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Roland Hank 29.09.2011 00:06

So ein Vergleich, wie im Ausgangsposting, ist meiner Meinung nach ziemlich sinnfrei. Das zeigt nur das Ergebnis zweier verschiedenen RAW-Entwicklungen, einmal in der Kamera und einmal mit einem fest voreingestellen Profil in einem extern Konverter.

Das zeigt aber nicht das Potential welches sich entfaltet wenn man das RAW individuell entwickelt. Jedes Motiv ist anders und wer nicht bereit ist dieses individuell zu optimieren, der kann es auch lassen. Natürlich kann man gewisse Optimierungen auch schon kameraseitig vornehmen. Das bedeutet aber das ich bei jeder Aufnahme an Parametern wie Kontrast, Farbsättigung, DRO ... herumspielen muss und das ist wesentlich zeitaufwendiger als wenn ich das nachträglich bei der RAW Entwicklung mache. Ich glaube allerdings diese Dinge machen wohl die wenigsten hier, mit Ausnahme von Stevemark und genau deshalb erhält er auch mit JPEGS schon ausgezeichnete Ergebnisse.

Als Fazit würde ich daraus ziehen, wenn ich nur alle Aufnahmen in einem Stapelprozess mit einer einzigen Preset-Einstellung entwickeln möchte kann man auch gleich JPEG an der Kamera wählen, allerdings mit der Einschränkung daß man dann auf Gedeih und Verderb auf das Ergebnis festgenagelt ist. Wer das volle Potential einer Aufnahme ausschöpfen möchte kommt an RAW nicht vorbei.

Gruß Roland

ingoKober 29.09.2011 07:39

Ich gebe Roland zu 100% recht.
Aber sein Beitrag bestätigt eben auch meine Erfahrung: Wenn RAW mehr bringen soll als JPG brauchts mehr als einen Standardprozess und der braucht Zeit.
Eine gut auf den Eigenbedarf eingestellte Kamera Xtrafine JPEGs und einige wenige schnelle Fixfoto Klicks bringen mir jedenfalls bessere Ergebnsise als ein gleich zeitaufwändiger Prozess auf RAW Basis.
Auf Gedeih und Verderb festgenagelt möchte ich allerdings etwas einschränken.
Bei JPGS ist durchaus einiges bezüglich Kontrast, Weissabgleich, Schärfe, Tonwertverschiebungen etc machbar.
Voraussetzung ist allerdings in der Tat eine für die Aufnahmesituation angemessen eingestellte Kamera. Zu Analogzeiten war das selbstverständlich.

Viele Grüße

Ingo

29.09.2011 08:13

Die Zeiten wo alles "Vor der Aufnahme" erledigt werden mußte sind endgültig vorbei.

Die Belichtigung, Stimmung, etc erfolgt "Nach der Aufnahme" nach der Formel:
Rawconverter + Kamera + Objektiv == Bild

Aus der Gleichung ist das Licht "Vor der Aufnahme" herausgefallen und ersetzt worden durch den Dynamikumfang der Kamera.

Dimagier_Horst 29.09.2011 08:24

Zitat:

Zitat von katz123 (Beitrag 1228811)
Die Zeiten wo alles "Vor der Aufnahme" erledigt werden mußte sind endgültig vorbei.

Diese Zeiten hat es nie gegeben. Man hat es in der Duka gemacht, bei der Entwicklung des Films fing das an. Stundenlange Debatten um den besten Entwickler, das geringste Korn beim Pushen, dann das Ganze noch einmal beim Abzug, welche Gradation bei welchem Entwickler. Gleiches galt auch für den Diaprozess, da konnte man ebenfalls einiges machen. Die Schieberegler nannten sich Verdünnung, Temperatur, Rotationsgeschwindigkeit.

Früher: Neckermann, Drogerie, Fotohändler oder eigenes Labor
Heute: RAW oder JPEG OOC

Nichts hat sich geändert :lol:

29.09.2011 09:06

Stimmt es, daß die ersten Fotografen - und es gibt sie noch immer -, sich weigern eine Digitalkamera in die Hand zu nehmen, weil der Dynamikumfang der Analogen besser ist?

