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rosenheimer 15.12.2013 13:33

Um die Schärfe wirklich beurteilen zu können wäre es sicher gut wenn Du ein Bild ohne Rauschen (ISO100/200) zeigen könntest. Denn auch das Rauschen trägt hier massiv zur Unschärfe bei.

davidmathar 15.12.2013 14:02

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 1525259)
Vielleicht hilft es, wenn Du das Raw irgendwo verlinkst, und zur diesbezüglichen Bearbeitung freigibst. Schau Dir die Ergebnisse an, und entscheide dann selbst, ob Dir die Qualität ausreicht, die andere da rausziehen können. Wenn auch nur eine Bearbeitung dabei ist, die Dich überzeugt, dann weißt Du, dass es einen Weg gibt.

Und ja, ich halte die Abbildung für okay.

Ok, dann hier der Link zur Dropbox:

https://www.dropbox.com/s/jvxu4kfq0wp7mdb/DSC00148.ARW

Da sollte das Original RAW zum Download bereit stehen. Das man natürlich noch einiges mit Bearbeitung rausholen kann ist klar. Mir geht es dennoch um die Einschätzung, ob das OHNE jegliche Bearbeitung von der Qualität her gut ist. Mir fehlt der Vergleich.
Danke für eure tolle Hilfe!!

leministredupoudre 15.12.2013 14:28

Zitat:

Zitat von davidmathar (Beitrag 1525272)
Das man natürlich noch einiges mit Bearbeitung rausholen kann ist klar. Mir geht es dennoch um die Einschätzung, ob das OHNE jegliche Bearbeitung von der Qualität her gut ist. Mir fehlt der Vergleich.
Danke für eure tolle Hilfe!!

nein, es geht hier nicht um Bearbeitung. im raw Format handelt es sich um uninterpretierte Sensor-Rohdaten. Irgendjemand (ein Rohdaten-Konverter) muss die Daten zu einem Bild interpretieren und in ein entsprechendes Format (idR verlustbehaftet) speichern. Da gibts so ziemlich zigtausend mögliche Variationen. In der Kamera bekommst Du da nur nichts von mit, wenn am Ende das fertige jpeg raus plumpst.

ich habe gerade mal das raw file in LR importiert und finde es ehrlich gesagt sehr gut!!! Das Rauschen in der 1:1 Ansicht ist vollkommen normal. Meiner Meinung nach jammern auf sehr hohem Niveau.

hier einmal das ganze Ausgangsbild, Beleuchtung und Kontrast minimal angehoben, minimal nachgeschärft


Bild in der Galerie

hier das 1:1 mit den LR-Standard-Vorgaben entwickelt


Bild in der Galerie

hier mal das 1:1 etwas entrauscht und leicht nachgeschärft.


Bild in der Galerie

davidmathar 15.12.2013 14:34

Ok, also hab ich einfach zu überzogene Vorstellungen? Das würde ich gerne wissen, bevor ich das Ding zurück schicke? Oder denkt ihr, dass es 77er gibt, die das besser können?
Scheint ja, als wenn meine Erwartungshaltung zu hoch war?

der_knipser 15.12.2013 14:52

Ich habe Dein Raw ebenfalls geladen, und in LR entwickelt. Das Rauschen ist überhaupt kein Thema. Die Schärfe allerdings schon. Wenn man als Pixelpeeper genau hinschaut, ist Deine Schärfeebene etwa so tief wie ein Viertel einer Tannennadel. Also schonmal unmöglich, den Schmuckzapfen komplett scharf zu bekommen. Bei so weit geöffneter Blende hat das Objektiv ziemlich sicher noch nicht seine volle Leistung entfalten können. Dass Bilder bei Offenblende auch im Kern immer etwas weich sind, ist eigentlich bekannt.

