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-   -   Bildrechte - Foto geklaut & kommerziell genutzt (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=108724)

mrieglhofer 28.09.2011 19:45

Es kommt noch was dazu:

http://www.focus.de/digital/internet...id_479761.html

Es scheint in Deutschland so zu sein, dass nur ein Anrecht auf 100€ Anwaltkosten besteht. Das wurde in dem Urteil bestätigt. Wenn also der Beklagte kein Kaufmann oder so ist, kannst damit auch auf den RA Kosten schön sitzenbleiben. Dann kriegst zwar vielleicht 15€ fürs Foto (okay kann auch mal 50€) sein, dafür zahlst dann dem RA 300€ und kannst 100 rückfordern.

Na ja, wenns um ordentliche Beträge geht, ist es eh egal. Aber das wurde damals für die Massen-Bagatelldelkikte eingeführt, bei denen sich die RA Kanzlei gesundgestoßen haben.

Yttrium 28.09.2011 19:46

Zitat:

Zitat von MarieS. (Beitrag 1228470)
Ich möchte mal den sehen, dem aus der Fototasche ein Ojektiv geklaut wird und der statt zur Polizei zu gehen, erstmal versucht mit dem Dieb freundlich zu sprechen, ob er es ihm nicht einfach wieder rausgibt - man kann sich ja verständigen.

Hier wurde kein Objektiv sondern das Ergebnis einer krativen Leistung geklaut - und plötzlich muss man nett sein, darf sich nicht mehr wehren und muss erstmal nachfragen, ob man sich einigen kann?

Diese Herangehensweise werde ich nie verstehen.

Danke, das kann ich direkt unterschreiben :top:

Zitat:

Zitat von Shooty (Beitrag 1228521)
So ist nunmal unsere Realität!

Es wurde Equipment angeschafft und es steckt ein "Können" und Beherschen des Materials dahinter.

[...]

Und wenn dann trotz mehrfacher Hinweise auf dem Bild und daneben usw sowas ignoriert wird ... ich find das rechtfertigt schon so einiges.
Vorallem wenn man auch einen Gewerbeschein hat und damit sein Geld verdient! (Auch wenns nur zweitjob ist)

Zudem wäre jegliches ignorieren oder lapsiges Umgehen mit der Situation ja eher eine ermutigung der Bilderklauer.

Das wollte ich grade auch mal sagen: Meine Ausrüstung war nicht billig und auch wenn es hauptsächlich mein Hobby ist, habe ich nichts dagegen, wenn sich diese Investitionen wieder ausgleichen, in dem auch Geld wieder in meine Kasse zurückfließt. Natürlich hätte ich lieber eine Hochzeit fotografiert oder sonst was getan, um das Geld zu verdienen, aber wenn ich zufällig meine Bilder kommerziell genutzt auf Facebook finde, ohne dass ich irgendwas geahnt hatte, finde ich das nicht mehr lustig. Man kann immer mit mir reden, dann aber bitte vorher.

Ich habe nun vom DJ gehört, dass der Veranstalter seinen Anwalt angerufen hat und dieser scheinbar auch meinte, dass ich wohl im Recht sei. Es ist ja auch einfach eindeutig. Das RAW habe ich ja auch noch hier.

LG, Melanie

hennesbender 28.09.2011 19:53

Na dann gibt es ja bald einen warmen Geldregen... :D
Halt uns mal auf dem Laufenden, was unter dem Strich (abzüglich eigener Anwaltkosten) dabei rausgekommen ist. Unabhängig davon, welchen Weg man als richtig erachtet, weiß man dann wenigsten, ob sich der Aufwand lohnt. Sowas wie dir wird ja anderen möglicherweise auch noch passieren.

mrieglhofer 28.09.2011 19:57

Na ja, ich verstehe deinen Ärger schon.

Aber du hättest das Bild ja soundso nicht verkaufen können, offensichtlich, sonst hättest du das ja auch gemacht.

Und ob ein Veranstaltungsfoto eine kreative Leistung ist, die über dem von Normalsterblichen herausragt, stelle ich so mal in Frage, aber ist eh nicht dass Thema, weil solange es kein Tier macht, besitzt es lt. Gesetz eine Schöpfungshöhe.

