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Sunny 25.03.2007 14:23

Zitat:

Zitat von Hademar2 (Beitrag 474958)
Es ist die Vergütung, die vom Pilz angegriffen werden kann, aber nicht zwangsweise muss!

Das ist leider nur eine Zeitfrage.

PeterHadTrapp 25.03.2007 14:26

@sunny und Dennis:

ich denke dass Ihr beide recht habt. Jeder für seine "Patienten", die bei Sunny eher AF-Objektive sind, wahrscheinlich mehr Festbrennweiten und bei Dennis wohl deutlich ältere Rokkore.

Vielleicht liegt es tatsächlich an den verschiedenen Objektiven und deren Bauweise sowie deren Vergütungen, dass bei denen, die Dennis gereinigt hat kaum bis gar nicht vorkommt, dass die Vergütungen oder Gläser angegriffen sind, während bei Sunny der Anteil derjenigen, die eine beschädigte Vergütung nach dem Pilzbefall haben deutlich höher ist.

Jeder von Euch hat seine eigenen Erfahrungen gemacht.
Keiner von Euch wird hier Unsinn posten.
Beide wisst Ihr wovon Ihr sprecht, weil es auf eingenen Erfarhungswerten fußt.

Deshalb fände ich die Frage, warum es diese Unterschiede gibt viel spannender als die Frage wer nun recht hat, denn die stellt sich nämlich wohl gar nicht.

@dennis: wie haben sich denn die Methoden oder Techniken der Glasherstellung oder aber des Aufbringens von Vergütungen oder aber deren Zusammensetzung in den letzten 30 Jahren geändert ? Gäbe das einen Erklärungsansatz her ?

Gruß
PETER

Sunny 25.03.2007 14:36

Zitat:

Zitat von PeterHadTrapp (Beitrag 474962)
Deshalb fände ich die Frage, warum es diese Unterschiede gibt viel spannender als die Frage wer nun recht hat, denn die stellt sich nämlich wohl gar nicht.

Ich könnte mir folgenden Ablauf vorstellen:

Fungus entsteht auf der Linse, dann werden ihm die Lebensbedingungen entzogen, zB Feuchtigkeit, er geht ein und hinterlässt, ohne die Vergütung anzugreifen, Minispuren,
die ein Normaluser gar nicht sieht.

Werden ihm aber nicht im Frühstatium die Lebensbedingungen entzogen dann beschädigt er die Vergütung, ist gut zu sehen und es gibt Auswirkungen auf die Qualität der Bilder.

Das ganze könnte man vielleicht mit Schupfen und asiatischer Grippe vergleichen.:cool:

Die Objektive, die ich erhalten habe, waren eben im Endstatium.

bleibert 25.03.2007 15:19

Zitat:

Zitat von heldgop (Beitrag 474876)
ich kenne eigentlich nur eine säure die glas angreift, und ich wüsste nicht wie das dafür notwendige flour in die objektive kommen soll.

Die Stoffwechselprodukte der Pilze können das Glas angreifen, es "anfressen" und/oder trüben. Das ist keine Vermutung aus dem hohlen Bauch, oder kolportiertes "Wissen", das ist ein wissenschaftlich bewiesener Fakt. Neben den Objektivherstellern kannst Du Dich beispielsweise bei Anders Uschold, Sachverständiger für Fotografie, informieren, er hat explizit zu diesem Thema eine Studie in Auftrag gegeben. Und wenn ich Deiner Logik auf die Sprünge helfen darf: Dir ist sicherlich bekannt, dass Gläser in der Spülmaschine mit der Zeit trübe werden, weil das Glas ausgelaugt wird - und das ganz ohne Zugabe von Flusssäure ;)

bleibert 25.03.2007 15:19

Zitat:

Zitat von Hademar2 (Beitrag 474958)
Es ist die Vergütung, die vom Pilz angegriffen werden kann, aber nicht zwangsweise muss!

:roll: Und das Glas.

bleibert 25.03.2007 15:25

Zitat:

Zitat von Sunny (Beitrag 474960)
Das ist leider nur eine Zeitfrage.

Ist es das? Hast Du dazu eine Untersuchung angestellt? Oder ist es mehr so eine logisch erscheinende "Tatsache"? Du solltest erkennbar zwischen Vermutung und Fakt unterscheiden.

Ich würde mich ja auch verleiten lassen, es ähnlich zu sehen, aber ich würde es niemals als angeblichen Fakt hinstellen.

Davon ausgehend, dass meine Patienten älter sind als Deine (?), scheint das nämlich nicht zu stimmen, denn ich habe fast nie Probleme damit. Da bei meinen Patienten der Fungus aber wahrscheinlich schon länger drinsitzt, als bei Deinen, müsste ich ja eigentlich viel mehr Probleme haben.

