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Harry Hirsch 20.12.2019 13:08

Ich finde, wir beschäftigen uns viel zu sehr mit dem(n) Negativen!
Beiträge zu Bildern die nicht political correct sind, nehmen unmittelbar den Raum ein. Die positiven Rückmeldungen und das Bild selbst, spielen ab da keine Rolle mehr.

Mir gefällt die Vielfältigkeit im Forum. Und dazu gehören für mich auch "unbequeme" User. Klar, es gibt Grenzen. Beleidigungen, persönliche Angriffe, Radikales etc. haben hier nichts zu suchen. Da greifen -denke ich- die Mods schon ein.
Erziehungsmaßnahmen und Benimmregeln bringen uns IMHO nicht weiter. Das unterdrückt jegliche Krativität. Und es vertreibt Mitglieder.

Viel wichtiger ist doch, dass die Zahl der Feedback(s) zu einem Bild hoch ist. Wenn da einer dabei ist, der nicht allen Regeln der Kommunikation genügt - so what? Wenn er aus der Rolle fällt, fällt das allen auf. Das reguliert sich ganz von allein.

Cat1234 20.12.2019 14:47

Es geht mir darum:

Man weiss nicht, wie gut oder schlecht man ist, wenn man keine Referenzgruppe zum Vergleich hat. Foren, in denen vielleicht noch gerademal 50 Mitglieder wirklich aktiv sind, stellen keine solche Referenzgruppe dar. Plattformen mit riesigen Datenbanken und Filtersystemen sind dazu viel besser geeignet, weil sie die Welt viel rationaler abbilden.

Angenommen, man ist beispielsweise Tierfotograf: Dann wird einem der Algorithmus tausende Tieraufnahmen von den Besten aus aller Welt zeigen. Dadurch wird einem ganz automatisch klar, welche fotografischen Fehler man jeweils so macht und wo in der Nahrungskette man tatsächlich steht. Das tut dem Ego gut (entweder merkt man, dass man ja gar nicht so schlecht ist oder aber man erhält endlich mal einen Schuss vor den Bug) und bringt einem weiter als jede subjektive Bildkritik, weil es einem die knallharte Realität aufzeigt.


Zitat:

Zitat von Alpenmoosi (Beitrag 2108688)
Insofern alle Rückmeldungen und Likes aller gezeigten Bilder auf Instagram darauf beruhen, dass sie auf der leckeren Rückansicht einer attraktiven 20-jährigen auf allen ihrer Travellerbeiträge beruhen.....


:lol: Insta ist sowohl Selfie-Queen-Spielplatz, als auch DIE Plattform für ernst gemeinte Fotografie schlechthin. Und zwar in allen Bereichen der Fotografie.
Wenn man wirklich behaupten möchte, dass beispielsweise ein Tierfotograf wie Shaaz Jung nur deshalb fast 400'000 Follower habe, weil er 25 sei und Follower gekauft hätte, dann ist das nichts weiter als Selbstbetrug. Dieses Klischee, von Social Media als Plattform für Teenager, ist überholt.

Alpenmoosi 20.12.2019 15:17

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 2108700)
Erziehungsmaßnahmen und Benimmregeln bringen uns IMHO nicht weiter. Das unterdrückt jegliche Krativität. Und es vertreibt Mitglieder.

Natürlich hast Du in Deiner Darlegung damit recht, durch Bevormundung Mitglieder zu vertreiben.
Bleibt natürlich noch die Frage, wie das allen anderen Usern gegenüber zu gewichten ist:

Zitat:

Zitat von jhagman (Beitrag 2100304)
Dieses Verhalten so manchem alteingesessenen ist auch mit ein Grund warum ich nur im Cafe zeige. Diesen Blödsinn der hier zuweilen verzapft wird geb ich mir nicht.

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2100635)
Ich hab hier schon des öfteren Bildkritiken entgleisen gesehen, aus dem Grunde stelle ich meine Bilder nur noch ins Cafe…….

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2108049)
Genau diese Diskussionen sind es, warum ich immer weniger gern Bilder zeige und teile und mich auch immer weniger an Diskussionen beteilige.

Zitat:

Zitat von Lightspeed (Beitrag 2108611)
Zigmal habe ich überlegt, ob ich das Forum nicht schlichtweg verlassen soll, …...

