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klaga 26.01.2010 12:54

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 959491)
Dann wäre da noch das Thema spiegellose Kamera. Was wäre denn, wenn wir das Sensorbild 1:1 ohne Spiegel sehen würden, ohne den von einer DSLR gewohnten Blick verlieren zu müssen. Welche Zusatzinformationen ließen sich einblenden, welche Hilfsmittel wären da möglich? Der Spiegelmechanismus und der Prismensucher verteuern unnötig das System. Wegfallen würde mit dem Spiegel der Spiegelschlag und somit auch das Geräusch, welch Segen für die Naturfotografie. Ich bin der festen Überzeugung, dass in ein paar Jahren in keiner Sony mehr ein Spiegel schlagen wird.

Den Übergang hat sony ja schon eingeläutet.

In vielen DSLRs wurde ja schon auf die spiegelvorauslösung verzichtet. :D

RainerV 26.01.2010 13:07

Eine spiegellose Kamera wird sinnvollerweise ein geringeres Auflagemaß haben. Das ist ja neben anderen Vorteilen (Video ohne Krücken) ein Hauptvorteil des Wegfalls des Spiegels.

Nicht nur weil damit die Kamera kleiner würde, sondern man könnte endlich auch von der Retrofokusbauweise im Weitwinkelbereich abgehen, die letztendlich die Objektive nur qualitativ verschlechtert, größer und teurer macht.

Und selbst wenn das dann ein Alpha-Bajonett ist, dann säße das Objektiv viel zu nahe am Sensor, die Naheinstellgrenze wäre unbrauchbar.

Insofern ist es egal, welches Bajonett die spiegellose Kamera hat, man braucht auch für DSLR-Alpha-Bajonett-Objektive einen "Zwischenring", der dann auch gleich unterschiedliche Bajonette adaptieren kann.

Übrigens gab es doch nach meiner Erinnerung ein Interview mit einem Sony-Manager, in dem dieser davon sprach, daß eine spiegellose Kamera wohl das Alpha-Bajonett haben würde.

Aus welchen Infos hier einige gleich schließen, daß Sony das Bajonett für DSLRs wechseln will, erschließt sich mir irgendwie nicht.

Rainer

aidualk 26.01.2010 13:11

Zitat:

Zitat von T-Rex (Beitrag 959577)
Eine Verringerung des Auflagemasses hängt davon ab, was der Hersteller möchte und ist keine technische Zwangsläufigkeit. Man könnte sogar den Spiegel rausnehmen und alles so lassen wie es ist.

Natürlich ist es keine Zwangsläufigkeit, es wäre nur Unsinn, denn der Sinn des Weglassens des Spiegels ist in erster Linie, sich den Zwängen des Auflagemaßes zu entledigen, die den Konstrukteur dazu zwingen, jedes Weitwinkel konstruktiv zu vergewaltigen (Retrofokuskonstruktion), mit allen Konsequenzen an Bildqualität. Nicht umsonst sind die Messsucher Leicas bzw. die Mamiyas im Mittelformat, allen entsprechenden Spiegelreflexen ihrer Klasse überlegen. Alle andere Argumente sind nebensächlicher Natur.

viele Grüße

aidualk

eiq 26.01.2010 13:30

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 959500)
Aber was, wenn diese Überlegenheit nicht mehr besteht?

Dann sieht die Sache wieder anders aus. Allerdings wird es noch viele Jahre dauern, bis es ansatzweise soweit ist.

Gruß, eiq

T-Rex 26.01.2010 13:32

Es ist ja nicht so, dass es für SLR's und DSLR's nicht schon immer gute Weitwinkelobjektive gegeben hätte. Auch sehr sehr gute von Leica für R.
Leica-M-Weitwinkelobjektive bringen wegen der verstärkten Randstrahlenproblematik auf Digitalsensoren eigentlich mehr Probleme als Nutzen. Deshalb galt eine digitale Vollformat M lange als umöglich. Mit speziell versetzten Microlinsen hat man das Problem nur teilkompensiert.

Da gönne ich dem Konstrukteur für ein Weitwinkelobjektiv gerne etwas mehr Mühe und akzeptiere einen hohen Preis für ein Objektiv, wenn dafür das Bayonett und Auflagemass bestehen bleibt.

Dieses eine meiner Meinung nach nicht stichhaltige Argument der Schwierigkeit einer Weitwinkelobjektivkonstruktion anzuführen 'Alle andere Argumente sind nebensächlicher Natur.' finde ich ehrlich gesagt etwas übertrieben. Die enormen negativen Nebenwirkungen sind nun wirklich leicht vorhersehbar.

