SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Warum teure Objektive? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=196427)

Eikazon 24.09.2020 11:00

Zitat:

Zitat von Onkel Nick (Beitrag 2161522)
Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren warum einige von euch teure Objektive kaufen wie z.B. die Sony GM Serie.

Auch noch eine persönliche Antwort:

Obwohl ich v.a. so „langweilige“ Dinge wie Architektur und Landschaft fotografiere, machen mir nur Bilder Freude, die scharf und reich an Mikrokontrasten sind, aber trotzdem natürlich aussehen. Außerdem brauche ich die Schärfe bis an den Bildrand, weil bei Architektur und Landschaft ein Schärfeabfall oft deutlich auffällt. Mit sehr guten Objektiven wie z.B. den Zeiss Loxia ist das recht einfach zu erreichen; massive (und oft den Bildeindruck verfälschende) Nachbearbeitung ist nicht nötig; ich habe also mehr Erfolg mit weniger Mühe. Schon mit nur guten Objektiven ist das manchmal schwieriger. Ich habe ein richtig gutes Exemplar des FE 70–200mm/4 G, aber Aufnahmen, die damit gemacht wurden, müssen viel häufiger sorgfältig mit lokalem Schärfen, lokalem Kontrastanheben usw. nachgearbeitet werden, sogar dann, wenn es sich ebenfalls um Nahaufnahmen handelt (also Dunst usw. keine Rolle spielen); das Objektiv hat einfach bauartbedingt weniger Mikrokontraste.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass ich nicht allzuviel Geld habe, es mir also nicht leisten kann, zweimal zu kaufen. Ich habe von Anfang an auf eine α7R-Kamera spekuliert, weil ich die hohe Auflösung bei Architektur und Landschaft gut gebrauchen kann, konnte mir aber erst nur eine α7 II leisten. Nun wäre es unklug gewesen, mittelprächtige Objektive zu kaufen, denn auch wenn diese an der α7 II funktioniert hätten, wären sie beim Wechsel zur α7Rx problematisch geworden. Daher habe ich wenige, aber dafür ordentliche Objektive gekauft. Und siehe da, der Wechsel zur α7R II hat gut funktioniert, alle Objektive liefern trotz der viel höheren Ansprüche noch gute Ergebnisse; und auch wenn eines Tages eine α7R IV oder so einziehen sollte, dürften sie noch brauchbar sein.

Auch der Wiederverkaufswert, der bereits genannt wurde, ist ein wichtiger Gesichtspunkt.

minolta2175 24.09.2020 11:30

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2161545)
Und mit dem Alter wachsen die Ansprüche :roll::)

Ja.. man zittert und eines der 20 Bilder ist ja dann auch ok, zumal die Kamera ja auch immer schwerer wurde, mit dem Alter. Es ist nicht nur bei dem Kasten Bier so.

minfox 24.09.2020 11:51

Zitat:

Zitat von Eikazon (Beitrag 2161681)
Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass ich nicht allzuviel Geld habe (...) konnte mir aber erst nur eine α7 II leisten.

Das ist natürlich traurig. :cry:

Giovanni 24.09.2020 11:56

Zitat:

Zitat von minolta2175 (Beitrag 2161683)
Ja.. man zittert und eines der 20 Bilder ist ja dann auch ok, zumal die Kamera ja auch immer schwerer wurde

:idea: ... ah, dafür hat die A9 20 fps? :roll:

Porty 24.09.2020 12:08

Zitat:

Zitat von minolta2175 (Beitrag 2161683)
Ja.. man zittert und eines der 20 Bilder ist ja dann auch ok, zumal die Kamera ja auch immer schwerer wurde, mit dem Alter. Es ist nicht nur bei dem Kasten Bier so.

So war´s bei der 77ll, bei der A9 ist maximal 1 Bild von 20 unscharf, die richtigen Objektive vorausgesetzt.....:roll::lol:
Die A9 hat einen super Bildstabilisator......

Justus 24.09.2020 20:01

Moin Onkel Nick,

ich glaube den Tenor hier im Thread kann ich unterschreiben. Es ist ein Hobby, da versenkt man sein Geld relativ freizügig.

Bei mir spielt allerdings auch häufig eine Konstellation aus Lichtstärke, Brennweite und Flexibilität eine Rolle. Ich kaufe gerne nach Möglichkeit die lichtstärkste Variante einer Brennweite, da ich (zwar selten, aber sehr) gerne bei "Available Light" fotografiere und Blitzlicht-Fotos meistens eher unansehnlich und "plattgeblitzt" finde (liegt aber auch daran, dass ich das nicht gut kann).

