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-   -   Wenig Schmetterlinge 2015 (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=162194)

wwjdo? 27.07.2016 20:19

Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 1839414)
Man sieht es auch am Auto.
Was waren da früher im Sommer viele Insektenleichen drauf. Da ist heute ja fast nichts mehr.

Stimmt - aber das ist auch der einzige "Vorteil".

Rudolfo 27.07.2016 21:09

Zitat:

Zitat von wwjdo? (Beitrag 1839377)
Rudolf,

du scheint in das Thema sehr involviert zu sein.

Das hast du gut erkannt.
Es ist aber nicht das Thema "Weniger Schmetterlinge 2015" sondern die Natur im allgemeinen, die mich interessieren. Wer mit offenen Augen über viele Jahre hinweg durch die Natur geht, viele Pflanzen, Tiere, Pilze usw. aus eigener Anschauung kennt, wird auch die vielfältigen Veränderungen registrieren. Wenn man dann auch noch Hobbyfotograf ist, sieht man noch genauer hin.

Es ist tatsächlich klar erkennbar, dass die Natur in Deutschland immer mehr verarmt. Sie wehrt sich zwar, so gut sie kann. Zum Beispiel erholen sich im Moment die Kohlweißlingspopulationen in meiner Umgebung. Wenn ich aber die anderen Großschmetterlinge und auch die Libellen betrachte, die unseren Garten in den Vorjahren reichlich besuchten, so ist dieses Jahr absolut nichts vorhanden. Auf unseren früher gut besuchten Sommerfliedern habe ich in den letzten 14 Tagen einen Zitronenfalter, einen Kleinen Fuchs, einen Admiral, ein Tagpfauenauge und mehrere Kohlweißlinge gesehen. Gerade Kohlweißlinge, Admirale und Tagpfauenaugen waren früher überaus häufig, danach kamen zahlenmäßig die Kleinen Füchse. Motten, Gammaeulen sowie Nachfalter sind mir dieses Jahr noch nicht aufgefallen.
Es gibt aber auch was positives zu vermelden: Seit drei Tagen tummelt sich hier ein einsamer Distelfalter als Fotomodell. Und dann kam die Überraschung: Zuerst wollte ich es nicht glauben, als meine Frau mich in den Garten rief, es sei ein Schwalbenschwanz auf dem Sommerflieder. Es reichte gerade noch für drei Aufnahmen, ehe er weiter flog.

Millefiorina 27.07.2016 21:54

Tagfaltermonitoring
 
Vielleicht hat ja jemand aus/in diesem Thread Imteressa, am Tagfaltermonitoring teilzunehmen?

Das ist eine schöne Sache, finde ich -

https://www.ufz.de/tagfalter-monitor...x.php?de=11064

ltaefk 28.07.2016 17:37

Link zu interessantem Artikel
 
Hallo,

passt zu meinen eigenen Beobachtungen und zeichnet. leider ein trauriges Bild!

http://m.spiegel.de/wissenschaft/natur/a-1105108.html

VG,

André

Rudolfo 28.07.2016 19:36

Hallo André: Der Spiegel Online_Artikel bestätigt meine eigenen Beobachtungen.

Hallo Millefiorina: Den Link kannte ich noch nicht. Nimmst du an dem Beobachtungspogramm teil?
Ich habe die Beobachtungsvorgaben gleich mal beim Spaziergang mit dem Hund getestet. Es kommen in der Nähe 3 Beobachtungsstreifen von 50 m Länge und 5 m Breite in Frage:

1. Stelle: Der Weg führt durch ein Wäldchen und öffnet sich dann rechterhand zu einer Pferdeweide. Ergebnis der Falterzählung gleich Null. Die 2 Schmetterlinge, die tief in der Pferdeweide bei einigen Distelgruppen herumflatterten, waren vermutlich Kohlweißlinge. Da sie mehr als 15 m weit weg waren, dürfen sie nicht gezählt werden.

