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HaPeKa 07.10.2019 07:56

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Die deutsche Bevölkerung ist es nicht gewohnt, mit großen und zudringlichen Beutegreifern umzugehen.

Zudringliche Wölfe :D

Wir haben hier in der Schweiz verschiedene Rudel, die im Wallis machen Probleme, das Calanda Rudel im Graubünden nicht. Offensichtlich hat die dominante Wölfin im Clandarudel ihre Jungen gelehrt, Rehe, Gämsen und anderes Wild zu jagen. Die sind dann geprägt, Schafe und Ziegen gehören nicht zum primären Beuteschema.

Dort, wo sie aber gelernt haben, dass Schafe und Ziegen eine einfache Beute sind, dort werden sie sich eben auf das Jagen auf diese Beute konzentrieren.

Das ist auch der Grund, warum es in Ländern, in denen der Wolf nie ausgerottet war, wenig Probleme gibt. Sie kennen den Herdenschutz und lernen von klein auf, andere Beute zu machen.

Aber das zeigt natürlich auch, wie schwer es ist, diese Wildtiere hier, wo in der Regel der Herdenschutz nicht vorhanden ist, wieder heimisch werden zu lassen.

matti62 07.10.2019 08:36

Rudolfo: Fangen wir hinten an: Der Wolf ist ein Wildtier und die Deutschen sind bisher nicht auf diese Tierart vorbereitet. Ja, das stimmt. Und das wird auch nicht in einem Jahr funktionieren. Im Gegensatz zum Luchs wird Bär und Wolf mehr oder minder die Nähe zum Menschen suchen. Wie ich in Bad Mergentheim gelernt habe, gibt es da aber auch Unterschiede.

Aber das ist wie bei allen Dingen, ich kann die Sache positiv oder negativ annehmen. In beiden Fällen machen wir Fehler, nur der der es positiv angenommen hat, hatte mehr davon:-)

Ganz ehrlich, ich habe mich auch schon gefragt, wie würde ich darauf reagieren, wenn ich auf einen Wolf treffe (Mit freien Luchsen und gefangenen Tigern hatte ich schon Erfahrungen)? Mir kam es mal in den Sinn auf eine Veranstaltung zu gehen, wo "freilaufende" Wölfe vorhanden sind. Einfach um die Größe zu verstehen, das "Auge in Auge" Verhalten zu verstehen und auf was ich achten muß.

In der Slowakei gab es sowas mal, dass ein Tieraktivist jede Woche in einem anderen Ort war und den Teilnehmern live die Tiere vorstellte.

Einem Bär zu begegnen, das scheint mir nochmals eine ganz andere Qualität zu sein, besonders dann, wenn ein Junge dabei ist. Aber wie verhalten sich die Tiere da, mensch nah oder besonders weit eg vom Mensch

dey 07.10.2019 10:05

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Spätestens dann ist mit der Wolf-Hype ein für alle Mal Schluss.

Warum MUSS das so sein?
Weil zu wenig Menschen einen Nutzen im Wolf sehen. Es gibt etliche viel größere Gefahren für Kinder. Die werden gerne in Kauf genommen.

Wir hätten genau JETZT die Zeit uns an den Wolf zu gewöhnen. Mit deiner Argumentation warten wir lieber ab bis es zu spät ist.
Wir könnten uns müssten aktuell die Wölfe und ihre Routen und Positionen verfolgen und dann entsprechend die Menschen lokal über die Anwesenheit aufklären und Verhalten erklären und ggf abschreckende Maßnahmen für die Orte beschließen.

Es ist doch eine Frage des Wollens.
Ich verstehe deine negative Motivation nicht.

Dornwald46 07.10.2019 10:51

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2092571)
Wir könnten uns müssten aktuell die Wölfe und ihre Routen und Positionen verfolgen und dann entsprechend die Menschen lokal über die Anwesenheit aufklären und Verhalten erklären und ggf abschreckende Maßnahmen für die Orte beschließen.

