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-   -   Bob Dylan - Nobelpreis 2016 (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=174224)

alpine-helmut 14.10.2016 20:38

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1858284)
Ich denke Obama wollte viel und musste schnell erkennen, dass der Präsident nicht allmächtig ist, sondern ganz andere Leute regieren....

Der US-Präsident ist wohl auch nur "Only a Pawn in their Game"

Und irgendwie hat Bob es ja schon vor über 50 Jahren (!) geahnt:
"Now they asked me to read a poem
At the sorority sister's home
I got knocked down and my head was swimmin'
I wound up with the Dean of Women
Yippee
I'm a poet, and I know it
Hope I don't blow it"

("I Shall Be Free No. 10" von "Another Side of Bob Dylan", 1964)

About Schmidt 15.10.2016 06:09

Ich schlage vor, Deutschland tritt schnellstmöglich aus allen Militärbündnissen vor allem der Nato aus, rüstet auf ein Zehntel des jetzigen Standes der Bundeswehr ab, erklärt sich für neutral wie die Schweiz und stellt den Antrag auf den Friedensnobelpreis 2017.;););)

Gruß Wolfgang

HeinzX 15.10.2016 10:11

Bob Dylan ist ein hervorragender Songwriter - der sich für seine Songs sicher einen Preis verdient hat - aber niemals den Nobelpreis für Literatur. Den Literat ist er nicht und da stimmen mir viele zu. Für d i e s e n Preis hätte es viel passendere KandidatInnen gegeben, die ihn sich schon lange verdient hätten. Aber die Entscheideungen der Nobelpreiskomitees sich ja oftmals nicht nachvolziehbar und manchmal geradezu skurril. Auch im Falle der tatsächlichen Literatin E.J. hätte es andere KandidatInnen gegeben, die den Preis eher verdient hätten - das schreibe ich, obwohl ich Österreicher bin. Und bei den Friedensnobelpreisen fragt man sich ja noch viel öfters, wie man zu solchen Entscheidungen gekommen ist. Denn Ansporn für etwas können diese Preise ja wohl nicht sein, sie sind für Leistungen gedacht, die erbracht wurden - nicht für vielleicht kommende. Und PolitikerInnen würdem bei mir überhaupt nie einen Freidensnobelpreis kriegen.

BeHo 15.10.2016 10:42

So mancher hier sollte sich vielleicht mal den Inhalt Alfred Nobels Testaments zu Gemüte führen.

screwdriver 15.10.2016 11:10

Zitat:

Zitat von HeinzX (Beitrag 1858725)
- aber niemals den Nobelpreis für Literatur.

Darüber kann man geteilter Meinung sein.
Allerdings: Diejenigen potenziellen Kandidaten, die sich nun darüber echauffieren, dass "so einer" den Nobelpreis bekommen hat, haben sich damit selber disqualifiziert.

Wer Texte produziert, ist ein Schriftsteller. Das hat Mr. Zimmerman sehr fleissig getan. Dazu in einer sprachlich einzigartigen - meinetwegen auch eigenartigen - Weise, die so komplex ist, dass es bislang kaum adäquate Übersetzungen/ Überttragungen in andere Sprachen gibt.
Dass diese Texte vertont vorgetragen werden und so einem breite(re)n Publikum zugänglich wurden/ werden, ändert nichts an der Tatsache.
Es sind eben genau nur die Texte, die wichtig sind. Wie unwichtig, das musikalische Gewand tatsächlich ist, zeigt Bob Dylan doch selber in seinen Vorträgen.

Dass Mr. Zimmerman sich und den Preis für so unwichtig hält, dass er (bislang) nicht einmal irgendwie darauf reagiert hat, reflektiert die tatsächliche Bedeutung des Nobelpreises: Es ist ein "Gewinn aus einem Lostopf", in den sein Name ohne sein direktes Zutun geraten ist.

BeHo 15.10.2016 11:29

Die jährliche Nobelpreisvergabe führt zumindest immer zu Diskussionen und regt zum eigenen Nachdenken an.

Alfred Nobels Testament war wirklich nicht das schlechteste.

weris 15.10.2016 22:51

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 1858281)
, aber die die ich kenne, sind schon gut. Like a Rolling Stone ist z.B. vor 50 Jahren entstanden und immer noch aktuell.

Ich bin mit der Jury-Entscheidung völlig einverstanden.

Das sehe ich ganz ähnlich. Und für "Wigwam" wird er den Literaturnobelpreis ja wohl nicht bekommen haben!;)

juergendiener 16.10.2016 03:25

Ohne die literarische Qualität Dylans schmälern zu wollen, halte ich diese Entscheidung für sehr rückwärts gerichtet.

Mit Dylan verknüpfe ich das Lebensgefühl der 60er Jahre.

Was soll mir diese Ernennung denn sagen? Es gibt keine zeitgenössischen Künstler, die diesen Preis verdient hätten?

Oder ist das Komitee so veraltet, dass sie uns gleich mitteilen wollen,die Jugend von heute taugt eh nix.

Sitzen da etwa ein paar 68 zusammen oder noch schlimmer eine handvoll oportunisten, die Dylan vor 20Jahren noch nicht mal das Feuilleton gegönnt hätten?

Ich gönne Dylan den Preis und er hat ihn durchaus verdient, allerdings kommt er reichlich zu spät und offenbart eher die orientierungslosigkeit der Entscheider

BeHo 16.10.2016 03:44

Auszug aus dem Testament: "ein Teil an denjenigen, der in der Literatur das Herausragendste in idealistischer Richtung produziert hat"

Bei jungen Künstlern oder Erstlingswerken älterer Künstlet wäre halt die Gefahr groß, dass kurz nach der Preisverleihung ein "größeres" Werk entstünde, dass nicht diesem Kriterium entspricht. Da wäre die spätere Kritik an der Preisvergabe aber mal richtig groß.

Und wenn Bob Dylan den Preis Deiner Meinung nach verdient hat, ist doch alles gut.

Orbiter1 21.10.2016 15:48

Zitat:

Zitat von Orbiter1 (Beitrag 1858376)
Habe Bob Dylan im November letzten Jahres in Regensburg gesehen. Fängt auf die Minute pünktlich an, keine Begrüßung des Publikums, spielt seine Songs runter, kein Dankeschön ans Publikum das jeden Song beklatscht, verlässt die Bühne ohne ein Wort, Konzert zu Ende. Ob er den Literaturnobelpreis verdient hat dürfen andere beurteilen. Für mich ist er jedenfalls der unhöflichste Nobelpreisträger aller Zeiten. Mit dem Preisgeld sollte er sich ein paar Gesangs- und Gitarrestunden nehmen. Vielleicht lernt er es ja noch.

Wie das bei unhöflichen Menschen so üblich ist, hat sich Dylan bisher mit keinem Wort zu seinem Nobelpreis geäußert. Wahrscheinlich interessiert ihn der Nobelpreis soviel wie sein Publikum. Einen Scheiß! Würde mich nicht wundern, wenn er den Preis gar nicht entgegennimmt und sich auch nicht weiter zu dem Thema äußert. Aus dem vom Preisgeld bezahlten Gesangs- und Gitarrestunden wird dann wohl auch nichts. Sehr bedauerlich, da wär noch Luft nach oben.


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