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-   -   Monatsthema Februar 2024 - WABI - SABI (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=203535)

cf1024 03.02.2024 20:35

Neuer Versuch. Vielleicht nicht sooo ästhetisch.


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Organische Formgestaltung (weiche, schemenhafte Formen und Kanten)
Natürliche Materialien
Im allgemeinen dunkel und matt

Hans1611 03.02.2024 22:50

Der Raucher. Ein Selbstportrait.

Natürliches Material, stark verwelkt, Abnutzung, feine bis grobe Falten in der Haut, Fokussierung auf ein Motiv, Zeichen der Vergänglichkeit durch Missbrauch von Alkohol und Nikotin.


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K-H-B 04.02.2024 10:08

welche Uhrzeit?
 

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rainerstollwetter 04.02.2024 10:40

Bilder vom 03.02.2024, Teil 1
 
Guten Morgen zusammen,

heute kann ich nicht am Stück soviel Zeit inverstieren, wie in den letzten beiden Tagen. Deshalb kommt die Bildbesprechung heute Stückweise.

Der Vorschlag von Nele in Post 40 würde mir in der Tat sehr helfen. Also bitte greift ihn auf!

Zitat:

Zitat von chefboss (Beitrag 2297943)

Die Vignette passt doch! Man sieht zerfetzten und teilweise verknoteten Stoff in weiss, grau, schwarz gegen den Himmel (grau , weiss). Dazwischen nur eine senkrechte Gerade, vielleicht von einem Gestell, an dem die Stofffetzen angebracht sind.
Wir sehen Abnutzung, Schmutz, geringe Tiefenschärfe, Patina, Asymetrie, Farbreduzierung ..

Das passt, WABI - SABI.

Zitat:

Zitat von K-H-B (Beitrag 2297948)

Ein sehr schönes Bild, einmal nicht im Wasser sondern in den Schilfgürtel hineinfotografiert. Abgekickte Schilfhalme bilden Diagonalen. Farblich von hellbraun bis schwarz alles dabei. Der Hintergrund zunehmend Unscharf.

Ich glaube, da muss ich die Kriterien gar nicht einzeln aufzählen. Mir kommt Gleich beim betrachten WABI - SABI in den Sinn. Besonders schön: Mal nicht Wasser als Hintergrund (meine Meinung, nicht WABI - SABI).

rainerstollwetter 04.02.2024 12:52

Bilder vom 03.02.2024 Teil 2
 
Zitat:

Zitat von kiwi05 (Beitrag 2297965)

Eine Feder im Sand. Am Strand? Wahrscheinlich, der Sand scheint naß zu sein. Ich nehme an, dass das Bild gekippt wurde, weil ich mir nur so den Schärfeverlauf erklären kann. Vorne rechts unscharf, Feder (scharf) uind hinten links wieder unscharf. Die Feder markiert eine aufsteigende Diagonale.

Wir sehen Abnutzung (Sand, also abgenutzte Steine), Patina (ausgefallene Feder), Schräglage, natürliche Materialien, geringe Schärfentiefe, Fokussierung auf Details unf geringe Farbigkeit.

Passt.

Zitat:

Zitat von jsffm (Beitrag 2297966)

Auch hier die absteigende Diagonale, die auf den Herbst hindeuten könnte. Wir sehen einen stark bemoosten Zweig eines Dornbuschs, dessen Ende abgebrochen ist. Der Hintergrund besteht aus weiteren Büschen, ist aber durch die geringere Belichtung nicht störend. Diesmal ist das Bild in S/W ausgeführt. Ich fand die Farbversion nicht zu farbig. Ich würde vielleicht versuchen das Bild etwas nach rechts zu drehen, sodass der Zweig in die Ecke läuft ohne dass Du den nach unten ragenden Rindenzipfel abschneidest.

Wir sehen Abutzung (abgebrochenes Ende), Bewuchs (Moos), Erdtöne, geringe Schärfentiefe ...

Das ist völlig in Ordnung, aber ich frage mich: Was soll an det S/W-Version anders sein?

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2297995)
EDIT: Gute Idee, Nele.

Zu meinem Bild die Überlegungen:
Vergänglichkeit ++verwittertes Holz, verrostetes Eisen
Imperfektion +gehobelte rauhe Bretter, Verfärbungen
Unvollständigkeit + Tür und Beschlag nur als Ausschnitt
Natürlichkeit + Normalbrennweite, keine Retusche, Farbe nur Eisenoxid
Simplizität + geringe Schärfentiefe, Farbe reduziert Schmucklosigkeit, leerer Raum
Unergründlichkeit, Stille, Schatten - negativer Raum



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Die Attribute sehe ich genauso. Ein besonderer Hingucker sind die verbogenen Nägel am Ende des Beschlags. Gut gesehen!

