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steve.hatton 02.08.2022 14:24

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247632)
Nein - wenn Mobilität und „graue Energie“ für Konsum und bauen dazukommt reicht das hinten und vorne nicht durch den Winter.

Ich sprach nicht von 100% Autarkie - aber, wenn was nicht zu 100% funktioniert, geht es nicht ?!?!?

Die durchschnittliche Energie für die durchschnittliche Fahrtstrecke des Durchschnittsbürgers - 40 km/d - schafft ja schon bald ein 600w "Balkonkraftwerk!"
(600kWh Ertrag, Verbrauch E-Auto durchschn 2.250kWh für 15.000km. -
also zumindest mehr als 25% - theoretisch....klar)

Wenn die privaten Haushalte nur 30-50% ihres Bedarfs regenerativ selbst erzeugen würden, wäre dies eine Entlastung für den Gasmarkt in welcher Dimension?

Nur weil mal im Winter 1-2 "Problemmonate" gegeben sind, macht man es gar nicht und bleibt 100% fossil? (Auch ein KKW ist nach meiner Definition fossil, weil der Brennstoff aus der Ere gebuddelt wird, oder nicht ?)

NAtürlich muss man dann auch für das Vorhalten der Netzstabilität einen Beitrag leisten - es kann nicht gehen nur die 1-2 Wintermonate dann auf die "Stadtwerke" zurückzugreifen zum Normaltarif - das sehe ich ein.

Andererseits verdienen sich gerade einige Fernwärme-Anbieter eine goldene Nase.....verbrennen "Gras" und rechnen "Gas-Preise" ab....

db2gu 02.08.2022 14:27

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247612)


Stimmt! momentan verheizen wir jedes Jahr so viel Energie, die unser Planet in einer Million Jahre angesammelt hat. Der Wirkungsgrad der Photosynthese ist bescheiden.
.....

Zitat Wikipedia:
Als die größte Energiequelle liefert die Sonne pro Jahr eine Energiemenge von etwa 1,5 · 10^18 kWh auf die Erdoberfläche. Diese Energiemenge entspricht mehr als dem 10.000fachen des Weltenergiebedarfs der Menschheit im Jahre 2010 (1,4 × 10^14 kWh/Jahr)


und die gibt es prinzipiell für umme ;-)

db2gu 02.08.2022 14:38

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247612)
...
Jetzt mal ehrlich: Wie viele von den selbst ernannten "Energieautarken Gemeinden" haben keinen Stromanschluss mehr? Erzeugen ihre benötigte Energie das ganze Jahr über selbst? Bitte aber in die Energiebilanz mit einrechnen, dass für den Mais der Biogasanlage jede menge Diesel gebraucht wird und die Bäume für die Hackschnitzel auch nicht mit der Handsäge gefällt, mit dem Ochsenkarren ins Dorf gezogen und mit der Axt klein gemacht werden.
Ist es bei den allermeisten "Nullenergiehäusern" nicht so, dass man im Sommer tagsüber einspeist und als selbstverständlich ansieht, dass man "seinen" Strom nachts oder gar im Winter wieder zurückbekommt?
Will man wirklich über den Winter kommen, braucht man einen Solarspeicher von ca 50 m³, was dem Energieinhalt von ca 250 l Heizöl entspricht. Bitte aus rostfreien Stahl, da normaler Stahl auch bei besten Korrosionsschutz alle 10 Jahre neu beschichtet werden muss. Und so einen Behälter wechselt man mal nicht auf die Schnelle.
...

Es geht mir überhaupt in keiner Weise um eine autarke Versorgung, es geht um Energiesparen und Substitution von Energie aus fossilen Brennstoffen und das geht sehr wohl, auch spürbar für den eigenen Geldbeutel auch im kleinen.
Und viele Kleine machen auch einen Misthaufen.

Wieviel Prozent soll nochmal an Energie wegen der Gasknappheit eingespart werden ?

db2gu 02.08.2022 14:59

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247612)
...
Da bin ich schon lange bei dir. Nur hab ich keine Denkblockaden und damit mit der Kernenergie keine Probleme, solange sie die einzige CO2 freie grundlastfähige Energieerzeugung ist.
Und wie schon mehrfach von mir geschrieben: Desertec wäre auch eine Lösung, wird aber auf breiter Front abgelehnt. Stattdessen schreit man nach noch mehr Solaranlagen und Windrädern, obwohl jeden Klar sein sollte, dass das ohne hochkapazitive Energiespeicher nicht funktionieren kann. Aber nein, jetzt sind Balkonkraftwerke die Lösung.....

Mit der Kernenergie als quasi CO2 arme Übergangslösung in der jetzigen Situation bin ich bei Dir. Ein Castor mehr oder weniger macht das Endlagerproblem auch nicht wirklich größer. Mit den wenigen 3 Kernkraftwerken die noch in Betrieb sind treiben das Risiko rein statistisch bei den weit über 100 in Europa auch nicht wirklich in die Höhe.

Nur, darf man nicht vergessen, rein statistisch wird in Europa wo 1/4 aller weltweit vorhandenen Kernkraftwerke stehen sehr wahrscheinlich auch mal wieder eins hob's gehen.

Aktuell sind mir da gravierende Unfälle mit Kernschmelze wie folgt bekannt:
2011 Fokuschima 3 Reaktoren
2006 Forsmark, Schweden
1986 Tschernobyl
1979 Three Mile Island bei Harrisburg
... und viele weitere kleine Unfälle


Somit sagt die Statistik grob aus, dass Pi mal Daumen jedes Jahrzehnt eins mit Kernschmelze hobs geht!


Desertec wäre auch eine Lösung => auch hier stimm ich zu!

atlinblau 02.08.2022 15:07

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247625)
Grundlasterzeugung aus Braunkohle VS Klimaerwärmung. Finde den Fehler.
Ich kenne die Braunkohlegebiete im Osten. Auch deswegen bin ich ein Gegner der Kohleverstromung.

