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aidualk 19.07.2010 17:15

@Rodolfos: Ich weiß, dies ist nicht die Antwort auf deine Frage, aber ich schildere dir einfach mal meine Eindrücke:

Bei meiner A700 wurde das Serienfilter entfernt und durch ein permanentes 700nm Filter ersetzt, d.h. die Kamera nimmt nun ausschließlich den IR Bereich auf. Es ist kein Filter vor dem Objektiv nötig. Damit kann man auch problemlos den Bildaufbau und die Aufnahmen ohne Stativ durchführen. Der AF wurde angepasst, sitzt allerdings exakter, je länger die Brennweite ist (Ich hätte mir aussuchen können, ob der AF auf lange oder kurze Brennweiten optimiert wird. Ich habe mich für lange entschieden, da das "blinde" fokussieren bei kurzen Brennweiten leichter ist). In der Praxis bedeutet das, dass ich ein unscharfes Bild im Sucher sehe, aber ein scharfes (wenn alles passt) auf den Chip bekomme. Bei WW Aufnahmen mache ich Fokusreihen von 3-4 Aufnahmen, eine scharfe ist dann dabei. Auch habe ich den Eindruck, die Schärfentiefe im IR Bereich ist deutlich geringer als im sichtbaren Spektrum!? Gefühlt sind es glatt 2 Blenden, ist dem so? Hängt es mit der größeren Wellenlänge zusammen? Kann ein Physiker evtl. hierzu etwas sagen? Diese ganzen Zusammenhänge hat Herr Maccario zwar versucht mir zu erklären, aber leider habe ich es nicht wirklich verstanden. Und einige Fragen bekommt man tatsächlich nicht beantwortet mit dem Hinweis: Firmengeheimnis. Na ja, wie auch immer, ich bin mit dem Umbau zufrieden.

viele Grüße

aidualk

modena 19.07.2010 23:51

Wie wärs mit ein paar netten Bildern?
Ein paar Crops würden mich auch interessieren. Und was im 08/15 Filter der 700er so hängen bleibt. :top:

LG

TONI_B 20.07.2010 08:56

Nachdem des Beugungsscheibchen größer wird im IR-Bereich, würde ich sagen, dass dir rechnerische Schärfentiefe auch größer wird. Vielleicht kommt es aufgrund der fast monochromatischen Abbildung zu einem subjektiv eindeutigeren Übergang von Scharf zu Unscharf...:?:

aidualk 20.07.2010 16:42

Hier ein paar Aufnahmen. Die Vollbilder sind zu den crops nicht immer vom Größenverhältnis gleich, da einige leicht beschnitten wurden (wg. Bildaufbau:oops: ;)). Die crops sind alle 100%. Auch bin ich noch am üben, was den workflow angeht, die Schärfe tatsächlich richtig zu treffen, was nicht wirklich einfach ist. :oops:


-> Bild in der Galerie


-> Bild in der Galerie



-> Bild in der Galerie


-> Bild in der Galerie



-> Bild in der Galerie


-> Bild in der Galerie


Was mich aber viel mehr interessiert ist die geringere Schärfentiefe im IR Bereich. Es war mir vorher bereits aufgefallen, und ich hätte einige Beispiele dafür.

Hier der Unterschied zwischen BL 8 und BL 11. Im sichtbaren Licht ist 5,6 hier schon ausreichend um den Turm von unten bis oben scharf zu bekommen, zumal bei dieser Brennweite. Hier ist 8 oben bereits nur Matsch und 11 reicht nichtmal aus... ?!?
Kann es evtl. damit zusammen hängen: In der original Version nimmt die 700 ca. von 400-700nm Licht auf den chip. Jetzt von 700- ca.1200nm. D.h. das Spektrum ist nicht nur nach lang verschoben, sondern ist auch fast doppelt so groß geworden... :?:

Diese hier sind jpg out of cam, unbearbeitet:


-> Bild in der Galerie

und hier die 100% crops daraus:


-> Bild in der Galerie

viele Grüße

aidualk

TONI_B 20.07.2010 16:56

Im Mikroskopie-Bereich bin ich mir sicher, dass die Schärfentiefe proportional zur Wellenlänge ist. D.h. bei IR-Aufnahmen ist die Schärfentiefe größer als im UV-Bereich! Das gilt aber nur, wenn man von beugungsbeschränkten Aufnahmen (und das gilt in der Mikroskopie i.A.) ausgeht.

Wie es bei "normalen" Objektiven ausschaut? Da bin ich mir nicht ganz sicher.

Aber deine Beispielaufnahmen sind nicht gerade optimal. Möglicherweise hat das Objektiv in IR-Bereich seine liebe Not mit der Koorektur: mir scheint eher, dass die Zentralbereiche halbwegs scharf sind und der Rand erst mit dem Abblenden besser wird.

Gepard 20.07.2010 20:05

Die Objektive sind ja nicht für IR gerechnet. Die Brechung ändert sich mit der Wellenlänge. Daher liegt die Schwierigkeit ja darin alle Wellenlängen in einem Punkt auf dem Sensor zu vereinen. IR wird dabei sicher nicht mehr berücksichtigt, da es ja normalerweise weggefiltert wird.

TONI_B 20.07.2010 21:00

Das ist prinzipiell richtig. Aber mit dem erwähnten Filter von 700-1200nm ist man fast "monochromatisch" im IR - auch wenn der Bereich auf der linearen(!) Wellenlängenskala größer ist als der sichtbare Bereich. Optimal wird die Abbildung sicher nicht sein, aber funktionieren sollte es trotzdem. Ich bin aber auch der Meinung, dass das gezeigte Beispiel nicht unbedingt ein Problem der Schärfentiefe als der optischen Korrektur ist.

modena 20.07.2010 21:05

Ändert aber nix an der Sache, dass mir die Aufnahmen sehr detailliert vorkommen. Was mir vor allem in den Wiesen und im Gebüsch auffällt, die sind IMHO einiges detaillierter als mit dem Stockfilter der 700er.

Hmm...

aidualk 20.07.2010 21:23

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1044628)
Ich bin aber auch der Meinung, dass das gezeigte Beispiel nicht unbedingt ein Problem der Schärfentiefe als der optischen Korrektur ist.

Das ist eine interessante Überlegung und je länger ich darüber nachdenke, und meine Bilder darauf hin durchschaue, halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass du recht hast. Auf diese Idee kam ich gar nicht. Dazu kommt, dass ich diesen Effekt nicht bei allen Objektiven in gleicher Weise feststellen kann...

TONI_B 21.07.2010 05:09

Um diese Frage klären zu können, helfen wohl nur Testtafelaufnahmen. :D:cool:


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