Moin Christoph,
Zitat:
Zitat von BicTic
(Beitrag 1153051)
Ich denke, dass viele Leute, die seinen Abgang bejubeln, sich bisher unzureichend mit dem auseinander gesetzt haben, was er als Verteidigungsminister geleistet hat.
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mildern seine Taten wirklich seine Vergehen? Sicherlich wird man KTzG nicht gerecht, wenn man ihn auf seine Doktorarbeit und die Geschehnisse drumrum reduziert, aber wer an der Spitze arbeitet und sich zur Elite zählt, muß sich auch gefallen lassen, besonders beäugt, aber auch an ganz profanen Maßstäben gemessen zu werden. Ein Jurist, der in dem Maße geistiges Eigentum nicht hinreichend zu würdigen wußte, ist m.E. nicht als Jurist, Minister oder Vorgesetzter tragbar. Das Bewußtsein der Eigenverantwortlichkeit für diese Geschichte läßt er nachwievor vermissen.
Merkels Worte "Wir müssen uns von niemandem erklären lassen, was Anstand und Ehre in unserer Gesellschaft sind." lassen mich nur noch den Kopf schütteln. Wie soll ich solche Sätze verstehen:
- Sie wollen es sich nicht erklären lassen, weil sie es nicht wissen und verstehen wollen.
- Sie sind der Überzeugung, daß ihr Handeln anständig und ehrenhaft war und ist. Dann muß man sich Sorgen um ihre Wertvorstellung und das Verständnis für den Sachverhalt machen.
- Sie wissen, was Anstand und Ehre sind, ignorieren diese Werte aber oder stellen sie hinten an. Die politische Taktik wird über den Wertegebriff gestellt.
Wer sich Gedanken über Politikverdrossenheit in Deutschland macht, muß sich bei solchen Eskapaden der Politik nicht mehr wundern - unabhängig von der politischen Couleur der agierenden Personen.
Zitat:
Zitat von BicTic
(Beitrag 1153051)
Nochmal: Ich finde es richtig, dass er gegangen ist, aber das Amt wird darunter ziemlich leiden.
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Das Amt hat schon durch sein Auftreten in den letzten 2 Wochen gelitten. Wäre es ihm um das Ansehen des Amtes gegangen, hätte er die Interessen des Amtes über die privaten stellen müssen. Zudem sind seine Aktivitäten als Verteidigungsminister auch alles andere als unumstritten. Wer mit seiner Holden ein Wochenendschaulaufen für die Presse in einem Krieggebiet inziniert, in dem sich Soldaten befinden, die seit Monaten nicht mehr zuhause waren und ihre Liebsten gesehen haben, die täglich um ihr Leben fürchten müssen, läßt auch an dieser Stelle Fingerspitzengefühl und Empathie vermissen.
Dat Ei