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Alzberger 06.04.2020 10:36

Zitat:

Zitat von Schlumpf1965 (Beitrag 2130272)
Und dann erwarten einige, auch hier, dass der Lebensmittelhandel auch am Karfreitag und Ostersonntag- / montag aufhaben soll? Geht's eigentlich noch? Entzerrung hin oder her, aber die Mitarbeiter dürfen und müssen wohl auch mal freihaben. Solche Debatten widern mich langsam echt an. Die können sich alle melden für die Feldarbeit, Lagerarbeiten in den Märkten, etc.
Das Einkaufen lässt sich bestimmt auch so entzerren, bzw. dann steht man halt mal etwas in der Schlange. Ich finde es momentan relativ entspannend, weil es sich durch Home Office auch unter der Woche sehr entzerrt.

+1

Grüße :)

Ditmar 06.04.2020 10:37

Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2130275)
+1

Grüße :)

+1

kilosierra 06.04.2020 10:52

@Stephan

Ich habe mich sicherlich nicht klar genug ausgedrückt. :(

Die Ausgangsbeschränkungen sind so wie sie hier sind, unpassend.

Social Distancing, dass aber dann auch akzeptiert, eventuell kontrolliert und durchgesetzt werden muss, scheint mir absolut notwendig zu sein.

Persönlicher Schutz, wie es asiatische Länder vormachen ist wohl auch sehr zielführend. Leider fehlt es aber an der Schutzausrüstung, weshalb kommuniziert wurde, dass Masken unnötig seien und selbst die Regierungssprecherin erklärt hat, sie wisse ohnehin nicht, wie man eine Maske richtig benutzt.:lol:

Sinnvolle Kommunikation und ein Grundvertrauen der Bevölkerung in die Regierung und deren Entscheidungen sind dafür unumgänglich. Gerade die fehlen leider in Frankreich.

Strikte Verbote auch völlig ungefährlicher Handlungen, wie längerer einsamer Waldspaziergänge sind kontraproduktiv. Die Ausgangssperre wird von einem Teil der Bevölkerung ohnehin nicht beachtet. Gerade haben in Paris die Ferien begonnen und viele Familien sind in ihre Ferienhäuser gefahren. Auch das sollte ja eigentlich kein grosses Problem sein, wenn sie dann keine Kontakte zu anderen haben. wenn doch, ist es Mist. Das meine ich mit übertriebenen und deshalb nicht eingehaltenen Verboten. Ich glaube, das macht ihr in Deutschland besser.


Ich bin nicht wirklich scharf drauf ab Mai wieder vor Schülern unterrichten zu müssen. Leider muss ich aber dringend wieder Arbeit finden und seit 10 Jahren arbeite ich halt als Lehrerin. Gleichzeitig weiss ich, dass bei unserem schlechten Netzempfang ich trotz 60MB Datenmenge, grosse Schwierigkeiten haben werde, online Unterricht zu machen. Das mit Schülern, die ich noch nicht kenne in allen Klassenstufen des Gymnasiums.

HaPeKa 06.04.2020 11:35

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2130270)
...und genau der bringt mich zu meinem Ergebnis. Mal plakativ ausgedrückt: Woher du, dass die frische Brezel, die du zum Sofortverzehr kaufst, nicht vorher von der Verkäuferin angenießt oder nur von Tröpfchen ihrer Aussprache getroffen wurde?
Ist das so abwegig?

Nein, ist es nicht. Aber ich vertraue einfach darauf, dass sie sich in diesen Zeiten besonders vorsichtig verhält, um solche 'Kontaminationen' zu vermeiden. Und, falls es eben trotzdem dazu kommen sollte, hoffe ich, dass sie zu den Millionen corona-freien Bürgern zählt wie du und ich ... Sollte sie nämlich die kleinsten Anzeichen einer Infektion haben, würde sie nicht mehr hinter dem Tresen stehen.

Dieses Restrisiko gehe ich ein ...

