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u. kulick 28.01.2019 18:21

Zitat:

Zitat von meshua (Beitrag 2046364)
Monday ... Hypothesen ...
(1) Smartphones sind sehr mittlerweile sehr weit verbreitet (Sättigung?) und deren Kameras für die Anforderungen vieler Konsumenten ausreichend. Folglich gibt es keine starken Kaufimpulse für den Kauf weiterer Kameras.
(2) Top-Smartphones sind teurer geworden (siehe Samsung, Google's Pixel oder aktuelle iPhone Modelle).
(2a) Das minimiert Kaufimpulse weiter, zusätzlich in weitere Kameras zu investieren
(2b) Geld kann nur einmal ausgegeben werden. Wer $1500 in's Smartphone und 24x $40 in den Laufzeitvertrag investiert hat, wird beim Anblick in die eigene Brieftasche eben knausrig. Geld kann man nur einmal ausgeben. Kredite sind keine vernünftige Antwort! Folglich sinkt das Potential für Systemkameras. ;)
(3) Die Systemkamera-Hersteller müssen sich sowohl technisch als auch preislich (beides bedingt sich sicherlich auch gegenseitig) von den Smartphones absetzen ("einen Graben ziehen")
(3a) Der Trend zum Teilen von Bildern wurde verschlafen bzw. stümperhaft/kompliziert in den Kameras umgesetzt - oft mit proprietären Lösungen. Das funktioniert so nicht.
(3b) Käuferinteressen haben sich verschoben - Fotografie mit dedizierten Kameras wird nicht mehr als so wichtig empfunden.

Erschwerend kommt hinzu, dass zwar derzeit ausnahmsweise mal wieder mehr Beschäftigung und mehr Einkommen für die Mehrheit ist, aber Technologieinvestitionen anderer Art reizen die Leute z.Zt. mehr, z.B. Sparen aufs Elektroauto. Die Hoffnung, damit etwas für die Umwelt zu tun, erfüllt sich auch nur, wenn nur keines der die E-Auto-Batterien aufladenden Kernkraftwerke in die Luft fliegt.

Da unser Lieblingkamerahersteller in Japan ist, kommt allerdings als positiver Ausblick hinzu, dass Japan gerade versucht, seine Wirtschaftsbeziehungen zu China zu verbessern, d.h. etwaige Absatz-Flaute in Europa würde für Sony, wenn es gut läuft, evtl. durch Umsatz in China ausgeglichen.

goethe 28.01.2019 18:49

Zitat:

Zitat von u. kulick (Beitrag 2046493)
... kommt allerdings als positiver Ausblick hinzu, dass Japan gerade versucht, seine Wirtschaftsbeziehungen zu China zu verbessern, d.h. etwaige Absatz-Flaute in Europa würde für Sony, wenn es gut läuft, evtl. durch Umsatz in China ausgeglichen.

Nicht wenige seiner Konsumprodukte läßt Sony in China herstellen. Die von dir angesprochenen Wirtschaftsverhandlungen beziehen sich auf diverse Handelsbeschränkungen durch Zölle und dergleichen.
Außerdem sollte man zur Kenntnis nehmen, dass Chinesische Produkte in atemberaubender Geschwindigkeit den Weltmarkt erobern und alles andere als mit "billig" assoziiert sind. Im Automarkt beispielsweise die Marke "BYD" in Qualität und Design westliche Standarts erreicht hat und bei Handys ist es die bekannte Marke "Huawei", welche im Galopp sei es den "Apfel" übersprang und südkoreanische Produkte allmählich abhängen kann. Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass für den aus unserer Sichtweise gigantisch wirkenden Chinesischen Inlandsmarkt (Binnenmarkt) eigene Hersteller das Rennen machen werden.
Gruß Klaus

felix181 28.01.2019 18:58

Ich glaube, dass das Statement von Canon und auch deren Schlüsse aus den Prognosen sehr individuell sind. Da macht sich der Marktführer sorgen, dass Kameras mit Spiegel massiv an Marktanteil verlieren werden (also primär Canon und Nikon) und dieser Wegfall bestenfalls zu einem Teil mit Spiegellosen kompensiert wird.
Für Canon und Nikon ist das natürlich ein äusserst unangenehmes Szenario, da bei den Spiegellosen andere Marktanteile vorherrschen. Da ist plätzlich Sony stark und Canon und Nikon müssen sich, aus meiner Sicht sehr spät, einen kleineren Kuchen mit anderen Marktteilnehmern zu anderen Verhältnissen teilen. Das ist wahrlich unangenehm.
Fazit: Ich glaube, dass jeder Marktteilnehmer für sich andere Konsequenzen aus der von Canon prophezeiten Marktentwicklung ziehen wird. Was für Canon unangenehm sein kann, kann aus Sicht von Sony wieder sehr positiv sein...

