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turboengine 24.10.2015 16:08

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1750875)
Aber kann mal jemand den Titel ändern?

Warum denn das? Wollen wir abstimmen? Welcher Titel passt Dir denn?

wronglyNeo 24.10.2015 16:49

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1750726)
Lens Rentals hat gezeigt, dass Testergebnisse von Sony E-Mount Optiken im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wesentlich schlechter ausfallen, wenn die Kamera nicht Teil des Messaufbaus ist.

[...]
  • Das teure neue FE 1.4/35 schneidet deutlich schlechter ab, als andere Tests (DXO etc.) erwarten liessen. Insbesondere die Verzeichnung und Vignettierung ist erheblich höher und der Randabfall der Schärfe stärker.

Was heisst das nun? Sony "kocht" offenbar die Rohdaten um zu guten Bildergebnissen zu kommen. Gleichzeitig schneiden die Objektive bei Tests besser ab, als die ohne elektronische Hilfe (partielles Schärfen, Vignettenkorrektur, Entzerren) möglich wäre.

Weiterhin kann es natürlich sein, dass das RAW-Kochen erklärt, warum sich Sony so schwer tut, vernünftig komprimiertes 14 Bit RAW zu produzieren. Sie müssen die Kochrezepte ja für jede Sensor-Objektivkombination erstellen, was offenbar die Möglichkeiten der RAW-Kompression einschränkt (reine Spekulation meinerseits).

Was denkt Ihr?

Also so wirklich plausibel hört sich das für mich im erstem Moment nicht an. Sony bietet ja (für JPEGs) im Kameramenü noch einmal explizit eine Option zur automatischen Korrektur von Vignettierung und Verzeichnung an. Nehmen wir nun mal als Beispiel das Kitobjektiv FE 28-50. Nimmt man da Raws auf, ist eine deutliche Verzeichnung und Vignettierung erkennbar, sofern man in Lightroom keine Korrekturen aktiviert hat.
Was die Randschärfe angeht, kann ich mir die automatischen Korrekturen noch weniger vorstellen. Was wirklich unscharf ist, bekommt man in der Regel durch Nachbearbeitung auch nicht scharf. Natürlich lässt sich der Schärfeeindruck eines grundsätzlich scharfen Bildes durch Nachschärfen verbessern. Sprich der Kontrast von Details, die im Bild sichtbar sind, lässt sich durch Nachschärfen verbessern, Details die von der Unschärfe verschluckt werden, sind verloren. Bei einer grundsätzlich schon guten Linse könnte man also das Resultat sicher etwas verbessern, aber es erspart einem nicht die Konstruktion eines guten Objektives.

Was die Bewertung angeht: Die Frage ist, ob es irgendwelche Nachteile gibt. Die (erzwungene) Korrektur von Verzerrung oder Vignettierung würde ich nicht begrüßen. Verzerrungskorrektur geschieht durch Neuabtasten des Bildes. Das ist immer kontraproduktiv. Dort wo die neue Abtastfrequenz höher ist, kann es zu Aliasing kommen, dort wo sie niedriger ist zu Blurring. Vignettierungskorrektur ist im Grunde ein Pushen des "Negativs" somit nimmt in den betroffenen Bereichen das Rauschen zu und die verbleibende Dynamikreservenn nehmen ab. Generell halte ich Vignettierung nicht für einen Bildfehler, der Korrigiert werden muss. Es gibt einige weniger Bilder, wo sie stört, aber generell korrigiere ich keine Vignettierung bei meinen Bildern.
Würde an den Rändern nachgeschärft, so müsste dort das Rauschen stärker sein, als im Zentrum. Wiegesagt, ich halte diese Theorie für eher weniger plausibel.