Das ist, glaube ich, ein Beispiel für ein Bild, welches ohne die Idee des WABI - SABI nicht so entstanden wäre. Da herrscht schon ein anderer Schönheitsbegriff.

Zitat:

Zitat von nickname (Beitrag 2297996)

Bild in der Galerie

Natürliches Material, Verwelktes, Abnutzung (Blattflecken), feine Risse, Fokussierung auf ein Motiv, negativer Raum, … Rainer findet vielleicht noch mehr? :)

Im Rahmen der Unergründlichkeit frage ich mich, wie dieses Bild wohl entstanden ist. Der Hintergrund sieht aus wie der Himmel - dagegen spricht dass das Blatt vollständig scharf ist, dafür das es sehr viel dunkler ist als der Hintergrund (dunkel, Unterbelchtung). Meine erste Vermutung war, das es auf einer von hinten durchleuchteten Scheibe liegt aber dagegen wiederum spricht, das Teil des Blattes nach hinten gebogen sind, es aber trotzdem in der Schärfeebene liegt.

Danke übrigens für Deinen Vorschlag. Er würde mir sehr helfen!

rainerstollwetter 04.02.2024 13:10

Bilder vom 03.02.2024 letzter Teil
 
Zitat:

Zitat von cf1024 (Beitrag 2297997)

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Organische Formgestaltung (weiche, schemenhafte Formen und Kanten)
Natürliche Materialien
Im allgemeinen dunkel und matt

Das sieht aus wie ein Felsen im Meer, der bei Ebbe trocken fällt und auf dem sich dann ansammelt, was die Flut so mitgebracht hat. Das passt in der Tat. Ein toter angegammelter Fisch spricht derart für Vergänglichtkeit wie kaum etwas anderes. Auch andere Ablagerungen lassen sich als Schmutz bezeichnen.

Etwas extrem, wie Du schon sagtest, aber es passt!

Zitat:

Zitat von Hans1611 (Beitrag 2298002)
Der Raucher. Ein Selbstportrait.

Natürliches Material, stark verwelkt, Abnutzung, feine bis grobe Falten in der Haut, Fokussierung auf ein Motiv, Zeichen der Vergänglichkeit durch Missbrauch von Alkohol und Nikotin.


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Herrlich. Schön das Du uns das zeigst. Ich stimme mit Deiner Enschätzung überein, möchte zusätzlich noch ergänzen, dass Manuell Kniepe Deteils von alternden menschlichen Körpern in seinen Beispielen hat. Dass passt also definitv.

jsffm 04.02.2024 13:10

Zitat:

Zitat von rainerstollwetter (Beitrag 2298019)
Das ist völlig in Ordnung, aber ich frage mich: Was soll an det S/W-Version anders sein?

Ich versuche mich heranzutasten.

Hans1611 04.02.2024 13:43

Absolute Reduktion auf schwarz und weiß

Die Schönheit in einfachster Form, ohne jedwedes Beiwerk.



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bruno5 04.02.2024 17:31

Dann möchte ich mich auch mal mit einem Bild an dem für mich ungewohnten Thema beteiligen. Es handelt sich um einen alten, stark verwitterten Holzpfosten, den ich vor vielen Jahren im Winter in einer verschneiten Landschaft aufgenommen habe. Welche der genannten 6 Wabi-Sabi Kriterien sehe ich bei diesem Bild erfüllt:
Vergänglichkeit: Ja (das Holz ist stark verwittert und weist tiefe Risse auf)
Imperfektion: Ja (die Schärfe wurde nicht optimal platziert)
Unvollständigkeit: Ja (es ist nur der obere Teil des Pfostens zu sehen)
Natürlichkeit: Ja (auf dem Bild ist nur Holz und Schnee zu sehen)
Simplizität: Ja (der Bildaufbau ist sehr einfach)
Unergründlichkeit, Stille, Schatten: zumindest teilweise (der Abstand zwischen Pfosten und Schnee ist unklar, das sehr einfache und ruhige Bild vermittelt zumindest mir die Stille eines schönen Wintertages, in der man außer dem Knirschen der Schuhe im Schnee keine weiteren Geräusche zu hören bekommt)


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kiwi05 04.02.2024 19:50

Ich möchte dieses Bild nicht in die Einzelpunkte von Neles Vorschlag sezieren. Vielleicht bei einem anderen Bild demnächst.

Und, wie zumeist bisher, bin ich wieder nicht sicher ob es Wabi-Sabi ist.


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Dieses Bild einer Hortensie, im definiv letzten Zyklus vor dem Verrotten, zeigt für mich eine Form von Schönheit der Vergänglichkeit.


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