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perser 02.02.2025 14:07

Zitat:

Zitat von bruno5 (Beitrag 2321012)
Wer auf der B2 von Garmisch-Partenkirchen nach Mittenwald fährt, sieht kurz hinter Klais rechts oben in den Buckelwiesen die kleine Kapelle Maria Rast, die zwischen 1997 und 1998 erbaut wurde.


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Interessant, dass diese Kapelle noch keine 30 Jahre alt ist. Wer baut heute, da alle Kirchen an Mitgliedern verlieren und Architektur oft auch immer funktionaler und damit gleichförmiger wird, noch solche Pretiosen? Und wer bezahlt dies? Und wer besucht sie? Auf jeden Fall schön, dass es das noch gibt.

perser 02.02.2025 14:15

Zitat:

Zitat von Sir Donnerbold Duck (Beitrag 2321013)

Eine der berühmten norwegischen Stabkirchen! Ein wunderschönes Bauwerk, allein deswegen müsste man mal wieder nach Norwegen fahren. Die Perspektive in Bild 1 gefällt mir besonders gut.

Ich selbst kenne ähnliche Holzkirchen nur in Polen und in Russland und mag diese sehr. Ich staune, wie prachtvoll die Kirche von Ringebu im Inneren ist. In Osteuropa wirken sie bescheidener.

perser 02.02.2025 14:23

Zitat:

Zitat von Effjotter (Beitrag 2321018)
St. Peter in Sinzig.
Spätromanische Basilika aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, also zu einem Zeitpunkt, wo die Gotik schon den Baustil bestimmt hat. So finden sich in dieser Kirche auch schon zahlreiche gotische Elemente.
Das nennt sich dann "Rheinischer Übergangsstil".


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Danke für die baustilistische Aufklärung! :top: Und in Bild 1 lieferst Du ja auch gleich den Beleg für jenen Übergangsstil: Der mittlere gotische Spitzbogen wird beidseitig von romanischen Rundbögen gerahmt. Sieht aber irgendwie gut aus.

Dennoch ermöglichte die Gotik aufgrund einer deutlich verbesserten Statik natürlich ganz andere, nämlich wesentlich höhere und grazilere Kirchenbauten.

embe 02.02.2025 14:24

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2321043)
Starkes Profilfoto, Michael! :top: Hast Du es extra für diesen Candle-Light-Post eingestellt? Jedenfalls schaurig-schön! Beides passt zusammen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge... ;)

Und in der gotischen Kathedrale Heilig Kreuz und St. Eulalia in Barcelona war ich auch schon. Bezauberndes Bauwerk!

Ja, sowas macht ein Monatsthema mit einem... :D
Stimmt, passt gut zum aktuellen Monatsthema, da bleibe ich den Februar als Avatar mal in der schwarzen Kutte (okay es war nur ein Kapuzenpulli) .

Sehr interessantes und umfassendes Thema, Harald. :top:

Ich bleibe für heute nochmal in Barcelona, da gibt es ja noch andere sehr schöne und bekannte Kirchen. :D So auch eine, die sich anschickt, in diesem Sommer dem Ulmer Münster den Titel als 'Höchster Kirchturm der Welt' abzunehmen. Die Sagrada Familia nach den Plänen von Antoni Gaudi wird mit der Fertigstellung des Jesus-Turms mit 172 Metern Höhe nochmal 11 Meter höher werden als das Ulmer Münster.
Aber nicht höher als die umgebenden Berge, da das Menschenwerk nicht anstreben soll, Gottes Schöpfung zu übertreffen.:D
Im Innenraum auf der Innenseite des Hauptportals der Fassade der Herrlichkeit befindet sich als Relief das 'Vaterunser' in Katalanisch und auch weiteren Sprachen.


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perser 02.02.2025 14:32

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2321021)
Auch ein Interessantes, vielschichtiges Monatsthema.

Danke, Michael! :oops:

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2321021)
Ich möchte mal mit der Chester Cathedral anfangen, deren Wurzeln bis in die Römerzeit zurückreichen. Ach wenn in den letzten knapp 1000 Jahren immer wieder an - und Umgebaut wurde, gehen wohl die Hauptteile auf die Zeit von 1280 bis 1530 zurück:


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Eine sehr schöne Kathedrale! Auf sie trifft wohl ähnliches zu wie auf die vorherige von Jürgen in Post #21: Teils ist sie noch im Anglo-Normannischen (= spätromanischen) Stil erhalten, mehrheitlich aber doch gotische Architektur, wie vor allem Deine Bilder im Inneren zeigen.

