehr Deteils sichtbar, als im RAW.
aber eben Artefakte.
Bei der weiterbearbeitung ist das RAW klar im Vorteil.

Ich will mich jetzt nur auf diesen Punkt beziehen. Der Unterschied liegt darin, dass ich jpg wegen des Saums und der Artefakte kaum noch nachschärfen kann. RAW kann ich in Lab umwandeln und stärker nachschärfen ohne Saum und Artefakte. Bei der 4 im RAW Bild würde ich an der Kante eine leicht zerfranste Kante erhalte, während im jpg nur noch eine harte Kante übrig bleibt. Das ist ein entscheidender Vorteil.
Ich will ja nicht von den nuancierten Schatten sprechen, die ich in der Nachbearbeitung in RAW noch weiter differenzieren könnte. Für solche Feinheiten bietet jpg keinen Spielraum mehr.
Aber es ist sicher nicht jedermanns Sache, das letzte aus einem Bild zu kitzeln. Dafür habe ich Verständnis. jpg ist tatsächlich schon so gut, dass man nicht unbedingt an eine Steigerung denken muss, verbunden mit mehr Arbeit.

Andys

Holg 11.05.2004 23:47

Hallo Korfi,
vielleicht ist ja Deine Lösung der externe CX-Prozess der Nikon D70
als PC-Programm für Deine A2-RAW-Daten.
Wahrscheinlich meldet die Software aber dann einen Fehler:

"insufficient information in RAW"

:lol:

-Silvax- 11.05.2004 23:54

lol langsam nimmt es echt witzige Formen hier an. :mrgreen:

Erstmal sehe ich eigentlich garkeine Unterschiede. Bei den Bildern von Winsoft steht jpg dem RAW in nichts nach. Aber ist das ein Wunder ? Die Bilder selber wurden gut belichtet und verfügen auch über einen guten Tonwertumfang. Von "schwierigen" Lichtverhältnissen sehe ich hier irgendwie nix.
Interessant wäre es allerdings zu sehen in wie weit man die überstrahlte linke Seite mit RAW noch retten könnte. Aber das RAW Bild wurde einfach nur in jpg umgewandelt von daher ist es mit dem jpg Bild identisch.

Ein RAW zu fotografieren und dieses danach gleich in jpg umzuwandeln ist eigentlich auch nicht Sinn der Sache. RAW bietet die Möglichkeit ein Bild gut nachbearbeiten zu können. Wenn man dieses nicht nutzt machts auch kein Unterschied ob man mit RAW oder jpg fotografiert.

Ich habe ja schon geschrieben das RAW nicht bei irgendwelchen "Standartschnappschüssen" die Stärken auspielt. Dieses ist auch ein Grund dafür warum ich fast nie mit RAW fotografiere.

Die Bilder von Winsoft sind zwar nett anzusehen aber an denen kann man das Potential von RAW nicht erkennen.

Hier habe ich nochmal ein Beispiele dazu gemacht:

jpg: http://www.silvax.com/fotos/testjpg3.jpg
raw: http://www.silvax.com/fotos/testraw3.jpg

seht Ihr da einen Unterschied ? Weniger oder ? Beide Bilder sind auch unter "günstigen" Lichtverhältnissen gemacht worden. Aber wenn man genau hinsieht kann man an der Farbe schon erkennen das jpg hier einwenig mogelt. Aber sowas fällt bei größeren Motiven weniger auf. Eigentlich kann man sagen beide Bilder sind identisch. Diese Bilder sind fast so aussagekräftig wie die Bilder von Winsoft.

So und nun mal Beispiele wenn das Licht mal nicht so mitspielt wie es soll und die Bilder unter ungünstigen Lichtverhältnissen aufgenommen wird:

jpg: http://www.silvax.com/fotos/testjpg2.jpg
raw: http://www.silvax.com/fotos/testraw2.jpg

hier kann man deutlich erkennen wieviel Potential RAW gegenüber jpg hat bei "schlechten" Lichtverhältnissen. Das jpg verfälscht aufgrund der fehlenden Tonwerte schon die Farben. Sowas ist meiner Meinung nach wesentlich aussagekräftiger als irgendwelche 0815 Schnappschüsse.

Holg 12.05.2004 00:17

Hallo Silvax,

es zwingt Dich aber niemand, auch JPEG-Bilder weiterzubearbeiten,
auch das Jpeg-Beispiel kannst Du Richtung Deinem RAW Beispiel rüberretten.

Das einzige positiv-Argument für RAW ist doch:

Welches Beispiel gibt es,
in der eine RAW-Weiterbearbeitung zum "Ziel" führt,
aber das gleiche JPEG NICHT MEHR.

Das gibt es sicherlich dann, wenn
1. sehr stark nachgeschärft wird (werden muss),
2. die Farbbalance (Weisabgleich von sehr kühl nach heiss (oder umgekehrt) korrrigiert wird (werden will)
3. Der Kontrast stark geändert wird (werden sollte)
4. die Sättigung von einem extrem zum anderen korrigiert wird (sein soll)

Dies alles sind Parameter, die in JPEG in der MinoltaD57iHiA12Skoda(ups), vorweggenommen worden sind.
Wenn dann das erneute extreme 1234 die Pixel an den Anschlag wirft,
dann sagt man:"gut, dass ich RAW habe".

dieses Beispiel lässt sich leicht konstruieren und man wird die Vorteile
von RAW erahnen und richtig einschätzen lernen !