….Bilder zeigen? Hier?....
Zeige ich dies anderen Menschen, öffne ich einen Kanal in diesen Bereich, der dann relativ ungeschützt da liegt und es tut nunmal weh, wenn dann jemand, den ich nur anhand eines Avatars "sehe" und kenne, schmerzhaft in diesen Kanal reinhaut.


Alpenmoosi 20.12.2019 15:24

Zitat:

Zitat von Cat1234 (Beitrag 2108726)
:lol: Insta ist sowohl Selfie-Queen-Spielplatz, als auch DIE Plattform für ernst gemeinte Fotografie schlechthin. Und zwar in allen Bereichen der Fotografie.
Wenn man wirklich behaupten möchte, dass beispielsweise ein Tierfotograf wie Shaaz Jung nur deshalb fast 400'000 Follower habe, weil er 25 sei und Follower gekauft hätte, dann ist das nichts weiter als Selbstbetrug. Dieses Klischee, von Social Media als Plattform für Teenager, ist überholt.

Einverstanden, diese Erläuterung ist für mich durchaus verständlich. Natürlich gibt es auch Fotografen, die ihren Status durch Leistung erreicht haben, und das wohlverdient.

Ich bin nur allein in dieser Woche dreimal durch die Follow-Unfollowmethode geködert worden, und wurde nach dem Abo wie schmutziges Klopapier entsorgt.
Das bezahlt man meinerseits mit einer großen Verachtung gegenüber solchen Instagramusern, ungeachtet deren fotografischen Leistung.

Fuexline 20.12.2019 15:26

Zitat:

Zitat von Alpenmoosi (Beitrag 2108470)
Ich gehe auf Deine vorhergehenden Einlassungen jetzt nicht mehr ein, da ich Dir zu diesen absolut nicht recht gebe, und wir uns da nur im Kreis drehen.

Aber, bevor für Rudi und fuexline aufgrund der wiederkehrenden namentlichen Nennung ein falscher Eindruck entsteht, verdeutliche ich an dieser Stelle, dass der gesamte Thread meinerseits NICHT gezielt an die beiden gerichtet ist, sondern sich auf das Thema Kritik im allgemeinen bezieht.
Ich lege sehr wohl auch in Zukunft Wert darauf, von beiden Bildkritiken zu bekommen, da beide immer sagen was sie denken. Die Art und Weise ist ein anderes Thema.

Du vollziehst also eine Kehrtwendung, bzw. bist für Kompromisse bereit, da, wenn ich das richtig verstanden habe, Du Emotionalität mittlerweile als etwas Positives siehst.
Akzeptiere ich, aber nicht mehr. Trotzdem sehe ich in Deiner Argumentation die Gefahr eines Freibriefes für jene, die in Zukunft jetzt noch eins draufhauen.

Die tiefergehende Denkweise bei der Erstellung meines Themas habe ich dargelegt, und mag von einigen belächelt werden, von anderen verstanden und anerkannt.

Dennoch ist unverkennbar, dass unsere Diskussionskultur, vornehmlich so in der Altersklasse 30-50, mit etwas spitzerer Zunge verläuft und zeitweilig diebische Freude bereitet, wie es wohl bei uns beiden der Fall ist.

Die Frage ist, wie sieht das dann so in 20-30 Jahren aus? Besteht nach beendetem Arbeitsleben und einer Menge Lebenserfahrung dann wirklich der Wunsch nach einem Umgang, wie er fast täglich in diesem Forum zu finden ist? Gerade in der Fotografie, einem Hobby, dass eigentlich Freude bereiten und zum Abschalten verleiten soll?

Ich habe mich in sehr kurzer Zeit an den Umgang hier gewöhnt, und rege mich darüber auf, mich aufgeregt zu haben.

Aber sensible und des negativen Umgangs überdrüssige Gemüter bleiben auf der Strecke.
Das finde ich egoistisch.
Und es ist einfacher sich selbst ein wenig im Zaum zu halten, als für empfindsamere User das Akzeptieren schlechter Manieren.

Ich nehme es keinen hier übel wenn er mich als Referenz für Unmut im Forum nimmt. Ich glaube das die Gesellschaft mittlerweile halt einfach weichgekocht wurde, diese Political Corectness als Unterdrückung der eigentlichen Gefühle eben.

