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Funster 24.11.2006 19:39

Zitat:

Zitat von amateur
Schreibt doch Eure Kritiken, in der Sache so hart, wie Ihr das meint. Was spricht dagegen? Aber man kann doch erwarten, dass der gute Umgangston und Respekt voreinander (inkl. der abgebildeten Personen) dabei gewahrt wird, oder? Ich würde mich über die vielen hier geforderten harten, aber sachlichen Kritiken freuen.

*unterschreib* :top:

Cheers,
F.

klaeuser 24.11.2006 19:48

Wenn ich Bilder ins Fotoalbum einstelle will ich auch Kritik hören. Wenn nicht kann ich die auch meinen Hunden zeigen :!:
Inhaltlich hab ich nichts gegen die Kritik von rokkor, aber er drückt sich aus wie der letzte Mensch. Da hab ich keine Lust zu.

Allerdings reicht es mir wenn dann kommt das und das ist schlecht, das und das ist gut, das und das kann man so oder so machen...

Ich möchte nicht, besonders wenn ich andere Personen fotografiere, Beleidigungen lesen. Schon gar nicht wenn einer meint diese Person zu beleidigen die sich wenn sie das liest bestimmt nicht wieder zur Verfügung stellen wird.
Um sich sowas anzutun beteilige ich mich nicht an einem Forum. Wenn so eine Art und Weise in einem Forum herscht, dann ohne mich. Und ich denke das auch andere hier dieser Meinung sind.

Alles wird gut
Klaus

P.S. @amateur -> ganz meine Meinung

Sunny 24.11.2006 19:51

Zitat:

Zitat von SirSalomon
Ich hab auch eine bekommen und entsprechend gelöscht, da ich mich bestimmt nicht über PN mit einem Menschen unterhalten werden, der in seiner Art mehr beleidigend als kritisierend ist.

Wie man es in den Wald ruft, so schallt es heraus (oder eben auch gar nicht)...

So ging es mir auch,

aber mein "Wald" hat sie geschluckt und nicht zurück gehalt. :cool:

Falk 24.11.2006 21:19

Zitat:

Zitat von Funster
Es geht bei Bildern immer um die Wirkung und nicht um die Kamera, das Objekt oder die Umstände... ...Ich werde es auch weiterhin so halten, meine Bilder ohne technische Information und EXIFs (und bei abstrakten Motiven auch ohne Erklärungen) zur Diskussion zu stellen.

Das trifft nicht, was ich meine. Mir geht es nicht in erster Linie um Exifs - die stelle ich auch nicht mehr ein.

Aber natürlich spielen die Umstände einer Aufnahme eine erhebliche Rolle für die Betrachtung und Auseinandersetzung mit einem Bild. Du wirst mir sicher zustimmen, dass das dokumentarische Foto einer Fliege eine völlig andere Betrachtungsweise erfordert, als das Porträt einer Person. Und weiter spielt es auch eine große Rolle, ob ein Porträt in der Bildwirkung absichtlich auf Schnappschuss getrimmt ist, oder ob es sich tatsächlich um einen Schnappschuss handelt - im letzteren Fall lohnt es sich zum Beispiel nicht, über eine bessere Pose des Models zu sprechen.

Eine Menge Bilder im Album würden automatisch in die Fotokiste wandern, wenn die Einsteller sich vor dem Einstellen Gedanken machen müssten, wieso sie das Bild aufgenommen haben, was sie damit ausdrücken wollen und mit welchen Mitteln sie diese Wirkung umzusetzen versuchen. Und genau mit solchen Infos kann man sich als Kritiker dann auseinandersetzen.

Zitat:

