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Ich habe dazu mal ein paar Bilder im Bildercafe eingestellt.
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Habs dort beantwortet...waren tatsächlich Schildechsen der selben Art :top:
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Habs gesehen. Noch mal vielen Dank.
Viele Grüße Peter |
Dem nächsten Besuch sah ich mit etwas gemischten Gefühlen entgegen. Ich mag es nicht so sehr, wenn einheimische – indigene- Leute den Touristen vorgeführt werden, das hat oft sowas von Völkerschau und Kolonialismus. Und diesmal sollte es eben zu den Buschmännern, den San gehen. Nirgendwo in Namibia leben die Angehörigen dieser Ethnie noch im traditionellen Jäger und Sammler Stil, längst sind sie von der Gesellschaft assimiliert, werden teils aber auch diskriminiert. An einigen Orten betreiben die heutigen San Vorführungen, in denen sie Touristen ihre traditionelle Lebensweise vorspielen. So auch hier. Die San von Aasvoelnes und Spespeka traten 2008 mit dem Wunsch, Land für ein Lebendes Museum zu pachten, an die Betreiber der Omandumba-Gästefarm heran. Im Umland gab es bereits drei ähnliche Initiativen, die als Inspiration dienten. Die Betreiber der Farm und unterstützten das Projekt und auch der Reiseveranstalter Chamäleon Reisen half beim Aufbau und sponsorte etwa die Toiletten. Das heutige Lebende Museum ist eine Mischung aus Museum und Schule So soll neben den Touris auch der Nachwuchs der San Möglichkeit haben, etwas über die Kultur ihrer Vorfahren zu lernen und begreifbar zu erleben. Andererseits haben sich die San mit dem Living Museum natürlich auch eine stabile Einnahmequelle geschaffen. Das Lebende Museum wird von ihnen eigenständig auf dem Farmgelände betrieben. Auch eine kleine Souvenirarea gibt es. Da wird traditionelles Kunsthandwerk wie Schmuck, Schnitzereien oder Accessoires angeboten. Die Preise sind hoch, aber es sei ihnen gegönnt.
Kurz bevor wir ankamen kreuzten noch einige Namaqua Flughühner unseren Weg. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Vor Ort stand dann mitten im Busch ein kleiner Schreibtisch, der Chef der San holte eine Aktentasche und erledigte zusammen mit Floyd das Geschäftliche. Im Nachhinein ärgere ich mich, das nicht fotografiert zu haben. Dann wurden wir auf einen kleinen schön von Büschen und Felsen umstandenen Platz gebeten und die Vorführung begann. Zuerst wurde gezeigt, wie man aus Straußeneischalen die kleinen Ringe für Arm- und Halsschmuck herstellt. Eine mühselige Kleinarbeit, bei der die Stücke gegen Ende in eine From geschlagen und danach noch abgeschliffen und poliert werden. Durch gekonntes Rösten sind neben Weiss dann auch diverse Braun und- Schwarztöne erzeugbar. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Der Nachwuchs sah nicht ganz so interessiert zu, wie wir. ![]() → Bild in der Galerie Dann zeigten uns die Männer mit viel Tamtam, wie man mit Stöcken ein Feuer entzündet. OK, sie haben es hinbekommen, das habe ich aber schon schneller gesehen. Aber ich will nicht gemein sein, selber habe ich das noch nie gemacht. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Nun lernten wir, wie man bei den San traditionell sein Interesse für ein Mädchen bekundete. Auf Festen hatten die jungen Männer kleine Bogen dabei, mit denen sie der Dame ihrer Wahl in den Hintern schossen. Der junge Mann hier hat das mit viel Hingabe und Gekicher vorgemacht…allerdings ohne eine Kollegin zu verletzen. ![]() → Bild in der Galerie Mochte die Dame den Herrn nicht, hat sie den Pfeil herausgezogen und durchgebrochen. Wenn nicht durfte sich der junge Mann Hoffnungen machen. Diese Demonstration betrachtete die Jungend dann schon mit mehr Interesse ![]() → Bild in der Galerie Vielen Afrikareisenden ist bekannt, dass man aus Sanseverien sehr starke Fasern gewinnen kann, die sich zu reissfesten Seilen verbinden lassen. Hier wurde uns das vorgeführt: ![]() → Bild in der Galerie Den kleinen Kerl hier langweilte das eher und er schaute lieber mal, wie Uropa und Uroma auf ihren Nomadentouren wohl so gewohnt haben. ![]() → Bild in der Galerie Die Perlhuhnfalle die als nächstes gebaut wurde, war für mich ein alter Hut. So etwas haben wir als Kinder auch gebastelt. Nicht völlig ohne Jagderfolg. ![]() → Bild in der Galerie Die nun folgende Vorführung einer Jagd machte dem jungen Schauspieler sichtlich großen Spaß und er erntete dann auch viel Applaus von seiner Familie und uns. ![]() → Bild in der Galerie Zum Schluß wurden noch ein paar traditionelle Gesänge und Tänze gezeigt, wir kauften noch das eine oder andere handgefertigte Souvenir, besuchgten die Chamäleonreisen- Toiletten und weiter gings. Am Abend bezogen wir dann noch unser Hotel in Omaruru und liessen den Tag beim Essen ausklingen |
Etwas ruhig geworden hier.
