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usch 17.05.2014 14:50

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1584049)
Vor allem ist die Gesetzesinitiative NICHT vom "bösen Staat" ausgegangen, sondern von der Datenschutzkommission, die die Bürger vor einer totalen Überwachung schützen will.

Daraus eine Abzocke oder "Obrigkeitsdenken" zu konstruieren, ist ein wenig abstrus.

Ich finde es abstrus, für Dinge, die sich im öffentlichen Raum abspielen, eine "Privatsphäre" konstruieren zu wollen. Das ist für mich schon leichte Paranoia.

TONI_B 17.05.2014 15:05

Aber ich finde es auch nicht in Ordnung, dass ich von jedem, der so eine Cam hat, gefilmt werden kann. Für Überwachungskameras ist es ja geregelt: man braucht eine Genehmigung und es muss angekündigt sein (siehe Kaufhäuser, Tankstellen, Banken usw.). Warum muss es sein, dass das Auto xy hinter mir ein Video macht, das mich und mein Auto filmt?

usch 17.05.2014 15:13

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1584172)
Warum muss es sein, dass das Auto xy hinter mir ein Video macht, das mich und mein Auto filmt?

Umgekehrt. Nenn mir einen sachlichen Grund, was daran schlimm ist. Für mich klingt das alles nach "Der hat jetzt meine Seele in den Kasten gesperrt".

TONI_B 17.05.2014 16:38

"Sachlichen" Grund habe ich keinen - aber ein ungutes Gefühl, wenn mich jeder jederzeit ohne mein Wissen filmen kann.

Worin liegt eigentlich der Unterschied zum "Recht auf das eigene Bild"?

Wie oft hatten wir hier schon die Diskussion, ob man jemand fotografieren darf oder nicht? Und filmen darf man?

Oldy 17.05.2014 16:42

Zitat:

"Sachlichen" Grund habe ich keinen - aber ein ungutes Gefühl, wenn mich jeder jederzeit ohne mein Wissen filmen kann.
Das war früher schon so, es ist heute so, es wird morgen so sein, weil du es nicht und auch kein Gesetz, verhindern kannst.
Keiner kann das.

BeHo 17.05.2014 16:49

Gesetze zu übertreten, ist immer möglich.

Daraus abzuleiten, dass diese nichts bringen, ist eine sehr merkwürdige Auffassung.

Natürlich verhindern Gesetze etwas, da sich die meisten daran halten. Ansonsten könnten wir ja gleich die Anarchie einführen.

Oldy 17.05.2014 17:18

Zitat:

Daraus abzuleiten, dass diese nichts bringen, ist eine sehr merkwürdige Auffassung.
Das habe ich nicht behauptet.
Zitat:

Natürlich verhindern Gesetze etwas, da sich die meisten daran halten.
Auch hier habe ich nichts anderes behauptet.

Interpretierst du nur oder liest du auch?

Die Gesetzeslage beim Fotografieren und Filmen war schon immer eine Grauzone, weil da eigentlich nichts wirklich eindeutig definiert wurde. Das Selbe gilt für die Videoüberwachung. Wäre dem so, hätten wir nicht diesbezüglich so viele Verfahren.
Da wird sich in nächster Zeit auch nicht ändern.

usch 17.05.2014 17:28

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1584186)
"Sachlichen" Grund habe ich keinen - aber ein ungutes Gefühl, wenn mich jeder jederzeit ohne mein Wissen filmen kann.

Eben. Andere haben ein ungutes Gefühl, wenn ihnen jemand mit einer nietenbesetzen Lederjacke auf der Straße begegnet oder wenn sich vor ihrem Fenster Leute in einer Sprache unterhalten, die sie nicht verstehen. Und wir verbieten jetzt alles, wobei irgendwer eventuell ein "ungutes Gefühl" haben könnte?

Ich habe jedenfalls ein "ungutes Gefühl" dabei, daß immer mehr und mehr gesetzlich geregelt wird, und daß diese gesetzliche Regelung immer in Form von Verboten passiert.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1584186)
Worin liegt eigentlich der Unterschied zum "Recht auf das eigene Bild"?

Daß es da um die Veröffentlichung geht.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1584186)
Wie oft hatten wir hier schon die Diskussion, ob man jemand fotografieren darf oder nicht? Und filmen darf man?

Ich sehe keinen Unterschied, warum das eine verboten und das andere erlaubt sein sollte.

Das Actioncam-Verbot tangiert mich gar nicht, weil ich weder eine Actioncam noch ein Auto oder Motorrad besitze. Aber wenn man das konsequent weiter denkt, darf man bald auch keinen Fotoapparat mehr in der Öffentlichkeit benutzen.

BeHo 17.05.2014 17:34

Zitat:

Zitat von Oldy (Beitrag 1584194)
Das habe ich nicht behauptet.[…]

Nein, aber Du schreibst, dass kein Gesetz das ungewollte Fotografiertwerden (Korrektur: Gefilmtwerden) verhindern kann.

Und das kann es sehr wohl. Nicht in jedem Einzelfall aber in der Masse.

Zitat:

Zitat von Oldy (Beitrag 1584194)
[…]Interpretierst du nur oder liest du auch?[…]

Natürlich lese ich zuerst. Wie könnte ich sonst den Text interpretieren?

Und ja, es gibt natürlich viele Grauzonen. Da sind wir ganz beieinander. Durch die rasante technische Entwicklung wird eine sinnvolle und an aktuelle Entwicklungen angepasste Gesetzgebung nicht gerade einfacher.

Oldy 17.05.2014 17:41

Zitat:

Nein, aber Du schreibst, dass kein Gesetz das ungewollte Fotografiertwerden verhindern kann.
Genau das meine ich.
Eben weil es viel zu viel Grauzonen / Gesetzesinterpretationen / Rechtsauslegungen gibt, bei denen gar nicht klar ist, ob das Fotografieren / Filmen nun gerade in dieser Situation erlaubt ist oder nicht. Oft genug muss ein Gericht das klarstellen.Lese doch einfach mal die diversen Threads hier und anderswo, wo es um Streetfotografie, Recht auf das eigene Bild, Fotografieren auf Privatgrundstücken oder öffentlichen Plätzen, das Fotografieren von Kunst und und und geht.
Und noch einmal.
Ich spreche hier nur vom Fotografieren / Filmen und nicht allgemein über Gesetze.


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