Die Grundlast...Was machen eigentlich Kohle- und Atomblöcke, wenn 100% Erneuerbare im Netz sind???
-> sie laufen weiter und es werden dafür EE-Anlagen abgeschaltet

Hier mal die Gleichung Erneuerbare Elektroenergie für Brandenburg:
18 TWh - Erzeugung Erneuerbare im Jahr
15 TWh - Eigenverbrauch Brandenburg
3 TWh - damit wird Musk seine Tesla-Fabrik rechnerisch "erneuerbar versorgt"

Schon vor 10 Jahren wurde geplant, dass 2030 auch Berlin erneuerbar mit Strom versorgt werden kann.

klick!!!

peter2tria 02.08.2022 15:42

Kleiner Hinweis:
Zumindest Harrisburg war keine Kernschmelze.
(Korrektur: partielle Kernschmelze)

Solange wir elektr. Energie großtechnisch bzw. über mehrere Monate hinweg nicht speichern können, wäre eine ehrliche Rechnung was die erneuerbaren Energien liefern als worst case zu nehmen, oder wir verzichten auf Versorgungssicherheit (vielleicht ist auch das heute schon ein Märchen).

Wenn also Atom- oder Kohlekraftwerke die Grundlast bringen, bleibt uns doch mit den heutigen Mitteln nur, den Überschuss nach Wasserstoff zu wandern. Das kann man weiter ausbauen, bis Atom und/oder Kohlekraftwerke abschalten können, bzw. auch auf Gas und Öl verzichten können. Als Ziel natürlich inkl. Heizung und Mobilität.
Und hier käme wieder DesertTec ins Spiel. Natürlich liefert die Sonne genug Energie, global gesehen, aber wir werden eben unseren Primärenergiebedarf mit regenerativen alleine in Deutschland nicht decken können.

Das dauert ein paar Jährchen und ich denke der Weg wäre auch ohne wirtschaftliche Verluste gangbar, nur muss den mal energisch genug einschlagen und dabei für das hier und heute die Ideologie aber auch bei Seite lassen.

db2gu 02.08.2022 15:55

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247612)
...Aber nein, jetzt sind Balkonkraftwerke die Lösung.....

Hier hab ich eine Anekdote dazu.

Ein anderer Nachbar hat mich nach einem Balkonkraftwerk um Rat gefragt.

Definition Balkonkraftwerk:
Einphasige Einspeißung ins eigene Hausnetz zum Selbstverbrauch mit max.600 W Peak in Deutschland und 700W im sonstigen Europa. Einspeißung ins externe Netz ist zwar technisch möglich wird aber nicht vergütet. Alte Zähler laufen unerlaubt rückwärts Neue nicht mehr.
Kosten bei Selbstbau grob 1€/Watt für Solarpanels + ca. 250€ 600W Mircowechselrichter + Montagematerial.
Sprich bei 500 bis 1000W Solarpanels ca. <=1000€

Zuerst hab ich Ihm vorgeschlagen mal seine minimale Grundlast zu messen wenn vermeintlich alles ausgeschaltet ist, z.B. wenn alle außer Haus sind oder schlafen.

Hierzu hab ich in seinem Netzverteilerkasten die Last aller 3 Phasen gemessen.
Heraus kam eine Grunddauerlast von insgesamt ca. 180W = 180W * 24h * 365T = 1.576kWh/Jahr.
Als ich ihm das gezeigt habe hat er hörbar geschluckt, vielleicht war es auch ein Stöhnen, denn das waren weit über 40% seines jährlichen Stromverbrauches.

Als nächstes haben wir die 180W analysiert wo das herkommt und durch abschaltbarer Steckdosenleisten für Entertainmentsystem und sonstige nutzlose Dauerverbraucher wie gut ein Dutzend Steckdosenladegeräte usw. auf ca. 100W minimiert. Der Hammer wo ich echt suchen musste war eine Lampe mit Bewegungsmelder im Flur welche obwohl sie aus war 20W nutzlos verbraten hat.
Die restlichen ca. 100W bestehen aus Kühlschrank + Gefrierschrank, + Aquarium+ Netzwerkrouter + Telefon + Klingel usw.
Sprich das war eine deutliche Einsparung ohne monetären Invest.
Ich kann nur jedem raten sowas bei sich mal zu machen.

Seine optimale Lösung die ich Ihm vorgeschlagen habe wäre in diesem Falle:

Die nicht abschaltbaren Dauerverbraucher sprich die 100W und sonstige Kleinverbraucher auf die Einspeißphase im Sicherungskasten umzuverdrahten.

Ca. 250W direkt immer einzuspeißen mit dem Rest einen 2kWh Akku (aus ca. 2 * 120Ah AMG Blei Akkus da günstig) aufzuladen und wenn Akku voll und/oder Sonnenlicht aus über eine DCDC Wandler über den 2-ten Eingang des Wechselrichters gesteuert mit ca. 120W einzuspeißen. So lässt sich auf jeden Fall über die Sonnenmonate locker 30% Stromverbrauch einsparen da die Grundlast und ein bisschen mehr eliminiert wird. Man kann das mit höherem technischen Aufwand auch Lastabhängig geregelt machen.

Wenn er damit dann im Jahr ca. 300€ Stromkosten einsparen kann hat sich das nach ca. 5 Jahren sicher amortisiert!

Porty 02.08.2022 16:28

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247655)

Hier mal die Gleichung Erneuerbare Elektroenergie für Brandenburg:
18 TWh - Erzeugung Erneuerbare im Jahr
15 TWh - Eigenverbrauch Brandenburg
3 TWh - damit wird Musk seine Tesla-Fabrik rechnerisch "erneuerbar versorgt"

Das ist halt der große Denkfehler. Strom, den man im Sommer erzeugt, hilft einem im Winter mal gar nicht, wenn man diese Energie nicht irgendwo zwischenspeichert. Und da reichen ein paar Akkus nicht weit und auch die paar, von Umweltschützern heftig bekämpfen Pumpspeicherwerke wären nach wenigen Stunden leer. Das ist auch der Grund, warum ein europäisches Verbundnetz geschaffen wurde, einfach um Lastspitzen auszugleichen. Sonst würde in Frankfurt das Licht aus gehen, wenn auf der Schnellfahrstrecke plötzlich 4 ICE Vollgas geben (50 MW)
Einfach mal mit der Funktion eines Stromnetzes vertraut machen, dann werden dir die Probleme bewusst werden.
Ob Wasserstoff die Lösung ist? Vielleicht, wenn man sich allerdings die Mengen anschaut, die da bewegt werden müssen, wird das nicht einfach und schon gar nicht günstig. Von den vielen Tausend Windrädern mal ganz abgesehen.

