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RainerV 24.08.2012 22:08

Zitat:

Zitat von MarieS. (Beitrag 1354608)
Mit Filmformat meinst du, dass sie quadratisch aufnimmt? Denn eigentlich ist da doch ein ganz normaler KB Film drin. Jetzt bin ich verwirrt.
...

Richtig, das Ding nimmt wahlweise 24x24 oder 17x24 auf. Bei 24x24 hast Du halt horizontal ein Drittel weniger drauf. Also horizontal genausoviel wie Kleinbild bei 36mm. In der Höhe bleibts natürlich bei den 24mm.

Zitat:

Zitat von MarieS. (Beitrag 1354608)
...
RGJ würde selbstverständlich die nehmen, außer für abends, da gibt's diese

Oh die hatte ich übersehen. Aber sollte natürlich zur Abendgarderobe passen.

Rainer

Hubert P. 17.11.2012 16:12

Gerade erst mal diesen Fred durchgelesen und ich stimme einigen zu, ich kehre mittlerweile "Zurück aus der Zukunft" und erfreue mich wieder der analogen Fotografie, bewaffnet mit einer :sonne: Minolta Dynax 7000i gehts raus in die Stadt und ablichten solagne ich meine Stadt noch wieder erkennen kann, gestern nach ettlichen Jahren mal den Diaprojektor ausm Keller geholt ... der Motor war n bissl festgelagert, nach dem Anlaufen wieder schöne dias durchgejagt und ich war regelrecht :mrgreen:

Und seit heute schnell bei drogerie markt 4 Diafilme geholt, es gibt doch kaum was schöneres als "analog" denn: ... nennt mir bitte einen PC-Virus der n Zellulose Film zerstören kann :?: Auch n Vorteil gegenüber digital :top:

metallography 18.11.2012 13:33

Zitat:

Zitat von Hubert P. (Beitrag 1386084)
Und seit heute schnell bei drogerie markt 4 Diafilme geholt, es gibt doch kaum was schöneres als "analog" denn: ... nennt mir bitte einen PC-Virus der n Zellulose Film zerstören kann :?: Auch n Vorteil gegenüber digital :top:

:cool: Dafür brauchts im Zweifelsfall keine Viren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Verscho...biles_Material :cool: geht ganz von alleine.

Hier schreibt ein Profi was zur Archivierung von Film:
http://www.klaus-kramer.de/Richt/ric_top.html

Im Privaten sind ansonsten wohl bei Analogfilmen die (Schimmel-)Pilze statt der (Computer-)Viren ein Problem.


Nix für ungut
Wilma

MarieS. 08.12.2012 19:51

Da ihr mir hier so unglaublich geholfen habt, wollte ich euch nur kurz was zeigen.

Meine eigenen analogen Versuche sind schnell gescheitert. Ich hatte blöde Schereien bei der Entwicklung und auch wenn es an sich Spaß gemacht hat, war es ein netter Ausflug, ich bleib aber bei digital:D

Auslöser für meinen Versuch war ja nicht nur die Kratzer auf dem Spiegel der SLR meines Vaters, sondern auch 4 alte Filme, die ich beim Umzug auf dem Dachboden meiner Mutter gefunden habe. Die schlummerten jetzt immer noch vor sich hin. Kürzlich bin ich bei pearl über einen unverschämt günstigen Filmscanner gestolpert, den ich bestellt habe, weil das immer noch billiger gewesen wäre, als Kontaktabzüge machen zu lassen. Heute kam er an und gerade hab ich die drei entwickelten Filme gescannt. Die ersten beiden waren voll mit langweiligen Landschaftsbildern, der dritte aber hat mich umgehauen. Anhand der abgebildeten Personen kann ich das Alter des Films auf etwa 50 Jahre schätzen. Es sind alte Familienbilder des Besuchs meiner Großeltern (ich hab nur meine Oma erkannt, meinen Opa hab ich nie kennen gelernt) auf dem Hof meiner Tante (diese ist 1928 geboren) und wohl auch Fotos aus dem Haus meiner Großeltern. Plötzlich war da ein Bild von mir dazwischen. Als ich näher hingeguckt habe, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: das ist meine Mama! Das war wirklich ein verrücktes Erlebnis!