Wenn man das Bild auf herkömmliche Weise betrachtet, also in einem Maßstab, wie man Bilder dem breiten Publikum zugänglich macht, dann ist es vollkommen in Ordnung. Das Motiv und der Bildausschnitt sind jetzt nicht soo doll, aber das geht als vernünftiges Durchschnittsbild ohne Beanstandung durch.

leministredupoudre 15.12.2013 14:53

Zitat:

Zitat von davidmathar (Beitrag 1525284)
Oder denkt ihr, dass es 77er gibt, die das besser können?
Scheint ja, als wenn meine Erwartungshaltung zu hoch war?

nein, das ist auch bei anderen Kameras so. Meine A99 rauscht auch in der 1:1 Ansicht und wenn ich mir die raws meiner alten A550 anschauen, dann rauscht es da auch (wenn auch auf etwas andere Art).

noch mal, was bringt dir die 1:1 Ansicht außer zum Pixel-Zählen?

davidmathar 15.12.2013 15:07

Keine Bange, das Motiv ist nicht als Schmuckstück gedacht ;)
Ich finde schon, dass es auch wichtig ist, dass Bilder in der 100% überzeugend sind.
Will man Ausschnitte machen, die nur bestimmte Details zeigen (z.B. bei Makro-motiven etc.) spielt das schon eine Rolle. Wieso legt man sich eine 24MP Kamera zu, wenn man die Größe des Sensors gar nicht nutzen möchte / kann? Da macht für mich die Sache nur begrenzt Sinn.

rosenheimer 15.12.2013 15:25

Das Ergebnis von leministredupoudre ist richtig gut. Mehr kann man da (fast) schon nicht mehr raus holen- wenn man die Details erhalten will.

Du fragst ob Deine Erwartungen zu hoch waren... Hmmm... wenn Du glaubst das eine Kamera (perfekte) OoC- Bilder macht wie man sie (vermeintlich) immer wieder sieht: Ja. Denn: Das schafft wohl keine. Alle haben ihre Macken. Egal von welchem Hersteller.
Wenn Du Deine (sicher wirklich gute) a77 voll auschöpfen willst wirst Du um Nachbearbeitung nicht herrum kommen. Sei es Kontrastverbesserung, Nachschärfen, Entrauschen...
Ich zähle mich nicht zu den Pixelkeepern, arbeite aber auch sehr viel mit 100% Ansicht (oder weit mehr (bis zu 600% wo man die Pixel schon mehr als deutlich als Klötze sieht)). Ich versuche meine Bilder für eine 100% Ansicht zu optimieren. Auch weil manche "Kunden" erwarten das man dort kein Rauschen etc sieht. Damit habe ich aber auch meine "Erwartungen" an die Kam. zurück schrauben müssen. Trotzdem liebe ich sie.

leministredupoudre 15.12.2013 15:25

Zitat:

Zitat von davidmathar (Beitrag 1525299)
Ich finde schon, dass es auch wichtig ist, dass Bilder in der 100% überzeugend sind.

ja, aber für was? Landschaftsbilder schaue ich mir nicht in 1:1 an. Portraits auch nicht. Street nicht, Sport nicht, Stilleben meist auch nicht. etc....


Zitat:

Zitat von davidmathar (Beitrag 1525299)
Will man Ausschnitte machen, die nur bestimmte Details zeigen (z.B. bei Makro-motiven etc.) spielt das schon eine Rolle.

wenn Du bei nem Makro in die 1:1 Ebene cropst, dann hast Du ganz bestimmt das falsche Objektiv benutzt.


Zitat:

Zitat von davidmathar (Beitrag 1525299)
Wieso legt man sich eine 24MP Kamera zu, wenn man die Größe des Sensors gar nicht nutzen möchte / kann? Da macht für mich die Sache nur begrenzt Sinn.

tja, gute Frage. Macht bei großformatigen Ausbelichtungen Sinn. Wobei man dann sicher nicht 20cm davor sitzt wie am PC-Monitor. Es gibt etwas mehr Raum zum croppen, was ich aber mal in den Bereich der Bildgestaltungkorrektur stellen würde und nicht bis zur unendlichen Vergrößerung von Objekten.

für Bilder am PC mit max 1920x1080 würden mir locker 12Mpix langen.

