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10 Annahmen über China Es ist kurz genug, das man sich die Zeit nehmen sollte das vollständig zu lesen und zeigt sehr deutlich wie ambivalent das Thema in Wirklichkeit ist. Gruß, Jochen |
Ganz kurz - was heißt (bedeutet) für Dich dann der Begriff totalitär?
Ich les' in der Zwischenzeit mal die 10 Annahmen. Ich war einige Male in der PRC und seither verfolge ich zumindest in dem Medien das Thema schon etwas aufmerksamer als der Durchschnittseuropäer (glaube ich jedenfalls). ---------- Post added 15.10.2011 at 15:23 ---------- Zitat:
Gleich im ersten Absatz ein Satz der Deiner Aussage Zitat:
Weitere Zitate, die dich mir erlaube mal aus meiner Sicht zu kommentieren: "Unter den jüngeren Parteimitgliedern dominiert mittlerweile die städtische Mittelschicht. Für sie ist die Mitgliedschaft in der KPCh eine Auszeichnung, die nur wenigen angetragen wird. Dem Kommunismus fühlen sie sich kaum noch verbunden. Ihnen geht es - ganz pragmatisch - in erster Linie um die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes." "ganz pragmatisch" heißt dann eben im Zweifelsfall auch "ohne Rücksicht auf Verluste". "Die Antwort der KPCh auf diese Entwicklung lautet „innerparteiliche Demokratie“ Besser wäre natürlich eine echte Demokratie, bei der das ganze Volk die Politik mitgestaltet. "so wird schnell klar, dass auch diese Politik sich weniger durch Kohärenz, als vielmehr durch eine Vielzahl von neben- und gegeneinander arbeitenden Organisationen auszeichnet: Ministerien, Banken, Unternehmen – sie alle verfolgen hierbei ihre eigenen Interessen, Koordination findet kaum statt." Wohl auch einer der Gründe warum die Interessen einzelner Bürger immer wieder untergebuttert werden. Gibt es in China eine Verfassung? Werden Menschenrechte offiziel anerkannt? "Die ökonomische Reform kann danach nur erfolgreich sein bei gleichzeitiger Öffnung des Landes. Damit ist allerdings nur sehr begrenzt eine politische Reform verbunden. Forderungen nach einer Demokratisierung Chinas wurden stets konsequent unterdrückt." (kein Kommentar:flop:) "Bei ihrer Gier nach Reichtum ist den unbarmherzigen chinesischen Kaderkapitalisten jedes Mittel recht. Dieses Bild erfuhr einmal mehr seine Bestätigung, als im Sommer 2007 die Berichte von der Befreiung von Sklavenarbeitern aus den Minen und Ziegeleien der Provinz Shaanxi um die Welt gingen." Bestätigt genau meinen Kommentar oben, "ohne Rücksicht auf Verluste". Aus Angst vor dem Chaos glauben viele, auch gebildete und systemkritische Chinesen "Erst wenn China kein Entwicklungsland mehr sei, so ist vielerorts immer wieder zu hören, sei China "reif" für Demokratie." Ich hingegen glaube, wenn China erst mal auf breiter Ebene kein Entwicklungsland mehr ist, ist es zu spät für den Schritt in die Demokratie. Schau Dir mal europäische Demokratiegeschichte an... Diese ganzen Reformen und Reförmchen sind letzten Endes alle zur Zugeständnisse der KP an die wirtschaftliche Entwicklung, die alle nur einem Ziel dienen: dem Machterhalt der Partei. Und unter dem oben schon zitierten Verbund der Mittelschicht und Unternehmer mit der Partei heißt das, auch dem Machterhalt der Unternehmen. Solange sich das nicht ändert und China sich klar zu Menschenrechten bekennt bleibt es für mich ein totalitärer Staat, auch wenn sich im Kleinen schon viel getan hat und noch mehr tun wird. |
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Die Einordnung des heutigen China als "totalitäres Regime" verkennt die heutigen Probleme des Landes und trivialisiert alles zu der scheinbaren Lösung "Regimesturz". Zitat:
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Gruß, Jochen |
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Da kannst de schreiben und zitieren so lange Du möchtest.;) |
Zu beachten ist auch, daß der Bericht der Konrad-Adenauer-Stiftung schon gut drei Jahre alt ist.