Nun, als nächstes geht es in den berühmten Etosha Nationalpark. Vielleicht lockt das ein paar mehr Besucher in den Thread, denn es wird jetzt wildreich. Der Name Etosha kommt aus der Ovambosprache und heisst soviel wie große weisse Fläche. Gemeint ist damit das Zentrum des Parks, die fast 5000 Quadratkilometer große Etosha Pfanne. Diese riesige Kalk-Salzpfanne (sie ist sogar von der ISS aus mit bloßem Auge zu sehen) sind die Reste eines periodisch austrocknenden Sees und meistens eine tote Wüste, in die sich kein Tier weit hineintraut. Alle Jubeljahre mal steht sie flach unter Wasser und zieht dann Unmassen von Flamingos und anderen Wasservögeln an. Die Vegetation im ganzen Schutzgebiet ist spärlich und es gibt nur wenige Waldflächen. Es gibt insgesamt so wenig Bäume, dass manchmal sogar die Giraffen am Boden grasen, ein skurriler Anblick, den ich Euch später nicht vorenthalten werde. Unser erster Gamedrive im Park war das Ende einer langen Anreise und es war schon nach Mittag, als wir durch das Gate fuhren. ![]() → Bild in der Galerie Kurz hinter dem Gate begrüßte uns ein junger Greifvogel, evtl ein Steppenadler ![]() → Bild in der Galerie Gleich am ersten Wasserloch gab es einen „Lifer“ für mich, meine Erstsichtung einiger Bergzebras. Sie sehen ein wenig aus, wie eine Mischung aus Buchell und Grevyzebra. Mit breiten Streifen am Schenkel und schmalen am Körper. Sie sind etwas größer als Steppenzebras und haben als einzige Zebras so etwas wie eine Brustwamme. ![]() → Bild in der Galerie Auch Steppenzebras waren am Wasserloch und es gab einige Action ![]() → Bild in der Galerie Auch ein niedliches Baby war dabei ![]() → Bild in der Galerie Dieses Sprinbockkitz zeigte ein Verhalten, das man sonst nur im Prellsprung sieht: Die Rückenfalte wird ausgestülpt, dabei werden die weissen Haare am Hinterteil gut sichtbar und eine Duftdrüse exponiert. Ein Aufmerksamkeitssignal für Artgenossen. ![]() → Bild in der Galerie Da wir alle schon recht geschafft waren, fuhren wir zügig durch zum Okaukuejo Camp und hatten dort ein entspanntes Mittagessen. ![]() → Bild in der Galerie Als die anderen sich noch ausruhten, knipste ich schon mal ein wenig. Ich fand zB diesen Skink, Trachylepis spilogaster ![]() → Bild in der Galerie Einen hübschen Rosenkäfer (wohl Gattung Pachnoda) ![]() → Bild in der Galerie Einen Skarabäus ![]() → Bild in der Galerie Und einige Steinschwalben ![]() → Bild in der Galerie Okaukuejo liegt neben einem sehr bekannten Wasserloch und nach dem Essen machten wir uns zu Fuß auf den Weg dorthin. Es war nicht weit aber extrem heiss … ![]() → Bild in der Galerie Vor einigen Jahren ruhte sich abends ein Tourist auf einer Bank an dieser Mauer aus….und wurde von einem Löwen gefressen. Das ist kein Zoo und die Mauer sollte einen nicht denken lassen, das wäre ein unüberwindliches Hindernis für die Tiere. ![]() → Bild in der Galerie Am Wasserloch herrschte ein Mordsbetrieb, dominiert durch hunderte, wenn nicht tausende von Abdimstörchen ![]() → Bild in der Galerie Da wussten die Waffenkiebitze gar nicht, wo sie noch hin sollten. ![]() → Bild in der Galerie Trotz Temperaturen um die 40 Grad sonnten sic einige der Störche noch absichtlich ![]() → Bild in der Galerie Eine Oryx verlor die Nerven, als sie durch das Gewimmel zum Wasser wollte und versuchte die Abdimstörche zu verscheuchen oder aufzuspießen. ![]() → Bild in der Galerie Das beeindruckte die Vögel wenig, aber immerhin kam sie durch zum Wasser und konnte trinken und sich etwas abkühlen. ![]() → Bild in der Galerie Ebenso, wie dieser Springbock ![]() → Bild in der Galerie Eine Zebraherde latschte mehrfach quer durch das Wasserloch….das kühlte ja die Beine so schön. ![]() → Bild in der Galerie Das absolute Highlight des Tages aber war ein Spitzmaulnashorn, das lange am Buschrand wartete, ![]() → Bild in der Galerie das der Durst aber dann doch noch zu uns ans Wasserloch trieb. ![]() → Bild in der Galerie Ein persönliches Highlight für mich war dann noch eine frisch geschlüpfte Schildechse an der mauer, wahrscheinlich Gerrhosaurus flavigularis ![]() → Bild in der Galerie Bei der Weiterfahrt sahen wir jetzt nichts besonderes, machten aber doch noch ein paar nette Beobachtungen: Immer wieder Springböcke, die halt so ihr Ding machten: Flanieren ![]() → Bild in der Galerie Als Paar im hohen Gras