Robert Auer 02.08.2022 16:54

Ich habe hier noch etwas offen!
Portys Häme über die Grünen:
Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247528)
Die Ironie der Geschichte ist ja, dass sie jetzt, wo sie an der Macht sind, die Suppe auslöffeln dürfen, die sie in jahrzehntelange Arbeit angerührt haben.....
Und ob eine Promotion über literarische Ästhetizität als Literarturwissenschaftler die optimale Qualifikation als Wirtschaftsminister ist?
........

wurde von db2gu korrekt richtiggestellt:
Zitat:

Zitat von db2gu (Beitrag 2247573)
Die Aussage verstehe ich jetzt nicht!

Wusste nicht das es die Grünen waren die uns mit NordStream I / II in die Gasabhängigkeit von Russland gebracht haben.

Und hopp la hopp die Kernkraftwerke abgeschaltet haben usw.

Wie lange sind die jetzt an der Regierung und haben mit das sagen?

Und diese Richtigstellung wurde und wird von mir begrüßt:
Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2247584)
@db2gu: Danke für die Richtigstellung! Ich habe auch nicht verstanden, was Porty da suggerieren wollte. War wohl eine Nebelkerze für Kernkraft- und Altmeier-Fans.

Was Porty gerne als persönliche Beleidigung auffassen möchte und mit welcher Problembeschreibung er glaubt, Kernenergie rechtfertigen zu müssen, muss ich nicht kommentieren:
Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247614)
Soll ich das als persönliche Beleidigung auffassen? :twisted:


Aber ich kann dir auf die Sprünge helfen:
Es ist wohl unstrittig, das der Klimawandel momentan unser größtes Problem ist. Deswegen haben unsere Freunde von der Öko- Fraktion seit mindestens 50 Jahren alles daran gesetzt die Kernenergie abzuschaffen und wundern sich jetzt, das es mit Solar und Wind das eine oder andere kleine Problem gibt. Nun sieht die aktuelle Lösung so aus, dass Deutschland viele Millionen Tonnen Kohle hauptsächlich aus Australien importiert und man bei der Bahn schon jetzt mit großflächigen Problemen im Bahnverkehr rechnet, weil die Kohle ja mit der Bahn in die Kraftwerke muss. Also mehr CO2 dank Solar und Windkraft......

Dabei könnte Porty mit dem Hinweis auf Desertec auch ohne seinen Seitenhieb auf die Umweltschützer und ohne eine Verharmlosungsdebatte über die Kernenergie zum notwendigen Energiewandel auch sehr Konstruktives beitragen:
Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247616)
So wie den Wasserkraftstrom von Norwegen.
Gleichstrom - Seekabel (HGÜ). Nicht ganz billig, aber technisch gelöst.
Allemal einfacher, wie Wasserstoff mit einer Pipeline durchs Mittelmeer zu leiten. Vom Wirkungsgrad ganz zu schweigen.
Und was spricht dagegen, diese Technik zur Energieversorgung in Afrika zu nutzen.
Wüsten gibt es dort genug. Wäre halt gut, wenn man ein Kraftwerk endlich mal bauen würde um zu demonstrieren, dass es funktioniert.

Mein Resumee: Energieeffizienz ja wo Einsparung des Verbrauchs möglich ist, aber nicht als Totschlagargument bei der Beurteilung neuer "grüner" Technologien die sich noch im Aufbau befinden. Wir brauchen z.B. mehr Schub in den grünen Wasserstoff, weiterhin einen ausgewogenen Energie-Mix mit umweltverträglicher Erzeugung und natürlich die Entwicklung neuer Speichermöglichkeiten. Selbstverständlich viel mehr Netzausbau sowie Wind & Solaranlagen - auch in Bayern!

ps.: Selbst wenn man es von einigen Usern hier immer noch nicht hören will, Kernenergie ist keine tragfähige Zukunftslösung. Sie wird angesichts der Klimaerwärmung und der zunehmenden Trockenheit auch in unseren Breiten bezüglich Kühlwasser bald an ihre Grenzen stoßen. Kernenergie wird bei einer ehrlichen Betrachtung (offenbar auch mit heutiger Technologie) als zu teuer und zu risikoreich eingestuft. Dass es noch immer kein Endlager für die sichere Entsorgung der Hinterlassenschaften gibt, macht das Ganze nicht besser.
Und dazu, die Energiepolitik Frankreichs ist für mich keine Empfehlung, sondern ein Beispiel, wie der Staat das für die EDF inzwischen zu groß gewordene Risiko mit Steuergeld zu handeln versucht. Übrigens, wer beabsichtigt sein privates Geld aufgrund der (Macron) EU-Greenwashing-Initiative heute noch in Kernkraft zu investieren, sollte noch einmal in Ruhe darüber nachdenken oder viel Abschreibungspotenzial haben.

turboengine 02.08.2022 18:34

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2247673)
Kernenergie ist keine tragfähige Zukunftslösung.

Das sieht der Rest der Welt völlig anders. Es wäre endlich einmal Zeit über den eigenen Tellerrand zu schauen.

https://de.nucleopedia.org/wiki/List...Kernkraftwerke

Ich verstehe durchaus, dass der Rest von Europa nicht für die Deutschen Gas sparen will, da sie partout in der größten Energiekrise die leistungsfähigsten Kraftwerke abschalten wollen, die keine fossilen Brennstoffe benötigen.

Laut Bundesnetzagentur wird es ohne Gaskraftwerke nicht im Winter gehen. Die Deutschen wollen als das Gas verstromen, das anderswo zum Heizen benötigt wird. Und dabei noch E-Auto laden und sich moralisch überlegen fühlen.

Dämlichkeit auf die Spitze getrieben.