2. Stelle: Trampelpfad, links davon ein Waldrand und rechts davon ein Getreidefeld: Drei braune ziemlich kleine Falter jagden an mir vorbei. Vielleicht Ochsenaugen? 2 Kohlweißlinge (?) flogen 2m seitlich des Weges über dem Getreide. Zu Bestimmung hätte ich einen Kescher haben und sie damit einfangen müssen. Getreide zertrampeln kommt aber nicht in Frage. Ein Kescher kommt für mich aus mehreren Gründen auch nicht in Frage. Erstens möchte ich keinen Schmetterling beschädigen. Zweitens könnte ich dann den Hund nicht mehr mitnehmen. Drittens habe ich keine Lust, mich dem Gerede der Leute bis hin zu Anfeindungen in dem dicht besiedelten Gebiet auszusetzen.

Fazit: Ein Mitmachen bei der Schmetterlingszählung kommt somit für mich nicht in Frage. Außerdem sollte man das ganze dann auch Jahre durchhalten können.
Statt den Niedergang in Statistiken zu dokumentieren, fände ich es viel besser, wenn es Programme und Aktivitäten zur Rettung gäbe.

Mir bleibt nur die Selbsthilfe:
Ich werde auch weiterhin die Insekten, Schmetterlinge, Hummeln, Bienen usw mit der Anpflanzung geeigneter Pflanzen in unserem Garten unterstützen. Einen Hummelrückgang konnte ich so z.B. noch nicht beobachten. Ich freue mich jedes Jahr über die kleinen Erfolge. Leider ticken die vielen Saubermänner und Naturvernichter in der Nachbarschaft völlig anders.
Dabei kann ein Garten mit Nachtkerzen, Fingerhut, Salbei, Katzenminze, Kapuzinerkresse, Rosen, Sommerflieder, Kolkwitzie, Weigelie, Bohnenkraut, Malven, Gänseblümchen, Veilchen usw. so hübsch sein.
undnicht zu vergessen, man hat jede Menge Fotomotive!

DiKo 28.07.2016 19:52

Moin, bin gerade von einem Kurzurlaub an der Schlei zurück.
Auch dort konnte ich an einem weißen Sommeflieder wieder über zwanzig Tagpfauenaugen sehen.
Dafür sind die Admirale, die ich in den letzten Jahren hauptsächlich habe fliegen sehen, recht rar gestreut.
Zumindest in Schleswig Holstein scheint es nicht so schlecht auszusehen.
Aber wahrscheinlich ist das auch hier regional stark unterschiedlich.

Gruß, Dirk

Rudolfo 29.07.2016 21:32

Ein Verwandter arbeitet in Österreich. Er hat mir heute die Beobachtung mitgeteilt, dass Schmetterlinge immer dann sehr selten auftreten, wenn Unwetter oder starke Gewitter durchgezogen sind. Unwetter hatten wir in NRW ja genug. Ich kann nicht beurteilen, ob das Wettergeschehen für den diesjährigen Rückgang verantwortlich zu machen ist.

BeHo 20.08.2016 16:46

Seit Wochen beobachte ich regelmäßig Blumenbeete, u.a. mit Echinacea.

Außer einem einsamen diesjährigen Admiral, der sich drei Tage lang zeigte, und zig Weißlingen, gab es dieses Jahr bisher nichts zu sehen. Bienen und Hummeln sind dafür reichlich unterwegs. :?

Irmi 24.08.2016 10:09

Ist bei uns im Garten auch so. Liegt aber auch daran, dass es im Winter meinen Sommerflieder dahin gerafft hat.

ingoKober 24.08.2016 10:15

Das schwankt von Jahr zu Jahr teils sehr stark. Der kühle und feuchte Frühling und Frühsommer hat hier sicher viel geschadet.
Insgesamt habe ich aber den Eindruck, dass gerade bei Schmetterlngen Artenvielfalt und Individuenstärke gegenüber meiner Kindheit, als ich mich in den siebzigern erstmal ernsthaft dafür interessierte, merklich zugenommen hat.
Und zwar sowohl an meinem damaligen Wohnort, als auch offenbar in meiner jetztigen Heimat.


Viele Grüße

Ingo

P.S.: Die Admiralzeit kommt noch, die Wanderer aus Skandinavien sind längst noch nicht alle da


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