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h_Till_w 28.02.2011 16:06

also Jens N
sorry falls ich das falsch verstanden habe, aber für mich klingen deine Argumente in etwa so "wer gegen Nazis demonstriert, demonstriert eigendlich für die weil man so die Aufmerksamkeit auf die Nazis lenkt und auf sich natürlich auch, und es währe besser man ist still in seiner Kammer gegen die Nazis und läßt die schön in ruhe draußen Spielen"


ich bin der Meinung wenn man gegen etwas ist dann soll man das auch klar und möglichst offen Argumentieren, sicher jeder gute Kommentar macht auch auf den Kommentator neugierig und vielleicht kann er so auch für seine Bilder hier werben aber das sind Sachen die man nicht oder nur sehr bedingt beeinflussen kann.



sehr nett in diesem zusammenhang

http://www.fuchskind.de/galerie/bild...0Abendland.jpg


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hitfidelity 28.02.2011 18:28

Sehe ich ganz ähnlich, auch dein Beispiel scheint mir naheliegend. Zumal du, Jens, außer Schweigen keine Idee parat hast, wie sie deiner Meinung nach hätte reagieren können. Ich denke, es ist gut, dass sie den Fehdehandschuh eben doch aufgenommen, nicht einfach (!) geschwiegen und auch nicht einfach mitgemacht hat. Klar kann so ein Schlagabtausch nicht 100% zu Gunsten einer Seite ausgehen, aber er ist fast alternativlos und, in der Art vorgetragen, auch aussichtsreich.

Eine Alternative, die ich mir vorstellen könnte (aber mich schreibt Bild ja nicht an...:cry:), wäre: den Spendenbetrag exorbitant in die Höhe zu treiben. Allerdings stünde Bild dann trotzdem als "edler Spender" da, und die noch so hohen Beträge sind trotzdem nur Peanuts für den Konzern - wiegen sich vielleicht sogar mit dem Werbeerfolg auf. Von daher: gut, dass sie Judith gefragt haben...:oops:..

:?::?::?:Und: hätten sie :!:dich:!: gefragt - wie hättest du reagiert?:?::?::?:

konzertpix.de 28.02.2011 20:02

Zitat:

Zitat von hitfidelity (Beitrag 1152391)
:?::?::?:Und: hätten sie :!:dich:!: gefragt - wie hättest du reagiert?:?::?::?:

DAS ist eine ausgesprochen gute Frage :top:

h_Till_w 28.02.2011 20:38

wenn Bild mich fragen würde,
gut da bin ich eine Hure
ich würde die 10.000€ nehmen und mich dafür ablichten lassen

wenn jemand mein das sei inkonsequent, ja da hat er recht.
aber ich würde durch das mich bezahlen lassen klar machen das es eine Werbeaktion ist das ich mich dafür bezahlen lasse das ich eben als Modell arbeite.

da ich kein prominenter bin (zumindest noch nicht vielleicht ändert sich das ja mal ^^) kann ich mit meinem Gewissen es gut verbinden eben mein Gesicht für die 10k € herzuhalten.

ich könnte natürlich jetzt auch hier gross schreiben, ich würde da nie machen und so weiter und da die Wahrscheinlichkeit arg gering ist das mich JvM für so eine Kampagne will ist das risko auch arg gering ^^

Stempelfix 28.02.2011 20:47

Gute Sache, die Zusammenarbeit mit einer solchen "Zeitung" zu verweigern...

Merke: wer mit den Schweinen aus einem Trog frisst, ist selbst 'ne Sau! :top:

Gruß Uwe

konzertpix.de 28.02.2011 21:02

Zitat:

Zitat von h_Till_w (Beitrag 1152467)
wenn Bild mich fragen würde,
gut da bin ich eine Hure
ich würde die 10.000€ nehmen und mich dafür ablichten lassen

Tja, da hast du den ganzen Fall aber ziemlich falsch verstanden.