Anstatt an der Straßenbeleuchtung zu sparen oder ähnliche Symbolhandlungen, sollte man z.B. im Winter die Benutzung von E-Autos verbieten. Das wird noch eine interessante Diskussion. Strom fürs Auto oder die Wärmepumpe? Oder für den energiefressenden Heizlüfter aus dem OBI?

KSO 02.08.2022 18:52

Müssen wir nicht aktuell deutschen Strom (auch aus Gaskraftwerken) nach Frankreich liefern, weil dort die Kernkraftwerke, wegen Niedrigwasser still stehen?
oder ist das eine Fehlinformation?

Aber stimmt schon, in Spanien gibt es Stromspargesetze und in Deutschland Bitten, doch etwas kälter zu duschen….

jrunge 02.08.2022 19:40

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247681)
Das sieht der Rest der Welt völlig anders. Es wäre endlich einmal Zeit über den eigenen Tellerrand zu schauen.

https://de.nucleopedia.org/wiki/List...Kernkraftwerke
...

Mal über den eigenen Tellerrand gefragt: Was plant eigentlich die Schweiz nach Ausstieg aus der Kernenergie?

db2gu 02.08.2022 19:47

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2247683)
Müssen nicht aktuell deutscher Strom (auch aus Gaskraftwerken) nach Frankreich liefern, weil dort die Kernkraftwerke, wegen Niedrigwasser still stehen?
oder ist das eine Fehlinformation?

Aber stimmt schon, in Spanien gibt es Stromspargesetze und in Deutschland Bitten, doch etwas kälter zu duschen….

Jup, führt zu steigenden Strompreisen.

Wer hätte das gedacht dass die Kernkraft jetzt schon kränkelt!
(Zusatz): und aktuell durch deutsche Solarenergie ausgeglichen werden muss!


https://www.heise.de/tp/features/Fra...html?seite=all

turboengine 02.08.2022 21:44

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 2247688)
Mal über den eigenen Tellerrand gefragt: Was plant eigentlich die Schweiz nach Ausstieg aus der Kernenergie?

Es gibt die Energiestrategie 2050, die per Volksabstimmung angenommen wurde. Dummerweise geht diese vorsätzlich von falschen Annahmen aus (Energieverbrauch sinkt trotz Elektrifizierung) und ist damit Makulatur. Bis Ende Februar plante man daher den Bau von Gaskraftwerken. Die zuständige Bundesrätin ist Sozialistin ohne Fachkenntnis aber starken Überzeugungen. Daher wird erstmal weitergewurstelt und ein Arbeitskreis (runder Tisch) zur Erweiterung der Wasserkraft gebildet.

https://www.tagesanzeiger.ch/dieser-...l-822857521439

Allerdings legen sich vor allem lokale Umweltschützergruppen quer.

https://www.blick.ch/politik/ausgere...d17005235.html

Dasselbe Problem gibt es beim Ausbau von Windanlagen und Solar-Freiflächenanlagen.

https://www.bazonline.ch/oberste-hei...n-403977192972

Kann man ja auch verstehen: Der Ersatz eines Kernkraftwerkes erfordert gut 16 Quadratkilometer Solarpanels. Und selbst dann brauch man Gaskraftwerke als Backup.

Man möchte den Status-Quo - aber ohne Kernenergie. Das funktioniert nicht, es sei denn man baut sofort massiv Fotovoltaik, Windanlagen und noch weitere Pumpspeicher und Saisonalspeicher zu. Das Szenario wurde von “uns” durchgerechnet und kann funktionieren:

https://powerswitcher.axpo.com/

Allerdings ist da auch Energieerzeugung durch Gas als Lückenbüßer dabei.

Vermutlich wird man aber versuchen sich durchzuwursteln bis in Frankreich die Reaktoren alle wieder am Netz sind und dann kann man das alte Schuldzuweisungsspielchen weitermachen. Denn jede Investition in Energieerzeugung ist böse.

atlinblau 02.08.2022 21:53

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247670)
Einfach mal mit der Funktion eines Stromnetzes vertraut machen, dann werden dir die Probleme bewusst werden.
...

Kenne die Funktionen - die Probleme sind bekannt - werden ausgiebig von pro-Braunkohle unter die Leute gebracht...

klick!!! "Experten Grundlaststrom"

Ich empfehle :
"Hintergrundinformation zur Stellungnahme für den Bundestagsausschuß für Wirtschaft und Energie am 15.06.2020 von Prof. Dr.-Ing. Harald Schwarz, Lehrstuhl für Energieverteilung und Hochspannungstechnik, BTU Cottbus-Senftenberg"

Ich kenne noch die Argumentation von Herrn Schwarz aus den 90er Jahren:
"Ab 20% Erneuerbare bricht das Stromnetz zusammen"

Was schreibt er heute;
"Insofern wird dringend empfohlen, den weiteren Ausbau regenerativer Erzeugung aus Photovoltaik und Windenergie solange zu begrenzen, bis durch technische Maßnahmen im Stromversorgungssystem der bisher mit 0 – 2 % vernachlässigbare Beitrag dieser beiden Erzeugungstechnologien zu einer gesicherten Stromversorgung in Deutschland signifikant erhöht und somit diese Technologien nicht nur erfolgreich in den Markt, sondern auch das physikalisch- technische Gesamt-System integriert wurden..."

Zu deutsch:
Mehr Erneuerbare erst, wenn sie mit der gleichen Zuverlässigkeit ins Netz einspeisen können - wir z.B. die Braunkohlekraftwerke.

Thomas

Porty 02.08.2022 23:06

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247702)

Zu deutsch:
Mehr Erneuerbare erst, wenn sie mit der gleichen Zuverlässigkeit ins Netz einspeisen können - wir z.B. die Braunkohlekraftwerke.