-Silvax- 12.05.2004 00:34

Zitat:

Zitat von Holg
Hallo Silvax,

...auch das Jpeg-Beispiel kannst Du Richtung Deinem RAW Beispiel rüberretten.

und wie soll man das anstellen ?

ddd 12.05.2004 09:24

moin
Zitat:

Zitat von -Silvax-
und wie soll man das anstellen ?

das dürfte nicht gelingen... was weg ist ist weg.

Viele werden das jpeg besser finden, weils bunter ist... Wir sind durch Werbung & Co. an 'zu bunt', 'zu süß', 'zu intensiv' gewöhnt.

Ich mache fast nur raw (wofür gibts md's?). Nicht weil ich alle Bilder einzeln nachbearbeite(n will)! Ich archiviere diese auf DVD (so ähnlich wie andys u.a., mindestens doppelt auf verschiedene Typen, und alle 3-5 Jahre umkopieren auf neue Medien, kostet ja fast nix mehr)

Denn wenn ich heute die Bilder meiner Kindheit ansehe, kommen mir die Tränen! Die Negative sind weg :evil: , und die Abzüge sind nach purpur abgekippt. Da ist auch mit viel Aufwand kaum noch was zu retten.

Z.Zt komm ich nicht dazu, aber ich will versuchen, auf der dcraw-Basis die Verarbeitung (Entwicklung) der raw's zu verbessern. Und wenn ich dafür zu blöde bin, schaffts evtl. jemand anders...

Hauptvorteil von raw IMHO:
(fast) keine Schärfungsartefakte

keine vorab Farbkorrektur (Weißabgleich, s.o: seht mal offenen Auges in ein künstl. beleuchtetes Zimmer: das 'weiß' ist gelblich! Wenn ich das Foto jetzt 'perfekt' auf weiß=0xffffff korrigiere, ist die Stimmung viel zu kühl, das Foto entspricht nicht mehr der erlebten (subjektiven) Wirklichkeit)

keine vorab Kontrastkorrektur (raw's wirken überbelichtet, da ccd's eine lineare Kennlinie haben, wir (Auge) aber log.)

Zum schnell Ansehen hat andys oben bereits die Stapelbearbeitung beschrieben. Viele Bilder sind simpel genug oder perfekt genug, dass die dabei entstehenden jpeg's genau wie direkt aus der cam kommende verwendet werden können. Und der Rest... ich weiss heute nicht, um welches Bild ich in zehn oder mehr Jahren weinen werde!

deshalb meine/unsere (min fru) Entscheidung PRO raw.

WinSoft 12.05.2004 10:20

Echt witzig ist die Diskussion inzwischen geworden. Aber jeder kann es ja machen wie er es will. Es hindert ihn niemand daran, ausschließlich RAW oder ausschließlich JEPG oder eine Mischung zu verwenden. Das soll hier keine Religion werden! Wer keinen GRAVIERENDEN Unterschied zwischen RAW und JPEG FÜR SICH feststellen kann, der wählt eben für den überwiegenden Teil seiner Fotos JPEG.

Ich kann nur für mich sprechen, wenn ich fast ausschließlich Belichtungsreihen in JPEG mache. Schnell, unkompliziert, einfach! Das erspart mir die Einzel-Arbeit im RAW-Konverter. Ich suche mir das am besten belichtete Bild im Überblick des Dimage Viewers heraus, fertig. Gedruckt wird es dann von Photoshop CS aus, da ich dort die ICC-Profile für Drucker und Papiersorte für optimalen Druck hinterlegt habe.

Hier nochmals ein Beispiel unter ungünstigen Lichtbedingungen (im Keller bei schwachem Kunstlicht). ISO 64, 200 mm, Blende 5.6, 10 s, ±0 EV, AWB, Dreibeinstativ + Fernauslöser. Beide Bilddateien wurden mit dem Dimage Viewer als TIFF-Datei verlustlos zwischengespeichert und mit IrfanView verkleinert und komprimiert. Die 100%-Ausschnitte wurden aus den originalen TIFF-Dateien mit IrfanView erzeugt und mit höchster JPEG-Qualität ohne jegliche Bearbeitung gespeichert.

Achtung! Die unbearbeiteten 100%-Ausschnitte sind sehr groß (über 500 MB)! Sie bleiben wegen der Kosten für Volumen und Traffic nur kurze Zeit verfügbar!

http://www.schulacc.de/Bilder/A2-JPEG-2.jpg
http://www.schulacc.de/Bilder/A2-RAW-2.jpg

unbearbeitete 100%-Ausschnitte:
http://www.schulacc.de/Bilder/A2-JPEG-2-Ausschnitt.jpg
http://www.schulacc.de/Bilder/A2-RAW-2-Ausschnitt.jpg

http://www.schulacc.de/Bilder/A2-JPEG-22-Ausschnitt.jpg
http://www.schulacc.de/Bilder/A2-RAW-22-Ausschnitt.jpg

-Silvax- 12.05.2004 10:49

Hi Winsoft,

gleich an den ersten Bildern hab ich gesehen dass das RAW Potential nicht genutzt wurde.

Zitat:

Zitat von -Silvax-

Ein RAW zu fotografieren und dieses danach gleich in jpg umzuwandeln ist eigentlich auch nicht Sinn der Sache. RAW bietet die Möglichkeit ein Bild gut nachbearbeiten zu können. Wenn man dieses nicht nutzt machts auch kein Unterschied ob man mit RAW oder jpg fotografiert.

wenn man das Bild diesbezgl. nicht nachkorrigiert wird ein RAW genauso aussehen wie das jpg. Das erste Beispiel ist "eigentlich" gut für einen Vergleich nur leider nicht nachbearbeitet.


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