P.S. Mein Brot backe ich schon seit Jahren selber, die Diskussion vom Bäcker ist also eher theoretisch. Aber ich kaufe Früchte und Gemüse offen beim Bio-Bauer und im Supermarkt ein, da kann ja auch so eine Tröpfchen-Kontamination entstehen, und zwar auch von Kunden. Und denen traue ich weniger als dem Personal ...

KSO 06.04.2020 11:38

Zitat:

Zitat von Schlumpf1965 (Beitrag 2130272)

Und dann erwarten einige, auch hier, dass der Lebensmittelhandel auch am Karfreitag und Ostersonntag- / montag aufhaben soll? Geht's eigentlich noch? Entzerrung hin oder her, aber die Mitarbeiter dürfen und müssen wohl auch mal freihaben. Solche Debatten widern mich langsam echt an. Die können sich alle melden für die Feldarbeit, Lagerarbeiten in den Märkten, etc.
Das Einkaufen lässt sich bestimmt auch so entzerren, bzw. dann steht man halt mal etwas in der Schlange. Ich finde es momentan relativ entspannend, weil es sich durch Home Office auch unter der Woche sehr entzerrt.

Es gibt auch noch andere Menschen die Arbeiten müssen (oder dürfen), die vielleicht in einem Ballungsgebiet wohnen, da bin ich gespannt wie das mit der Entzerrung hinhaut. und ich weiß nicht wie ihr euch HO immer vorstellt, aber bei mir und meiner Frau heißt das, von 8 bis 5 am Schreibtisch zu arbeiten und nicht wann man gerne möchte oder fürs Einkaufen mal schnell raus undso.

Mir geht der Ton hier langsam auf den Senkel (also eigentlich nicht langsam sondern schon lange). Wenn andere nicht auf der eigenen Linie sind, dann glaubt man, man darf sich hier jeden Ton erlauben. Man kann sich doch wohl noch über andere Ansichten in einem vernünftigen Ton austauschen.

Harry Hirsch 06.04.2020 11:43

@HaPeKa: da sind wir ja annährend dakor ;)

Außer, was das Vertrauen in die eine oder andere Personalie angeht...
Was mir da manchmal so an "Koryphäen" begegnet...

Früchte und Gemüse sind für mich übrigens, wie eingangs gechrieben, kein Problem, die wasche ich gründlich. Deswegen aber ein kein fertiger Salat, z.B. von einer Salattheke.

Schlumpf1965 06.04.2020 11:50

Dass die Leute in den Lebensmittelmärkten wohl eher an ihren Grenzen arbeiten, wie andere (im Betrieb oder Home Office), dürfte wohl außer Frage stehen. Ich darf auch arbeiten, in der Firma.
Ob das mit dem Einkaufen alle zwischen 8 und 17 Uhr können oder nicht mag ja unbestritten sein. Aber es sind jetzt zusätzlich zu denjenigen die eh' schon 2-3 Wochen zuhause ihre Kids hüten, die nächsten 2 Wochen (Osterferien) wohl noch mehr zuhause.
Und so entzerrt sich das mit Sicherheit, ist ja auch schon seit 2 Wochen zu beobachten.

Und wie dir der Ton auf den Senkel geht, geht anderen eben die Forderung, dass diese Menschen auch noch an den Feiertagen arbeiten sollen, egal wie lange, auf selbigen. Von daher nehme ich maximal das "Geht's eigentlich noch?" aus meinem Post zurück (und denke es mir stattdessen). Dass mich solche Forderungen anwidern, das bleibt mir wohl selbst überlassen und das darf man auch durchaus zum Ausdruck bringen in einer Diskussion.

Harry Hirsch 06.04.2020 11:54

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2130293)
...schnipp... und ich weiß nicht wie ihr euch HO immer vorstellt, aber bei mir und meiner Frau heißt das, von 8 bis 5 am Schreibtisch zu arbeiten und nicht wann man gerne möchte oder fürs Einkaufen mal schnell raus undso.

