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Also ich muss sagen, ich kaufe die meisten Sachen online, wenn es geht bei Amazon. So ziemlich das einzige, was ich schon im Foto-Fachhandel gekauft habe, sind Filme. Ich bin eigentlich recht froh, wenn ich von "Beratung" seitens der Verkäufer verschont bleibe. Damit habe ich bisher meistens negative Erfahrungen gemacht.
Einmal war ich in einem Audio-Fachgeschäft um mal verschiedene Kopfhörer auszuprobieren. Für den Verkäufer war der Beyer-Dynamik DT770 anscheinend der einzige irgendwie akzeptable Kopfhörer, alle anderen Produkte auf die man ihn ansprach (wohlgemerkt aus seinem eigenen Sortiment) hat er geradezu schlechtgeredet. Wirklich weitergeholfen hat mir das bei der Entscheidung nicht. Ein anderes mal war ich in einem Computerladen der auch PCs zusammenbaut und repariert. Ich war dort weil ich eine Lüfterklemme suchte (die benutzt mann um die eigentlichen Lüfter an die Heatsink zu klemmen). Im Grunde ist das nur ein gebogenes Stück Draht. Ich hatte einen Kühlkörper der nicht im Set mit Lüftern kam und der theoretisch die Möglichkeit bat, mit zwei Lüftern bestückt zu werden (vorne und hinten). Dazu lagen Lüfterklemmen für verschiedene Lüfterbauarten bei, dummerweise für die Art von Lüfter, die ich befestigen wollte, nur zwei Stück. Nun ist das etwas, was man unmöglich im Internet bekommt. Also dachte ich mir: "Gelegenheit für den Fachhandel mal zu glänzen." Ich hatte erwartet, dass man da vielleicht noch so ein Einzelteil rumliegen hätte oder mir irgendwie einen Tip geben könnte, wie ich an so etwas komme. Stattdessen scheiterte es schon daran, dem Verkäufer überhaupt klarzumachen, was ich meinte. Mir wurde immer wieder geraten, ich solle mir doch einen neuen Kühler kaufen und es war unmöglich, dem Verkäufer verständlich zu machen, dass ich doch einen nagelneuen Kühler hatte, und nur nach einem Einzelteil suchte. Letztendlich habe ich mir das Teil dann selbst zurechtgebogen. Generell hatte ich bisher meist den Eindruck, dass die meisten Fachverkäufer schon mit den meisten Fachbegriffen nichts anfangen können oder versuchen, einem irgendwie das anzudrehen, was sie gerade da haben. Wenn ich mal wegen irgendeiner Kleinigkeit in den Elektronikmarkt gegangen bin, ist es mir auch schon passiert, dass mir einfach so grundsätzlich falsche Dinge von den Verkäufern erzählt wurden, dass es mir geradezu peinlich war. Ich meine, man kann ja dann nicht viel machen außer dastehen, sich das anhören und die Leute bedauern, die das glauben. Es gibt aber auch positive Beispiele. Eines davon, das wirklich heraussticht, ist Thomann. Dort kann man eine große Menge von Gitarren, Verstärkern und anderen Instrumenten ausprobieren; die Verkäufer sind super kompetent, nehmen sich Zeit und beraten einen gut. Als ich dort meine erste E-Gitarre gekauft habe, hat mich der Techniker mit in die Werkstatt genommen, meine Gitarre nochmal richtig eingestellt, und mir dabei noch erklärt wie ich das richtig mache und worauf ich achten muss. Generell habe ich bei Musikläden bessere Erfahrungen gemacht als bei Elektronik, aber auch hier gibt es Ausnahmen. In Weimar gibt es noch einen Werkzeugladen, den ich eigentlich auch ganz gut fand. Der Verkäufer ist zwar etwas einsilbig, aber man hat immer bekommen was man suchte. Ach ja, und meine Waschmaschine habe ich in einem Geschäft in Heidelberg gekauft, das einen echt sympathischen und hilfreichen Verkäufer hatte. Also ich will mal nicht alles schlechtreden. Ich denke man kann sagen, wenn man ein gutes Geschäft kennt, kann man sich eigentlich glücklich schätzen. Grundsätzlich denke ich, wenn ein Händler wirklich gut ist und seine Daseinsberechtigung hat, dann wird er überleben. Ansonsten ist es auch nicht schade drum. Ich finde es sinnlos, Ladengeschäfte nur um ihrer selbst willen am Leben zu erhalten. Es gibt durchaus Dinge, die Innenstädte mehr bereichern, als Geschäfte. |
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Beste Grüße, meshua |
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Ist doch logisch, dass der Händler keine Lust hatte, eine halbe Stunde nach dem 5-Cent-Artikel zu suchen und dir lieber einen neuen Lüfter/Kühlkörper/PC/WasAuchImmer verkaufen wollte. Merkst was? P.S.: Und deine Waschmaschine hast du nur deshalb vor Ort in Heidelberg gekauft, weil das Sperrgut ist und dir der örtliche Händler die Maschine in die Wohnung und nicht nur unten an die "Bordsteigkante" geliefert hat. Stimmt's? Zitat:
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Ich sehe keinen Grund für Fachgeschäfte, wo mich Leute überaus desinterssiert bedienen, die weniger wissen, als ich. Wohl brauche ich den lokalen Laden, der sich mit meinem analogen Krams auskennt, der mit Begeisterung bei der Sache ist und meine Filme sicherer entwickelt, als das Großlabor. Stephan |
Es gibt sowohl online als auch "offline" beides (negative und positive Beispiele). Sie alle über einen Kamm zu scheren, ist es nicht richtig. Es ist klar, dass ein kleiner Laden nicht alle spezielle Teile haben kann (ein Versandhaus mit einem riesigen Lager hingegen schon). Auch hier kann es trotzdem vorkommen, dass manche Artikel online zeitlang nicht zu kriegen sind. Ich habe schon mal für manche speziellen Artikel mehr als zwei Wochen warten müssen.