peter2tria 28.01.2019 18:59

Überigens hatte der Canon Manager angemerkt, dass nur in der Sparte 'Spiegellos' mit Steigerungsraten zu rechnen sei. Dann hat Sony zumindest nicht auf das falsche Pferd gesetzt. Das in Geschäft für die eigene Marke umzusetzen bleibt aber auch ein Kampf - für alle Marken.

peter2tria 28.01.2019 19:03

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2046502)
I...
Für Canon und Nikon ist das natürlich ein äusserst unangenehmes Szenario, da bei den Spiegellosen andere Marktanteile vorherrschen. Da ist plätzlich Sony stark und Canon und Nikon müssen sich, aus meiner Sicht sehr spät, einen kleineren Kuchen mit anderen Marktteilnehmern zu anderen Verhältnissen teilen. Das ist wahrlich unangenehm.
...

Ich denke, dass Canon auf jeden Fall die Power hat, die verlorene Zeit aufzuholen; da gibt es schöne Beispiele aus der Autoindustrie.
Aber das wird schmerzen, da der Gewinn der Sparte durch höhere R&D Aufwände (im Vergleich zu heute) geschmälert wird - sowas mag man garnicht bei den Eigentümern.

nex69 28.01.2019 19:10

Zitat:

Zitat von goethe (Beitrag 2046490)
Ich bin nicht der einzigste, Stephan, welcher die Feststellung trifft, dass Sony für seine aktuellen Produkte (inkl. Zubehör) Apothekenpreise verlangt.

Der alte Goethe würde sich am Grab umdrehen "einzigste" :roll:

Sony verlangt nicht mehr als die Mitbewerber. Weder die Z6 noch die EOS R sind billiger. Aber das Gejammer in diesem Forum ist inzwischen allgegenwärtig.

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2046505)
Ich denke, dass Canon auf jeden Fall die Power hat, die verlorene Zeit aufzuholen; da gibt es schöne Beispiele aus der Autoindustrie.

Meinst du Tesla? Wenn die so weitermachen sind die schnell weg vom Fenster mit ihren Lithium Ionen Akku Bombern.

felix181 28.01.2019 19:37

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2046505)
Ich denke, dass Canon auf jeden Fall die Power hat, die verlorene Zeit aufzuholen; da gibt es schöne Beispiele aus der Autoindustrie.
Aber das wird schmerzen, da der Gewinn der Sparte durch höhere R&D Aufwände (im Vergleich zu heute) geschmälert wird - sowas mag man garnicht bei den Eigentümern.

Das glaub ich auch, aber trotzdem ist die Zukunft nicht so rosig wie die Vergangenheit, weil zumindest Sony mit einem massiv höheren Marktanteil als zusätzlicher Hecht im Karpfenteich dazukommt.
Soll heissen: selbst wenn sie aufholen, werden sie unterm Strich deutlich weniger Kameras verkaufen.

Porty 28.01.2019 19:54

Was mich mal bei Canon interessieren würde, sind die Stückzahlen der einzelnen Kameratypen.
Man sieht zwar jede Menge Leute mit Canon rumlaufen, aber wenn man genauer hinschaut, ist es sehr oft die billige Massenware mit Kit- Zoom.
Steht irgendwie im Widerspruch zu der Omnipräsenz bei Sportveranstaltungen.....

Windbreaker 28.01.2019 20:49

Ich fotografiere regelmäßig Sportveranstaltungen und die meisten Profis, die ich hier in der Region kenne, fotografieren nicht mit Canon sondern mit Nikon.

wutzel 28.01.2019 21:03

Es war nicht meine Absicht hier wieder Grabenkriege zu starten, hätte ich mir aber denken können. Die canon chefetage redet hier aber vom gesamten Markt und wenn man sich die CIPA Zahlen ansieht dann schrumpft der Markt weiter und weiter, es wird für alle Hersteller immer schwerer werden. Die Handys werden immer besser und das ist das Problem, Kameras sind dem meisten zu groß und schwer und da ist es egal ob die nen Spiegel haben oder nicht. Der heutige instagram Knipser braucht nur noch ein Handy.
Letztens habe ich eine Doku über den Erfinder der sofortbild Kamera gesehen, seine Schlussfolgerungen damals zum klassischen Film und seiner Erfindung könnte man eigentlich nach heute übertragen zum Thema Handy vs Kamera.
Die Qualität einer klassischen Kamera ist besser aber das Handy Bild ist sofort verfügbar (teilbar in sozialen Medien)


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