:top: gute Einstellung. Nach rund 10 Jahren mobilem Arbeiten und Homeoffice kann ich sagen: verhalte dich so, als ob du im Büro bist. Einhaltung von Kernzeiten, Erreichbarkeit, Reakionszeiten, Aufgabenerfüllung, Verhalten insgesamt.

Aber: Durch den Wegfall der Wegezeiten entsteht ja schon freie Zeit, oder?
Unser Supermarkt um die Ecke öffnet bereit um 7 Uhr. Was hindert mich also, noch vor der Arbeit schnell einkaufen zu gehen? OK - blöd natürlich, wenn man das normalerweise im Supermarkt neben der Arbeitsstelle macht, weil man abgeschieden auf dem Land wohnt....

Und überhaupt: Wir haben den großen Luxus, uns in eine Reihe vor einem funktionierenden Supermarkt mit großem Angeot stellen zu können.

KSO 06.04.2020 13:41

Das mit ab 07:00 Uhr stimmt, auch wenn unsere üblichen Einkaufsstellen, etwas weiter weg liegen. Da kann man ja auch mal zu anderen Läden gehen. Wenn ich von Kollegen höre, was bei denen so am letzten Samstag in den Supermärkten los war (ich gehe schon seit ein paar Wochen nicht mehr am Samstag einkaufen), dann wird es nächsten Samstag "lustig" werden. Hier gibt es leider bisher wenig Zugangsbeschränkungen zu den Supermärkten, ich hoffe für die Angestellten, sie führen das wenigstens an den heißen Tagen konsequent ein.

Alzberger 06.04.2020 13:43

Ich bin morgens einer der ersten vor der Tür, da gibt es keine Probleme. :top:

Grüße :)

Crimson 06.04.2020 13:45

Zitat:

Zitat von Schlumpf1965 (Beitrag 2130297)
Dass die Leute in den Lebensmittelmärkten wohl eher an ihren Grenzen arbeiten, wie andere (im Betrieb oder Home Office), dürfte wohl außer Frage stehen.

sicher? Abgesehen davon, dass Grenzen sehr individuell sind, finde ich einseitige Betrachtungen und/oder Verallgemeinerungen fast immer falsch. Hast Du eine Vorstellung, was es gerade heißt, Firmen zu führen, denen die Umsätze wegbrechen?

KSO 06.04.2020 13:46

Ja, ja, Langschläfer hatten es schon immer schwerer (und machen seltener schöne Lichtstimmungsbilder ;)) .

KSO 06.04.2020 13:50

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2130304)
sicher? Abgesehen davon, dass Grenzen sehr individuell sind, finde ich einseitige Betrachtungen und/oder Verallgemeinerungen fast immer falsch. Hast Du eine Vorstellung, was es gerade heißt, Firmen zu führen, denen die Umsätze wegbrechen?

Jupp und ich könnte mir vorstellen, die Leute (Angestellte wie Firmeninhaber) haben sicherlich auch wenig Zeit (und noch weniger Lust), sich Gedanken um den taktisch besten Zeitpunkt fürs Einkaufen zu machen.

nex69 06.04.2020 13:53

Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2130291)
Aber ich kaufe Früchte und Gemüse offen beim Bio-Bauer und im Supermarkt ein, da kann ja auch so eine Tröpfchen-Kontamination entstehen, und zwar auch von Kunden. Und denen traue ich weniger als dem Personal ...

Aber das wäschst oder kochst du vor dem Verzehr.

Conny1 06.04.2020 14:05

Alle mir bekannten Tierärzte und Ärzte im persönlichen Umfeld essen noch frisches Brot und Brötchen und haben auch keine Angst, dass sie die Betondecke über ihren Köpfen
erschlägt. Das Leben an sich ist, trotz/wegen Corona gefährlich und endet irgendwann tödlich. Das läßt uns vorsichtig sein, jedoch nicht in Hysterie verfallen.

Schlumpf1965 06.04.2020 14:06

So ist es Conny :top:

Alzberger 06.04.2020 14:09

Es gibt ein Buch: "Sorge Dich nicht - lebe!".
Das ist auch mein Motto.

