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Joshi_H 01.07.2011 11:38

Zitat:

Zitat von Pittisoft (Beitrag 1192964)
vieleicht zeigst du uns ja auch mal das eine oder andere Bild.:)

Mach' ich, wenn ich die Freigabe für die Verwendung im Internet bekomme. Ansonsten werden es wohl die Standardbilder (Blümchen, usw.) werden.

Grüße,

Jörg

ddd 01.07.2011 11:57

moin,

wie O1af im von *thomasD* verlinkten mifo-thread bereits dargelegt hat, ist die o.g. Tabelle aus der Original-BDA des STF schlicht falsch. Sie listet die f-Werte, und enthält zudem noch Tippfehler :shock:
Da nirgends am STF die f-Werte feststellbar sind, ist die Tabelle völlig nutzlos (wie übrigens jede Schärfentiefetabelle, da sie nur für KB-Film und 10x15cm² Abzüge und 30cm Betrachtungsabstand gilt, hier tritt die unbekannte Bezugsgröße erschwerend hinzu).

Ich habe mal eine f-zu-T-Tabelle für das STF gesehen, finde sie aber nicht wieder, obwohl ich schon mehrfach danach gesucht habe.

Es ist möglich, eine Tabelle der f-Werte, die den angezeigten T-Werten entspricht, zu berechnen. Der Apodisationsfilter ist ein Fourierfilter mit dem Profil einer Normalverteilung. Alles, was man nicht exakt weiß, ist die s-Breite der Verteilung, dafür kann man aber plausible Annahmen machen: in der Mitte kann die Transmissivität (Glasverluste vernachlässigt) nicht 1 sein, da der gleichmäßig eingefärbte Graufilterteil der Gruppe nicht unendlich dünn sein kann (sonst hätte er in der Mitte ein Loch, das ließe sich nicht fertigen und/oder montieren und/oder gäbe Artefakte an der entstehenden Kante), die Transmissivität in der Mitte wird aber nahe an 1 liegen. Am Rand wird die Dichte bestimmte Werte nicht überschreiten, maximal vmtl. OD3=1000x=10EV Abschwächung. Damit und dem bekannten f-T-Paar f/2.8:T4.8 ist der Rest jetzt eine Übungsaufgabe für den geneigten Leser ;)

ps: Jörg, viel Spaß mit dem Teil :top:

an-my 01.07.2011 18:29

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1192932)
*******e, jetzt krieg ich doch noch Lust auf so ein STF. :? Ganz zu Anfang war es recht weit oben auf meiner Wunschliste, dann aber recht weit nach unten gerutscht. Jetzt steht es wieder recht weit oben, obschon ich das 135F18 mein eigen nenne. Hm... :mrgreen:

Genau das habe ich mir auch gedacht. Nur dass ich bereits das ZA 85 habe und damit aufgrund der anderen Brennweite noch einen Grund mehr.

Wenn das so weitergeht, habe ich bald einen Kleinwagen im Handgepäck...

Sir Donnerbold Duck 01.07.2011 18:53

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1192978)
Damit ... ist der Rest jetzt eine Übungsaufgabe für den geneigten Leser ;)

Das war - gerne angereichert um das Wörtchen "trivial" - im Mathestudium ein Satz, der mich jedesmal ins Grübeln brachte, ob er nun ernst gemeint oder Zeugnis eines seltsamen Sinnes für Humor sei :-).

Gruß
Jan

*thomasD* 01.07.2011 19:08

Das Problem ist ja auch, dass hier ein echter F-Stop nicht zu nennen ist, da es ja keine scharfe Blende gibt - das macht ja gerade Smooth Trans Focus aus. Wo will man also den Blendendurchmesser ansetzen? Bei 50% Transmission? Oder doch bei weniger? Zur Verdeutlichung hier mal, wie es aussieht:


-> Bild in der Galerie

Dieses Bild der Blende ist dann auch im Bokeh zu sehen.
Klar, Blende ist Blende - aber wie sieht das mit dem Zertreuungskreis aus?