Oder wirkt ein Bild anders, wenn man weiß, mit welcher Kamera, welcher Optik, welchen weiteren technischen Daten fotografiert wurde oder ob das Bild am kleinen Finger in 250 m Höhe am El Capitan hängend oder bequem aus dem Lehnstuhl aufgenommen wurde? Entweder die Situation wurde gut fotografiert oder eben nicht. Alle äußeren Umstände sind nicht entscheidend und sollte zur Bildbeurteilung nicht mit herangezogen werden.
Da bin ich völlig anderer Meinung! Ein Bild und dessen Wahrnehmung sind immer vom Kontext abhängig. Das unbearbeitete Porträt einer ungeschminkten Heidi Klum mit übermüdeten Tränensäcken und im Rollpulli wird einem Creative Director für eine Chanel-Anzeige völlig unbrauchbar sein, es ist aber in einem Bildband "Promis ganz ungeschminkt" dagegen absolut am richtigen Platz. Und wenn dann noch solche Umstände dazukommen wie "die letzte Nahaufnahme vom verstorbenen Pabst vor seinem Tode, geschossen von einer Prostituierten in einer Privataudienz", dann kann das Foto noch so technisch schlecht sein, es schreibt trotzdem Geschichte... (sorry für das plakative Beispiel, ist völlig willkürlich gewählt).

Zitat:

Ich will wissen, wie das Bild wirkt und was der Betrachter dabei denkt. Entscheidend ist das Produkt und nicht der Weg dorthin. Wenn sich dann doch mal jemand für ein schickes Bokeh oder einen Kniff interessiert, kann man ja immer noch fragen. Ich lerne so einfach mehr.
Und das finde ich ziemlich einseitig, fast egozentrisch, und nebenbei auch noch zu kurz gedacht.

Klar, natürlich ist es interessant und auch wichtig, die Reaktion des Betrachters auf ein Bild zu beobachten, ohne ihn vorher durch bestimmte Informationen zu beeinflussen. Und wenn man nur darauf aus ist, dann muss man auch keine Informationen voranstellen - aber es sollte eine Ausnahme sein, die die Regel bestätigt.

Aber fairerweise solltest du m.E. dann die Infos nachliefern, denn nicht nur du willst etwas lernen, sondern auch der Betrachter. Und das verwehrst du ihm, wenn du nicht deine Absichten und technischen Mittel offenlegst. Außerdem schneidest du dich ins eigene Fleisch, weil dadurch oft die Diskussion eines Bildes sehr flach abläuft oder ganz unterbleibt.

Abschließend frage ich mich, ob du nicht auch selbst noch von anderen lernen kannst? Oder ob du so helle bist, das du nur durch reines Betrachten dir alle interessanten Bilder in der Galerie erschließt. Ich glaube, dass auch dir da einige interessante Ansätze entgehen, weil du sie einfach nicht verstehst - das ist bei mir jedenfalls ganz sicher so. Wenn dann da aber Intention und Kontext erläutert werden, geht so manches Licht auf...

Grüße
Falk

bleibert 24.11.2006 21:41

Zitat:

Zitat von PeterHadTrapp
hm ... Dennis, wenn ich das möchte was Du sagst, dann mache ich eben keinen Thread für das Bild auf ...

oder wie meinst Du das jetzt ?

Das Problem ist IMHO, dass in der Fotokiste zwar eine Diskussion "erlaubt" ist, aber keine Kritik erwünscht - das gibt sich aber oft die Hand. Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Schubladisierung der Galerie sinnvoll finde.

amateur 24.11.2006 23:33

Hallo Falk,

Zitat:

Zitat von Falk
Zitat:

Zitat von Funster
Ich will wissen, wie das Bild wirkt und was der Betrachter dabei denkt. Entscheidend ist das Produkt und nicht der Weg dorthin. Wenn sich dann doch mal jemand für ein schickes Bokeh oder einen Kniff interessiert, kann man ja immer noch fragen. Ich lerne so einfach mehr.

Und das finde ich ziemlich einseitig, fast egozentrisch, und nebenbei auch noch zu kurz gedacht.

Klar, natürlich ist es interessant und auch wichtig, die Reaktion des Betrachters auf ein Bild zu beobachten, ohne ihn vorher durch bestimmte Informationen zu beeinflussen. Und wenn man nur darauf aus ist, dann muss man auch keine Informationen voranstellen - aber es sollte eine Ausnahme sein, die die Regel bestätigt.

der Beitrag von Sven war eine Gegenposition zu einem anderen Beitrag, der gefordert hat, dass doch im Idealfall jedes Bild zu kommentieren sei. Er hat nicht behauptet, dass es falsch ist, wenn hier Bilder von Fotografen kommentiert eingestellt werden.

Svens Bilder spielen eben in einer Liga, dass er den Anspruch hat, dass Sie für sich sprechen müssen. Das müssen Sie in einer realen Ausstellung oder irgendeiner Publikation auch. Was ist daran falsch?