Also scheint es nicht alleine eine Frage der Zeit zu sein. Vielleicht waren die alten Rokkore wirklich "robuster" Vergütet, als die heutigen Objektive - obwohl ich mir das nicht vorstellen kann. Mein Erfahrungen bewegen mich ganz klar dazu, jedes Rokkor mit Schimmel zu kaufen, weil ich da eine 90%ige Heilungchance sehe.

bleibert 25.03.2007 15:39

Zitat:

Zitat von PeterHadTrapp (Beitrag 474962)
ich denke dass Ihr beide recht habt.

Es geht nicht ums Recht haben, es geht um die Differenzierung und Pauschalierung. Ich zweifele in keinster Weise seine Erfahrungen an, daher betone ich ja auch immer das Wörtchen "kann". Er dagegen scheint meine Erfahrungen zu ignorieren, und kommt - nicht zum ersten Mal - mit pauschalen und undifferenzierten Aussagen daher. Und sdie ind eben in dieser Form nicht haltbar und irreführend.

Zitat:

Vielleicht liegt es tatsächlich an den verschiedenen Objektiven und deren Bauweise sowie deren Vergütungen, dass bei denen, die Dennis gereinigt hat kaum bis gar nicht vorkommt, dass die Vergütungen oder Gläser angegriffen sind, während bei Sunny der Anteil derjenigen, die eine beschädigte Vergütung nach dem Pilzbefall haben deutlich höher ist.
Das könnte natürlich sein, obwohl ich es mir nicht recht vorstellen kann, dass die Vergütungstechnologie in dieser Beziehung einen Rückschritt gemacht hat. Es ist vielleicht eine Frage der Reinigungsmethoden. Allgemein werden in der Literatur verschiedene Reinigungsmittel empfohlen. Die Grundzutaten finden sich auch in Schimmel-Entferner aus dem Haushaltsbereich wieder. Damit lässt sich der Schimmelbelag sehr einfach von der Linse wischen, und wenn man möchte, kann man auch noch den Tubus und die Umgebung damit auswischen. Man muss nur danach ordentlich reinigen, damit das Zeugs auch wieder entfernt wird.

Zitat:

@dennis: wie haben sich denn die Methoden oder Techniken der Glasherstellung oder aber des Aufbringens von Vergütungen oder aber deren Zusammensetzung in den letzten 30 Jahren geändert ? Gäbe das einen Erklärungsansatz her ?
Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich bin mir sicher, dass die Vergütungstechnik in den letzten 30 Jahren noch deutliche Fortschritte gemacht hat, aber dass neuere Vergütungen anfälliger für Schimmel sein sollen, erscheint mir nicht unbedingt naheliegend.

rmaa-ismng 25.03.2007 15:47

Zitat:

Zitat von bleibert (Beitrag 474984)
...Das kann ich Dir leider nicht beantworten. Ich bin mir sicher, dass die Vergütungstechnik in den letzten 30 Jahren noch deutliche Fortschritte gemacht hat, aber dass neuere Vergütungen anfälliger für Schimmel sein sollen, erscheint mir nicht unbedingt naheliegend.

Ich hätte jetzt eigentlich auch darauf getippt, das gerade neuere Linsen sprich Vergütungen nicht mehr so anfällig sind. Aber das ist natürlich nur eine Annahme.

Mich wundert etwas das man bei Wikipedia bisher noch gar nichts über dieses Thema lesen kann. Es wird doch in allen Fotoforen heiß diskutiert. Überhaupt sind die Informationen im Web recht spärlich.

Vielleicht wäre es mal ein Ansatz etwas akribischer an diese Sache ranzugehen.

Welche Objektive haben wir definitig mit Fungus gehabt.
Wie hat sich der Befall dargestellt? Wie stark war der Befall?
Wie wurde der Befell bearbeitet? Welches Ergebnis wurde erziehlt.

So eine kleine Datenbank bei uns im Forum könnte das doch unter Umständen unterstützen, nur so als Idee?

bleibert 25.03.2007 16:07

Zitat:

Zitat von Sunny (Beitrag 474968)
Fungus entsteht auf der Linse, dann werden ihm die Lebensbedingungen entzogen, zB Feuchtigkeit, er geht ein und hinterlässt, ohne die Vergütung anzugreifen, Minispuren, die ein Normaluser gar nicht sieht.

Richtig, er entsteht, sobald Sporen vorhanden sind (die sind überall), und die Bedingungen stimmen (mehr als 60% rel. Luftfeuchtigkeit) und Nährstoffe (Staub, Fingerabdrücke, Schmierstoffe) vorhanden sind. Wenn man ihn "trockenlegt" und die Nahrung entzieht, stirbt er ab. Das Myzel bleibt selbstverständlich erhalten, verliert aber auf Grund des Wasserentzugs an Volumen. Das Myzel an sich lässt sich sehr einfach entfernen. Dann bleibt nur die Frage, ob die Stoffwechselprodukte des Pilzes schon die Vergütung oder das Glas geschädigt haben. Hier denke ich, muss man wieder differenzieren: Ich bin mir nicht sicher, dass jede Art von Schimmelpilz das Glas schädigen kann. Die Schimmelpilze sind, wie eine mikrobiologische Studie ergab, keine speziellen "Glasschimmelpilze", sondern ganz normale "Haushaltsware", also das, was man sonst auch auf Brot o.ä. zu sehen bekommt. Damit beantwortet ich auch gleich die Frage der Infektiösität: Es ist kein Schimmel, der nur von Glas zu Glas "springt", sondern es ist das Zeugs, das überall in der Luft ist, das wir ständig einatmen, und das uns den Tod beschert, wenn unser Imunsystem völlig ausfällt.