Man merkt hier, dass die anglikanischen Insulaner - abgeschieden vom Festlandeuropa - einst eigene bauliche Stile entwickelten.

perser 02.02.2025 14:41

Zitat:

Zitat von jsffm (Beitrag 2321023)
York Minster 1979


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Ein weiterer Beleg dafür, dass ich unbedingt mal wieder auf Insel muss. Bisher habe ich Großbritannien auf meinen Reisen weitestgehend links oder rechts liegengelassen. :? Das York Minster soll wohl die überhaupt größte Kirche im Reich Seiner Majestät sein...

perser 02.02.2025 14:43

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 2321025)
Das möchte ich ergänzen, mit einer Nachtaufnahme, auch wenn St. Coloman nicht angeleuchtet ist, ganz im Gegensatz zu den beiden Schlössern im Hintergrund.
Es waren auch mehrere Aufnahmen dafür nötig, die kombiniert werden mussten, um das extreme Licht, besonders von Neuschwanstein, halbwegs in den Griff zu bekommen.


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Da kann man nur mit offenem Mund staunen!!:top::top:

Ich denke, es gibt nicht viele, jedenfalls nicht hier im Forum, die solche Nachtaufnahmen hinbekommen. Respekt, Respekt! Und danke fürs Zeigen!

perser 02.02.2025 14:46

Zitat:

Zitat von Effjotter (Beitrag 2321028)

Bild in der Galerie

Ein Passionskreuz - vielleicht der etwas anderen Art.
Gesehen in Wolperath (Rhein-Sieg-Kreis).

Schade, dass es etwas dunkel ist, zumindest auf meinem Laptop. Aber das Wichtigste sieht man schon. Eine eindrucksvolle Landmarke!

bruno5 02.02.2025 15:21

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2321050)
Interessant, dass diese Kapelle noch keine 30 Jahre alt ist. Wer baut heute, da alle Kirchen an Mitgliedern verlieren und Architektur oft auch immer funktionaler und damit gleichförmiger wird, noch solche Pretiosen? Und wer bezahlt dies? Und wer besucht sie? Auf jeden Fall schön, dass es das noch gibt.

Die katholische Kirche ist im Werdenfelser Land noch recht tief verwurzelt. Peter Manghofer, ein ehemaliger Pfarrgemeinderat und Kirchenpfleger aus dem benachbarten Krün, hatte 1995 die Idee, an diesem wunderschönen Platz in den Buckelwiesen eine kleine Kapelle zu bauen. Die Idee wurde dann in den kommenden Jahren direkt umgesetzt. Der Bau der Kapelle wurde ausschließlich durch Spenden und freiwillige Arbeitsstunden von Krüner Bürgern ermöglicht. Der Boden, auf dem die Kapelle steht, gehörte einem Landwirt, der den Grund damals auch sofort der Kirche übertrug. Eine weitere Besonderheit dieser Kapelle ist die Marienfigur auf dem Altar. Meistens wird die Gottesmutter Maria zusammen mit dem Jesuskind dargestellt. In der Kapelle befindet sich dagegen eine Figur der schwangeren Maria ohne Kind. Die Kapelle wird regelmäßig von Bewohnern der benachbarten Dörfer besucht und natürlich auch von Touristen. Nach der Errichtung der Kapelle wurde von Freiwilligen noch ein Kreuzweg angelegt, der an der Kapelle endet.

Dana 02.02.2025 15:31

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2321047)
So viele Bilder auf einmal!! :D Ich fühle mich geehrt und kann mich nicht erinnern, dass ein Monatsthema-Beitrag schon einmal opulenter ausgefallen wäre... :cool:

Jedenfalls kann ich Dich, wenn Du mal wieder über meine Anzahl an Fotos lästerst, darauf verweisen… ;)

Aber...aber...du hast doch gesagt "ein Beitrag und gerne auch ne Serie"... :oops:
Nur deshalb habe ich das so übernommen, um möglichst große Einblicke in die Kathedrale von Truro zu geben.