Das Bild, das ich hier beigefügt habe, zeigt meinen Cousin, der heute weit über 50 ist. Nicht nur, dass er zuckersüß ist, nein wichtiger an dem Bild ist mir die Anrichte im Hintergrund. Das Unterteil steht heute noch bei meiner Mutter und ich habe es immer wegen der oppulenten Schnitzereien bewundert. Immer, wenn ich gesagt habe, wie schön ich es finde, hat mir meine Mutter erzählt, dass es nur ein Teil eines großen Schranks ist. Als meine Großmutter nach Westdeutschland gegangen ist, wurden alle ihre Möbel, die Krieg, Vertreibung und Flucht überstanden hatten und für die es keine Verwendung mehr gab, zerschlagen und verheizt. So auch diese Anrichte, obwohl sie schon ewig in Familienbesitz war. Meine Mutter, damals noch Studentin, hätte sie gerne genommen, in einer Studentenbude war dafür aber einfach kein Platz. So konnte sie nur das Unterteil retten. Ich fand das immer furchtbar schade und hätte zugerne das ganze Ensemble mal gesehen. Jetzt ist das wahr geworden - es gibt noch andere Ansichten - auf einem uralten Bild, dessen Negativ ich in einer Kiste auf dem Dachboden gefunden habe. Nur dafür hat sich der ganze Ausflug mehr als gelohnt.

Von dem Film lasse ich jetzt Abzüge machen, die bekommen meine Mama und meine Tante zu Weihnachten. Und den noch nicht entwickelten Film lasse ich ich auch entwickeln, wer weiß, was ich darauf finde.

Und jetzt ich hab vor lauter Nostalgie Pippi inne Ogen.


-> Bild in der Galerie

DerKruemel 08.12.2012 21:54

Dafür das die Filme schon so alt sind ist das gezeigte Bild echt super.
Ich kenn da schlimmeres bei Filmen die 4-6 Jahre unentwickelt in der Ecke lagen.
Solch ein Ausflug in vergangene Tage ist sicher eine sehr schöne Abwechslung und ein Erlebnis zu gleich.

RainerV 09.12.2012 10:39

Ja, solch alte Fotos aus der Familie sind eine richtig schöne Sache. Menschen, die man nicht in jungen Jahren kannte, zum ersten Mal in deren Jugend zu sehen, oder einfach auch Erinnerungen an die eigene Jugend und die Menschen aus der eigenen Jugend aufzufrischen. Und die Kommode, die Du nun erstmals in Gänze sehen kannst, bringt ja auch die Geschichte Deiner Familie wieder ins Bewusstsein aller Beteiligten.

Ich freue mich für Dich über Deine Entdeckung. Auch wenn mich der "Abbruch" Deines Ausflugs in die Analogwelt der Fotografie betrübt. Werden Deine Nachfahren Deine Bilder aus der digitalen Welt auch so "einfach" entdecken können?

Informiere Dich ein wenig über die Möglichkeit der Entwicklung des alten Films. Angesichts des Alters dürfte eine "Standardentwicklung" nicht der richtige Weg sein. Und es gab es bis in die 50er Jahre "brand"-gefährliche Nitratfilme. Hier dürfte es sich lohnen, sich erstmal ein wenig zu informieren (http://www.klaus-kramer.de/Richt/ric...r%20Nitratfilm)

Rainer

WB-Joe 09.12.2012 14:27

Ups. Ja die Nitrat oder auch Nitro-Zellulose-Filme sind brandgefährlich!
Anderer Name dafür Schießbaumwolle, und das nicht ohne Grund.

Ich zitier mal die Wiki:
"Cellulosetrinitrat wird wegen seiner Raucharmut als Hauptbestandteil von rauchschwachem Schießpulver, Treibladungspulvern und Bergbausprengstoffen, sowie als Komponente in Raketentreibstoffen verwendet."

Schade daß du deinen kurzen Ausflug nach Analog beendest. Allerdings hat er für dich einen familiären Ausklang.

Die Qualität der Aufnahmen ist scheinbar recht gut.
Bei der Sichtung der Dias aus dem Nachlaß meines Vaters mußte ich leider feststellen daß viele Dias durch Feuchtigkeit zerstört wurden.
Außerdem sind viele mit Agfa-Positiv-Film gemachte Aufnahmen völlig verblichen und haben dabei einen Rotstich angenommen. Die Perutz-Filme sind da deutlich farbstabilier.