Einige hier schrieben, dass die Objektive durch diese Nachkorrekturen, sofern Sie denn vorhanden sind, an unterschiedlichen Kameras unterschiedliche Resultate liefern. Diese Schlussfolgerung kann ich nicht so recht nachvollziehen, schließlich ist doch davon auszugehen, dass die vorgenommenen Korrekturen an jeder Kamera identisch sind. Auch eine andere Charakteristik des Sensors sollte sich darauf nicht auswirken, denn relativ zur Sensorcharakteristik bleiben die Charakteristiken des Objektivs ja gleich.

Am Ende kommt es darauf an, was aus der Kamera kommt. Alles was dafür sorgt, dass dieses Ergebnis besser wird, sollte man tun. Bringt es auch Nachteile mit sich sollte es jedoch dem Nutzer überlassen bleiben, ob er es benutzen möchte oder nicht, es sei den es ist absolut essentiell.

Der Absatz zur Raw-Kompression ist mir schleierhaft. Besagte Korrekturen würden doch wenn dann vor dem Speichern des Bildes vorgenommen. Das Resultat lässt sich speichern wie jedes andere Bild auch. Selbst wenn man "Kochrezepte für jede Sensor-Objektivkombination" bräuchte, so haben diese doch nichts mit dem Raw-Format zu tun. Sie wären doch lediglich in der Firmware der Kamera oder des Objektivs vorhanden.

turboengine 24.10.2015 16:59

Zitat:

Zitat von wronglyNeo (Beitrag 1750893)
Der Absatz zur Raw-Kompression ist mir schleierhaft. Besagte Korrekturen würden doch wenn dann vor dem Speichern des Bildes vorgenommen. Das Resultat lässt sich speichern wie jedes andere Bild auch. Selbst wenn man "Kochrezepte für jede Sensor-Objektivkombination" bräuchte, so haben diese doch nichts mit dem Raw-Format zu tun. Sie wären doch lediglich in der Firmware der Kamera oder des Objektivs vorhanden.

Der Prozessor hat vermutlich nicht die Leistungsfähigkeit um gleichzeitig RAW zu kochen und 14Bit zu komprimieren. Die Kameras frieren ja schon jetzt ein, wenn man nach einer Bildersalve den Play-Knopf drückt.

screwdriver 24.10.2015 17:30

Zitat:

Zitat von Oldy (Beitrag 1750863)

Das bei 24 oder 36 mp korrigiert werden muss, wundert mich da nicht.

Das muss man ganz sicher erst mal an der Sensorgrösse festmachen.
36 oder 42 MP auf Kleinbild sind doch völlig normal.
Das liegt in der Auflösung etwa gleichauf mit handelsüblichem Chemie-Film mit 100 ASA.
36 oder 42 MP an "digitalem Mittelformat" sind dagegenvergleichsweise sogar ziemlich anspruchslos.
16MP an APSC sind vergleichbar "anspuchsvoll" an die Optik wie 36MP an Klienbild.

Die12 MP einer A7S haben dann z.B. kaum noch Reserve fürs Beschneiden.
Da hat man mit 1/4 von der Höhe und 1/4 von der Seite ganz schnell mal die halbe Fäche weggeschnippelt.

24MP und mehr an APSC, oder mehr als 50MP an Kleinbild, sind vergleichsweise schwer "beherrschbar".

DerBielefelder 24.10.2015 17:42

Bei einem niederempfindlichen Diafilm (25-50 ISO) geht man etwa von einem Auflösungsvermögen von 16 Mio. Pixel aus.

turboengine 24.10.2015 17:51

Ja, die Grössenordnung kenne ich auch so. Fuji Velvia 50 bringt bei Kontrast von 1000:1 etwa 160 LP/mm, das wären dann so 22MP.

wus 24.10.2015 17:58

Auch ich sage, wichtig ist was hinten rauskommt. Wie das erreicht wird ist mir im Grunde egal. Allerdings sehe ich es schon auch wie wronglyNeo - keine elektronische Korrektur ist ganz ohne Nebenwirkungen. Vermutlich ist das auch der Grund dafür warum es trotz der schon in die RAW-Daten "gekochten" (was für ein blöder Ausdruck für eine gezielte Datenaufbereitung) Korrekturen immer noch die separaten, für JPG ooc aktivierbaren Korrekturen gibt. Ansonsten sähe ich keinen Sinn darin, nicht gleich sämtliche Korrekturen in die RAWs einzurechnen.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1750726)
Es wäre nun interessant zu erfahren, ob Sony in seinen veröffentlichten MTF-Kurven schon die elektronische Schärfung berücksichtigt. Indem Falle wäre für mich die Grenze zur Verbrauchertäuschung überschritten.