RainerV 29.09.2011 09:26

Zitat:

Zitat von katz123 (Beitrag 1228811)
...
Die Belichtigung, Stimmung, etc erfolgt "Nach der Aufnahme" nach der Formel:
Rawconverter + Kamera + Objektiv == Bild

Aus der Gleichung ist das Licht "Vor der Aufnahme" herausgefallen und ersetzt worden durch den Dynamikumfang der Kamera.

Auch heute noch empfiehlt es sich jedem Fotografen, der Wert auf gute Bilder legt, die Belichtung VOR der Aufnahme festzulegen und am Rechner allenfalls Korrekturen vorzunehmen.

Rainer

Itscha 29.09.2011 09:30

Bei mir ist es so, dass ich (bei den für meinen Geschmack behaltenswerten Bildern) eigentlich immer irgendwas noch nachkorrigiere. Auch bei JPEGs. Das sind meistens Minimalkorrekturen, gezielte Detailschärfungen oder ähnliches.

Und wenn ich sowieso dran rumschraube, macht es so gut wie keinen großen Unterschied, ob ich über Raw-Converter beginne und in Photoshop ende oder direkt in Photoshop anfange zu arbeiten. Das sind -wenn überhaupt- zwei oder drei Klicks mehr. Bei RAW hab ich belichtungsmäßig erheblich mehr Spielraum. Das ist zwar in der Regel nicht erforderlich, aber ich hab mich schon so oft geärgert, dass ich kein RAW hatte, weil dann einfach noch etwas mehr "gegangen wäre" bei der nachträglichen Korrektur, dass ich irgendwann die Kamera einfach nicht mehr auf JPEG-extrafine zurückgestellt habe.

Natürlich muss man auch mit dem Converter umgehen können, bis man die hauseigenen JPEGs übertrifft. Da sollte man sich keine Illusionen machen. Da arbeite ich immer noch dran...

Das ist aber alles eine Frage des persönlichen Anspruchs (meine Frau verdreht immer schon die Augen, wenn sie auf die Schnelle ein paar Bilder auf CD für jemanden haben will, und ich erst noch daran rumschrauben muss ;)) und des Geschmacks. Auch in JPEG kommen gute Bilder aus der Kamera, wenn man´s richtig macht. Falls man mal nicht alles richtig gemacht hat, kommt man aber mit dem RAW erheblich weiter beim Rettungsversuch.
Das abzuqualifizieren als Notlösung für Faule, die sich vor der Aufnahme nicht kümmern wollen, ist unzulässig ;).

hpike 29.09.2011 09:33

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 1228837)
Auch heute noch empfiehlt es sich jedem Fotografen, der Wert auf gute Bilder legt, die Belichtung VOR der Aufnahme festzulegen und am Rechner allenfalls Korrekturen vorzunehmen.

Rainer

So sehe ich das auch.:top:

Itscha 29.09.2011 09:40

Zitat:

Zitat von Dimagier_Horst (Beitrag 1228813)
Früher: Neckermann, Drogerie, Fotohändler oder eigenes Labor
Heute: RAW oder JPEG OOC

Nichts hat sich geändert :lol:

Doch. Heute muss ich nicht das Dachfenster im Gästebad meiner Eltern mit einer Eigenkonstruktion lichtdicht machen, wenn ich meine RAWs in JPEGs umwandle.
Und die Erklärung bei der Quelle-Fotoannahme, welchen Ausschnitt aus dem Farbnegativ ich gerne vergrößert haben möchte, die vom Schwierigkeitsgrad ungefähr einem bemannten Mondflug ähnelte, ist seit der Erfindung des Freistellungswerkzeugs in PS ein wenig leichter geworden. :mrgreen: ;)

mrrondi 29.09.2011 09:59

Wo wir wieder beim Thema WORKFLOW sind.
Von der Aufnahme bis zur Entwicklung bzw. Ausdruck.

Und genau deshalb brauchst du eine "rohe" Grundlage und kein JPEG.

Wer das Thema mal konkret angegangen ist wird nie wieder JPEGs schiessen.


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