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-   -   lohnt sich eine Graukarte??? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=38768)

LensView 30.05.2007 21:22

Zitat:

Zitat von Wishmaster (Beitrag 498649)
...was deshalb einige RAW-Converter (vermutlich sogar alle) einfach nicht zulassen.

Tobi

Stimmt! :top:

LeFrench 07.06.2007 13:59

Bonjour,

Ich lese diese Diskussion seit Gestern Abend mit Sorgfalt, war auf der FAQ-Seite von Fotowand (EdwinDrix hat recht, es ist die schlechteste Seite, die mir je begegnet ist). Dieses Thema Weißabgleich ist wichtig und packend !

Winsoft schreibt, dass bei der Graukarte 4932 eine Seite grau und die Rückseite weiß bedruckt sind. Wozu braucht man die weiße Seite ?

Etwas überrascht mich; es wurde nicht ein einziges Mal das Thema Farbkarten angesprochen.
Ich war der Meinung, dass es auch wichtig ist den RAW-Converter auf seiner Kamera anzupassen, und dass man dafür eine Aufnahme machen muss mit einer Farbtesttafel (welche auch weiß und schwarz beinhalten soll), dann den RAW-Converter auf dieses Bild justieren. Diese Justierung dann als Camera-Raw-Standard speichern.

Liege ich etwa falsch bei diesem Glauben ?
Wo kann man eine günstige solche Farbtesttafel kaufen ? (die Farbkarte von Fotowand hat weder weiß noch schwarz, ich habe dort angerufen).

Danke für Eure Anregungen.

Grüße
Jean-Pierre

bleibert 07.06.2007 14:58

Zitat:

Zitat von LeFrench (Beitrag 502057)
Winsoft schreibt, dass bei der Graukarte 4932 eine Seite grau und die Rückseite weiß bedruckt sind. Wozu braucht man die weiße Seite ?

Na, für den Weißabgleich...;)

Zitat:

Etwas überrascht mich; es wurde nicht ein einziges Mal das Thema Farbkarten angesprochen.
Doch, ich habe das angesprochen:
Zitat:

Zitat von bleibert (Beitrag 498571)
Für Reproduktionen ist eine Graukarte keine große Hilfe, dafür benötigt man eine richtige Farbkarte, mit der man die Aufnahme kalibrieren kann. Einfach nur den WB richtig einstellen, ist höchstens die halbe Miete.

Zitat:

Ich war der Meinung, dass es auch wichtig ist den RAW-Converter auf seiner Kamera anzupassen, und dass man dafür eine Aufnahme machen muss mit einer Farbtesttafel (welche auch weiß und schwarz beinhalten soll), dann den RAW-Converter auf dieses Bild justieren. Diese Justierung dann als Camera-Raw-Standard speichern.
Grundsätzlich ist in jedem Raw-Konverter schon mal ein oder mehrere Profile zur Kamera enthalten. Wenn es der Raw-konverter erlaubt, wie z.B. C1, dann kann man auch selbsterstellte Profile einbinden, was insbesondere für farbverbindliche Reproduktionen sinnvoll ist. Dabei wird der Raw-konverter aber nicht nur auf die Kamera eingestellt, sondern auf Kamera und Lichtsituation. Ein Profil gilt nur für eine ganz spezielle Lichtsituation. Das ist mit der Kalibration eines Monitors zu vergleichen. Als Testvorlage dient eine Farbkarte, Standard ist die GM Color Checker, aber für ein vernünftiges profil sollte man die GM Digital Color Checker SG verwenden.
Siehe auch:
http://www.outbackphoto.com/reviews/..._incamera.html
http://www.luminous-landscape.com/re...b-profil.shtml

Claus_H 07.06.2007 15:11

Ich benutz das Teil zur exakten belichtung meiner Bilder. Funktioniert richtig gut.