Ich bin wie gesagt kein schlechter Mensch, und ich würde auch eine Person niemals unberechtigt abwerten, wieso sollte man also einen Roman dafür schreiben wenn etwas schlecht ist? Reicht die Aussage das etwas für die Tonne ist heutzutage nicht mehr aus? die Botschaft ist doch die selbige eben nur anders verpackt, das Vorkauen wieso etwas schlecht ist finde ich nicht sinnvoll, ich sehe oft das Leute sich dann mit ihrem Bild beschäftigen und suchen was denn daran falsch sein könnte bzw dem Geschmäckern nicht zutreffend ist, ich sehe das als einen Lernprozess den man anstößt.

Ich finde es schlimmer wenn Menschen aus ihrer Komfort Zone nicht herauskommen und sich dann in eine Kritik einmischen müssen an der sie technisch gesehen nicht beteiligt sind - wenn dann hat eher der kritisierte ein Anrecht dazu.

Und das wäre eigentlich die Lösung das jeder in den Kritik Foren seine Kritik wie er sie will an den Fotografen abgibt und auch nur das und der Fotograf sich dann eben verteidigen muss, es ist das Jury Prinzip wie man es aus diesen Trash Sendungen auf RTL kennt DSDS zb - da gibt ein Juror seine Meinung ab, der Sänger rechtfertigt sich, dann kommt der nächste - sprich ein lineares Kritiksystem - so müsste sich kein weiterer einmischen und sich irgendwelche Sorgen machen und gibt ebenfalls seine Kritik ab, wie er es tut ist egal, dafür haben wir eine Zitat Funktion im Forum.

Man schont zudem seine Nerven denn was interessiert es mich was der Bewerter über mir über das Foto des Erstposters denkt? Wie wäre das wohl auf der Straße, wie viele würden einschreiten wenn ein Passant zu einem Straßenmaler sagt dein Bild ist Müll? - ich denke es wären nicht viele

Ich habe in meinem Umfeld so oft versucht Leuten mit Tipps und Tricks etwas zu vermitteln, immer wurde es sowieso ignoriert, wieso also ausführlich ein Bild zerreisen wenns auch mit 3 Worten geht.. selbiges gilt natürlich auch für gute Bilder, ein "wow das ist ein klasse Bild" ist genauso gut wie ein "also dieses Bild ist gut vor allem der WInkel in 45 grad mit den Sonnenstrahlen aus der Ecke und der offenen blende bla bla bla" De Fotograf weiß ja was er gemacht hat.

Dana 20.12.2019 16:06

Zitat:

Zitat von Fuexline (Beitrag 2108736)
wieso also ausführlich ein Bild zerreisen wenns auch mit 3 Worten geht..

Ganz einfach...weil man mit ein PAAR mehr Worten und etwas Achtung vor den Gefühlen anderer viel mehr erreichen kann. Das braucht etwas mehr Zeit und etwas mehr Gedanken, aber es nutzt im Großen und Ganzen.

Wenn jemand schreibt:

"Dein Bild ist für die Tonne!"

dann passieren zwei Dinge.

1. ein Outing des Schreibers, nicht mehr bringen zu können/zu wollen als sowas.
2. das "Zu-nahe-Treten" an den Fotografen, der damit signalisiert bekommt "dein Bild ist SO schlecht, dass man nichts anderes tun kann, als es in hohem Bogen weg zu werfen. Ohne Begründung." = du (und dein Bild) bist nicht mehr wert.

Das, was bestenfalls passiert, ist ein Schulterzucken des TO und ein Sich-Abwenden von jemandem, der einfach was hin bellt, ohne es zu begründen, ohne sich die Mühe zu machen, es in einer anständigen Weise zu posten. Das kann übrigens so weit gehen, dass der Poster, der die Tonne anpreist, irgendwann nicht mehr ernst genommen wird, WEIL er so ist.

Was schlimmstenfalls passieren kann, ist eine Verletzung. Jemand, der emotional an einem Bild hängt und gesagt bekommt "schmeiß es wech, ey..."...dem tut das nicht gut.

