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TONI_B 14.12.2020 18:11

Zitat:

Zitat von jameek (Beitrag 2176062)
Aber eigentlich sollten wir denen nicht so viel Aufmerksamkeit geben, ich halte es wie mit anderen Extremen, je weniger Aufmerksamkeit, desto mehr sind sie Aussenseiter.

Seitdem jeder im Internet jeden Sch... schreiben kann und damit augenblicklich Million an potentiellen Gläubigen findet, funktioniert diese Taktik nicht mehr wirklich.

Klar könnten "seriöse" Medien dagegen steuern. Aber das passiert nicht, weil sonst die Auflagen bzw. Zahl der Klicks sinken würden.

BeHo 14.12.2020 18:27

Zitat:

Zitat von jameek (Beitrag 2176062)
[...]Aber eigentlich sollten wir denen nicht so viel Aufmerksamkeit geben, ich halte es wie mit anderen Extremen, je weniger Aufmerksamkeit, desto mehr sind sie Aussenseiter.

Wenn sich Extremismus im Verborgenen ausbreitet und sich teils Filterblasen mit sehr vielen Anhängern in verschiedenen Netzwerken bilden, sollte darüber berichtet werden. Wegschauen ist meiner Ansicht nach keine echte Option.

jameek 14.12.2020 18:38

OK, etwas missverständlich... Nicht wegschauen, aber so wie bei Pyrotechnik im Stadion einfach keinen Bühne geben. Eine Analyse und differenzierte Meta-Berichterstattung aber ja. Eine Gegenöffentlichkeit bilden ja.

HaPeKa 14.12.2020 18:44

Neben der Filterblase kommt aber noch ein anderes Phänomen dazu:

Wir neigen dazu, Infos, die unserem Gusto entsprechen, besser zu realisieren als solche, die dem nicht entsprechen. Die ignorieren wir quasi unbewusst ... Bei der Informationsflut, die heute auf uns einprasselt, funktionieren unsere Filter recht gut und machen es uns schwer, objektiv zu bleiben ...

felix181 14.12.2020 20:38

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2175961)
So wie ich die Kurzarbeit verstanden habe, bekommt man einen Teil (alles?) des Lohns ersetzt, auch wenn man nicht voll eingesetzt wird.

Wie soll das bei "Staatsdienern" funktionieren?

Bei deinem Beispiel (kennst du auch noch andere?) würde der Kassier im Museum nicht arbeiten, der Staat müsste aber dennoch einen Großteil seines Gehaltes weiter zahlen - macht der Staat ja auch "draußen". Oder denkst du dass die Beamten gar nichts bekommen sollen?

Also vorweg: natürlich könnte ich noch X andere Beispiele aufzählen, aber so wie Du die Beamten unter "Impfpersonal" subsummiert hast, habe ich mich halt auch auf ein anschauliches Beispiel beschränkt. Das ist ja auch der Sinn eines "Beispiels".

Auch wenn es manchen schwerfällt: ich meine hier niemanden persönlich!!!
Um es einfacher für Dich zu machen nehme ich Lehrer auch gerne ausdrücklich aus.

Ich sehe das nämlich eher als eine Diskussion innerhalb einer Gesellschaft über Gerechtigkeit und hat nichts mit Beamtenbashing zu tun - auch wenn es den hier wohl zahlreichen Beamten offenbar nicht wirklich leicht zu vermitteln ist ;)

Aber nun zu Deiner Frage:
Bei Menschen deren Job in diesen Zeiten weniger Arbeistleistung erfordert als dies normalerweise der Fall ist wurde in der Privatwirtschaft die Lösung gefunden, dass der Betroffene zwischen 80% und 90% (je nach Einkommen) Gehalt weiter bezahlt bekommt. Die Differenz zwischen tatsächlicher Arbeitsleistung (es gibt einen Mindestsockel) und den 80% oder 90% bezahlt der Staat.
Flehentlich wurden so Unternehmer gebeten ihre Mitarbeiter in Beschäftigung zu lassen (ich nehme an, das wirst Du auch gehört oder gelesen haben) - so musste der Unternehmer einen Teil beitragen, der Mitarbeiter durch seinen im Verhältnis kleinen Gehaltsverzicht und den Löwenanteil trägt der Staat.
Wie ich finde eine in Krisenzeiten recht sinnvolle Lösung, weil jeder etwas beträgt um die Krise gemeinsam zu bewältigen. ABER: die Lösung ist natürlich zusätzlich zu den unzähligen anderen Hilfspaketen sauteuer.