Dieses Forum erfüllt doch zweierlei Dinge. Zum einen versammeln sich hier hauptsächlich Amateure, die Spaß an der Fotografie haben wollen. Dies umfasst auch den Aspekt der Weiterentwicklung des eigenen Könnens. Daher werden Bilder der anderen einerseits unter dem Aspekt der Entstehungsgeschichte bzw. im Hinblick auf technische Fragen betrachtet. Anderseits werden Bilder auch im Hinblick auf das eigene Können bewertet. Daher können Bilder hier durchaus gelobt werden, die absolut gesehen ohne den Kontext eines Fotoforums keine große Chance hätten. Da spricht dann z.B. Bewunderung für ein Bild heraus, die auf der Tatsache basiert, dass man was ähnliches bereits versucht hat und es (noch) schlechter hinbekommen hat. Ist doch gut so.

Zum anderen können und werden hier auch Bilder ohne den Kontext des eigenen Fotohobbys betrachtet. Und da werden dann teilweise ganz andere absolute Ansprüche an ein Bild gelegt. Ich finde, beides hat hier seine Berechtigung. Wir machen hier weder ne Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie noch muss man in Niveaulosigkeit und Beliebigkeit versinken.

Und genauso, wie die Intentionen der Betrachter variieren, so variieren auch die Intentionen der Leute, die hier Bilder einstellen.

Schreib zu Deinen Bildern viel über den Kontext und die Technik, frag bei anderen nach, wenn Du was wissen willst, was sie nicht geschrieben haben. So what?

Zitat:

Zitat von Falk
Aber fairerweise solltest du m.E. dann die Infos nachliefern, denn nicht nur du willst etwas lernen, sondern auch der Betrachter. Und das verwehrst du ihm, wenn du nicht deine Absichten und technischen Mittel offenlegst. Außerdem schneidest du dich ins eigene Fleisch, weil dadurch oft die Diskussion eines Bildes sehr flach abläuft oder ganz unterbleibt.

Abschließend frage ich mich, ob du nicht auch selbst noch von anderen lernen kannst? Oder ob du so helle bist, das du nur durch reines Betrachten dir alle interessanten Bilder in der Galerie erschließt. Ich glaube, dass auch dir da einige interessante Ansätze entgehen, weil du sie einfach nicht verstehst - das ist bei mir jedenfalls ganz sicher so. Wenn dann da aber Intention und Kontext erläutert werden, geht so manches Licht auf...

Frag denjenigen doch einfach! Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier was vorenthalten werden soll.

Allerdings können zuviele technische Details schon den Blick auf das wesentliche versperren. Es ist halt irgendwann egal, welche Blende oder Optik genau genommen wurde, weil man mit dieser Info nicht wirklich zu guten Bildern kommt, wenn man die Basics halbwegs verstanden hat. Danach liegt das Problem eher woanders. Aber einer bestimmten Schwelle hilft Technikgläubigkeit bei der Entwicklung nur noch wenig weiter.

Viele Grüße

Stephan

Funster 25.11.2006 13:15

Zitat:

Zitat von Falk
Zitat:

Zitat von Funster
Oder wirkt ein Bild anders, wenn man weiß, mit welcher Kamera, welcher Optik, welchen weiteren technischen Daten fotografiert wurde oder ob das Bild am kleinen Finger in 250 m Höhe am El Capitan hängend oder bequem aus dem Lehnstuhl aufgenommen wurde? Entweder die Situation wurde gut fotografiert oder eben nicht. Alle äußeren Umstände sind nicht entscheidend und sollte zur Bildbeurteilung nicht mit herangezogen werden.

Da bin ich völlig anderer Meinung! Ein Bild und dessen Wahrnehmung sind immer vom Kontext abhängig. Das unbearbeitete Porträt einer ungeschminkten Heidi Klum mit übermüdeten Tränensäcken und im Rollpulli wird einem Creative Director für eine Chanel-Anzeige völlig unbrauchbar sein, es ist aber in einem Bildband "Promis ganz ungeschminkt" dagegen absolut am richtigen Platz.

