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Sehr informativ, Experte, danke.
Aber Den Tip die getragenen Kleider an Ort und Stelle zu entsorgen, hat auch das Schweizer Fernsehen (Bericht in Einstein) bei einem ihren Besuche gegeben. Allerdings sind die noch weiter gegangen und haben auch gesagt, dass das Kameraequipment ebenfalls Strahlung aufgenommen habe und über die weitere Verwendung zusammen mit Strahlenschutzfachleute entschieden werde. Dies hiesse doch, dass man möglichst wenig Kamerazubehör oder Objektive dabei haben sollte. Oder sehe ich das falsch? Genügt da wirklich nur ein feuchtes Tuch mit Spülmittel zur Dekontamination? Walter |
Zitat:
Als ich beim Bund freiwillig an einer ABC Schutzübung über 36 Stunden teilgenommen hatte, wurden wir, weil es ja eine Übung war und echt wirken sollte, auch dekontaminiert. Man musste halt auf eine gewisse Art, die Overgames ablegen, ging durch eine spezielle Dusche um danach ein "neuer Mensch" zu sein. Meine Frage ob das was nutze, wurde mit Achselzucken beantwortet. Bestimmte Strahlung dringt in alle Materialien ein und verstrahlt diese. So wird es auch mit Fotomaterial, Uhren, Schmuck usw sein. Aber wie schon gesagt, wenn die Wildschweine in bayrischen Wäldern immer noch so belastet sind, dass sie als radioaktiver Sondermüll entsorgt werden müssen, muss ich so eine Tour wie nach Tchernobyl nicht haben. Auch wenn sie mittlerweile ab Kiev für 110 Dollar angeboten wird. Gruß Wolfgang |
Wie ich schon ganz am Anfang gedacht habe .... als wenn man sich da 100% schützen könnte ... man trägt die Partikel noch schön mit ins Zimmer, bevor man sich duscht.
Naja, irgendwann sind wir alle verstrahlt.:roll: |
Die meisten Stähle auf der gesamten Welt sind kontaminiert. Für Anwendungen, bei denen man unbedingt unverstrahltes Material braucht, taucht man teilweise zu alten Kriegsschiffen und birgt deren Kanonen.
Gruß Wolfgang |
Es wird nix verstrahlt
Bitte liebe Freunde.
Es wird nix verstrahlt, sondern höchstens kontaminiert. Dort habt ihr Radionuklide, die in der Luft herumbschweben. Diese sind radioaktiv, heisst sie geben Alpha, Beta und Gammastrahlung ab. Neutronenstrahlung nicht, da es keine Kettenraktion gibt und Röntgenstrahlung auch nicht, da es keine Röntgenröhren dort gibt. (wie zB am Flughafen). Dieser feinste Staub lagert sich überall ab bzw. benetzt Oberflächen. Dies nennt man Kontaminierung. Daher meine Empfehlung, den Overall, Kopfschutz und Handschuhe zu tragen. Die Hauptgefahr ist nicht die Haut selber sondern die Inhalation der Stoffe in die Lunge. Weil diese Partikel dann die nächsten Jahre in deiner Lunge weiterstrahlen (Stichwort Polonium 210 bei Herrn Litwinenko). Daher unbedingt eine FFP3 bzw. P3-Maske tragen, damit gar nix in die Lunge kommen kann, denn das nehmt ihr mit nach Hause. Eine Profimaske kosten €70,- mit Wechselfilter. Eine FFP-Maske 9,-. Ein sauteurer Schutzanzug € 50,-. Also das ist mir die Gesundheit wert. Der Anzug ist nicht notwendig nur wollt ihr die kontaminierte Kleidung bis ins Hotelzimmer mitnehmen und dort beim Ausziehen den Staub nochmals aufwirbeln? Wobei ich nicht wissen will, welche Schwebstoffe du schon im Tschenrobyl-Tourbus ausgesetzt bist in den Polsterungen. Die werden das Fahrzeug sicherlich nicht dekontaminieren oder mit abwaschbaren Leber ausstatten wie die Bundesheerfahrzeuge, wo es aus genau dem Grund keine Stoffsitze gibt. Klar ist das Risiko gering aber wozu eingehen, wenn es mit wenig Geld auf nahezu 0 minimierbar ist. Was die Geräte anbelangt, solange sie nicht wasserdicht sind kann kleinster Staub (Partikelgröße ca. 0,3µm) durch die Ritzen in das Gerät gelangen, so auch in die Kamera und in die Objektive. Klar werden diese mit der Oberflächendekontamination (wegwischen mit einem feuchten Tuch) nicht entfernt und verbleiben in der Kamera, nur in welcher Konzentration bitte? Bleibt am Erdboden. Ich habe dort ja nicht 100.000 kBq/cm². Daas Dosimeter ED 150 von GRAETZ (was ich mir zB privat gekauft habe für 550,-) ist ein tolles Ding. Elektronisches Dosimeter, Ortdosisanzeige in µSv/h und wasserdicht. Somit tauche ich das Ding in ein Waschbecken, schrubbe es mit Seife ab und das Ding ist dekontaminiert und sauber. Das ED 150 kann ich auch sonst empfehlen, falls es mal wo in einem AKW kracht oder ihr wo fotografiert, wo es ungemütlich ist. Sollte neben den Jodtabletten in keinem krisenfesten Haushalt fehlen ;-) Als Kamera werde ich meine Kamera SONY DSC TX 10 mitnehmen, die ist wasserdicht und bekommt die selbe Prozedur unter Wasser. Spiegelreflexkamera und Objektive sind so eine Sache. Spätestens mit dem Objektivwechsel hast du den radioaktiven Staub IN der Kamera und den wirst du nie gänzlich rausbekommen nur bitte am Boden bleiben. Die Menge ist derart gering und ich bezweifle, ob da tatsächlich eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Auch durch die Dichtringe des Objektivs dringt dieser feine radioaktive Staub in die Kamera. Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass sich Partikel eines Plutoniumisotops in die Kamera verirren und du es dann Monate später zu Hause einatmest und dann in 20 Jahren Lungenkrebs bekommst ist so wie ein Lotto 6er, aber statistisch nicht auszuschliessen. Russisches Roulette sozusagen. Aber alles im Leben ist mit Risiko behaftet, wesentlich ist die Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmass. Auch ich stand in Wien am Dach des Versuchsreaktors des Atominstituts und habe eine DL von ca. 300µSv/h (!!) abbekommen und war auch bei einer Presseführung im ungarischern AKW PAKS drin. Stand dort auf der Besuchertribüne über dem Reaktordeckel in der Reaktorhalle genau in dem Neutronenkegel, da die Reaktoren im Leistungsbetrieb waren. Ich hatte aber ein TLD mit und habe doch während des Besuchs eine Dosis von ca 50-70µSv abbekommen. Mehr als theoretisch bei deser Tschernobyltour. Und? Wer auf 100% sicher geht sollte seine Wohnung mit Blei ausstatten und nicht mehr rausgehen. Aber wenn ihr wüsstet, was ihr da noch für deine Radonbelastung habt vo der natürlichen Radioaktivität. Mit diesen Sicherheitsvorkehrungen sehe ich kein Problem. Wichtig ist, dass ihr nichts inkorporiert (Inhalation und Ingestion). Und nur zur Beruhigung. Der Körper ist gebaut, dass er eine gewisse radioaktive Strahlung aushält. Die natürliche Strahlung ist sogar notwendig, dass der Körper neue Zellen bildet. Deswegen gibt es ja schwach radioaktive Heilstollen (Bad Gastein), um den Körper wieder zu neuen Zellen anzuregen. Paracelsus sagte, die Dosis ist das Gift. Also bitte sich nicht vor Radioaktivität fürchten nur weil man sich mit diesem Thema nicht auseinandergesetzt hat. Will nicht verharmlosen aber bitte nicht dramatisch sehen. |
Danke, endlich mal ein Artikel, mit dem was anfangen kann und der nicht Angst und Emotionen transportiert.
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Zitat:
Gruß ---------- Post added 25.04.2011 at 13:28 ---------- Zitat:
Gruß |
Zitat:
So ist es. Die Staubbelastung dort ist nicht unerheblich aber bedenkt bitte die Expositionszeit. Man ist dort max. 4 Stunden. Ich würde mir mit der entsprechenden PSA keine Sorgen machen. Maske zB DRÄGER X-Plorer 3300 samt Twinfilter P3 kosten nicht mal 40,-. Also was solls. Empfehle folgendes (ohne Werbung zu machen, gibt es auch von anderen Herstellern): UVEX Einwegoverall Sil-Wear 3 B CE gemäß EN 1073-2:2002 € ca. 35,- DRÄGER X-Plorer Maske samt Twinfilter P3 CE gemäß EN 140 € ca. 40,- Gummihandschuhe vom Baumarkt € ca. 5,- Müllsack für die kontaminierte Kleidung vom Baumarkt € ca. 2,- Kunststoffsäcke für die Schuhe zum Überziehen: € ca. 2,- Klebefilm Breit: € ca. 10,- Die PSA macht also € ca. 100,- aus. Wer ganz auf sicher geht fragt ein Labor, wo Dosimeter ausgewertet werden. Ein TLD kostet hier in OE ca. 6,- zum Auswerten. Vorsicht am Flughafen, nicht mitröntgenisieren!!! Den Kauf von elektronischen Dosimetern kann ich zwar empfehlen nur wer gibt dafür € 550,- aus? |
Es gibt Schätzungen nach denen bis zu 600 Millionen Menschen in Europa durch die Tschernobylktastrophe gesundheitlich belastet sind.
Wenn ich nach diesem Artikel gehe http://www.n-tv.de/politik/Ex-Direkt...le3057661.html ist der Dreckhaufen kurz davor zu zerbröseln. In Japan stöpseln sie mehr oder weniger hilflos vor sich hin. Die Gefährlichkeit der atomaren Strahlung ist sozusagen eine Eigenschaft des Universums. http://www.neuland-mag.net/mag-6/verbrannteerde.php (klasse Fotos :top:) Angst und Emotionen empfinden zu können hilft unzähligen Lebewesen überleben zu können, bis hin zur "Phobischen Reaktion" eines Pantoffeltierchens. Die gegenwärtige Atomausstiegsdiskussion verläuft doch sehr bislang sehr gesittet und ist keineswegs mit unkontrollierter Panik gleichzusetzten. Betreffend dieser Reise zu den "Seltenen Erden" versuche ich gerade mir vorzustellen wie die möglicherweise kontaminierte Kleidung zu entsorgen ist. Ich steh also frisch geduscht und neu gewandet im Hotelzimmer und läute nach dem netten Mädchen vom Zimmerservice der ich dann die Plastiktüte in die Hand drücke? Lottogewinnswahrscheinlichkeiten hin oder her, solche Unternehmungen wie diese Reise entbehren meiner Meinung nach jeglicher Sinngebung. Gruß Thomas |
Zitat:
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