Für den Aufbau eines Gehäuses bzw. Gerüsts für Sensor und Objektivbajonett mit der erforderlicher Maßgenauigkeit und Haltbarkeit gibt es eine große Bandbreite technischer Möglichkeiten. Optimal wäre wahrscheinlich ein komplexer Materialmix aus verschiedenen Legierungen und Kunststoffen, jeweils abgestimmt auf die lokalen Erfordernisse und natürlich materialsparend ausgeführt. Das aus dem vollem gefräste Alu-Gehäuse der T ist eher die grobe Lösung für die Kleinserie, zudem mit kosmetischen Oberflächenmängeln, die auspoliert werden müssen. Das Marketing verkauft das aber als Qualitätsmerkmal. Für maximale Präzision, Freiheit bei der Form, definierte Kanten, Oberflächengüte und -härte würde man eher Druckguss bevorzugen. Auch um die notwendigen Nacharbeiten zu minimieren.
Auch die Handpolitur ist so eine Sache. Zum einen ist sie bei den heute in Deutschland üblichen Industrielöhnen nicht mal teuer. Schwer vorstellbar, das altgediente, hochqualifizierte Facharbeiter mit IG-Metall-Tarif diese Arbeit machen. Ohnehin wird auf dem offiziellen Video nur außen poliert. D.h. Montagepunkte für Bajonett und Sensor werden zumindest bei diesem Arbeitsschritt weder geprüft noch nachgearbeitet.
Man wird noch sehen müssen, ob die T keine oder wenigstens ästhetisch als angenehm empfundene Gebrauchsspuren oder "Patina" entwickelt, die dem Benutzer wie ein verbeulter Rimowakoffer oder eine abgewetzte Leica M (schwarz lackiertes Messing, nicht schwarz anodisierter Zinkdruckguss!) die Aura eines Veteranen seiner Profession verleiht.
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