Des weiteren habe ich schon erlebt, wie die Onlinehändler im Falle von der Gewährleistung (elektronische Sollbruchstellen waren noch vor dem Ablauf von 2 Jahren schon kaputt) mit den Kunden nach dem Abkassieren nichts mehr zu tun haben wollen (schicken sie doch die Ware direkt zur Reparaturfirma XYZ nach einer halben Stunde in der Hotline). Hier wird zum Teil die Unwissenheit vieler Online-Kunde richtig ausgenutzt. Der Händler ist nämlich für die Gewährleistung verantwortlich nicht der Hersteller. Ich habe hingegen noch nie erlebt, dass die "Offline"-Läden, bei denen ich eingekauft habe, mich mit dem Hinweis weggeschickt haben. Hier habe ich bisher nur positive Erfahrungen gehabt und hoffentlich bleibt es so. Eine Beratung kann natürlich auch je nach Interesse des Verkäufers in Geschäften eher kontraproduktiv sein (insbesondere wenn sie für die Verkäufe von Produkten einer bestimmten Marke auch noch Provisionen bringt). Dies merkt man aber in der Regel ziemlich schnell. Eigentlich ist es einfach zu erkennen, dass ein Verkäufer provisionsgeil ist oder nicht. Wenn ein Verkäufer ohne Anfrage plötzlich Ladenbesucher anspricht, will er meistens ein bestimmtes Produkt verkaufen. Eine Beratung auf Anfrage kann gut sein und es wäre nicht in Ordnung nach einer solchen guten Beratung, die Ware für klein bisschen weniger Geld nicht im Laden sondern online zu kaufen. |
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Wer da nicht mitmacht, fliegt halt raus oder bekommt ein schlechteres Ranking beim Bestellen. Mittlerweile wird von den großen Playern von Zulieferern verlangt, daß sie Rücksendungen ohne Angabe von Gründen akzeptieren müssen. Das verteuert letztendlich auch die Produkte online. Teilweise bestellen Zulieferer spezielle Geräte extra für Azamon, weil Azamon die bei denen bestellt, da sie keine eigene Geschäftsbeziehung zum Hersteller unterhalten. Da kommt es dann halt vor, das die den extra für Azamon bestellten Deal rückabwickeln und Du den Scheiss zurück bekommst inkl. einer netten Abbuchung. Auch z.B. bei Kauflaut muss ein Zulieferer alles ohne Zucken zurücknehmen, was der Kunde ohne Angabe von Gründen über 3 Jahre an technischen Geräten zurückbringt, egal, ob defekt oder ganz. Da macht Kalkulation richtig Spass, für einige war der erste Deal auch der letzte, weil man sich über die Retourenquote der nächsten Jahre leicht verschätzt hat. Was das für Auswirkungen auf die Liquidität eines Unternehmens hat, kann man sich ausmalen. Wir finden immer das gut, was uns kaputt macht. :lol: |
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ich habe jahrelang meine Sachen in einem kleinen Fotoladen in meiner Nähe gekauft. War immer was teurer als der Onlinehandel, dafür hatte es auch einige Vorteile. Das merkte ich sogar noch, als er eigentlich gar keine Kameras mehr verkauft und nur noch auf reine Fotoarbeiten (Studio) und Rahmungen gesetzt hat. Zufällig kam ich dort vorbei und er hatte eine Fuji X-Pro1 im Schaufenster, die damals erst kurz zuvor erschienen war. Also betrat ich den Laden und fragte den Besitzer, ob er wieder in den Verkauf von Kameras einsteige. Darauf antwortete er, nein, das ist meine Private Kamera, aber wenn du willst, kannst du sie gern mal ein paar Stunden in der Stadt testen. :shock: Das hat mich sehr gefreut. Er hat mir dann sogar über ein befreundeten Händler eine XE-1 besorgt. :top: Weiter gibt es in Saarbrücken ein Fotofachgeschäft, in dem jeder der Verkäufer selber Fotograf oder Hobbyfotograf ist, und man sehr fachmännisch beraten wird. So kann es passieren, wenn man nach einer speziellen Kamera oder einem Objektiv fragt, ein anderer Verkäufer gerufen wird, weil dieser sich damit einfach besser auskennt. Das ist sehr löblich. Genau so hat mich ein Verkäufer bezüglich Navigationsgeräten ganz hervorragend beraten. Nie hatte ich das Gefühl, dass mir hier etwas aufgeschwatzt werden sollte! So kann ich unzählige gute Erfahrungen aufzählen, die ich mit Fachgeschäften, meist sehr kleinen, gemacht habe. Das soll nicht bedeuten, dass ich nicht auch im Onlinehandel kaufe. Bei uns auf dem flachen Land kommt man manchmal gar nicht daran vorbei, außer man fährt 100 km und mehr, für ein 50 Euro Artikel. Gruß Wolfgang |
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Stell Dir mal vor, einer will Deine beruflich erbrachte Leistung nach 3 Jahren zurückgeben und sein Geld von Dir oder Deinem Arbeitgeber zurück. Wenn das Mode wird, gute Nacht. Bei einer angenommenen Retourenquote für solch eine Sinnlosmaßnahme von z.B. 8-10% bezahlen die anderen fein den Aufpreis mit. Dadurch werde ich ja geradezu erst auf den Gedanken gebracht, das Gerät zurückzugeben, auch wenn es funktioniert. |
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