relaxen ![]() → Bild in der Galerie Sich um den Nachwuchs kümmern ![]() → Bild in der Galerie Oder eben auch andere notwendige Dinge taten. ![]() → Bild in der Galerie Ab und an trafen wir auf Perlhühner ![]() → Bild in der Galerie Zebras waren überall ![]() → Bild in der Galerie Ganz weit weg sonnten sich einige Pelomedusen ![]() → Bild in der Galerie Und sogar ein Streifenschakal traute sich am hellichten Tag ans Wasser ![]() → Bild in der Galerie In Etosha lebt eine etwas abweichende Unterart der Impalas, das Schwarzstrin Impalas, mit eben dunkler Kopfvorderseite ![]() → Bild in der Galerie Trotz der Hitze hatten die noch Lust zu toben ![]() → Bild in der Galerie Unterwegs machten wir an einer Buschtoilette halt und eine Mitreisende kam zu mir und meinte, in dem einen Häuschen läge eine große Schlange. Dem war auch so: Eine wunderschöne Puffotter ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Hier wirkt ihre Zeichnung sehr auffällig. In dürrem Gras und Laub übersieht man sie aber leicht, denn sie ist dort bestens getarnt. Puffottern sind eher träge und verkriechen sich bei Erschütterungen nicht so rasch wie andere Schlangen. So kommt es leicht zu Beißunfällen und die meistne Todesopfer durch Schlangenbiss in Afrika gehen auf ihr Konto. Ich wollte sie aus dem Häuschen entfernen, aber Birgit liess mich nicht….so musste sie selber sehen, wie sie da wieder rauskam. Vor dem Gate trafen wir noch im Abendlicht auf einen großen Elefantenbullen ![]() → Bild in der Galerie Die Elefanten in Etoscha sind besonders groß. Eine Kuh kann bereits so groß sein, wie ein großer Bulle im Krugerpark. Dafür haben sie meist kurze Stoßzähne, da der Mineraliengehalt der Gegend zu sprödem Zahnschmelz führt und sich so die Zähne leicht abnutzen oder brechen. ![]() → Bild in der Galerie Am frühen Abend kamen wir dann in der nächsten Lodge an ![]() → Bild in der Galerie Und bezogen unsere Zelte ![]() → Bild in der Galerie Mit schönem Ausblick auf den abendlichen Busch ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
Man bekommt beim Schauen und Lesen sofort richtig Lust auf Afrika! Falls Du übrigens weitere so überaus spannende ethnologische Sachen hast wie diese hier ... Zitat:
(Sorry, nur mal ein wenig "laut" gedacht) ;) |
Toll was da los war, da kann man bestimmt Stunden zusehen! Ich fand übrigens Landschaft und Menschen in Deinem Bericht eine Bereicherung, die die Eindruck schön abrunden!
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Nach einer Radwoche zurück schaue ich all die tollen Fotos und Berichte.
Das ist mir besonders aufgefallen. :cool: Zitat:
Und dann noch 'Mit schönem Ausblick auf den abendlichen Busch'. Ist das vom Zelt aus ? Schade, dass keine Geräusche dabei sind - da könnte ich Stunden-lang sitzen. |
Hoi Ingo,
ich lese immer noch fleißig mit und wundere mich, dass du immer alleine losziehen kannst und dich keiner begleitet auf deinen Streifzügen. Ich würde wahrscheinlich meine arme Familie ein wenig vernachlässigen und an deiner Seite kleben :oops: Wann kann man schon mit einem wandelnden Tierlexikon fotografieren gehen? ;) Dem "Besuch" bei indigenen Völkern stehe ich auch immer etwas zwiespältig gegenüber, aber wenn man es erleben will, gibt es wenig bessere Möglichkeiten, als mit den von dir beschriebenen Umständen. Ich freue mich auf weitere Bilder! Liebe Grüße Tobias |
Die Herperkollegen, die ich in Namibia getroffen haben, haben mir gesagt: "Wie kann man nur seine Frau mitnehmen und in einer Gruppe reisen! So sieht man ja gar nichts. "Spießig, Weichei oder langweilig" stand in den Untertiteln.
Nun, erstens mag ich - sorgfältig ausgesuchte- Gruppenreisen (dann bin ich halt spießig), zweitens will ich MIT meiner Frau Urlaub machen und drittens sehe ich zwar nicht so viele Herps wie die, aber eben schon auch einiges. Und langsam bin ich zu alt, um jede Nacht lange unterwegs zu sein und dann noch früh aufzustehen. Allein unterwegs war ich darum übrigens natürlich immer nur maximal stundenweise und nachts, aber da eben auch nur lang genug um noch ausreichend schlafen zu können. Diesmal war da oft auch Tina dabei, die eben auch fotografiert hat. Da hatte ich ein weniger schlechtes Gewissen, wenn der Rest der Gruppe mal warten musste. Und das ging Tina wohl genauso . ;) |
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