Die 10.000 EUR werden von der Bild-Werbeagentur nicht an dich ausgezahlt, sondern als Spende an eine von dir zu benennende Institution überwiesen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied !

h_Till_w 28.02.2011 21:09

wenn ich mein Gesicht hinhalten soll,
dann will ich das Geld haben, ich bin meine eigener guter zweck ^^

ich finde das ja sogar ehrlicher als wenn Bild in meinen Namen spenden soll
aber ich bin weder Reich noch Berühmt und meine Schönheit ist eher nur für die offensichtlich die mich Lieben als für den Rest der Menschheit ^^

das mit dem Spenden ist der Trick mit dem die JvM bzw die Bild die Leute ködert, so nach dem Motto ihr tut ja was gutes dabei, und genau das ist es ja weswegen Judith meint das die Kampagne mit der Dummheit der Leute spielt.

und die Spende ist auch eine Brücke über die die Leute gehen können die gerne mal wieder ihr Gesicht in der Öffentlichkeit zeigen wollen aber doch sonst mal was gegen Bild und so gesagt haben. Das weis JvM das weis Bild, das wissen auch die Promis!

also Fazit mein Kurs sind die 10k dann halte ich mein Gesicht für so ziemlich alles hin ^^ also falls jemand von JvM mitlist ^^ einfach eine PM senden ^^^


noch was, habe das schon richtig verstanden, ich wollte in dem Beitrag davor nur klar machen das ich es für Gage machen würde für spende nicht weil mir der andere Mehrwert nix bringen würde im Gegensatz zu den Promis.

Dat Ei 28.02.2011 21:14

Moin Uwe,

Zitat:

Zitat von Stempelfix (Beitrag 1152473)
Merke: wer mit den Schweinen aus einem Trog frisst, ist selbst 'ne Sau! :top:

wie wäre es mit einem Umkehrschluß:

"Wer sich weigert, mit den Schweinen aus dem Trog zu fressen, kann trotzdem eine Sau sein."


Dat Ei

Jens N. 01.03.2011 00:03

Zitat:

Zitat von h_Till_w (Beitrag 1152316)
also Jens N
sorry falls ich das falsch verstanden habe, aber für mich klingen deine Argumente in etwa so "wer gegen Nazis demonstriert, demonstriert eigendlich für die weil man so die Aufmerksamkeit auf die Nazis lenkt und auf sich natürlich auch, und es währe besser man ist still in seiner Kammer gegen die Nazis und läßt die schön in ruhe draußen Spielen"

Ich finde der Vergleich hinkt etwas, aber gut. Als Antwort fällt mir da vor allem ein, daß es ganz entscheidend ist, WIE man gegen Nazis (oder die Bild oder was auch immer) demonstriert und ja, Demonstrationen können immer auch nach hinten los gehen oder über's Ziel hinaus schießen. Ein Beispiel: Wenn ich einem, sagen wir mal mal leicht zu beeinflussenden, Heranwachsenden den halben Tag vorbete, wie schlecht Nazis sind und daß man sich von denen fern halten sollte, dann kann es sein, daß ich seine Neugier wecke und ihn erst recht in diese Richtung treibe. Ganz banales Beispiel eigentlich und interessanterweise auch genau der Mechanismus, mit dem die hier diskutierte Werbekampagne (zum Teil jedenfalls) arbeitet. Oder nehmen wir Linksautonome, die sich bei Auftritten von Neonazis Schlachten mit diesen und der Polizei liefern und so vom eigentlichen Problem ablenken - sicherlich eine Art der Demonstration, aber ist es auch die Richtige? Und nun hoffe ich, daß mir niemand vorwirft, ich würde Judith Holofernes mit Linksautonomen vergleichen - ich habe den Nazivergleich nicht angefangen und ich bringe diese Beispiele nur um klar zu machen, daß Kritik an einer bestimmten Art der Demonstration nicht gleich bedeuten muß, daß man kritische Äußerungen (um mal von dem Begriff Demonstration wegzukommen) generell für falsch hält.

Wie bereits gesagt, man sollte Kritik auch nicht verschweigen (bei den Nazis ganz im Gegenteil), aber man sollte sich einfach etwas klüger dabei anstellen. Sowohl zu der Geschichte mit der Werbeanfrage, als auch zum Nazibeispiel fällt mir da z.B. zuerst mal "Sachlichkeit" ein - die Antwort der Sängerin und so mancher Kommentar in dem folgenden Interview erscheint mir streckenweise irgendwie zu aufgeregt, zu bemüht, zu überzogen und unsachlich. Ich bin ja nicht der Erste, der ihre Reaktion kritisiert und ich finde die Kritik daran eben auch zum Teil berechtigt. Und ich finde, je mehr sie sagt, desto schlechter kommt sie bei der Sache weg - nicht (nur), weil sie es sagt, sondern aufgrund dessen, was sie sagt.