Was ja bereits geschieht und in verschiedenen Dokumentationen bewiesen wird:
siehe Presse und TV

Conny1 07.10.2019 10:57

Apropos „zudringliche Wölfe“.
Auch wenn Wolfsgegner es immer wieder herbeizureden versuchen, es hat seit Rückkehr des Wolfes nach Deutschland nicht eine nachgewiesene „unangemessene Annäherung“ von erwachsenen wilden Wölfen an Menschen gegeben, von Attacken auf Menschen ganz abgesehen. Alles Panik oder bewußte Panikmache aus Beweggründen, die in einschlägigen Foren und anderen Medien in epischer Breite erörtert wurden. Bestimmte Lokalzeitungen spielen in diesem Zusammenhang eine besonders unrühmliche Rolle. Insbesondere, wenn sie ihre ländliche Hauptklientel bedienen wollen. Die NWZ nenne ich stellvertretend für vorgenannte Zeitungen.
Es ist nachweislich nur zu kindlich-neugierigen Annäherungen von Jungwölfen an Menschen auf der Wanderschaft/Reviersuche gekommen.
Ich betrachte den Wolf als zu unserer Fauna gehöriges Wildtier, ohne es zu verklären, das sich seinen angestammten Lebensraum zurückholt.

HaPeKa 07.10.2019 18:57

Einige scheinen einfach nicht zu realisieren, dass Rotkäppchen ein Märchen ist und der böse Wolf weder auf Grossmütter noch auf kleine Mädchen steht.

Die Tiere sind so scheu, schlau und haben so empfindliche Nasen und Ohren, dass sie uns problemlos aus dem Weg gehen können. Man bekommt sie im Normalfall nie zu Gesicht. Da gibt es sicher Ähnlichkeiten mit dem Luchs, der geht uns auch aus dem Weg. Selbst Wildschweine, die vielerorts bereits zu einer Plage geworden sind, bekommt man auf ausgedehnten Wanderungen selten zu sehen.

Also lassen wir die Wölfe, die unauffällig sind, in Ruhe und kümmern uns um die, die durch ihr Verhalten auffällig werden. Dann wird sich das Ganze schon einpendeln ...

kppo 07.10.2019 22:29

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Den bedingungslosen Wolfsanhängern (und ihrer Hype) möchte ich mal folgendes zu bedenken geben:

Gibt es die irgendwo? Und wenn ja, sprichst du ihnen offenbar das Denkvermögen ab :flop:

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Die deutsche Bevölkerung ist es nicht gewohnt, mit großen und zudringlichen Beutegreifern umzugehen...
Wir haben bereits mit einem einzelnen umherziehenden Wolf Probleme. !

Du bist also die deutsche Bevölkerung und WIR :lol:
Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Da gab es den Bericht, dass ein Wolf hinter einer Mutter mit Kind hergetrottet ist. Später wurde die Vermutung geäußert, dass dies einer der Wölfe sei, die von Soldaten auf einem brandenburgischen Truppenübungsplatz gefüttert worden sind. Die Frau hat damit zurecht Angst gehabt. Wie soll man einer Bevölkerung erklären, dass man Wölfe nicht füttern darf, weil sie sonst die Scheu vorm Menschen verlieren und zur Gefahr werden können? ???

In praktisch jedem Zoo, Wildpark und Stadtgarten stehen Schilder "Bitte nicht füttern" und gerade du hältst nun viele Menschen und vorallem Mütter, von kleinen Kindern, für so doof, dass ausgerechnet sie nicht kapieren, dass wilde Wölfe, sofern man sie überhaupt je zu Gesicht bekommt, nicht zu füttern sind ;)

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Unser Wolf im Norden des Ruhrgebiets hat bereits für genug Aufmerksamkeit gesorgt.
Im Kernland des Ruhrgebiets leben 12 Millionen Menschen. Wie soll man den Leuten die Anwesenheit von Wölfen erklären? Wie verhalten sich Mütter, die gewöhnt sind ihre Kleinkinder an Waldrändern toben zu lassen. Sollen die sich alle Schutzhunde anschaffen, wie die Menschen in den Karpaten? Was glaubt ihr, was passiert, wenn aus einzelnen Wölfen Rudel werden? Damit kommen wir hier nicht klar. Zumal es in den Ballungsgebieten an Nahrungsquellen für den Wolf fehlt. Damit wächst die Gefahr, dass der Wolf die Scheu vorm Menschen verliert und sich den Menschen nähert, bis auch ein Kleinkind in Gefahr gerät. Spätestens dann ist mit der Wolf-Hype ein für alle Mal Schluss.