Aber das ändert eh nichts. Du kannst dein Honorar über eine Abmahnung versuchen reinzubekommen, mußt den Schaden nachweise, sonst kriegst das, was eine Lizenz kosten würde zuz. 100% wenn er das Copyright weggeschnitten hast und kannst für den RA 100€ bekommen. Damit hängts davon ab, was dich die Aktion kostet, ob du Gewinn oder Verlust machst. Da ist halt die Frage, obs den Ärger lohnt.
Außer es ist eine Firma, da schaut das ja anders aus.

Schaut anders aus, wenn jemand mit dem Foto wirklich Geld verdient. Aber okay, du bist im Recht und wenns dir das Wert ist, dann mußt es eh tun.

Das mit dem Objektiv hinkt halt schon gewaltig, weil teilen hier nicht möglich ist. Schau dir Filme, Fotos, Software mit GNU oder Creative Commons an. Wenn alle ihre geistige Leistung nicht mehr teilen, gäbe es kein Linux, kein Gimp, kein OpenOffice uind auch kein Forum usw. und die verschiedenen kleinen Tools, die uns weiterhelfen. Und daran verdienen sogar Firmen noch was. Es ist schon eine andere Herangehensweise und durchaus auch kommerziell erfolgreich.

Yttrium 28.09.2011 20:16

Zitat:

Zitat von hennesbender (Beitrag 1228654)
Na dann gibt es ja bald einen warmen Geldregen... :D
Halt uns mal auf dem Laufenden, was unter dem Strich (abzüglich eigener Anwaltkosten) dabei rausgekommen ist. Unabhängig davon, welchen Weg man als richtig erachtet, weiß man dann wenigsten, ob sich der Aufwand lohnt. Sowas wie dir wird ja anderen möglicherweise auch noch passieren.

Ich werde euch natürlich auf dem Laufenden halten. Ich bin sehr sehr gespannt.

LG, Melanie

erwinkfoto 28.09.2011 22:24

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1228657)
Na ja, ich verstehe deinen Ärger schon.

Aber du hättest das Bild ja soundso nicht verkaufen können, offensichtlich, sonst hättest du das ja auch gemacht.

Naja, wenn jemand haufenweise Objektive verschenkt, ich aber deins klaue -und du verschenkst keine Objektive-, bin ich dennoch berechtigt es zu tun?

Ich meine, wenn dieser Veranstalter auf kostenlose Alternativen nicht zugreift und ein Bild MIT NAMENSSCHRIFTZUG benutzt und SO dreist ist, den Namen wegzuschneiden, dann hat er wohl gelitten.

Melanie, so wie andere hier (mich inklusive) betreiben die Fotografie zwar hauptsächlich als Hobby, aber nicht nur.
Ich mache auch Veranstaltungen, Bands und Hochzeiten.
Meistens bin ich auch in Kontakt mit den betreffenden Personen (Bandmitglieder, Veranstalter).
Wenn ich ihnen Bilder verschenken will, dann tue ich das (und das mache ich manchmal durchaus).

Wenn jemand aber ein Bild von mir klaut (Namen wegschneiden ist für mich mehr als nur ein Raub:evil::evil::evil:),
dann hat derjenige ein Problem mit mir. :itchy::itchy::itchy:

ps: Melanie ist kein Schimpanse ;):cool:


LG,

Erwin

Dana 28.09.2011 23:44

Ich frage mich, warum die Gemüter so erhitzen.

Melanie hat ein Bild gemacht.
Qualität oder Seltenheitswert: WURSCHT für die Diskussion.

Das Bild wurde verwendet - und nicht nur verwendet sondern manipuliert und dann verwendet. = Derjenige wusste genau, was er macht.

Melanie möchte nun für diese Aktion Geld sehen.

Der Typ reagiert patzig und uneinsichtig.

Wo ist denn da Diskussionsstoff? Es ist doch völlig klar, dass Melanie sich ihr Recht holen darf, nicht zuletzt deshalb, weil der Typ wohl ein Blödi ist, der sich an Sachen vergreift und dann noch rumzickt.