Und jetzt kommt mein (hier als völlig absurd bezeichneter) Ansatz dies genauso auch bei den Staatsbediensteten umzusetzen. Dies setzt natürlich jetzt auch viel Vorstellungskraft voraus indem man - zumindest rein theoretisch - annnimmt, dass es auch Beamte gibt, die coronabedingt zumindest ein bisschen weniger zu arbeiten hatten (Lehrer natürlich wieder ausgenommen). Das heisst, der Beamte bekommt weiterhin 80% oder 90% seines Gehaltes und den Rest übernimmt wie sonst auch der Staat.
Und genau diese Lösung fände ich nur fair eben auch beim Verwaltungsapparat umzusetzen. So leistet wie in der Privatwirtschaft auch jeder seinen Teil und es wäre die Last gerechter aufgeteilt.
Ausserdem könnte der Staat bei den zukünftigen Sparpaketen immer darauf verweisen, dass auch der Staatsapparat so wie der Privatangestellte seinen Beitrag zur Krisenbewältigung beigetragen hätte. Für einen gesellschaftlichen Zusammenschluss wird es solche Dinge brauchen bei den finanziellen Belastungen die auf alle Staaten zukommen werden.

Da ich jetzt sicher gleich lesen werde, dass das bei Beamten völlig undenkbar ist, weil die ja im Gegensatz zu Privatangestellten viel mehr zu tun hätten: die von mir hier beschriebene "Gerechtigkeit" gilt natürlich bei Beamten genauso wie bei Privatangestellten nur dann, wenn sie tatsächlich weniger arbeiten müssen. Aber wenn ich unlängst auf Ö1 höre, dass im Schnitt auf 6 Beamte im Homeoffice 1 PC oder Laptop kommt (ein Versäumnis des Staates), dann halte ich es zumindest für denkmöglich, dass es auch nicht ganz so überarbeitete Beamte in Zeiten der Pandemie gibt (ein paar kenne ich persönlich) - wie gesagt Lehrer und sonstige Berufe der hier Anwesenden gleich einmal ausgenommen aus der Diskussion.

Ich hoffe ich konnte Dir zumindest ein kleines bisschen vermitteln was ich meine...

felix181 14.12.2020 20:40

Zitat:

Zitat von Ditmar (Beitrag 2175980)
Diejenigen welche also an der Kasse eines Museums sitzen sind also Deiner Meinung nach Beamte, da solltest Du Dich einmal genauer informieren, an Kassen und ebenso das Sicherheitspersonal sind meist einfache Angestellte, und gerade nicht Beamte.

Ich würde sagen ich bin da etwas informierter als Du - in Österreich sind das bei staatlichen Museen meist keine Privatangestellten sondern Vertragsbedienstete oder Beamte...

Gepard 14.12.2020 20:42

Zitat:

Zitat von Mangfalltaler (Beitrag 2176052)
Diese Leugner, Verschwörungsideologen, Extremisten etc. sind bestimmt die lautesten auf diesen Demos. Man darf aber nicht vergessen, dass eben auch sehr viele ganz normale Menschen, die dem Gesamtkomplex kritisch gegenüberstehen, auf diesen Demos unterwegs sind. Willst Du gleich einen Rundumschlag machen und das Demonstrationsrecht außer Kraft setzen?

Nein, will ich nicht. Aber die Demos werden ja meist von " Querdenken " beantragt und organisiert. Geh mal auf deren Seiten und lies dir durch was die da verbreiten. :crazy:
Z.B. meinen die immer noch, das es die Zweite Welle gar nicht gibt. Die wird nur erzeugt durch die größere Anzahl an Tests. Das die Krankenhäuser aber immer mehr Patienten aufnehmen müssen, wird einfach ignoriert.

berlac 14.12.2020 21:00

Zitat:

Zitat von Sofian (Beitrag 2176005)
Ich finde, dass Felix' Anfrage überhaupt nicht Richtung Bashing ging und ich finde es auch nicht anmaßend die Frage zu stellen, ob auch Staatsbedienstete in dieser schweren Zeit mit Einschnitten rechnen müssten (Konjunktiv!).

Nur weil er sich bezüglich der Kurzarbeit unglücklich ausgedrückt hat, kommt da gleich der - scheinbar hier stark vertretene - Zug der Beamten mit Empörung über ihn gerollt. Eins ist klar, pauschale Verunglimpfungen in jedwede Richtung sind nicht sinnvoll. Aber es darf doch die Frage gestellt werden, ob auch Beamten die Vergütung temporär beschnitten werden kann, wenn es denn "angemessen" ist. Ich will mir gar nicht anmaßen zu wissen, wo das der Fall sein sollte und bin auch der Meinung, dass viele Menschen mit Engagement (natürlich auch im Staatsdienst) ihren Beitrag leisten, gerade jetzt.