Grüße :)

Harry Hirsch 06.04.2020 14:14

Das ist eine mögliche Meinung. Aber nochmal: Ich rede hier nicht von einer abstrakten völlig abwegigen Gefahr (Decke resp. Himmel fällt auf den Kopf).

Es heißt: Hände aus dem Gesicht.

Wenn ich mir ansehe, was sich in den Verkaufsstellen so abspielt, ist für mich, die Gefahr nicht so abstrakt, wie z.B. von einem Meteroiten getroffen zuwerden.

Denkt mal vier Wochen zurück... da war der Virus selbst noch kein Grund zur Beunruhigung.

Alzberger 06.04.2020 14:23

Joachim, ich möchte Dir Deine Sichtweise auch nicht bereden.
Ich sehe es vollkommen anders.

Grüße :)

kiwi05 06.04.2020 14:25

Ich sehe wie sich, bei anderen und z.T. auch bei mir, die Schraube "Angst" tiefer in uns hineinbohrt.
Da fällt mir dann der Begriff "Selbstmord aus Angst vor dem Sterben" ein.....
Ich geh gleich mal eine Runde radfahren.

Conny1 06.04.2020 14:35

Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2130320)
Joachim, ich möchte Dir Deine Sichtweise auch nicht bereden.
Ich sehe es vollkommen anders.

Grüße :)

Jede Jeck is anders, ne. Hab disch trotzdem lieb, Harry! :kiss:

Conny1 06.04.2020 14:40

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2130321)
Ich sehe wie sich, bei anderen und z.T. auch bei mir, die Schraube "Angst" tiefer in uns hineinbohrt.
Da fällt mir dann der Begriff "Selbstmord aus Angst vor dem Sterben" ein.....
Ich geh gleich mal eine Runde radfahren.

Ich schau mir jetzt "Der unsichtbare Gast" an. Der Film ist sehr entspannend spannend.;)

Alzberger 06.04.2020 14:52

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 2130323)
Ich schau mir jetzt "Der unsichtbare Gast" an. Der Film ist sehr entspannend spannend.;)

der ist mega! :top:

Viel Spaß! :)

Harry Hirsch 06.04.2020 15:06

Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2130320)
Joachim, ich möchte Dir Deine Sichtweise auch nicht bereden.
Ich sehe es vollkommen anders.

Grüße :)

Danke ;). Nein, das ist schon völlig ok. Ich hatte mich mehr auf Conny bezogen und du kamst einfach dazwischen...;)

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2130321)
Ich sehe wie sich, bei anderen und z.T. auch bei mir, die Schraube "Angst" tiefer in uns hineinbohrt.

Ich sehe das übrigens mehr als Vorsicht, denn als Angst.

Als ich letztes Jahr dafür gesorgt habe, dass bei uns am Eingang zum Bürotrakt ein Desinfektionsmittelspender installiert wurde, wurde ich noch milde belächelt. Ein Kollege meinte "zuviel Hygiene ist schädlich". Er lächelt immer noch - jeden Morgen, wenn er seine Hände darunter hält ;)

Aber ihr habt schon recht. Letztes Jahr hatten wir hier die Diskussion mit der Gefahr in man sich selbst begibt. Es war im Zusammenhang mit dem Lawinentod von Top-Bergsteigern.
Damals habe ich die Meinung vertreten, dass man nicht jede Gefahr vermeiden kann.

Ich habe diese Diskussion hier angestoßen, um ein Meinungsbild zu erhalten. Das habt ihr mir gegeben. Danke.
Mein Ergebnis: Die Möglichkeit sich über ein Brötchen o.ä zu infizieren, könnte theoretsich gegeben sein. Die Wahrscheinlichkeit vom Bus überrollt zu werden, liegt vermutlich höher....

Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2130321)
Ich geh gleich mal eine Runde radfahren.

:shock: weißt du nicht wie gefährlich das ist?

Schlumpf1965 06.04.2020 15:34

Das ist ja alles absolut o. K. und es gibt so viele verschiedene Charaktere...