Edit: Lange rumgetan mit dem Bild, und schon gibt es wieder neue Beiträge.
ddd kann vielleicht noch ergänzen, bei welchem Transmissionsgrad die Blende angesetzt wird. Fourier hin oder her.
Ich kenne das Problem von Laserstrahlen: Die Intensität läuft bei jedem Laserstrahl zum Rand mehr oder weniger 'smooth' aus, und so gibt es unterschiedliche Definitionen für den Strahldurchmesser.
Vielleicht habe ich aber auch einen Denkfehler?

*thomasD* 01.07.2011 19:22

Zitat:

Zitat von *thomasD* (Beitrag 1193111)
Das Problem ist ja auch, dass hier ein echter F-Stop nicht zu nennen ist, da es ja keine scharfe Blende gibt - das macht ja gerade Smooth Trans Focus aus. Wo will man also den Blendendurchmesser ansetzen? Bei 50% Transmission? Oder doch bei weniger? Zur Verdeutlichung hier mal, wie es aussieht:
...
Vielleicht habe ich aber auch einen Denkfehler?

Ich hatte wohl einen Denkfehler. Die Blende ist schon eindeutig, wenn ich meine eigene Darstellung ansehe.

Sir Donnerbold Duck 01.07.2011 21:05

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 1192921)
Das STF ist ein F2.8. Das Apodisationselement bedingt einen Lichtverlust und macht es so zu einem T4.5 in Bezug auf die Belichtung, Schärfentiefe ist aber wie bei F2.8.

Nein, das ist ein bisschen komplizierter, soweit ich das durchdrungen habe.

Die Angabe F2,8 bezieht sich nur aus das rein geometrische Verhältnis von Brennweite zu Eintrittspupille. Innerhalb der Eintrittspupille ist bei einem normalen Objektiv die Transmissivität 1 (Glasverluste mal außen vor) und außerhalb der Pupille 0. Der Pupillenrand stellt also einen Sprung (Unstetigkeit) in der Transmissivität dar.

Das STF glättet nun diese Unstetigkeit durch seinen Apodisationsfilter und macht daraus im Idealfall einen weichen, stetigen Übergang in der Transmissivität von 0 zu 1 hin (Das hat weitreichende Konsquenzen für die Abbildungscharakteristik, denn es verändert die Weise, wie eine punktförmige Lichtquelle abgebildet wird). Vereinfacht gesagt ist das STF damit auch schon bei Offenblende im Vergleich zu einem konventionellen 2,8/135 etwas abgeblendet und müsste also eine etwas größere Schärfentiefe liefern, wie ja auch der Vergleich der Werte in der BA mit dem Schärfentiefenrechner zeigt.

Wenn man das nun genauer rechnen will, dann kann man sich natürlich das Vergnügen machen, für jede Blendenöffnung die entsprechende Pupillenfunktion aufstellen und dann die Point-Spread-Funktion etc.. Etwas viel Aufwand.

Gruß
Jan

Karsten in Altona 01.07.2011 23:01

Zitat:

Zitat von an-my (Beitrag 1193099)
Genau das habe ich mir auch gedacht. Nur dass ich bereits das ZA 85 habe und damit aufgrund der anderen Brennweite noch einen Grund mehr.

Ja, das hab ich auch noch. Mit Vernunft und Logik ist das schon lange nicht mehr zu erklären, aber Spass machts! :mrgreen:
Zitat:

Wenn das so weitergeht, habe ich bald einen Kleinwagen im Handgepäck...
Also nen ordentlichen Gebrauchten hätt ich da schon, aber ich hab schon nen Auto. ;)

*thomasD* 02.07.2011 00:25

Zitat:

Zitat von Sir Donnerbold Duck (Beitrag 1193137)
Nein, das ist ein bisschen komplizierter, soweit ich das durchdrungen habe.

Die Angabe F2,8 bezieht sich nur aus das rein geometrische Verhältnis von Brennweite zu Eintrittspupille. Innerhalb der Eintrittspupille ist bei einem normalen Objektiv die Transmissivität 1 (Glasverluste mal außen vor) und außerhalb der Pupille 0. Der Pupillenrand stellt also einen Sprung (Unstetigkeit) in der Transmissivität dar.