Wichtig ist nur, Melanie, dass du keinen Mail-Streit mit ihm eingehst. Wenn du in Wut dann Dinge schreibst, die er dann schwarz auf weiß hat, ist das absolut nicht gut. Sollte er also keine Einsicht zeigen, lass einen Anwalt drüber gucken. Vielleicht hilft dir ja Marie auch, wenn sie das auf diese Weise darf. Allerdings hat sie dir hier ja schon indirekt gute Hilfen gegeben.

Was die Anwaltskosten betrifft....im Verkehrsrecht ist es so, dass die "Schuldnerseite" auch den gegnerischen Anwalt bezahlen muss...ob das im Fotorecht auch so ist, weiß ich natürlich nicht...aber ich könnte mir vorstellen, dass Melanies Kosten, sollte sie gewinnen, nicht allzu hoch sind.

cdan 29.09.2011 09:45

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1228657)
Aber du hättest das Bild ja soundso nicht verkaufen können, offensichtlich, sonst hättest du das ja auch gemacht.

Hätte sie, wenn derjenige der es für seine kommerziellen Zwecke genutzt hat vorher nachgefragt und dafür bezahlt hätte.

Irgendwie verstehe ich einige Rechtsauffassungen hier nicht. Wird das Bild eines Berufsfotografen widerrechtlich genutzt, so darf der klagen, passiert das einem Hobbyfotografen, dann soll der ruhig sein. Nichts anderes lese ich aus einigen Kommentaren hier raus.

Könnt ihr eigentlich nachvollziehen wie man sich fühlt, wenn einem eines oder mehrere seiner Bilder geklaut werden?

2009 hatte ich ein Konzert der Band UFO fotografiert. Dabei sind viele Aufnahmen von der Bühne aus entstanden die wirklich einen absoluten Seltenheitswert haben. Einige dieser Aufnahmen hatte ich später im Internet wieder gefunden. Ein paar davon wurden sogar zu einer Bannerkollage zusammen gemischt.


-> Bild in der Galerie

In einem anderen Fall wurden über 1000 meiner Bilder widerrechtlich genutzt; teilweise ohne Urhebernennung. Da kommen richtig große Summen zusammen und im Streitfall muss der Kläger die Gerichtskosten vorverauslagen; die sich übrigens nach dem Streitwert berechnen.

Ob ein Foto von einem Berufs- oder Hobbyfotografen gemacht ist, ob es mit Verkaufsabsicht oder aus Spaß entstand spielt absolut keine Rolle. Die Verletzung des Urheberrechts verstößt gegen geltendes Recht und da ist dann kein Unterschied mehr zwischen Berufs- und Hobbyfotograf.

Mich ärgert es immer wieder wenn eines meiner Konzertfotos ungefragt auf Internetseiten auftaucht. Mein Verständnis ist in diesem Punkt gleich Null.

Wer ein fremdes Foto privat oder kommerziell nutzen will, der hat den Urheber zu fragen, bzw. für die Nutzung zu bezahlen. Ich wünsche Melanie, dass der vorliegende Fall für sie gut aus geht und sie sich nicht ständig darüber ärgern muss.

Denen die hier eine recht lockere Rechtsauffassung besitzen wünsche ich, dass ihnen nie ein Bild geklaut wird und sie meine und Melanies Erfahrungen und den damit verbundenen Ärger nicht durchmachen müssen.

erwinkfoto 29.09.2011 09:53

:top: habe dem nichts hinzuzufügen.

LG,

Erwin

Dat Ei 29.09.2011 09:55

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von erwinkfoto (Beitrag 1228725)
(Namen wegschneiden ist für mich mehr als nur ein Raub:evil::evil::evil:)

Raub ist eine unrechtmäßige Aneignung unter Anwendung oder Androhung von Gewalt. Das ist hier wohl kaum der Fall.

Ansonsten gibt´s bei dem Fall wenig zu deuteln: Melanie ist die Urheberin, und ihr Urheberrecht ist hier ungefragt verletzt worden. Es obliegt ihrer Entscheidung, ob sie dafür ein Entgeld haben möchte und/oder rechtlich dagegen vorgehen möchte.


Dat Ei


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