Thomas

Und was ist daran sachlich falsch?
Solar und Windkraft werden Nie die Zuverlässigkeit eines Wärmekraftwerkes erreichen.
Solar nicht, da es Nachts nun mal dunkel ist und Wind, weil er eben auch nicht immer dann weht, wenn man ihn braucht. Wussten die Windmühlenbetreiber schon vor hunderten Jahren und arbeiteten oft die Nacht durch, wenn der Wind ausreichend blies.
Aber vielleicht hörst du dir mal die beiden Podcast´s an:
https://omegataupodcast.net/246-stro...ein-uberblick/

https://omegataupodcast.net/253-haup...ei-transnetbw/
Dr. Markus Voelter ist von Beruf Programmierer komplexer Software, wohl hauptsächlich in der Medizintechnik und seht nicht im Verdacht, für irgendwelche Lobbyorganisationen zu arbeiten.
Diese Podcasts sollten auch für jemanden verständlich sein, der keinen Hochschulabschluss in Physik & Co hat.

atlinblau 02.08.2022 23:26

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247705)
Und was ist daran sachlich falsch?
Solar und Windkraft werden Nie die Zuverlässigkeit eines Wärmekraftwerkes erreichen...

Wir müssen den Primärenergieverbrauch senken, denn die Umwandlungsverluste von 60% sind Energieverschwendung!!!

Thomas

Porty 02.08.2022 23:53

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247707)
Wir müssen den Primärenergieverbrauch senken, denn die Umwandlungsverluste von 60% sind Energieverschwendung!!!

Thomas

Drei mal darfst du raten, welchen Wirkungsgrad dein Auto hat......
Man kann halt Wärmeenergie nicht zu 100% in mechanische Energie (und daraus in elektrische Energie) umwandeln. Ist ganz schnöde Thermodynamik und nicht zu ändern. Stichwort Carnot- Wirkungsgrad. https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad.
Ähnliche Probleme sorgen u.A dafür, dass der theoretische Wirkungsgrad einer Silizium- Solarzelle maximal etwas über 20% betragen kann. Dagegen ist ein Wärmekraftwerk (wie z.B. auch Desertec) richtig gut.
Abgesehen davon ist natürlich Energieeinsparung immer der beste Weg. Umso unbegreiflicher, was auf unseren Straßen rumfährt.

db2gu 03.08.2022 07:42

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247709)
Drei mal darfst du raten, welchen Wirkungsgrad dein Auto hat......
Man kann halt Wärmeenergie nicht zu 100% in mechanische Energie (und daraus in elektrische Energie) umwandeln. Ist ganz schnöde Thermodynamik und nicht zu ändern. Stichwort Carnot- Wirkungsgrad. https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad.
Ähnliche Probleme sorgen u.A dafür, dass der theoretische Wirkungsgrad einer Silizium- Solarzelle maximal etwas über 20% betragen kann. Dagegen ist ein Wärmekraftwerk (wie z.B. auch Desertec) richtig gut.
Abgesehen davon ist natürlich Energieeinsparung immer der beste Weg. Umso unbegreiflicher, was auf unseren Straßen rumfährt.

Die 20% Wirkungsgrad der Solarzellen ist aktueller Istzustand somit sozusagen von gestern.

Das Frauenhofer ISE hat dieses Jahr eine Mehrfachsolarzelle vorgestellt die wesentlich breitbandiger arbeitet und eine Wirkungsgrad von 46% vorweisen kann und dieser Wert wurde inzwischen auch offiziell von AIST in Japan bestätigt.

Also auch hier geht es weiter!

Die Lösung des Problems der Energiewirtschaft in der Zukunft wird/muss meiner Meinung nach eine heterogene Energieerzeugung sein in einem gesunden Mischungsverhältnis mit dem größten Teil auf Basis erneuerbarer Energien bestehen.

atlinblau 03.08.2022 08:48

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247709)
Drei mal darfst du raten, welchen Wirkungsgrad dein Auto hat......
Man kann halt Wärmeenergie nicht zu 100% in mechanische Energie (und daraus in elektrische Energie) umwandeln. Ist ganz schnöde Thermodynamik und nicht zu ändern. Stichwort Carnot- Wirkungsgrad. https://de.wikipedia.org/wiki/Carnot-Wirkungsgrad.

Und wie ist der Wirkungsgrad eines Elektromotors???


Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247709)
Ähnliche Probleme sorgen u.A dafür, dass der theoretische Wirkungsgrad einer Silizium- Solarzelle maximal etwas über 20% betragen kann.

Immer diese Blendgranaten von wegen "schlechter Wirkungsgrad der Photosythese" usw.

Bei der Bilanz der Erneuerbaren gilt:
Netto = Brutto!!!... da keine "käufliche Energie" verbraucht wird

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247709)
Dagegen ist ein Wärmekraftwerk (wie z.B. auch Desertec) richtig gut.

Desertec ist gescheitert, weil man heute in DE Strom billiger mit Solar- und WK-Anlagen selbst erzeugen kann, als zu Zeiten der Desretec-Idee..

turboengine 03.08.2022 10:31

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247718)
"schlechter Wirkungsgrad der Photosythese" usw.

Photosythese? Was ist das?

db2gu 03.08.2022 10:34

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247718)
...
Desertec ist gescheitert, weil man heute in DE Strom billiger mit Solar- und WK-Anlagen selbst erzeugen kann, als zu Zeiten der Desretec-Idee..

Diese Aussage halt ich für falsch, aus mehreren Gründen.

DE ist nicht alleine zu betrachten, es geht um den ganzen Wirtschaftsraum EU
Sogar die Schweiz wird KKW abschalten.
Nur nebenbei zur Info, nicht nur in Frankreich auch das Schweizer KKW wurde wegen Kühlprobleme aktuell runtergefahren!

Bessere Jahreszeiten unabhängige Energiegewinnung, optimal wäre Nordafrika und Südafrika als Energielieferant zu gewinnen.

Auch muss man die wirtschaftlichen Probleme in Afrika auf Grund dessen Flüchtlingsströme entstehen betrachten.

Wenn man dort für Europa einen Wirtschaftsstandort für erneuerbare Energien aufbauen könnte wäre allen geholfen, sofern und da seh ich eher das Problem, der Gewinn bei der beschäftigten Bevölkerung an kommt und nicht in ausländischen Konzernen versickert.

turboengine 03.08.2022 10:35

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247718)
Und wie ist der Wirkungsgrad eines Elektromotors???

Der Elektromotor benötigt zunächst Strom. Und wie wird der erzeugt? Jedes Elektroauto benötigt beim Laden ein thermisches Kraftwerk, da Erneuerbare Einspeisevorrang haben. Das gilt wegen dieses Privilegs sogar für Solarstrom aus Eigenerzeugung.