Dein Nazivergleich hinkt deshalb, weil es hier um eine Werbekampagne geht, die mit der Ablehnung des zu bewerbenden Produkts kokettiert, d.h. diese ist gewollt, kalkuliert und wird mehr oder weniger subtil ins Gegenteil umgedreht. Wenn ich nun also diese Art der Werbung angreifen will, dann bin ich schlecht beraten, wenn ich genau das tue, was ursprünglich eh von mir erwartet wurde. Dann geht der Schuss nämlich nach hinten los, so wie es sich hier anbahnt, bzw. bereits gezeigt hat - auch wenn ich die Reaktion der Bild, bzw. von JvM sehr platt finde, aber genau deshalb wäre es möglicherweise besser gewesen, das einfach mal für sich stehen zu lassen, auch auf die Gefahr hin, daß andere das vielleicht anders beurteilen als ich - damit muß man auch leben können. Die Geschiche erinnert aber stattdessen schon etwas an Missionierung und auf sowas reagiere ich z.B. ab einem bestimmten Punkt recht allergisch oder gar trotzig. Letzteres ist auch so ein Punkt: ich glaube weniger, daß Holofernes wirklich regelmäßige Bildleser zum Nachdenken oder gar zum Boykott bewegt, sondern vielmehr, daß diese ganze, mittlerweile fast nervige Aktion manchen sagen lässt "jetzt erst recht" und dann kauft er sich halt das Käseblatt. Darauf zielt doch auch die Werbekampagne u.a. ab.

Wie sich diese doch recht spezielle Geschichte oder meine Meinung dazu auf Nazis übertragen lassen soll ist mir nicht so ganz klar.

Zitat:

ich bin der Meinung wenn man gegen etwas ist dann soll man das auch klar und möglichst offen Argumentieren
Dem will ich gar nicht grundsätzlich widersprechen, aber es gibt nunmal gewisse Ausnahmen (so wie in diesem Fall) und vor allem kann man es gut oder weniger gut machen. In diesem Fall war es zwar IMO gut gemeint und hatte auch durchaus gute Ansätze, aber es sieht danach aus, daß die ganze Chose mehr und mehr nach hinten losgeht. Das hängt aber auch davon ab, ob und wie es weiter geht und selbstverständlich kann ich mich hier auch irren - das allgemeine Echo scheint ja durchaus positiv ggü. Holofernes zu sein. Also vielleicht sehe ich es auch einfach nur zu eng.

Zitat:

sehr nett in diesem zusammenhang

http://www.fuchskind.de/galerie/bild...0Abendland.jpg
Im Zusammenhang mit unserer Diskussion hier verstehe ich das leider nicht muß ich sagen (d.h. den Comic schon, aber nicht den Zusammenhang mit unserem Thema). Willst du mir eine Doppelmoral unterstellen, ist es das?

Zitat:

Zitat von hitfidelity (Beitrag 1152391)
Sehe ich ganz ähnlich, auch dein Beispiel scheint mir naheliegend. Zumal du, Jens, außer Schweigen keine Idee parat hast, wie sie deiner Meinung nach hätte reagieren können.

Ich hätte da diverse Ideen parat, ich habe sie nur einfach nicht aufgeschrieben. Kann ich aber gerne tun wenn du möchtest:

Weiter oben erwähnte ich bereits Sachlichkeit. Wenn man schon öffentlich auf die Anfrage reagieren will, dann hätte man das auch anders tun können - in einer Art, die vielleicht dann nicht eine solche Aufmerksamkeit zur Folge gehabt hätte (und diese Aufmerksamkeit ist in dem Fall nunmal ein zweischneidiges Schwert), die dafür aber auch schlechter angreif- und umkehrbar gewesen wäre. Ich hoffe mal das reicht als Erklärung und du erwartest jetzt keinen perfekt ausformulierten Text von mir.