Danke, dass es dir trotzdem gut gefallen hat. =)

Heute präsentiere ich die Kathedrale von Winchester:

In der Ferne hörte man Orgelmusik und ich befürchtete, es sei gerade ein Ostergottesdienst (war ja Ostermontag) am Laufen. So vertrieben wir uns für eine Weile die Zeit außerhalb und knipsten die Kathedrale von außen:



Als wir dann später an der Tür der Kathedrale ankamen, ertönte immer noch Orgelmusik. Wir zögerten, doch eine Dame in Kutte winkte uns vom Eingang her zu, wir mögen doch herein kommen. Es war gar kein Gottesdienst, der Organist spielte einfach nur so. Wie ich von der netten Dame erfuhr, war abends ein Konzert und ich war schon traurig, dass wir es nicht miterleben konnten. Aber zu unserem Glück und meiner vollsten Freude probte der Organist gerade sein volles Konzertprogramm – die KOMPLETTE Zeit, die wir in der Kirche verbrachten! Das war so schön…wir liefen in der Kirche herum, schauten, staunten…setzten Motive in Szene…und die ganze Zeit hatten wir diese wunderbare Untermalung. Der Organist war sehr gut und er spielte schwere Werke, manchmal auch recht laut, es war einfach total klasse. Ich habe ja in jedem Urlaub irgendwo einen „Tränenmoment“, wo etwas so schön ist, dass ich das Augenpipi nicht mehr halten kann. Diesmal kam der Moment SEHR früh. Ich saß in einer Kirchenbank, hörte dem sturmgewaltigen Stück zu…und war einfach verzaubert. Der Urlaub begann wunderschön.



Die Menschen, die in dieser Kathedrale arbeiteten, waren unglaublich lieb, offen und redselig. Fotografieren war kein Problem, auch mit allerhand Stativen nicht, egal, wer einem über den Weg lief, erzählte viel und gerne von der Geschichte der Kathedrale, überall waren Menschen, die zu Winchester gehörten und sich gerne Zeit nahmen. So erfuhren wir, dass die Kathedrale „unterwassert“ gewesen war und teilweise auf Bolzen gebaut worden war, welche dann mit der Zeit nachgaben, so dass die Kathedrale absank, weil alles faulte. Um den Bruch zu vermeiden, wurde EIN einzelner Taucher mit dem wunderbar englischen Namen „Wiliam Walker“ nach unten geschickt, mit einem Zentner-Taucheranzug, wo das Gewicht nicht verrutschen durfte, an einer langen Leine…und dieser Mensch hat dann von 1906 bis 1911 den kompletten absackenden Teil unterbetoniert. Unter Wasser, jeden Tag, alleine. Der Wahnsinn. Man hörte die Liebe zu ihrer Kathedrale heraus, wenn man den Menschen dort zuhörte.


Nebendran gab es einen kleinen Eingang zur Krypta. Die war aber geschlossen. Die Öffnungszeiten hingen daneben. Halb elf. Jetzt war es halb zehn. Egal, dann vertrieb ich mir halt die Zeit bis dahin. Es war ja genug zu sehen. Die Kirche hatte sooo schöne Details und die Fenster waren der Wahnsinn.



(EDIT von heute: Ja, dieser weiße Blumenschmuck ist den Briten wohl eigen. :D)

Als es halb elf war, ging ich neugierig zur Krypta zurück. Eine feuchte Kälte schlug mir entgegen und ich mühte mich die kleine und sehr unstete Steintreppe hinunter. Was mich dort erwartete, übertraf meine Vorstellungen. Der Raum war teils unter Wasser! Anstatt der sonstigen Steinsärge, die man sonst in Krypten findet, war der Gewölbekeller komplett leer, nur eine Figur stand, gut platziert, am Ende des Raumes. Diese Spiegelungen waren so toll, ich stand erst einmal nur da und schaute, bevor ich ein paar Aufnahmen machte.



Die Skulptur, die dort steht, ist von dem bekannten englischen Bildhauer Antony Gormley gemacht und heißt "Sound II". Sehr romantisch.

Insgesamt ein wunderschöner Bau mit tollen Menschen drin. Normalerweise verbringe ich nicht so viel Zeit in einer Kirche. Hier wollte ich nicht gehen.


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