Wenn ich an dich, lieber fuexline denke, dann denke ich an jemanden, der kein Blatt vor den Mund nimmt, der einfach schreibt, was er denkt. Der es auch hinnimmt, wenn er aneckt. Das Problem ist, dass in deinen Beiträgen durchaus immer wieder Hilfen sind, die man annehmen KÖNNTE, würde man dir gegenüber nicht schon den Rollladen voll runterrasseln lassen, weil du eben so knallhart kurz und direkt schreibst.

Ich nehme an, du bekommst die Stimmung hier ja auch mit...und hast ja selbst schon gesagt "ich werde so oft ignoriert"... Hast du mal überlegt, warum?

Ich möchte mich nicht "erheben" und so tun, als wüsste ich, wie der Laden laufen sollte und wie sich gefälligst alle zu verhalten haben. Übrigens habe ich nur dich angesprochen, weil du dich jetzt persönlich dazu geäußert hast. Du bist nicht der Einzige und das sollte auch kein offener Brief an dich werden. Ich habe deinen Beitrag einfach nur als Aufhänger genommen.

Was ich aber tatsächlich weiß, ist, dass mit etwas Zeit und etwas GÜTE und RESPEKT für den Anderen einfach wesentlich mehr Möglichkeiten entstehen. Zum Gespräch, zur Offenheit, auch zu Lösungsansätzen. In der Regel ist es das wert, sich einfach etwas mehr Mühe zu geben, selbst, wenn man es lieber in drei Worten sagen möchte...

TONI_B 20.12.2019 17:08

Wie immer trifft es Dana genau auf den Punkt! :top:

Und es geht hier nicht um PC oder "Komfortzone", sondern um Respekt. Um das wie man miteinander umgeht, wie man jemanden entgegentritt.

amateur 20.12.2019 17:32

Zitat:

Zitat von Fuexline (Beitrag 2108736)
Ich nehme es keinen hier übel wenn er mich als Referenz für Unmut im Forum nimmt. Ich glaube das die Gesellschaft mittlerweile halt einfach weichgekocht wurde, diese Political Corectness als Unterdrückung der eigentlichen Gefühle eben.

Nuja, zwischen Political Correctness und Ungehobeltheit ist ein weites Spektrum, in dem es viel zu entdecken gibt. Wag Dich da mal weiter rein!

Stephan

Dana 20.12.2019 18:44

... Und wie man hier lesen kann, genügen durchaus auch weniger Worte als die meinen, wenn sie gut formuliert sind... :top:

Ich brauche immer etwas mehr... :oops: ;)

Alpenmoosi 20.12.2019 19:06

Zitat:

Zitat von Fuexline (Beitrag 2108736)
Ich bin wie gesagt kein schlechter Mensch,....

Es wäre mir auch nicht für nur eine Sekunde in den Sinn gekommen, Dich nur anhand Deiner Äußerungen als Mensch negativ zu beurteilen.
Es mag in meiner Erstpublikation für einige anders ausgesehen haben, aber grundsätzlich waren es nicht Deine Einlassungen, die mir auf das Gemüt geschlagen haben. Es ist nur so, dass Du mir mit Deiner Bildkritik ein hervorragendes Exempel geboten hast, dem ich mich großzügig bedient habe, um meine Position gegenüber anderen Kritikern zu untermauern.
Grundsätzlich habe ich mit Dir in Deiner Eigenschaft als Mensch nicht das geringste Problem.

Dana hat eigentlich alles gesagt, was es zu sagen gibt.
Es geht nicht um "political correctness", sondern um so altmodische Dinge wie Ehre und Respekt. Die Eigenschaften dieser Begriffe lassen in meinen Augen einen Menschen zur Persönlichkeit werden, der sich von unserer locker-flockigen-leere-Worte-Kultur so deutlich abhebt.
Ich denke Dir versprechen zu können, dass Du in 30 Jahren in einem Forum anders auftreten wirst als heute. Deine Erwartungshaltung wird sich ändern, Deine Umgangsform, und vielleicht sogar Deine Empfindsamkeit.
Rechne einfach in der Zukunft damit, dass Du unter Umständen froh sein wirst, wenn mit Dir anders gesprochen wird, als Du es heute vielleicht für richtig gehalten hast.

Ich betone nochmals, in meinem Thread niemanden belehren zu wollen.
Es ist einfach nur ein interessantes Thema mit hoffentlich weiterhin ernstzunehmenden Gedanken.

Amen. :cool:


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