- die Unbekümmerten
- die Vorsichtigen
- die Ängstlichen
- …

Man darf ja auch unbekümmert sein, aber kann dabei trotzdem vorsichtig sein. Es darf auch jeder ängstlich sein, bei einem meiner Stammtischbrüder kommt das bei jedem Post zum Thema in unserer WhatsApp Gruppe deutlichst heraus. Da darf und muss man sich auch nicht drüber lustig machen, weil jeder anders ist. Und jeder reagiert auf dies & das anders, die einen sind gereizt weil andere irgend etwas fordern was sie selbst als abstrus betrachten, die anderen regen sich darüber wieder auf und und und.... das ist alles o. k., nicht nur jetzt sondern auch zu anderer Zeit. Solange wir uns danach wieder normal unterhalten können ist doch alles gut. Und mit denen es eben irgendwann gar nicht mehr geht, die kann man in einem Forum auf die Ignorierliste setzen und im anderen Leben muss man sie ja nicht um sich haben.

In diesem Sinn, bleibt alle fit...

PS.: Ich ertappe mich öfter dabei, dass ich beim ein oder anderen schaue, wann er zuletzt online war. Einfach weil er/sie dazu gehört und ich lange nichts von ihm/ihr gelesen habe. Zuletzt am Wochenende mit Peter (cb450), war allerdings dann online, ergo muss es ihm gut gehen und ich bin beruhigt. Ich zähle mich aber auch eher zu den Unbekümmerten, nur ist mir mein Umfeld eben nicht egal.

ha_ru 06.04.2020 15:35

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2130270)
.

Aber ich beobachte, dass Menschen eine großen Bogen umeinander machen, Handschuhe tragen und sich mit Desinfektionsmittel einreiben, nur um dann anschließend sorglos ein Brötchen zu kaufen und direkt reinzubeißen ....

Handschuhe sind übrigens ein zweischneidiges Schwert. Ich trage keine, fasse aber auch nichts im Supermarkt an, außer es in meinen Korb/Tasche zu legen. Wenn ich dann andere Menschen sehe, wie sie mit ihren Handschuhen mehrere Dinge nacheinander anfassen und zum Teil wieder zurücklegen ist klar, denen geht es nur um ihren eigenen Schutz, nicht um den anderer.

Handschuhe sind eher Verteiler als Schutz, vor allem wenn an sie nicht ständig wechselt. Und Handschuhe und Desinfektionsmittel für die Hände könne einem ein falsches Sicherheitsgefühl geben und dazu führen, die wichtigeren Verhaltensregeln schleifen zu lassen.

Wie man sich beim Einkaufen verhalten soll: Click

Hans

nex69 06.04.2020 15:54

«Hygienische Sauerei»: Warum du keine medizinischen Handschuhe tragen solltest

WB-Joe 06.04.2020 15:55

Heute gab es einen sehr interressanten Artikel zum italienischen Gesundheitssystem und den Besonderheiten dazu in der Lombardei bei NTV

Reisefoto 06.04.2020 16:16

Das überzeugt mich nur begrenzt. Ich ziehe die Hanschuhe an, wenn ich den Einkaufswagen abhole und ziehe sie aus und schmeiße sie weg, wenn ich den Einkaufswagen zurückstelle. In einer so kurzen Zeitspanne bieten sie mit Sicherheit Schutz und wennman nicht alles angrabbelt, verteilt man auch nicht groß Keime.

In allen anderen Fällen vertraue ich auf das Händewaschen. Ganz ausschließen kann man die Übertragung ohnehin nicht, denn man muss ja auch zu Hause die Waren, die man gekauft hat, wieder in die Hand nehmen.