Moment, wir reden hier aneinander vorbei! Du hast vollkommen Recht mit Deiner Aussage! Beide von Dir genannten Beispiele können hervorragende Bilder ergeben. Ich meinte aber etwas anderes. Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: muss der Betrachter (!), der die beiden Bilder toll findet, wissen, mit welcher Kamera sie aufgenommen worden sind? Muß er wissen, daß sie in Studio 2 mit 5 m Deckenhöhe fotografiert worden sind? Muß er wissen, daß die gute Heidi die letzten zwei Tage durchgemacht hat und deswegen so durchgeorgelt aussieht? IMHO muss er das nicht. Entweder das Bild transportiert es oder der Fotograf hat was falsch gemacht. Das ist ungefähr das gleiche wie ein erklärter Witz.
Zitat:

Und wenn dann noch solche Umstände dazukommen wie "die letzte Nahaufnahme vom verstorbenen Pabst vor seinem Tode, geschossen von einer Prostituierten in einer Privataudienz", dann kann das Foto noch so technisch schlecht sein, es schreibt trotzdem Geschichte... (sorry für das plakative Beispiel, ist völlig willkürlich gewählt).
Grins - mir gefällt das Beispiel. Klar schreibt das Photo dann Geschichte, aber nicht, weil es gut ist, sondern weil es eben nicht nur ein Foto ist. Keine Sau würde sich dafür interessieren, wenn nicht auch noch Text dazu geliefert würde. Wenn Du Dir dagegen z.B. die World Press Photos of the Year anguckst - da brauchst Du kein einziges erklärendes Wort. Die Bild sprechen aus sich heraus. Gut, in der Liga spielen wir alle nicht - aber versuchen kann man's ja :)

Zitat:

Aber fairerweise solltest du m.E. dann die Infos nachliefern, denn
nicht nur du willst etwas lernen, sondern auch der Betrachter.
Und das verwehrst du ihm, wenn du nicht deine Absichten und technischen Mittel offenlegst. Außerdem schneidest du dich ins eigene Fleisch, weil dadurch oft die Diskussion eines Bildes sehr flach abläuft oder ganz unterbleibt.
Meist schreibe ich nach ein paar Kommentaren, wie und warum (meist warum) ich das so und nicht anders gemacht habe. Und ich bleibe auch dabei: wer was wissen will, kann doch fragen. Dafür sind wir hier ein Forum und alle, die was wissen wollen, sollen auch eine Anwort bekommen. Doch wie gesagt: ich halte Rahmeninformationen für die Wirkung eines Bildes nicht für wichtig, sondern eher für hinderlich.
Noch ein Beispiel: ich würde vielleicht das Abbey-Road-Photo der Beatles geschossen haben und hier einstellen (träum...). Hilft es Dir, wenn ich dazuschreibe: "dieses Foto zeigt eine Musikgruppe, die in England über einen Zebrastreifen geht. Die Polizei hat während des Shooting die Strasse gesperrt. Das ganze wurde um drei Uhr nachmittags aufgenommen und John müßte dringend zum Friseur." Das ist der Kontext, den man zu dem Bild aufschreiben könnte. Hilft das irgendwas beim Anschauen? Wenn Du's nachmachen wollen würdest, könntest Du immer noch fragen, wie ich es denn fertiggebracht habe, daß die Straße so schön ruhig ist.

Zitat:

Abschließend frage ich mich, ob du nicht auch selbst noch von anderen lernen kannst?
Unbedingt! Deswegen fummele ich ja auch am liebsten in den Bildersektionen des Forums herum, gucke mir an, was andere so machen, hole mir Anregungen, wie man's macht (und wie nicht) und frage, wenn mir was unklar ist. Macht mir wesentlich mehr Spass, als sämtliche Details serviert zu bekommen, die mich nur vom Gucken (und manchmal vom Staunen) abhalten.

Cheers,
Sven

Jan 25.11.2006 21:54

Ich finde die Trennung in Album und Kiste durchaus nachvollziehbar. Wenn ich ein Bild meines Feriendomizils ind die Kiste werfe, möchte ich ein Diskussion über Urlaubsziele und Hotels, aber nicht über Bildaufbau etc.. Wenn ich das gleiche Bild im Album einstelle, geht es darum, wie das Bild wirkt.
Grüße
Jan


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