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Justus 23.01.2008 00:56

Trotz Geburt im Schwarzwald und dem größten Teil der Kindheit im plattdeutschen Ostfriesland finde ich mich ziemlich langweilig hochdeutsch :?. Aus der Schwarzwälder Zeit hat sich nur einige Zeit lang das "Gell" gehalten, mit plattdeutsch konnte ich mich nie anfreunden.

Es scheinen sich aber bei mir mittlerweile, ohne daß ich es gemerkt habe, typisch norddeutsche oder bremer Begriffe eingeschleift zu haben. So sagt man mir, daß "bissl" statt "bisschen" recht typisch für die Bremer Gegend sein soll!?

Gruß
Justus

Skildron 23.01.2008 10:35

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 594986)
Ich hab auch ein schönes Wort aus unserm Sprachgebiet:

Huilebesmen

Das heißt "Huulebessen":D! Jedenfalls in Sulingen, mitten in der norddeutschen Tiefebene, wo man Hannoveraner Hochdeutsch und Sulinger Plattdeutsch spricht (wenn man letzteres noch kann), ich spreche allerdings eher das Platt eines 10km entfernten Dorfes, weil mein Vater dorther stammt - gemischt mit Heidjer Platt (Lüneburger Heide, nahe Celle), weil ich dort nach dem Abi eine Zeit lang gearbeitet und fast ausschließlich platt gesprochen habe.

Die Jahre in Schwaben (Tübingen, Göppingen) haben mich Schwäbisch verstehen gelehrt (manche Einfärbung habe ich unbewusst übernommen, so dass ich zu Hause schon als Schwabe tituliert werde - die Schwaben würden darüber laut lachen), z.Zt lerne ich den Hohenloher Dialekt in seinen verschiedenen Ausprägungen zu verstehen - irgendwie ursprünglich verwandt mit fränkisch und dann doch ganz anders.

BeHo 23.01.2008 10:53

Ich bin in der Kurpfalz geboren und aufgewachsen und lebe immer noch da, wenn auch nicht im gleichen Ort. Da meine Eltern beide Neigeplackte sind, ist der Dialekt bei mir ziemlich verwässert - wohl mehr Hochdeutsch mit Dialektelementen. Für die, die mal ein bisschen in den hiesigen Dialekt reinschnuppern wollen: Klick!

Welche Dialekte ich gerne höre? Schwierig zu beantworten. Es kommt wohl meist auf den Sprechenden an. ;)
Grundsätzlich kann ich mir jeden Dialekt anhören ohne Schmerzen zu bekommen, aber bei bestimmten Ausprägungen und Leuten wird's schwierig. Einmal saß ich zum Beispiel in der Nähe von Reutlingen in einem Bus und hinter mir unterhielten sich zwei Frauen in einem keifenden Schwäbisch, das sich anhörte wie damals in der von mir gehassten SDR3-Radiocomedy "Frau Kächele & Frau Peters". Davon bekam ich dann wirklich Ohrenschmerzen. :shock:

Lustig ist, dass mich zu meiner BW-Zeit in Nordhessen die Einheimischen für einen Schwaben hielten während mich die dort untergebrachten Schwaben den Hessen zuordneten. :lol:

gal 23.01.2008 11:01

Ich bin komplett dialektfrei in Hochdeutschland aufgewachsen (Region Hildesheim) und muss gestehen, dass mir Dialekte ein Graus sind. Seit geraumer Zeit lebe ich allerdings in Hessen, und manchmal merke ich, wie sich die eine oder andere Unsauberkeit in die Sprache einschleicht...