Daher muss zusätzlicher Verbrauch (und darum handelt es sich bei der e-Mobilität) durch zusätzliche, flexible Kraftwerkskapazität gedeckt werden. Aufgrund der sehr geringen Kapazität von Pumpspeichern in D sind das eben Kohle- und Gaskraftwerke.

Jeder E-Auto Fahrer sollte gedanklich seinen Stecker bei einem Kohlekraftwerk einstecken. Die haben einen Wirkungsgrad von im Durchschnitt 43%.

Mit Übertragungs- und Ladeverlusten landet man dann selbst bei einem Wirkungsgrad von 95% für den Elektromotor in der Grössenordnung eines Dieselmotors. Bei LKWs ist es noch krasser.

db2gu 03.08.2022 10:40

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2247732)
Der Elektromotor benötigt zunächst Strom. Und wie wird der erzeugt?

Wie bekannt gibt es da mehrere Möglichkeiten, die aus fossilen Rohstoffen ist die Schlechteste und von vorgestern.

Neu Zusatz: und die aus Kernenergie wohl die nächst schlechteste Lösung, funktioniert bei schönem heißen Wetter wie sich gerade zeigt auch nicht wirklich gut.
Und schönes heißes Wetter werden wir wohl immer öfter bekommen.

turboengine 03.08.2022 11:17

FAZ von heute:

Zitat:

Die kommunale Stadtwerke Tochter Wiesbaden NetzGmbH sieht in der massenhaften Anschaffung von Heizlüftern für private Haushalte eine Gefahr für das Wiesbadener Stromnetz.
Sie warnt daher eindringlich vor einer Überlastung des Netzes und stellt klar: Heizlüfter sind keine Alternative zur Gasversorgung".
Anlass ist die Beobachtung der Verantwortlichen der Stadtwerke, dass die elektrischen Lüfter in den Baumärkten der Region stark gefragt sind als vermeintliche Unterstützung bei einem möglichen Gasmangel
Da nützt Solar und Wind an kalten Wintertagen und -nächten genau gar nichts. Bei wirklich kaltem Wetter herrscht meist Windstille.

atlinblau 03.08.2022 11:39

So wie ich verstanden habe, sehen hier viele das Heil gegen den Klimawandel in der atomaren Grundlast.
Ein Blick zum Nachbarn Frankreich mit 70% Atomstrom gibt Anlass, zum nachdenken

klick!!! Sorgenkind Frankreich

"Dabei hat kaum ein Land so große Probleme, ausreichend eigenen Strom zu produzieren, wie Frankreich – und das unabhängig vom Krieg in der Ukraine. Knapp 70 Prozent des Stroms stammen aus Atomkraftwerken (AKW), aber mehr als die Hälfte der 56 französischen Meiler ist gerade nicht in Betrieb. Nur ein einziges, das im zentralfranzösischen Saint-Laurent, liefert annähernd die volle Leistung."

Frankreich ist seit 2015 ständig Strombezieher.

Porty 03.08.2022 12:01

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247718)
Und wie ist der Wirkungsgrad eines Elektromotors???

Je nach Größe und Bauart unter 50% für sehr kleine Gleichstrommotoren und über 99% für große Synchronmotoren.
Aber die Umwandlung von Mechanischer in Elektrischer Energie und umgekehrt ist hat eine andere Baustelle wie die Umwandlung von thermischer Energie in mechanische oder elektrische Energie. Das schlägt dann halt die Thermodynamik grausig zu.


Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247718)
Immer diese Blendgranaten von wegen "schlechter Wirkungsgrad der Photosythese" usw.

Bei der Bilanz der Erneuerbaren gilt:
Netto = Brutto!!!... da keine "käufliche Energie" verbraucht wird

Das musst du mir jetzt erklären.
Wenn auf einem Feld Mais wächst und man daraus Biogas macht hat das erzeugte Biogas einen Energieinhalt von etwa 10 000 kWh je Hektar Fläche
Die Eingestrahlte Sonnenenergie beträgt in Süddeutschland etwa 1000 kWh/m² oder 10 000 000 kWh/Hektar und Jahr.
Macht einen Wirkungsgrad von?
Richtig 0,1 %! Brutto! Weil davon geht noch dein Energieaufwand für Bodenbearbeitung, Dünger, Ernte und Transport ab.
Und die zur Verfügung stehende Fläche ist bekanntermaßen begrenzt.
Auch sollte man bedenken, das sowohl Windräder und PV erst mal hergestellt werden müssen, auch dafür braucht es Energie. Also nichts mit Brutto gleich Netto. Und auch diese Anlagen halten nicht ewig und müssen irgendwann ausgetauscht werden. Enercon gibt für seine Windräder eine Lebensdauer von 20, in Ausnahmen 25 Jahren an.

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247718)
Desertec ist gescheitert, weil man heute in DE Strom billiger mit Solar- und WK-Anlagen selbst erzeugen kann, als zu Zeiten der Desretec-Idee..

Wie war das noch mal mit einer ausgeglichenen Leistungsbilanz im Stromnetz?
Desertec speichert Solarwärme und kann so bedarfsgerecht Strom rund um die Uhr liefern. Und da in der Wüste auch im Winter die Sonne scheint auch dann wenn deine Windkraft und PV zum Totalausfall wird.
Aber wie schon geschrieben solltest du dich einfach mal mit der Funktion eines Stromnetzes beschäftigen, da du offensichtlich der Meinung bist, dass nur die erzeugte Energiemenge wichtig ist, aber total ignorierst, dass Strom nur durch Umwandlung in andere Energieformen gespeichert werden kann. Ein Stromnetz ist kein Energiespeicher! Wird aber immer wieder von den Freunden der Erneuerbaren Energien konsequent ignoriert.

steve.hatton 03.08.2022 12:03

Genau deshalb muss D neue KKWs bauen um die Franzosen mit Strom zu versorgen.:cool:

Hätte jeder "Aldi" ein umfangreiches Solardach wäre die Ladeinfrastruktur für die Einkaufenden wohl gesichert.