Meine zweite Idee hängt davon ab, wie frei man in der Gestaltung des Werbeauftritts wirklich hätte sein dürfen. Ich vermute mal nicht so frei, wie es für meine Idee nötig wäre, aber es ist ja auch nur ein Vorschlag. Also ich hätte mir vertraglich zusichern lassen, daß ich tatsächlich sagen darf was ich will, daß da nichts geschnitten, retuschiert oder beschönigt worden wäre (was so sicher nicht durchgegangen wäre, ich denke mal die Aussagen der bisherigen spots stammen aus längeren Gesprächen und die Agentur hat dann jeweils einen kleinen Teil rausgenommen, wie es ihnen gepasst hat - entsprechend sind viele der Aussagen über die Bild ja dann auch nicht sooo kritisch oder sogar eher positiv). Dann wäre ich da mit einem "Bildblog.de"-Shirt erschienen, hätte das in die Kamera gehalten und gesagt "ich lese lieber die" - kurz, knackig und schön subversiv ;) Und die Spende hätte Bildblog.de dann auch noch von mir bekommen, d.h. Bild hätte denen Kohle überweisen müssen. Wenn es eins gibt, über das die Bild sich wirklich zu ärgern scheint, dann ist das Bildblog.de, zudem finde ich deren Arbeit auch ganz sinnvoll oder zumindest amüsant (ja, obwohl auch die Aufmerksamkeit für die Bild generieren, aber sie tun das auf andere Art und Weise, aus anderen Beweggründen und wohl auch bewusst). Auf Bildblog schaue ich aber auch nur ganz ganz selten, d.h. mit der Seite habe ich mich jetzt auch nicht soo ausführlich beschäftigt. Aber es wäre eine Idee wie gesagt. Die setzt natürlich voraus, daß man bei dem Spiel mitspielt, was Judith Holofernes ja eigentlich nicht wollte, nun aber unfreiwillig doch tut. Dann besser gleich freiwillig, aber nach den eigenen Spielregeln (was aber vermutlich nicht geht, also dann tatsächlich lieber lassen).

Zitat:

:?::?::?:Und: hätten sie :!:dich:!: gefragt - wie hättest du reagiert?:?::?::?:
Das ist rel. einfach: ich persönlich hätte -vorausgesetzt, ich wäre prominent, in so einem Fall gilt es wohl ein bisschen mehr zu bedenken als nur die eigene Einstellung zur Bild oder zu Geld- die Anfrage ignoriert oder höflich abgelehnt. Ohne öffentliches Brimborium (allerhöchstens vielleicht mit einem kurzen statement). So, wie es ganz sicher bereits dutzende (oder gar hunderte?) mehr oder weniger Prominente vor Judith Holofernes getan haben.

Das hat auch damit zu tun, daß ich zwar durchaus auch eine Ablehnung gegen die Bild habe, diese aber nicht so stark ist, daß ich daraus einen persönlichen Kleinkrieg machen muß. Also gegen das Blatt oder dessen Leser - einige meiner Freunde lesen z.B. häufiger mal Bild glaube ich, das macht sie in meinen Augen aber nicht zu schlechten Menschen und erst recht käme ich nicht auf die Idee, sie z.B. mit Nazis zu vergleichen. Das ist aber wohl auch eine Frage der Toleranz - manche würden vielleicht sagen der Hemmschwelle, die Bild scheint für manche ja irgendwo zwischen "Mein Kampf" und einer satanischen Bibel angesiedelt zu sein. Mir ist die Bild einfach ziemlich egal, was eigentlich eine viel deutlichere Form der Abneigung ist. Sie ist Teil der Medienlandschaft, der Pressefreiheit und damit auch der Demokratie und somit ist sie -ob man will oder nicht- grundsätzlich mal zu akzeptieren. Das Gleiche gilt ja z.B. auch für gewisse Parteien des rechten Spektrums, um mal wieder zu dem Vergleich zurück zu kommen. So lange kein Gesetz gebrochen wird, muß man die Machenschaften eben dulden. Akzeptieren bedeutet aber natürlich nicht "kritiklos hinnehmen" (weder die Nazis noch die Bild oder irgendeine Werbung), bitte nicht meine Aussagen im Kontext dieser ganzen Geschichte (die u.a. wegen einer doch recht speziellen Art der Werbung eine ganz eigene Dynamik hat) auf Kritik allgemein oder ganz andere -in meinen Augen auch viel wichtigere- Probleme (Nazis u.ä.) übertragen.

Itscha 01.03.2011 18:07

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 1152603)
(...)Wie bereits gesagt, man sollte Kritik auch nicht verschweigen (bei den Nazis ganz im Gegenteil), aber man sollte sich einfach etwas klüger dabei anstellen. (...)

Da sag ich nur: "Flink ist die Jugend mit dem Wort!" ;)

...na o.k., ganz so jung isse auch nicht mehr...


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