LeFrench 07.06.2007 15:50

Bonjour,

@bleibert
Vielen Dank !
Noch eine dumme Frage:
ich dachte, dass die Graukarte zum Weißabgleich benötigt wird.
Was ist der Unterschied zwischen die Graukarte und die Weisskarte ? (außer dass die eine grau ist und die andere weiß)

Grüße
Jean-Pierre

come_paglia 07.06.2007 15:59

Zitat:

Zitat von LensView (Beitrag 498550)
Also ich hab eine handliche WhiBal (http://www.whibal.com/products/whibal/index.html).
Benutze sie effektiv wenig, aber wenn, dann bin ich froh sie zu haben. Warum? Weil ich sehr selten in meinen Bildern neutrale Grauzonen habe auf die ich mich beziehen kann.

Zitat:

Zitat von bleibert (Beitrag 498571)
Für den Weißabgleich kann eine Graukarte sehr nützlich sein, wenn im Motiv keine grauen Flächen vorkommen und/oder eine Farbe dominiert.

Ich habe mir auch vor einiger Zeit eine kleine von WhiBal gegönnt - die ist jetzt standardmäßig immer in der Fototasche! Häufig verwenden tu ich sie auch nicht, aber wenn ich zum Beispiel bei uns im Büro auf die Schnelle irgendwelche Produkte ablichten soll, bin ich sehr froh, wenn ich sie dabeihabe. Und wenn nichts geeignetes für einen Weißabgleich im Bild ist, mache ich die Aufnahme halt zweimal: Einmal mit der Karte (Weißabgleichseite) und einmal ohne. Passt.

@Jean-Pierre:
wie oben in den Postings schon steht (radikal zusammengefasst):
Graukarte = für die Belichtungsmessung
Weißkarte = für den Weißabgleich

LG, Hella

LeFrench 07.06.2007 18:02

Vielen Dank.

Es hatte sich doch nach soviel lesen ein bisschen vermischt.

Jetzt muss ich die Karten für die Belichtungsmessung und für den Weißabgleiche kaufen.

Grüße
Jean-Pierre

bleibert 08.06.2007 01:18

Zitat:

Zitat von LeFrench (Beitrag 502103)
ich dachte, dass die Graukarte zum Weißabgleich benötigt wird.
Was ist der Unterschied zwischen die Graukarte und die Weisskarte ? (außer dass die eine grau ist und die andere weiß)

Die Graukarte dient (historisch gesehen) zur Belichtungsmessung, die Weißkarte zum Weißabgleich. Man kann auch eine Graukarte für den Weißabgleich benutzen, wenn sie absolut neutralgrau und metameriefrei ist - was sie zur Belichtungsmessung nicht sein muss. Aber es gibt mittlerweile sozusagen kombinierte Karten, also Graukarten, die auch neutral in der Farbe sind. Umgekehrt kann man eine Weißkarte natürlich nicht zur Belichtungsmessung verwenden (wenigstens nicht direkt). Da Weißkarten aber von Haus aus für den Weißabgleich vorgesehen sind, kann man auch erwarten, dass sie absolut farbneutral und metameriefrei sind.

Für den Weißabgleich finde ich eine Mini-Karte am geschicktesten, die bringt man im ersten Bild im Motiv an, und kann dann daran im Raw-Konverter den Abgleich für die ganze Serie machen. Eine Graukarte finde ich im digitalen Zeitalter sehr entbehrlich, da gibt die Kamera in Form des Histogrammes eine bessere Hilfestellung. Außerdem entspricht eine Graukarte - also die Belichtung auf die Mitteltöne - auch nicht den digitalen Erfordernissen.

LeFrench 08.06.2007 07:00

Bonjour bleibert, Schläfst Du nie?

Ich danke Dir sehr für deine Geduld und deine ausführlichen Erläuterungen.

Ich habe in den letzten Tagen soviel neues gelernt bzw. Informationen gesammelt. Es ist für mich eine neue faszinierende Technik (DRI, HDR, LowKey, usw.). In meine 60 Jahren habe ich immer auf Reisen fotografiert, als Student sogar damals selbst SW entwickelt. Aber es war nie die Rede (außer der Lichtmessung) von dem Allen.

Um zu sehen ob ich es richtig verstanden habe:
- Die nur einmal pro Bildreihe mitgeknipste weiße Karte dient zum Weißabgleich im RAW-Converter.
- Die graue Karte kann ich unterwegs benützen um die Camera auf den verschiedenen Lichtverhältnisse eines Tages durch eine Spotmessung einzustellen, bzw. könnte man wenn die Lichtverhältnisse sich stark ändern eine neue Reihe mit erneut der weißen Karte anfangen.
- Eine Farbtesttafel dient zur Kalibrierung des RAW-Converter auf den Eigenschaften der Camera.