Gleiches für einen Großteil der kleineren und mittleren Betriebe in D - hätte man alles forcieren können - aber leider hat man die letzten Jahrzehnte eher gebremst und auf "billiges Gas" gesetzt - wie billig dieses dann in der Summe sein wird, wenn man die aktuellen Kosten inkl. der "Kriegskosten" mit einpreist können wir in ein paar Jahren errechnen....

Aber wie immer sind die, die es ausbaden/bezahlen und die, die Gewinne daraus ziehen definitiv nicht die gleichen.

Porty 03.08.2022 12:16

Zitat:

Zitat von atlinblau (Beitrag 2247740)
So wie ich verstanden habe, sehen hier viele das Heil gegen den Klimawandel in der atomaren Grundlast.
Ein Blick zum Nachbarn Frankreich mit 70% Atomstrom gibt Anlass, zum nachdenken

klick!!! Sorgenkind Frankreich

"Dabei hat kaum ein Land so große Probleme, ausreichend eigenen Strom zu produzieren, wie Frankreich – und das unabhängig vom Krieg in der Ukraine. Knapp 70 Prozent des Stroms stammen aus Atomkraftwerken (AKW), aber mehr als die Hälfte der 56 französischen Meiler ist gerade nicht in Betrieb. Nur ein einziges, das im zentralfranzösischen Saint-Laurent, liefert annähernd die volle Leistung."

Frankreich ist seit 2015 ständig Strombezieher.


Nun der Artikel Ist hinter einer Paywall und ich werde garantiert nicht für die "Zeit" Geld bezahlen.
Aber wenn du das Aufmacherfoto anschaust, siehst du einen Kühlturm dort wird die Abwärme an die umgebende Luft abgegeben, teilweise durch Erwärmung der Luft, hauptsächlich aber durch Verdunstung des versprühten Wassers. Wenn man das Nachrechnet kommt man auf etwa 250 l/sek Wasserverbrauch, das ist die Wasserführung eines größeren Baches.
Allerdings sinkt auch der Wirkungsgrad eines thermischen Kraftwerkes mit steigender Temperatur der Wärmesenke (Sieh Carnot) und daher sinkt die Leistung.

Porty 03.08.2022 12:19

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2247744)
Hätte jeder Aldi ein umfangreiches Solardach wäre die Ladeinfrastruktur für die Einkaufenden wohl gesichert.

Und im Winter kommen die Kunden mit dem Bollerwagen......:roll:;)
Übrigens zumindest hier haben die meisten Aldis eine Solaranlage auf dem Dach. Für Licht, Klima, Kühlregale und Kühltruhen.

jrunge 03.08.2022 13:47

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247746)
... Wenn man das Nachrechnet kommt man auf etwa 250 l/sek Wasserverbrauch, das ist die Wasserführung eines größeren Baches.
...

Und wie hoch darf die Temperaturdifferenz zwischen Kühlwasserentnahme und Wiedereinleitung maximal sein?
Übrigens war es bereits im letzten Jahrhundert schon nötig, dass die KKWe an Weser und Elbe regelmäßig im Sommer ihre Leistung teilweise massiv absenken mussten, da die Temperaturen die zulässigen Grenzwerte überschritten. Egal ob mit oder ohne Kühlturm. Als Lastverteiler konnte man da ohne eigenes Kühlmittel auch schon mal ins Schwitzen kommen, obwohl die Warte klimatisert war. :eek:

Porty 03.08.2022 14:10

Du weißt, wie ein Kühlturm funktioniert?
Da geht nichts zurück in den Fluss. Das Wasser verdunstet und sorgt für die vor allem im Winter weit sichtbaren Nebelfahnen.
In der Praxis wird man einen gewissen teil des Kühlwassers zurück in den Fluss leiten, um zu verhindern, dass sich im Wasser gelöste Salze unzulässig aufkonzentrieren.

Das Wasser, was sich am Boden des Kühlturmes sammelt, ist in der Regel deutlich kälter wie die Umgebungsluft. Wenn wir schwitzen ist das das gleiche Prinzip.

Der Fluss ist nur die Rückfallebene im Störungsfall.

jrunge 03.08.2022 14:25

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247762)
Du weißt, wie ein Kühlturm funktioniert?
...

Nee, weiß ich nicht, das wurde 1975 in Energietechnik noch nicht gelehrt. :lol:

Porty 03.08.2022 14:39

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 2247766)
Nee, weiß ich nicht, das wurde 1975 in Energietechnik noch nicht gelehrt. :lol:


Kühltürme gab es schon vor 1900.....:shock:;)

turboengine 03.08.2022 15:16

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2247744)
Hätte jeder "Aldi" ein umfangreiches Solardach wäre die Ladeinfrastruktur für die Einkaufenden wohl gesichert.

Sicher nicht. Mit dem Aldi-Dach bekommst Du selbst bei bestem Wetter während eines einstündigen Einkauf gerade mal ein Auto halbvoll.

40kW Peak Anlage, 75 KWh Akku, Umwandlungsverluste.

Das meine ich mit „geringer Energiedichte“.

KSO 03.08.2022 15:32

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247762)
....
Der Fluss ist nur die Rückfallebene im Störungsfall.

und wenn die ausfällt (weil zu wenig Wasser oder schon zu warm), arbeitet ein Kraftwerk* nicht, oder?

*Gilt das jetzt nur für Atomkraftwerke oder generell für Kraftwerke?

Porty 03.08.2022 16:12

Im Prinzip funktioniert ein AKW wie jedes andere Wärmekraftwerk, nur mit dem Unterschied, dass die Wärme aus einen Kernreaktor kommt und nicht durch das Verbrennen von Kohle, Öl, Gas oder was auch immer erzeugt wird. Allerdings sind die Sicherheitsbestimmungen bei AKWs halt sinnvollerweise höher.
Mir sind aber auch AKW´s bekannt, die als Wärmesenke das Meer verwenden haben, wie z.B. Greifswald (DDR) oder das AKW Wylfa in Wales.
Im Greifwald war die Erwärmung des Greifswalder Bodden durchaus ein Thema. Ich war 1975 ganz in der Nähe zum Zelten, da waren dort die Erwärmungsgutachten veröffentlicht. Wir ist in Erinnerung, dass sich unter ungünstigen Bedingungen das Wasser der Ostsee um max 1 K erwärmen würde. Wir haben damals im Abwasserkanal des Kraftwerkes gebadet War angenehm warm. ;)

BeHo 03.08.2022 16:54

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247781)
[...]dass sich unter ungünstigen Bedingungen das Wasser der Ostsee um max 1 K erwärmen würde.[...]