Warum? Sony baut Objektive zur Verwendung (nur) mit Sony Kameras. Wenn mit denen die veröffentlichten MTF-Kurven erzielt werden ist das für mich o.k. Bei F(E)-Objektiven ist es meines Wissens auch ziemlich unmöglich sie an Kameras anderer Hersteller zu verwenden, weil Sony E-Mount ja das kürzeste Auflagemaß hat, oder?

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1750726)
  • Das teure neue FE 1.4/35 schneidet deutlich schlechter ab, als andere Tests (DXO etc.) erwarten liessen. Insbesondere die Verzeichnung und Vignettierung ist erheblich höher und der Randabfall der Schärfe stärker.
  • Das neue 90 Makro ist deutlich schwächer als erwartet. Ich hatte in Berlin das Makro ausprobiert und fand es rattenscharf, auch am Bildrand bei Offenblende auf unuendlich fokussiert. Nicht so beim optischen Test.

Wenn man das liest, dann liegt die Schlussfolgerung schon sehr nahe, dass Sony die bereits in die RAW-Daten eingerechneten Objektivkorrekturen vor allem dazu benützt, optisch mittelmäßige Objektive besser aussehen zu lassen als sie wirklich sind, um sie sehr teuer verkaufen zu können.

Deshalb stimme ich rainerte hierbei zu:
Zitat:

Zitat von rainerte (Beitrag 1750745)
Wenn die besagten Objektive 1,4/35 und Makro 2,8/90 halb so teuer und groß wären, würde ich das für akzeptabel halten.

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1750842)
Wer wenn nicht Sony weiss am Besten, wie Sonydaten in höchster Qualität zu interpretieren sind?

Naja, für ein Standard-JPG- Processing in der Kamera könnte das noch stimmen, aber wenn ich mir ansehe wie der "Sony-eigene" (?) IDC die Sony RAW-Daten entwickelt, und was vergleichsweise DxO oder c1 aus den gleichen RAWs rausholen, dann kommen da schon erhebliche Zweifel auf!

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1750828)
Was ist mit Fremdobjektiven? Werden die auch korrigiert?

Wohl kaum in der Kamera...

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1750828)
Wenn nicht, macht man es den Fremdobjektivherstellern natürlich schwerer das gleiche Ergebnis zu erziehlen. Aber das ist deren Problem...
Man versucht halt den Kunden dazu zu bringen, nur Original-Objektive zu benutzen.

Zum Glück gibt es DxO, die auch für viele Kamera-Fremdobjektiv-Kombinationen oder auch Konica-Minolta-Objektive Korrekturprofile haben. (bisschen runterscrollen um Kamerahersteller, -modell und Objektivhersteller zu selektieren)

About Schmidt 24.10.2015 18:04

Die Frage, die sich mir stellt ist, wie machen es die Anderen? (Ich denke, sicher genau wie Sony)

Gruß Wolfgang

Oldy 24.10.2015 19:10

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1750903)
Das muss man ganz sicher erst mal an der Sensorgrösse festmachen.
36 oder 42 MP auf Kleinbild sind doch völlig normal.

Seit wann?:shock:
24 MBit an KB und max16 MBit an APS-C sind normal. Alles Größere muss mehr schlecht als recht korrigiert werden.

Anaxaboras 24.10.2015 19:22

Da ich immer mit einem Objektiv fotografiere, das an eine Kamera angeschlossen ist, ist es mir egal, welche Leistung das Objektiv ohne Kamera bringt.


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