Zum Thema Todesrate und Dunkelziffer:

"Hohe Dunkelziffer bei Covid-19-Todesfällen in Italien?
12:35 Uhr
Der Verdacht, dass es eine hohe Dunkelziffer bei Covid-19-Todesfällen gibt, wird in Italien durch eine Studie in der besonders stark betroffenen Provinz Bergamo genährt: Viele Patienten erlägen dem Coronavirus ohne ärztliche Untersuchung zu Hause und gingen damit nicht in die offizielle Statistik ein, schließen die Lokalzeitung "L'Eco di Bergamo" und die örtliche Unternehmensberatung InTwig aus ihrer jüngst veröffentlichten Untersuchung amtlicher Daten. Demnach gab es in der Provinz im März mit 5400 Toten sechs Mal so viele Todesfälle wie im März 2019. Damit könnten bis zu 4600 der Toten an Covid-19 gestorben sein. Das wären mehr als doppelt so viele wie in den Statistiken, die nur Tote in Krankenhäusern zählen.
"
https://www.tagesschau.de/newsticker...len-in-Italien
Die Corona-Toten machen sich also auch in der allgemeinen Sterblichkeitsrate deutlich bemerkbar.

hpike 06.04.2020 16:28

Mir sind die Verantwortungsbewussten am liebsten. Verantwortungsbewusst gegenüber sich selber und gegenüber den anderen. Das ist mir am liebsten. Gar nicht mag ich die, weiß gar nicht wie ich das nennen soll, vielleicht die Dramatiker. Es geht nicht ums verharmlosen, aber man muss auch nicht immer und immer wieder, irgendwelche Ängste schüren und sei es darum, die eigenen zu bekämpfen oder was weiß ich warum man sowas tut. Ich schaue mir mittlerweile nur noch ab und an, irgendwelche Talkrunden zur Corona Krise an. Ich persönlich finde sowieso die Berichterstattung ziemlich übertrieben. Nicht das Informieren und Informationen nicht wichtig wären, aber ich brauche das auch nicht mehr oder weniger rund um die Uhr. Alle paar Tage schaue ich genauer hin oder aber, wenn sich irgendwas wirklich wichtiges und neues ergeben hat, was man wirklich wissen sollte. Ansonsten bleibe ich soweit wie möglich im Haus und wasche und desinfiziere Hände. Mehr kann ich sowieso nicht machen. Da muss ich mich nicht noch zusätzlich mit Horrormeldungen belasten. Kann man ruhig anders sehen, ich sehe das so und mache das so. Bleibt gesund. :D:top:

KSO 06.04.2020 16:28

Mich auch nicht wirklich. Da werden worst case Szenarien diskutiert (die sicherlich bei unsachgemäßer Nutzung eintreten können), um eine allgemeine Nutzung nicht zu empfehlen. Was eventuell auch besser ist, diese Handschuhe sollten primär denen vorbehalten sein, die sie dringender benötigen und die damit umgehen können, also dem medizinischen Personal und dort werden sie sicherlich nicht eingesetzt, weil sie Keimschleudern sind und nicht schützen.
Frag doch mal einen Protologen, ob er seine Patienten lieber mit oder ohne Handschuhe untersucht. ;)

Ich sehe es bei den Handschuhen wie bei den Masken, die größte Gefahr besteht darin, dass die Leute sich dann zu sicher fühlen und alle anderen Regeln misachten. Wenn man sich aber weiterhin so verhält, als hätte man weder Maske noch Handschuhe an, sollte beides hilfreich; ein absoluter Schutz sind sie aber nicht.

TONI_B 06.04.2020 16:31

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 2130340)
Die Corona-Toten machen sich also auch in der allgemeinen Sterblichkeitsrate deutlich bemerkbar.

