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hajoko 01.05.2013 21:38

Kommt doch bitte mal zum Thema zurück. Es geht hier nicht um Bayern, sondern um den Prozess um Nazi-Morde ... ist wohl etwas wichtiger oder :evil:

steve.hatton 01.05.2013 23:21

Im Gegensatz zu turboengine bin ich nicht der Auffassung, dass Live-Übertragungen von Gerichtsverhandlungen unsinnig seien, denn nach den Berichten, die man so liest, war z.B. die Verhandlung, die zu Herrn Mollath`s Einweisung führte wohl auch extrem einsitig vom Vorsitzenden geführt umd nicht zu sagen gelenkt worden.

Wenn die Öffentlichkeit nicht nur in Form von ein paar Reportern im Saal mit dabei ist, kann das auch positive Nebeneffekte haben. Zumal nicht bei jeder - oder gar bei keiner(?) - Verhandlung ein Stenogramm, sprich Wort für Wort, mitgeschrieben wird, afaik!

About Schmidt 02.05.2013 07:57

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1442733)
Wie man 150 Mio. im ersten Jahr mit fast 8 Mrd im letzten Jahr so einfach inflationsbereinigt hochrechnen will, ist mir schleierhaft.

Und mir ist schleierhaft warum unsere Damen und Herren Politiker mit Mrd. herum spekulieren als sei das alles Peanuts. Vielleicht muss man auch nicht alles verstehen.

Zurück zum Thema.
Gestern stand ja wieder die Frage im Raum, ob das alles so rechtens ist und der Platz an den WDR doch vergeben wurde, obwohl sie ihre Bewerbung schon zurückgezogen hatten. Der WDR hätte den Platz doch meistbietend verkaufen können, so wie man es mit Feinstaubzertifikaten tut. Dann wäre das Kasperletheater perfekt. Wieder mal ein trauriges Bild, das Deutschland in Bezug auf Rechtsradikalismus abliefert. Kein Land versteht es wie Deutschland sich diesbezüglich immer wieder die braune Sch..ße zu reiten. :flop:

Gruß Wolfgang

Erster 02.05.2013 08:44

Öffentlichkeit herzustellen ist ja in Ordnung, aber macht dieses ganze jetzt stattfindende Theater die Täter in den Augen mancher nicht erst recht zum Märtyrer? Das Ganze hätte meiner Meinung nach relativ ruhig und unbeachtet ablaufen sollen, aus Rücksicht auf die Opfer und um den Tätern keine Bühne zu bieten.

hajoko 02.05.2013 11:03

Dadurch, dass die Opfer lange Zeit fälschlicher Weise in die Nähe von Drogendealern oder Bandenkriegen gerückt wurden, ist es mit der Rücksicht nicht alzuweit her gewesen. Ich denke sie haben heute ein Recht auf öffentliche Rehabilitation und das wird durch die basta nur 50 Plätze Regel wieder untergraben.

In Norwegen wurde durch eine breite Öffentlichkeit inklusive Live-Übertragung in Presseräume ein nationales Trauma mit aufgearbeitet.
Und in deutschen Landen ...

Itscha 02.05.2013 12:41

Die Tatsache, dass 50 Journalisten zugelassen sind, dürfte Öffentlichkeit genug sein. Wir werden uns vor der Berichterstattung während des Prozesses nirgendwo verstecken können, dank der riesigen Aufmerksamkeit die die ganze Sache (zu recht) jetzt schon hat.

Die Gerichtssääle sind für Strafprozesse mit "normalem Aufmerksamkeitsquotienten" konzipiert. Weil einmal in 30 Jahren mehr als 50 Zuschauer einen Strafprozeß mitverfolgen wollen, ist es sicher nicht vertretbar, extra größere Sääle zu bauen.

Ich bin auch nicht sicher, ob das große Interesse den Umzug in größere Räumlichkeiten rechtfertigt. Letztlich ist doch nur eins wichtig: Das der Strafprozeß öffentlich ist. Und das ist er. Punkt.
Liveübertragung in einen anderen Saal? Warum? Ob 50 oder 100 Zuschauer, zu wenige Plätze wird es bei diesem Prozeß in jedem Fall geben.

Erebos 02.05.2013 14:24

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1442846)

...
Wieder mal ein trauriges Bild, das Deutschland in Bezug auf Rechtsradikalismus abliefert. Kein Land versteht es wie Deutschland sich diesbezüglich immer wieder die braune Sch..ße zu reiten. :flop:

Also ich habe die ganze Diskussion etwas amüsiert verfolgt, denn eigentlich vertrete ich auch die Meinung von turboengine im Post #13.

Wie in drei Teulfels Namen, kann man aber von einer wie auch immer gearteten Vergabe von Presseplätzen in einem Strafverfahren, darauf schließen, dass Deutschland sich in die braune "......." reitet??

Es ist ein Strafverfahren wie jedes andere auch. Bei der Vergabe der Plätze kam es wohl zu einigen Unstimmigkeiten, wie es bei jedem anderen Verfahren, bei dem es ein so großes öffentliches Interesse gibt auch hätte kommen können.
Aber deswegen Deutschland zu unterstellen, es würde bei Straftaten im rechten Millieu ein "trauriges" Bild abliefern, ist doch wirklich nicht treffend.

Das hätte bei einem Prozess in Sachen "Ernst August pinkelt an den Pavillion" genauso passieren können und Vorwürfe hat man dann nicht an eine Nation, sondern an den "Organisator" zu richten.

MarieS. 02.05.2013 14:53

Wenn sich noch jemand für die harten Fakten interessiert, das BVerfG hat über die Zulassung weiterer Journalisten entschieden:

http://www.bundesverfassungsgericht....bvg13-033.html

Erebos 02.05.2013 15:04

Nachtrag zu meinem Post oben. Was mich wesentlich mehr ärgert, ist dass ich mich eigentlich etwas in die Thematik also Anklagepunkte etc. einlesen wollte, aber bei allen Online Medien muss man sich erst mal 20 Seiten lang durch Artikel zur Platzvergabe durchklicken, bis man vielleicht mal was wirklich wissenswertes findet.
Das ist in meinen Augen der größte Skandal, dass nicht in jedem dieser Artikel wenigsten ein Absprung auf einen Artikel vorhanden ist, in dem es um den eigentlichen Prozess geht.

About Schmidt 02.05.2013 15:46

Zitat:

Zitat von Erebos (Beitrag 1442958)
Aber deswegen Deutschland zu unterstellen, es würde bei Straftaten im rechten Millieu ein "trauriges" Bild abliefern, ist doch wirklich nicht treffend.

Finde ich leider doch. Allein schon das Gerangel um Verbot oder nicht Verbot der NPD ist in jeglicher Form lächerlich. Sendungen wie Frontal oder ähnlich haben in mehreren Fällen eindeutig klar dargelegt, dass die NPD immer mal wieder gegen die Verfassung verstößt und es Gründe genug gäbe diese zu verbieten. Scheinbar traut sich das nur niemand.

Gruß Wolfgang


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