Wenn das oben stimmt, muss ich jetzt noch verstehen wie ich unterwegs durch die Interpretation des Histogrammes bestimmte Einstellungen steuern kann.

Liebe Grüße
Jean-Pierre

bleibert 08.06.2007 11:58

Zitat:

Zitat von LeFrench (Beitrag 502447)
Bonjour bleibert, Schläfst Du nie?

Doch, aber ich bin kein Frühaufsteher :)

Zitat:

Um zu sehen ob ich es richtig verstanden habe:
- Die nur einmal pro Bildreihe mitgeknipste weiße Karte dient zum Weißabgleich im RAW-Converter.
Ja, es kann aber auch eine geeignete Graukarte sein, oder so etwas, wie die QPcard.

Zitat:

- Die graue Karte kann ich unterwegs benützen um die Camera auf den verschiedenen Lichtverhältnisse eines Tages durch eine Spotmessung einzustellen, bzw. könnte man wenn die Lichtverhältnisse sich stark ändern eine neue Reihe mit erneut der weißen Karte anfangen.
Die Graukarte ist ein Hilfmittel für eine Ersatzmessung, wenn die durchschnittliche Motivhelligkeit (im Bildausschnitt) stark von dem "normierten" Wert 18% Reflektion abweicht. Eine Weißkarte kann man nicht zur Ersatzmessung verwenden, da sie ja keine 18% Reflektion hat. Man könnte, dann muss man aber wissen, auf wieviel EV man den Weißpunkt in der Aufnahme legen möchte. Dafür benötigt man aber sehr viel Erfahrung, eine Graukarte ist narrensicher.

Wie gesagt zur Belichtungsmessung bei Digitalkameras ist das Histrogramm und auch alleine schon die Bildwiedergabe auf dem Kameradisplay ein vollwertiger Ersatz für eine Graukarte bzgl. der Belichtungsmessung.

Zitat:

- Eine Farbtesttafel dient zur Kalibrierung des RAW-Converter auf den Eigenschaften der Camera.
Und des Lichtes. Das wird hauptsächlich bei Studioaufnahmen eingesetzt, wo mit standardisiertem Licht gearbeitet wird.

Zitat:

Wenn das oben stimmt, muss ich jetzt noch verstehen wie ich unterwegs durch die Interpretation des Histogrammes bestimmte Einstellungen steuern kann.
Das Histogramm zeigt Dir die Helligkeitsverteilung im Bild. Unten auf der x-Achse sind die Tonwerte von 0 (schwarz) am linken Rand bis 255 (weiß) am rechten Rand eingetragen, darüber befindet sich über jedem Tonwert eine Säule, die die Häufigkeit des jeweiligen Tonwertes im Bild angibt. Die Grafik sieht wie ein Gebirge aus. Im Idealfall reicht es über den ganzen Bereich und ist einigermaßen gleichmäßig (bei einem "durchnittlichen" Motiv). Geht das Gebirge nicht bis zum linken Rand, dann fehlt "echtes" Schwarz im Bild, sind dagegen ganz links viele hohe Säulen, dann sind im Bild viele schwarze Stellen ohne Zeichnung (abgesoffene Schatten). Reicht das Histogramm nicht bis an den rechten Rand, dann fehlen die ganz hellen Töne im Bild, türmen sich aber dort hohe Stapel, dann sind die Lichter ausgefressen. Hat das Gebirge links und rechts deutlich Platz bis zum Rand, dann ist das Bild kontrastarm.

Bei der digitalen Fotografie - wenn man mit Raw arbeitet - sollte das Gebirge soweit rechts, wie möglich liegen - aber ohne rechts anzuschlagen! Auch, wenn das Bild auf den ersten Blick zu hell erscheinen mag, es lässt sich problemlos im Raw-Konverter abdunkeln. Will man jedoch ein zu dunkles Bild aufhellen, dann kommt - je nach Kamera - das Rauschen unangenehm hervor.


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