Dieser Artikel ist echt heftig! Wenn die Zahlen stimmen - und davon gehe ich aus - dann haben die Verschwörungstheoretiker wie unser Ecce einen Argumentationsnotstand, denn deren Argument war ja immer, dass es zu keiner signifikanten Erhöhung der allgemeinen Sterblichkeitsrate kommen wird. Und das trotz Maßnahmen! Was wäre erst gewesen, wenn Italien gar nichts gemacht hätte und auch auf die Herdenimmunisierung gesetzt hätte? :shock:

Reisefoto 06.04.2020 16:37

Zitat:

Zitat von WB-Joe (Beitrag 2130339)
Heute gab es einen sehr interressanten Artikel zum italienischen Gesundheitssystem und den Besonderheiten dazu in der Lombardei bei NTV

Da kann man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

Ich habe mal ein paar Passagen aus dem Artikel herausgepickt:
"Die allgemeine Sterblichkeit in der Lombardei hat sich mit dem Covid-19-Virus blitzartig vervierfacht. ... Auch ist die Sterblichkeit in ganz Italien nur in denjenigen Gemeinden besonders angestiegen, in denen Covid-19-Cluster aufgetreten sind. ...Man muss also davon ausgehen, dass allein in der Lombardei seit Beginn der Covid-19-Krise nicht nur 8905 Menschen an den Folgen des Virus gestorben sind, sondern, wie es Wissenschaftler vermuten, bereits 25.000.

Dabei haben die Überlebenden des Virus, vor allem diejenigen, die aus der Intensivtherapie entlassen wurden, in sehr vielen Fällen große bleibende Schäden an der Lunge und weiteren Organen: Das Coronavirus ist eben weder eine "Influenza", wie es zu Anfang noch oft geglaubt wurde, oder nur eine schwere Lungenentzündung, die wieder vergeht, sondern eine "systemische Krankheit" - eher vergleichbar einem Krebs, der überall im Körper ausstreut und viele Organe in Mitleidenschaft zieht. Und das bedeutet dauernde hohe Folgekosten für das Gesundheitswesen als Ganzes.

Mittlerweile kommen immer mehr unfassbare Fehlentscheidungen des Lega-beherrschten Gesundheitswesens in der Lombardei ans Tageslicht. So beschloss dieses noch am 8. März, dass man "leicht erkrankte" Corona-Patienten in Senioren-Wohnheimen unterbringen sollte. ... Ein betreuender Geriatriker, der schon am 3. März dem Pflegepersonal Mundschutz und strengste Hygiene auferlegen wollte, wurde dafür vom Lega-Vertreter fristlos gekündigt."

eac 06.04.2020 16:42

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2130335)
Wenn ich dann andere Menschen sehe, wie sie mit ihren Handschuhen mehrere Dinge nacheinander anfassen und zum Teil wieder zurücklegen ist klar, denen geht es nur um ihren eigenen Schutz, nicht um den anderer.

Was ja auch völlig korrekt ist. Mit Handschuhen kannst du auch andere gar nicht schützen, weil über die Hände ja kein Virus abgegeben wird.

In die Handschuhe gehst du mit sauberen Händen rein, fasst potenziell infektiöse Sachen an und ziehst sie dann wieder aus und entsorgst sie - übrigens genau wie die FFP2-Masken.

Falsch ist, mit behandschuhten Händen die leere Sodastream-Kohlensäureflasche entgegenzunehmen, die volle zurückzugeben, das Geld entgegenzunehmen und das Wechselgeld rauszugeben und danach den nächsten Kunden zu bedienen, so wie es meine Apotheke nebenann macht. Ich hab die aber trotzdem lieb und kaufe dort auch weiterhin gern ein.

Reisefoto 06.04.2020 16:43

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2130341)
Da muss ich mich nicht noch zusätzlich mit Horrormeldungen belasten. Kann man ruhig anders sehen, ich sehe das so und mache das so. Bleibt gesund. :D:top:

Die Sondersendungen sehe ich mir schon lange nicht mehr an, aber ich lese täglich die Nachrichten. Ich gehe auch viel mehr raus als sonst, aber allein und fahre dann mit dem Fahrrad durch die Gegend (Felder, Wald). Derzeit lebe ich also gesunder als vor Corona.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2130343)
Wenn die Zahlen stimmen - und davon gehe ich aus - dann haben die Verschwörungstheoretiker wie unser Ecce einen Argumentationsnotstand, denn deren Argument war ja immer, dass es zu keiner signifikanten Erhöhung der allgemeinen Sterblichkeitsrate kommen wird.