Also auch ich finde er hat sich zu Kurzarbeit einfach unlogisch ausgedrückt. Man schickt niemanden in Kurzarbeit wenn es Arbeit für ihn gibt. Das wäre absolut kontraproduktiv. Ich wüsste jetzt für Deutschland nicht, welcher nennenswerte Anteil an Beamten jetzt bedingt durch Corona weniger zu tun hat, eher ist es umgekehrt.

Wenn in Österreich wirklich viele Mitarbeiter an staatlichen Museumskassen Beamte sind, mag für es für diese Gruppe berechtigt sein, sie in etwas der Kurzarbeit vergleichbares zu schicken. Soweit ich das Überblicke, ist das in Deutschland aber eher nicht der Fall. Selbst Lehrer werden hier oft nur noch angestellt und nicht mehr verbeamtet.

Ich gehe mal davon aus, dass du jetzt Beamten nicht die Vergütung beschneiden willst, auch wenn sie voll arbeiten? Wer würde sich das schon gefallen lassen. Ich bin übrigens kein Beamter.

Ich bin mir ohnehin sicher, dass sich früher oder später so gut wie alle Normalverdiener an den Kosten beteiligen dürfen. :roll:

berlac 14.12.2020 21:05

Zitat:

Zitat von Mangfalltaler (Beitrag 2176052)
Diese Leugner, Verschwörungsideologen, Extremisten etc. sind bestimmt die lautesten auf diesen Demos. Man darf aber nicht vergessen, dass eben auch sehr viele ganz normale Menschen, die dem Gesamtkomplex kritisch gegenüberstehen, auf diesen Demos unterwegs sind. Willst Du gleich einen Rundumschlag machen und das Demonstrationsrecht außer Kraft setzen?

Ich habe es ja eigentlich schon mal geschrieben, aber als ganz normaler Mensch gehe ich nicht auf solche Demos. Wer neben Reichsflaggen, Schildern mit saudummen Verschwörungstheorien u.ä. läuft, sich die teils grenzwertigen Reden anhört und da dann auch nicht verschwindet, muss sich nicht wundern, dass er dann auch dieser Gruppe zugeordnet wird. Kritik von normalen Menschen geht in diesem Umfeld doch eh unter und das zurecht.

berlac 14.12.2020 21:21

Zitat:

Zitat von Hoepping (Beitrag 2176041)
Wenn es um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und die großen Printmedien geht, finde ich die ziemlich gleichgeschaltet.

In Deutschland wird man für offensiv regierungskritische Meinungen nicht eingesperrt. Zum Glück. Aber man wird schnell aus allen öffentlichen Ämtern und Positionen entfernt.

Die "Gleichschaltung" zumindest in Sachen Corona ist evtl. dem geschuldet, dass die überragende Mehrheit da halt keine Verschwörung dahinter sieht und es im Großen und Ganzen auch ähnlich sieht. Trotzdem gibt es auch in den "Mainstream" Medien unterschiedliche Meinungen. Das Bill Gates die Welt unfruchtbar Impfen will u.ä. findet man da halt eher nicht, aber ich vermute das erwartest du auch nicht. Kritische Artikel über Bill Gates als Geldgeber der WHO findet man allerdings sehr wohl. Nur so als Beispiel.

Und wer aus öffentlichen Ämtern und Positionen entfernt wird, dazu müsstest du mal Beispiele bringen.

Im Zusammenhang mit Querdenker-Demos ein paar Beispiele die ich mitbekommen habe:

Ich glaube einem Grünen Politiker wurde nahegelegt die Partei zu verlassen. Was bei seiner Rede aber auch verständlich war. Wenn man halt so konträr zur Partei steht, ist man wohl in der falschen.

Ein Polizist wurde wohl suspendiert. Er hat in seiner Rede aber dem Staat und damit seinem Arbeitgeber Nazimethoden vorgeworfen und veschwurbelt sich auch Widerstand durch die Bundeswehr gewünscht.

Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht, dass man alles ohne Konsequenz von sich geben kann. Meiner Meinung nach zwei Beispiele wo die Konsequenzen nachvollziehbar sind. Im Falle des Polizisten erwarte ich sogar diese Reaktion als Bürger.


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