Das STF glättet nun diese Unstetigkeit durch seinen Apodisationsfilter und macht daraus im Idealfall einen weichen, stetigen Übergang in der Transmissivität von 0 zu 1 hin (Das hat weitreichende Konsquenzen für die Abbildungscharakteristik, denn es verändert die Weise, wie eine punktförmige Lichtquelle abgebildet wird). Vereinfacht gesagt ist das STF damit auch schon bei Offenblende im Vergleich zu einem konventionellen 2,8/135 etwas abgeblendet und müsste also eine etwas größere Schärfentiefe liefern, wie ja auch der Vergleich der Werte in der BA mit dem Schärfentiefenrechner zeigt.

Wenn man das nun genauer rechnen will, dann kann man sich natürlich das Vergnügen machen, für jede Blendenöffnung die entsprechende Pupillenfunktion aufstellen und dann die Point-Spread-Funktion etc.. Etwas viel Aufwand.

Gruß
Jan

Ganau diese Überlegungen hatte ich auch - Stichwort Zerstreuungskreis. Letztlich bleibt die Eintrittspupille per se so erhalten. Innerhalb ist die Transmission > 0. Die Frage bleibt, ob > 0 reicht.

ddd 03.07.2011 01:26

moin,
Zitat:

Zitat von *thomasD* (Beitrag 1193111)
ddd kann vielleicht noch ergänzen, bei welchem Transmissionsgrad die Blende angesetzt wird. Fourier hin oder her.

ich hab grade noch mal durchs STF geschaut: der Apodisationsfilter hat auch am Rand eine recht geringe Dichte, eher weniger als ein ND4x. Mit meiner ad-hoc-Annahme von OD3 (ND1000x) lag ich völlig daneben, aber selbst dann wäre an der Blendenkante immer noch ein erkennbarer Sprung. Trotzdem könnte man dann sinnvollerweise fragen, ab welcher Abschwächung die Randstrahlen keinen signifikanten Einfluss auf das Bild mehr haben und den Druchmesser der wirksamen Eintrittspupille kleiner als den Durchmesser des Bildes der mechanischen Blende ansetzen.

Hier stellt sich die Frage nach dem Durchmesser der Eintrittspupille nicht, dieser ist zweifelsfrei feststellbar. Deine Skizze übertreibt den Filter also deutlich.

Kurze Schätzung:
das STF verliert bei Offenblende 1.5EV, wäre der Filter gleichmäßig eingefärbt, so wäre es ein ND2.5x=OD0.40. Durchmesser der Eintrittspupille 135/2.8=48.2mm.
Bei f/31 hat es T/32 (an den Wert aus der unauffindbaren Tabelle erinnere ich mich, ob er stimmt?). 135/31=4.35mm, 135/32=4.22mm, das liegt so nahe beieinander, dass ich nur bestätigen kann, dass beider Werte plausibel sind. f/31 ist ca. 1/8EV von f/32 entfernt, die Dichte liegt in der Mitte also um ND1.12x=OD0.05.
Der Filter hat ein Gaussprofil (Normalverteilung). Diese hat Wendepunkte bei ±σ. Es ist anzunehmen, dass das Filterelement keine Wendepunkte in der Krümmung enthält (schon ohne Wendepunkte sind die zwei asphärische Flächen schwierig herzustellen). Um trotzdem eine maximale Apodisation zu erreichen, wäre somit der Filter auf eine Breite von σ auszulegen. Das ganze ist rotationssymmetrisch, und in der vorderen Hauptebene H hat die Dichtefunktion des Filters somit eine Breite σ von 24.1mm.
Was wir noch brauchen, ist das Integral über die Fläche der rotierten Normalverteilung. Dieses muss den bekannten Lichtverlust bei Offenblende liefern. Die Normalverteilung hat unter dem Halbast vom Maximum bis σ eine Fläche von 0.341. Jetzt noch auf den Rotationskörper fortsetzen, die o.g. Werte einsetzen und fertig.


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