Genau aus diesem Grund habe ich darauf verwiesen. Der Artikel von WB-Joe hat es noch untermauert.

Alzberger 06.04.2020 16:48

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2130348)
Falsch ist, mit behandschuhten Händen die leere Sodastream-Kohlensäureflasche entgegenzunehmen, die volle zurückzugeben, das Geld entgegenzunehmen und das Wechselgeld rauszugeben und danach den nächsten Kunden zu bedienen, so wie es meine Apotheke nebenann macht. Ich hab die aber trotzdem lieb und kaufe dort auch weiterhin gern ein.

Deine Apotheke wechselt Sodastream-Flaschen, echt?

Grüße :)

eac 06.04.2020 16:53

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 2130345)
Die allgemeine Sterblichkeit in der Lombardei hat sich mit dem Covid-19-Virus blitzartig vervierfacht. ... Auch ist die Sterblichkeit in ganz Italien nur in denjenigen Gemeinden besonders angestiegen, in denen Covid-19-Cluster aufgetreten sind. ...Man muss also davon ausgehen, dass allein in der Lombardei seit Beginn der Covid-19-Krise nicht nur 8905 Menschen an den Folgen des Virus gestorben sind, sondern, wie es Wissenschaftler vermuten, bereits 25.000.

Das ist dass, was die Virologen als "excess mortality" bezeichnen. Irgendeiner von den beiden Podcastern - entweder Kekule oder Drosten - hatte das kürzlich erklärt. Auf diese Weise ermittelt man die Grippetoten. Man schaut, wieviele Tote es normalerweise gibt, nimmt an, dass es gleichverteilt ist und schaut, wie viele in der Influenzasaison mehr gestorben sind.

Mich würden solche Zahlen mal für Deutschland interessieren. Aber wahrscheinlich ist der Zeitraum dafür noch zu kurz. Es sei denn, es gibt auch in Deutschland bereits eine signifikante Dunkelziffer. Prof. Wieler wurde ja letztens auf der PK des RKI gefragt, ob die Todeszahlen in Deutschland nicht vielleicht zu hoch wären. Er hat geantwortet, dass das RKI davon ausgeht, dass sie zu niedrig sind, weil genau dieser Effekt auch in Deutschland zu erwarten wäre.

amateur 06.04.2020 16:57

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2130343)
denn deren Argument war ja immer, dass es zu keiner signifikanten Erhöhung der allgemeinen Sterblichkeitsrate kommen wird.

Das siehst Du in der offizielle Sterbestatistik seit letzter Woche in einem All-time-Peak.

Stephan

eac 06.04.2020 17:02

Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2130350)
Deine Apotheke wechselt Sodastream-Flaschen, echt?

Genaugenommen wechseln sie nicht mehr die Original Sodastream-Flaschen, weil ihnen das zu teuer geworden ist, aber leere gegen volle Kohlensäure Zylinder wechseln sie immer noch und zwar zu vergleichsweise günstigen Tarifen. 7,5€ pro Zylinder mit einem Sammelkarten Bonussystem, bei dem die achte Füllung dann gratis ist. Also knapp 6,6€ pro Zylinder. :top:

KSO 06.04.2020 17:21

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 2130354)
Das siehst Du in der offizielle Sterbestatistik seit letzter Woche in einem All-time-Peak.

Stephan

Frage: Man sieht jetzt einen Peak. Wenn man annimmt, dass unter den Verstorbenen viele schwer vorerkannte Menschen waren, müsste es nach der Pandemie doch zu einer niedrigeren Sterberate als beim Durchschnitt kommen, die Menschen die sonst über das Jahr verteilt gestorben wären, sind schon während der Pandemie gestorben. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, sind die Zahlen dann eventuell nicht mehr so dramatisch über dem Durchschnitt, oder mache ich da einen Denkfehler?
Wenn sich das nicht "ausgleicht", würde man sehen, dass Menschen gestorben wären, die noch eine ganze Zeit gelebt hätten.


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