Die max. 1 Kelvin waren in der DDR natürlich wissenschaftlich abgesichert? :crazy:

Im Westen durfte ich als naturwissenschaftlich interessierter Schüler auf einer Exkursion auch mal in einen der Kühltürme des AKW in Philippsburg reinschauen. War ganz schön beeindruckend. Beeindruckend war auch die rein positive Informationsvermittlung zur Stromgewinnung mit Atomkraft. Alles super. Null Probleme.

Las ich vor ein paar Beiträgen etwas über Gehirnwäsche?

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247781)
[...]Wir haben damals im Abwasserkanal des Kraftwerkes gebadet War angenehm warm. ;)[...]

Angenehmes Badewasser empfinden die heimischen Wasserbewohner in der Gegend wahrscheinlich eher nicht als angenehm.

Ein gutes Kühlturmsystem verringert zumindest den thermischen Eingriff in die Gewässerökologie, verhindert ihn aber nicht. Dass die Wassertemperatur eines Flusses durch ein Wärmekraftwerk nicht beeinflusst wird, halte ich für ein Märchen.

Apropos Kühlung mit Meerwasser: Das AKW Torness in Schottland hatte wohl ab und an mal ein Problem mit Quallen im Kühlsystem. :crazy:

jrunge 03.08.2022 17:17

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247762)
... Der Fluss ist nur die Rückfallebene im Störungsfall.

Und das glaube ich trotz deiner Erklärung nicht.
Das KKW Grohnde hat z.B. 2 Kühltürme, dazu nun folgender Fall als Beispiel aus der näheren Vergangenheit:
Zitat:

Zitat von wiki
Während der Hitzewellen in Europa 2019 war im Juli 2019 die Weser als Kühlwasserlieferant so stark aufgeheizt, dass geplant war, das Kraftwerk abzuschalten, wenn der Fluss den kritischen Grenzwert von 26 Grad Celsius Wassertemperatur erreichen sollte.[30] Diese erhöhte Grundtemperatur des Kühlwassers und zu wenig Durchfluss ermöglicht damit keine ausreichende Kühlung in allen Betriebszuständen des Kraftwerks.[31] Zudem sollte damit das Ökosystem des Flusses geschützt werden und die Temperatur des Flusswassers nicht zu stark durch das Rückführen von erwärmtem Kühlwasser in die Weser erhöht werden.[32] Dieser Fall trat jedoch nicht ein, da die Weser „nur“ 25 Grad Celsius warm wurde.

KKW Unterweser hat übrigens keinen Kühlturm, genau wie die KKWe Krümmel, Stade, Brokdorf und Brunsbüttel an der Elbe.
Aber alle haben ein Kühlwassereinlaufbauwerk und ein Kühlwasserauslaufbauwerk, das ist dort, wo oft die Angler sitzen. Das gilt übrigens auch für konventionelle Dampfkraftwerke. ;)

So, das war für mich jetzt genug OT in der abgewürgten Energiewende. :oops:

atlinblau 03.08.2022 18:03

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247743)

Das musst du mir jetzt erklären.
Wenn auf einem Feld Mais wächst und man daraus Biogas macht hat das erzeugte Biogas einen Energieinhalt von etwa 10 000 kWh je Hektar Fläche
Die Eingestrahlte Sonnenenergie beträgt in Süddeutschland etwa 1000 kWh/m² oder 10 000 000 kWh/Hektar und Jahr.
Macht einen Wirkungsgrad von?
Richtig 0,1 %! Brutto! Weil davon geht noch dein Energieaufwand für Bodenbearbeitung, Dünger, Ernte und Transport ab.

Sowohl Sonne als auch Wind zählen nicht zum Primärenergieverbrauch in Deutschland.
Daher gilt in den Energiebilanzen für die Erneuerbaren ein Wirkungsgrad von 100% bzw. Brutto = Netto.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247743)
Und die zur Verfügung stehende Fläche ist bekanntermaßen begrenzt.

Man beachte die Skaleneffekte bei Solar- und Windkraftanlagen. Fossile und atomare Blöcke sind fast ausgereizt - Verbesserungen im Wirkungsgrad im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247743)
Auch sollte man bedenken, das sowohl Windräder und PV erst mal hergestellt werden müssen, auch dafür braucht es Energie. Also nichts mit Brutto gleich Netto.

Immer diese Bedenkenträger...
Sie verwechseln den Energiebedarf für die Herstellung mit dem Energiebedarf der Stromumwandlung. Einer erneuerbaren Anlage muss keine Energie zugeführt werden, wie z.B. die Kohlezüge für ein Kraftwerk.
Jede EE-Anlage amortisiert sich hinsichtlich ihrer Herstellungsenergie mehrfach - etwa Faktor 10.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2247743)
Und auch diese Anlagen halten nicht ewig und müssen irgendwann ausgetauscht werden. Enercon gibt für seine Windräder eine Lebensdauer von 20, in Ausnahmen 25 Jahren an.

Da sie dann aber betriebswirtschaftlich abgeschrieben sind, senken sich ab diesem Zeitpunkt die Stromherstellungskosten signifikant. Für Atom- und Kohlekraftwerke trifft dies nicht zu.

So wie Deutschland erst mit der Gasknappheit anfängt sich Gedanken zur Energiesicherheit zu machen, bedurfte es ein Überangebot an EE ( > 4%) um die Grundlaststromerzeuger zum handeln zu zwingen.
Jahrelang galt - jede Kilowattstunde installierte EE-Leistung gefährdet Arbeitsplätze bei Kohle und Atom. Die EE sind ja nie ein Zuschussgeschäft gewesen, aber die Gewinnmargen für Kohle und Atom waren vielfach lukrativer. Auch weil den Konzernen nicht alle anfallenden Kosten in Rechnung gestellt werden.


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