Überbelichter 10.12.2012 00:19

Zitat:

Zitat von MarieS. (Beitrag 1353648)
Jetzt meine Frage an die Wissenden: Wirken sich Kratzer auf dem Spiegel stark, gar nicht, ein bisschen aufs Bild aus? Muss ich ihn jetzt - wenn das überhaupt geht - tauschen (mal von dem Problem der Verfügbarkeit von Ersatzteilen abgesehen) oder kann ich aufhören, mich zu ärgern?

DANKE und beste Grüße

Marie

Die wirken sich gar nicht auf das aufgenommene Foto, das im Sucher angezeigte Bild wird darunter leiden.

Wenn die Kratzer nicht zu stark sind und zu sehr die Nutzererfahrung beim Fotografieren beeinträchtigen, würde ich das einfach ignorieren und mir keine weitere Gedanken darüber machen.

ingoKober 10.12.2012 08:27

Zitat:

Zitat von Hubert P. (Beitrag 1386084)
Und seit heute schnell bei drogerie markt 4 Diafilme geholt, es gibt doch kaum was schöneres als "analog" denn: ... nennt mir bitte einen PC-Virus der n Zellulose Film zerstören kann :?: Auch n Vorteil gegenüber digital :top:

Ich habe leider, trotzdem ich bei der Lagerung aufgepasst habe, einige alte Dias mit Fungus und tendenziell fangen die Farben schon bei den aus den späten 80er Jahren an, zu vergilben. Die älteren sehen inzwischen teils ziemlich "nostalgisch" aus.
Ja, ich habe sogar beim kürzlichen heraussuchen für eine Publikation Dias aus den 90ern wegen zu starker Farbveränderungen nicht verwenden können.

Viele Grüße

Ingo

MarieS. 10.12.2012 23:49

Ich finde es auch schade, dass mein Ausflug doch recht schnell wieder ein Ende gefunden hat. Der Grund dafür war schlicht und einfach die Entwicklung und die damit verbundenen Folgekosten. Gerade bei den speziellen Lomofotoformaten muss man die Filme in ein vernünftiges Labor geben und da ist man schnell mit 20 EUR je Film dabei. Das nimmt mir die Lust an der eigentlich unbeschwerten Knipserei, die die Lomofotografie ja gerade ausmacht. Zudem wollte ich hauptsächlich schwarz weiß fotografieren und das kommt dann nochmal extra teuer.

Heute hab ich meine uralten Schätze zum Labor gebracht. Erst zu Fotoimpex, die wollten je Abzug 10x15 5,00 EUR. Da hab ich dankend abgelehnt. Den alten Film konnten sie gar nicht mehr entwickeln. Die haben mir aber ein anderes Labor empfohlen, dass sehr viel weniger teuer ist. Dort konnte mein nicht entwickelter Film immerhin als Agfa UT 16 identifiziert werden, die schlechte Nachricht war, dass man die seit Jahren nicht mehr entwickeln kann. Auf mein Risiko wird der jetzt als sw Film entwickelt, große Hoffnung mache ich mir aber nicht mehr, nachdem der seit bestimmt 20 Jahren auf unserem Dachboden bebrütet wurde. Aber ich wollte es auf den Versuch ankommen lassen, wegwerfen kann ich ihn danach immer noch. Asche auf das Haupt meines pingeligen Opas - den ich inzwischen als Urheber der Bilder identifizieren konnte - dass er den Film nicht hat entwickeln lassen, weil noch 5 Bilder drauf waren. Naja, das war halt damals wohl so...

Ich hab aber immer noch ein paar sw Filme im Kühlschrank, wer weiß, vielleicht packt mich die Lust doch noch mal, immerhin existiert die Kamera meines Opas wohl noch und was damals funktioniert hat, tut es auch noch heute... Vorerst bleib ich jedoch bei digital. Damit hatte ich meinen Einstieg und irgendwie sind mir die Vorteile lieber als das nostalgische Gefühl, wenn ich mir dank des Spiegelschlags eine Kamera gegen das Jochbein hämmere.


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