Informier dich doch einfach mal richtig, bevor du sowas schreibst. Machst dich ja selbst lächerlich :lol:
Meines Wissens haben bisher 2 Wölfe für etwas Aufsehen gesorgt und das waren, wie bereits von Conny1 erwähnt, Jungtiere, die angefüttert wurden. Der eine wurde dann von einem Auto überfahren und der andere sofort vorsorglich "entnommen", weil er zu oft und ohne Scheu in Ortschaften kam. Genau dieses Vorgehen ist auch richtig, aber nicht deine grundsätzliche Verteufelung von Wölfen!

Übrigens scheinst du die wirkliche Gefahr für Kinder in Deutschland nicht zu kennen oder zu ignorieren :(
Rasende Autofahrer oder gar "Helicoptereltern" viel zu schenll, in der 30er Zone vor dem Kindergarten oder der Schule. Solche Todesfälle sind bereits real, im Gegensatz zu deinen irrationalen Spekulationen!

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Es gibt bestimmt größere Umweltprobleme, mit denen wir uns sehr ernsthaft und vordringlich beschäftigen sollten.

Da hast du vollkommen recht! Nur ist der Wolf kein Problem, mit dem man sich beschäftigen muss. Man muss ihn nur einfach in Ruhe lassen und die Menschen aufklären, ohne Hetzer wie dich.

Ditmar 08.10.2019 08:25

Zitat:

Zitat von kppo (Beitrag 2092715)
Da hast du vollkommen recht! Nur ist der Wolf kein Problem, mit dem man sich beschäftigen muss. Man muss ihn nur einfach in Ruhe lassen und die Menschen aufklären, ohne Hetzer wie dich.

:top::top::top::top::top:

bonefish 08.10.2019 09:42

Ic h kann matti62 nur zustimmen. Bei meinen Alaska Reisen (Fliegenfischen und Fotographieren) habe ich wirklich viele Begegnungen mit Grizzlies in nächster Nähe (20m), sowohl von dominanten Bärenmännern als auch von Bärenmüttern mit mehreren Jungen und auch einzelnen Wölfen und kleinen Rudeln erlebt. Zu keinem Zeitpunkt war's gefährlich. Man muß den Wildtieren die Distanz zum Menschen selbst überlassen und sich nicht aufdrängen. Die Grizzlies und auch die Wölfe sind nicht am Menschen interessiert, die wollen in Ruhe gelassen werden. Das Wölfe in irgendeiner Weise dem Menschen gefährlich werden können ist eine Mär und bedient nur das "Rotkäppchen-Schema".

Unter Säugetiere habe ich ein Grizzly-Bild hochgeladen, da sieht man die Distanz zum Menchen ganz gut.

Die mächtige Jäger-Lobby in Deutschland macht m. M. nach nur aus Eigennutz gegen den Wolf Stellung. Anstatt ihre eigenen Abschußpläne in den Jagdrevieren zu erfüllen wird ängstlich draufgeschaut das der Wolf nur kein Tier "wegnimmt" welches dem Jäger "gehört". Da kommt das Rotkäppchen-Schema gerade recht. Es denken Gott-sei-Dank nicht alle Jäger so, aber sehr viele!

dey 08.10.2019 09:55

Zitat:

Zitat von bonefish (Beitrag 2092776)
Die mächtige Jäger-Lobby in Deutschland macht m. M. nach nur aus Eigennutz gegen den Wolf Stellung. Anstatt ihre eigenen Abschußpläne in den Jagdrevieren zu erfüllen wird ängstlich draufgeschaut das der Wolf nur kein Tier "wegnimmt" welches dem Jäger "gehört". Da kommt das Rotkäppchen-Schema gerade recht. Es denken Gott-sei-Dank nicht alle Jäger so, aber sehr viele!

Ist das wirklich (noch) so? Es gibt doch kein wirklichen Interessenkonflikt. Sie jagen doch gar nicht das gleiche Tier. Der Wolf will doch die leichte Beute und nicht den starken Hirsch.
Wie viele Tiere könnte denn der Wolf schon "klauen"?


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