ingobohn 23.01.2008 11:02

Als gebürtiger Freiburger bin ich ein waschechter Alemanne und spreche i.a. auch diesen Dialekt (welcher eigentlich entlang des Rheinknies, also im Süd-/Mittelbadischen, im Elsaß und in der Deutsschweiz gesprochen wird). Mittlerweile wohne ich zwar in der Kurpfalz (und ja: ich höre den Dialekt dort sehr gerne), aber mit "zuhause" spreche ich immer nur Dialekt. Mit meinen Eltern könnte ich gar nicht Hochdeutsch sprechen, da käme ich mir seltsam vor.:shock:
Klar, auf der Arbeit spreche ich Hochdeutsch - oder was ich dafür halte.:D Aber man wird mich sofort als Süddeutscher erkennen. Was mir jedesmal einen dicken Hals macht, ist, wenn irgendwelche transalpine Weißwurschtäquatorianer mich als Schwaben titulieren. Denen springe ich dann immer gleich ins Gesicht - aber mit dem nackten Arsch voraus.:evil:
Aus meiner Studienzeit in Würzburg mag ich noch das Fränkische sehr.
Mit meinen Patenkindern spreche ich nur Dialekt, in der Hoffnung, daß sie auch einmal Dialekt sprechen - bisher leider erfolglos. Aber immerhin können sie mich verstehen.
Ach so: und ich bin in der Muettersproch-Gsellschaft zur Wahrung des alemannischen Dialekts. http://www.alemannisch.de/

eggett 23.01.2008 11:05

Viel interessanter sind die Motiv-Dialekte ;)

Als das-Ruhrgebiet-ist-eine-große-Stadt - Herner mit den Eltern in Meck-Pomm, sowie Bekannten und meinem Bruder in den südllichen Reservaten Deutschlands, kommt da ein ordentliches Sprach-Gemisch raus :roll:

Motivisch aus Ermangelung von Landschaft dann eher Technik und Portraits, sowie die Schrebergarten-Kulturlandschaft :lol:

darude 23.01.2008 11:18

Suu a Gwerch, ich kum aus Frangn. :)

Ich komme aus Oberfranken, wohn dort seit ich das Licht der Welt erblickt hab ;)
So richtig fränkeln tu ich eigentlich nicht, aber wer mal ein Stück in die Fränkische Schweiz rausfährt hats als ungeübter oft schwer die Eingeborenen zu verstehen...
Franken (oder "das Land, wo die Haasn Hoosn haasn und die Hoosn Huusn haasn") hat nunmal seine Besonderheiten, und dazu gehört eine gesunde Abneigung zu den Bayern :P

BeHo 23.01.2008 11:26

Zitat:

Zitat von darude (Beitrag 595145)
Franken (oder "das Land, wo die Haasn Hoosn haasn und die Hoosn Huusn haasn") hat nunmal seine Besonderheiten, [...]

Ja, zum Beispiel viele Brauereien mit leckerem Bier! Allein das ist eine Reise wert.

Rodrigo 23.01.2008 11:41

Als waschechter Freiburger der seit 38 Jahren im Markgräflerland (der Toskana Deutschlands :D) lebt spreche ich bobbelemannisch, d. h. alemannisch mit Freiburger Einfärbung. Das wird sich hoffentlich auch NIE ändern.

Symbadische Grüße
Rüdiger

www.heimatverein-steinenstadt.de

wwjdo? 23.01.2008 13:47

Von Württemberg an die Grenze von Bayerisch Schwaben zu Oberbayern umgesiedelt kann ich aus meiner schwäbisch eingefärbten Sprache keinen Hehl machen, obwohl ich in der Heimat auch schon als kultivierter Schwabe tituliert wurde.
Vermutlich lag das an der Tatsache, das mein Vater als Lehrer auch darauf bedacht war, dass wir daheim nicht zu sehr "schwäbeln"...

Das Augschburgerische hört sich aber für einen Württemberger doch ungewohnter als gedacht an und mit dem oberbayerischen Zungenschlag bin ich in den letzten 10 Jahren überhaupt nicht warm geworden.

Allerdings ist es bei Besuchen in der Heimat auch wiederum ungewohnt, dass fast alle so sprechen, wie ich es einmal gewohnt war...:lol:


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