Nur frage ich mich, was Du mit "Minispuren, die ein Normaluser gar nicht sieht" meinst? Ist das dann der Schimmelbelag, der rückstandsfrei entfernt werden kann? Vor allem: Wenn man es nicht sehen kann, dann beeinträchtigt es auch nicht die optische Leistung. Unser Auge ist ein sehr feiner Detektor, was mit blßem Auge auf einer sauberen Glasoberfläche nicht zu sehen ist, das hat auch keine relevanten Auswirkungen im Bild.

Zitat:

Werden ihm aber nicht im Frühstatium die Lebensbedingungen entzogen dann beschädigt er die Vergütung, ist gut zu sehen und es gibt Auswirkungen auf die Qualität der Bilder.
Nein, das halte ich wieder für viel zu undifferenziert. Er kann die Vergütung angreifen, muss es aber nicht. Den Beweis, dass jede Art von Glasschimmel in jedem Fall die Vergütung angreift, musst Du erst noch bringen - vorher kannst Du diese Aussage einfach nicht treffen. Und das mit der Auswirkung auf die optische Qualität stimmt auch so nicht. Ich habe ein Tokina AT-X 80-200/2.8 für Minolta SR für Lächerliche 15 Euro erworben. Grund: ein winziger Fungus-Fleck von weniger als 1mm Durchmesser irgendwo in der Mitte der Linse, den sogar ich mit meinem geschulten Auge erst mal fünf Minuten suchen musste. Optische Auswirkungen: Nullkommanull. Werde ich es reinigen? Ich bin doch nicht blöd! ;)
Natürlich hat es optische Auswirkungen, wenn ein Großteil der Linse von einem feinen Geflecht überzogen oder von einem regelrechten "Nebel" bedeckt ist (sieht aus, wie ein Öl-Nebel, oder wie anghaucht). Aber soweit muss es ja nicht kommen.

Es hilft alles nichts, wie bei jedem anderen Thema auch, muss man das Thema Schimmelpilze und Objektive differenziert betrachten. Es wäre nett von Dir, wenn Du das endlich mal beherzigen würdest, und von Deinen Pauschalierungen Abstand nehmen könntest. Oder sie wenigstens ganz klar als nur Deine persönlichen Erfahrungen darstellst, und nicht als allgemein anerkannte Tatsache hinstellst.

bleibert 25.03.2007 16:19

Zitat:

Zitat von rmaa-ismng (Beitrag 474988)
Vielleicht wäre es mal ein Ansatz etwas akribischer an diese Sache ranzugehen.

Welche Objektive haben wir definitig mit Fungus gehabt.
Wie hat sich der Befall dargestellt? Wie stark war der Befall?
Wie wurde der Befell bearbeitet? Welches Ergebnis wurde erziehlt.

So eine kleine Datenbank bei uns im Forum könnte das doch unter Umständen unterstützen, nur so als Idee?

Das halt ich nicht für sinnvoll. So was macht Sinn, wenn es von zertifizierten Unternehmen erstellt wird, die sich genormten Prozessen unterwerfen. Wenn hier jeder mit unterschiedlichen Hausmittelchen, Erfahrungen und Fähigkeiten an die Sache geht, kommt da kein aussagekräftiges Ergebnis raus. Das ist ähnlich, wie mit diesen Objektiv-Test-Datenbanken.

Die Informationen sind wirklich schwer zugänglich und auch noch widersprüchlich, zB auch bei Zeiss. Ein richtige wissenschaftliche Untersuchung kostet Geld, und es fragt sich, in wessen Interesse das ist, und wer es bezahlen soll. Da Fungus bei einem ordentlich behandelten Objektiv nicht auftritt, kümmert es logischeweise auch die Objektivhersteller wenig, es ist schließlich ein Handhabungsfehler. Interessant wäre es schon, welche Pilzarten vorkommen, wie sie aussehen, was sie für Schäden hervorrufen. Dazu müssten aber auch die Objektivhersteller mit Einzelheiten zu ihren Vergütungsverfahren rausrücken, und das werden sie niemals machen. Interessant wäre schon, ob sich (wenigstens einige) Schimmelpilze von der (oder einer bestimmten) Vergütung als mineralischer Verbindung ernähren können.


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