nochmal die A77 ist keine schlechte Kamera und meiner Meinung auch besser als die A550 (die A77 habe ich noch und die A550 hatte ich davor). Die physikalischen Gesetzte der unterschiedlichen Auflösung bei gleicher Sensorgröße wurden ja schon sehr schön und plastisch dargelegt.

außerdem, ich finde die obigen Beispiele für ISO400 sehr gut, also nichts worüber ich mir Gedanken machen würde.

noch nen kleiner Nachtrag: nur noch so als Tip. Ich habe mich anfangs oft gefragt, wieso einige Bilder oft "besser" aussehen, als andere, obwohl zB das Motiv oft nicht viel hergibt. Klar steht an erster Stelle immer noch Bildgestaltung, Lichtsetzung, Kreativität, das Spiel mit der Kamera+Objektiv und deren Gestaltungsmöglichkeiten. Für mich gehört aber mittlerweile die Entwicklung der Bilder als integraler Bestandteil der Fotografie mit dazu. Und damit meine ich jetzt nicht die Sättigung hochzuziehen bis die Bilder quietschen oder zu Schärfen bis lego-große Artefakte zutage treten. Ich meine damit, dass ich Bilder entwickele um eine bestimmte, gewünschte Bildwirkung zu erzielen. Alleine das Thema Schärfen, da kann man sich tagelang mit beschäftigen. Ich habe irgendwann angefangen, Bilder die ich sehr gut finde, zu analysieren und mich gefragt, was der Fotograf hier gemacht hat, um diese oder jene Bildwirkung zu erzielen. Dann habe ich diese zt adaptiert (oder kopiert) und irgendwann hat man das selber intus. Dazu gibt es im Web auch jede Menge Videotutorials. Dh. ich würde mich an deiner Stelle jetzt mal mit der A77 beschäftigen, so dass du diese beherrscht und dann schauen, wie Du die Bilder verbessern kannst. Denn aus der Kamera fällt wie gesagt hinten ein jpeg-Bild raus, so wie die Kamera gerade anhand bestimmt Standard-Parameter meint, dass es passen müsste. Das mit den Rohdaten noch soviel mehr möglich ist, das musst Du dann selber herausfinden und ausprobieren und ist für mich Teil der kreativen Fotografie.

cgc-11 15.12.2013 15:27

Zitat:

Zitat von davidmathar (Beitrag 1525299)
Keine Bange, das Motiv ist nicht als Schmuckstück gedacht ;)
Ich finde schon, dass es auch wichtig ist, dass Bilder in der 100% überzeugend sind.
Will man Ausschnitte machen, die nur bestimmte Details zeigen (z.B. bei Makro-motiven etc.) spielt das schon eine Rolle. Wieso legt man sich eine 24MP Kamera zu, wenn man die Größe des Sensors gar nicht nutzen möchte / kann? Da macht für mich die Sache nur begrenzt Sinn.

Ist aber tatsächlich so. Meine A700 hatte wesentlich weniger Pixel und ich konnte sogar da noch croppen. Die hatte aber nur 12MP. Und noch früher hatte ich diverse Cybershots, die hatten noch wesentlich weniger Pixel und hatten dafür - oberflächlich beurteilt - schärfere Bilder. Sollten die 24MP der ausschlaggebende Grund für den Kauf gewesen sein, hast Du dich falsch entschieden! Für mich waren andere Kriterien kaufentscheidend - die 24MP musste ich wohl oder übel mitnehmen. Theoretisch würden mir auch 12 oder 14 oder 16MP genügen. Ich bin noch immer in der Hoffnung, dass Sony im Frühjahr eine Kleinbildkamera ohne Spiegel mit A-Bajonett mit 24MP und >2000 AF-Punkte am Sensor bringen wird. Aber das wird ein Wunschtraum bleiben, denn was ich so an Informationen habe, werden die nächsten Kleinbildformatigen 36MP aufwährts haben. Und dann haben wir wieder das gleiche Dilemma ... :flop:

LG Gerhard


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