Mit großer Lichtstärke geht meistens auch eine grundsätzliche "Premium-Qualität" einher. Kein Hersteller würde es sich erlauben, ein 300mm / F2,8 zu bauen, das bei Offenblende quasi unbrauchbar ist. Der Clou an solch lichtstarken Objektiven ist ja, dass sie so lichtstark und dabei auch offen noch sehr gut sind!

Bzgl. der o.g. Flexiblität setzt sich das fort. Klar kann ich ein 35-70mm / F4 verwenden; für viele Alltagssituationen wird das ausreichen. Aber mit einem 24-70 / F2,8 habe ich über den ganzen Brennweitenbereich "eine Blende mehr" und dabei deutlich mehr Weitwinkel.

Und manchmal ist es einfach die Faszination etwas ganz Besonderes in der Hand zu haben. Einer meiner letzten Käufe war ein Zeiss 135mm / F1,8. Das Objektiv habe ich tatsächlich nie wirklich vermisst, aber ich wollte es immer haben (:crazy:). Ich bin begeistert davon, wie sich so ein "Glasbaustein" anfühlt und wie es sich auf die Bildwirkung auswirkt auch entferntere Motive noch sehr eigentümlich "freistellen" zu können.

Im Telebereich für Wildlife-Fotografie kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: Hier sind große Brennweite und große Blendenöffnung quasi unabdingbar um scheue Tiere in Bewegung halbwegs formatfüllend und dabei scharf ablichten zu können. Und für das "halbwegs formatfüllend" gibt es durch gnadenlose Schärfe noch die Reserve um ins Bild reincroppen zu können.

Viele Grüße
Justus

mrrondi 24.09.2020 20:05

Kann euch eines sagen - die Hobbienaer geben oft mehr Geld aus als die Profis für Optiken.

Diese ganz Ofenblendeoptiken - kannst selten bei der Arbeit gebrauchen.

Klar F4 ist Pflicht.
Aber alles darunter - muss nicht sein.

Robert Auer 24.09.2020 21:13

Zitat:

Zitat von mrrondi (Beitrag 2161828)
Kann euch eines sagen - die Hobbienaer geben oft mehr Geld aus als die Profis für Optiken.

Diese ganz Ofenblendeoptiken - kannst selten bei der Arbeit gebrauchen.

Klar F4 ist Pflicht.
Aber alles darunter - muss nicht sein.

:top: Ich tippe, dass auch der Amateur nach einer gewissen Experimentierphase der Freistellungen, bei der Kontrolle der EXIF-Dateien seiner Aufnahmen nicht mehr so viele Bilder mit Blende >f4 (also f1.8 usw) entdecken wird. Das liegt daran, dass die Schärfentiefe irgendwann auch nicht ganz so vernachlässigt wird. Danach wird die Offenblende ganz gezielt eingesetzt und ansonsten öfter die leichte f4 Version des Objektives mitgenommen. Die Ausnahmen bestätigen die Regeln. :crazy:

steve.hatton 24.09.2020 21:36

Zitat:

Zitat von Eikazon (Beitrag 2161681)
...

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, dass ich nicht allzuviel Geld habe, es mir also nicht leisten kann, zweimal zu kaufen. Ich habe von Anfang an auf eine α7R-Kamera spekuliert, weil ich die hohe Auflösung bei Architektur und Landschaft gut gebrauchen kann, konnte mir aber erst nur eine α7 II leisten. Nun wäre es unklug gewesen, mittelprächtige Objektive zu kaufen, denn auch wenn diese an der α7 II funktioniert hätten, wären sie beim Wechsel zur α7Rx problematisch geworden. Daher habe ich wenige, aber dafür ordentliche Objektive gekauft. Und siehe da, der Wechsel zur α7R II hat gut funktioniert, alle Objektive liefern trotz der viel höheren Ansprüche noch gute Ergebnisse; und auch wenn eines Tages eine α7R IV oder so einziehen sollte, dürften sie noch brauchbar sein.

.

Absolut richtig, denn meistens hat man die Objektive deutlich länger als die Kamera.

Ob man es sich nicht leisten kann oder will, spielt hier gar nicht die entscheidende Rolle - es istfach vernünftiger in sehr gute Optiken zu investieren, um beim Kamerawechsel nicht "ausgeschmissen" zu sein.

Einer der wenigen Gründe "weniger optimale" Optiken zu kaufen ist das Gewicht. Wenn ich also 12-14/F4 und 25-105/F4 gegen 12-24/F2,8 und 24-70/F2,8 setze so ist der Gewichtsunterschied schon deutlich.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:31 Uhr.