Gerade in China ist da schon viel passiert. Ob nun zum Guten oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Gruß: Joachim |
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Sehr schmerzlich (100e von toten und vergifteten Kindern) und ganz langsam beginnen aber auch die Chinesen ihre Lektion zu lernen und hatten ja kürzlich 100te von Bleibatteriefabriken ersatzlos und unwiederuflich geschlosssen. http://www.dowjones.de/site/2011/08/...-recycler.html |
Ich hatte bewusst etwas einseitig zitiert, einfach um zu zeigen dass trotz Fortschritten in China da noch vieles im Argen ist, und das auch in dem von Dir verlinkten Artikel durchaus zum Ausdruck kommt, wenn auch nicht immer ohne Gegenbeispiel oder in einem größeren, relativierenden Rahmen.
Interessant auch dass der insgesamt doch einigermaßen positive Artikel 3 Jahre alt ist und damit genau aus der Zeit um die Olympiade stammt, einer Zeit in der sich das chinesische Regime sehr um ein positives Bild in der Weltöffentlichkeit bemühte. Im Nach der Olympiade musste da schon manches Detail korrigiert werden. Es wäre interessant wie die KAS die Situation heute beschreiben würde. Oder bist Du, Neonsquare, etwa der Autor? Der Vorname würde ja passen... Mein Verständnis des Begriffs Totalitarismus habe ich inzwischen korrigiert, da lag ich in der Tat falsch. Was bleibt ist allerdings meine Grundaussage: solange die KP alles tut um ihre Macht zu erhalten wird dies Opfer fordern, insbesondere bei Menschenrechten und Umweltschutz. Ich gönne den Chinesen die Fortschritte bei Löhnen, Arbeitsrecht und auch die ersten Ansätze von Umweltschutz von Herzen, aber solange sich die von der KP vorgegebenen Rahmenverhältnisse nicht ändern wird dies immer Stückwerk bleiben. |
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Offenbar hast Du den Eindruck, wir würden darüber Diskuttieren ob es in China heute noch Probleme gibt. Keine Ahnung wie Du auf den Trichter kommst. Natürlich hat das Land und die Menschen massive existenziellen Probleme. Teilweise weniger, teilweise schlimmer denn je. Auch der verlinkte Beitrag nimmt da kein Blatt vor den Mund. Ich habe nirgends behauptet, dass in China "nichts mehr im Argen" läge. Unsere ganze Diskussion ging darum, dass Dein Bild des modernen China völlig überholt ist, Du scheinst offenbar überhaupt keine Ahnung der tatsächlichen kritischen Probleme zu haben. Das ist nichts wirklich besonderes - 99% der Deutschen interessiert sich überhaupt nicht für China und begnügt sich mit pauschalisierten und veralteten Propagandathesen aus der Zeit des Kalten Krieges. Zitat:
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1) Wer ist "die KP" genau? 2) Was genau tut denn diese KP? 3) Tun das alle in dieser KP? 4) Tut das nur diese KP? 5) Ist "Die KP" überhaupt der richtige Mengenbegriff für jene, die sich gegen Fortschritte stemmen? Aber ich will das eigentlich gar nicht diskutieren, da fehlt irgendwie die gemeinsame Grundlage. Alleine schon daraus könnte irgendein Dödel womöglich ableiten wollen ich wäre "auf der Seite der KP". Ich nehme aber grundsätzlich keine Seite ein. Zitat:
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Eine Kleinigkeit, die gerade in der jetzigen Zeit interessant ist, könnte folgende sein:
Wer hat die Macht im Staat: In China die Regierung/KP/Partei... In der "demokratischen Welt": die Banken und Finanzinvestoren. Letztendlich stellt sich die Frage ob der KP-Kapitalismus nicht der kontrollierbarere ist - wenn nun noch die Parteien demokratisch gewählt würden, könnte das eine Regierungsform der Zukunft sein....aber wahrscheinlich zu "einfach" gedacht. Generell, wenn man zum Thema zurückkehrt, sind die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen wohl auf "Kulturen" zurückzuführen, die das Individuum nicht besonders hoch schätzen. |
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Gar so einseitig ist es aber dann nun doch nicht: Trotz aller Unkenrufe haben auch viele andere Institutionen Macht. Beispielsweise bestimmte Verbände oder z. B. unser liebes BKA usw. usf. Zitat:
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