RainerV 26.01.2010 15:09

Zitat:

Zitat von T-Rex (Beitrag 959628)
Es ist ja nicht so, dass es für SLR's und DSLR's nicht schon immer gute Weitwinkelobjektive gegeben hätte. Auch sehr sehr gute von Leica für R.
Leica-M-Weitwinkelobjektive bringen wegen der verstärkten Randstrahlenproblematik auf Digitalsensoren eigentlich mehr Probleme als Nutzen. Deshalb galt eine digitale Vollformat M lange als umöglich. Mit speziell versetzten Microlinsen hat man das Problem nur teilkompensiert.

Da gönne ich dem Konstrukteur für ein Weitwinkelobjektiv gerne etwas mehr Mühe und akzeptiere einen hohen Preis für ein Objektiv, wenn dafür das Bayonett und Auflagemass bestehen bleibt.
...

Deine Meinung sei Dir unbenommen. Es zwingt Dich ja auch niemand von der DSLR, die es sicher noch ein ganzes Weilchen geben wird, abzugehen. Und selbst für eine spiegellose Kamera mit geringerem Auflagenmaß wird es sicherlich Adapter geben, die es Dir ermöglichen werden, daß Du Deine jetzigen DSLR-Objektive problemlos ansetzen kannst. Diese Adapter werden dann auch die optische Qualität nicht beeinflussen.

Ich bin mir nicht sicher, ob Du jemals mit einer Kamera mit kurzem Auflagenmaß mit guten Weitwinkelobjektiven fotografiert hast.

Ich tue das. Und zwar mit großer Begeisterung ob der enormen konstruktionsbedingten Vorteile, die diese Objektive mit sich bringen. Ich würde an einer spiegellosen Kamera mit Sicherheit im Weitwinkelbereich hochwertige Objektive, die für ein Bajonett mit kurzem Auflagenmaß gebaut wurden (z.B. M-Bajonett) ohne jegliches Zögern Objektiven, die für (D)SLRs gebaut wurden, vorziehen. Die Vorteile überwiegen die Nachteile, die sich durch die stärkere Vignettierung an Digitalsensoren ergeben, bei weitem. Leica zeigt mit der M9, daß selbst am Vollformatsensor das Auflagenmaß des M-Bajonetts beherrschbar ist, bei kleineren Sensorformaten sind die Vignettierungsprobleme ohnehin deutlich geringer.

Rainer

Roland_Deschain 26.01.2010 15:15

Zitat:

Zitat von baerlichkeit (Beitrag 959501)
Technische Zwischenfrage (habe jetzt nicht weiter nachgelesen)

Kann man vernünftige AF-Module auch in Spiegelfreie EVIL-Systeme einbauen, oder wird man da immer auf den ollen Kontrast-AF zurückgreifen müssen?

Also der AF der Panasonic G1 ist sehr flott, keine Ahnung, warum andere Hersteller beim Liveview-AF solche Probleme haben.
Ich kann es nur mit der 5D vergleichen und da ist es so, dass man bei der Panasonic das Foto schon ausbelichtet hat, während die Canon noch nach der Schärfe sucht... (bildlich gesprochen ;) )

aidualk 26.01.2010 15:20

Zitat:

Zitat von RainerV (Beitrag 959680)
Ich bin mir nicht sicher, ob Du jemals mit einer Kamera mit kurzem Auflagenmaß mit guten Weitwinkelobjektiven fotografiert hast.

Ich tue das. Und zwar mit großer Begeisterung ob der enormen konstruktionsbedingten Vorteile, die diese Objektive mit sich bringen....

Das ist der Grund, warum für mich nach wie vor (und das seit vielen Jahren) noch immer das Schneider-Kreuznach Super Angulon 58mm an einer Linhof Technorama mit großem Abstand das beste Weitwinkel weltweit ist, und ich es, wenn es drauf ankommt, trotz einer 900 und nicht gerade schlechten WW-Objektiven, vorziehe.
Die Konstruktion eines "echten" Weitwinkels ist hier überlegen, und das würde eine Spiegellose Konstruktion ermöglichen. Alles andere daran ist uninteressant und wen diese Ausdrucksweise stört: Alles andere sind für mich Nebensächlichkeiten!!

viele Grüße

aidualk

RainerV 26.01.2010 15:31

Auf The Online Photographer gibts ein Bild, auf dem ein Canon 1,4/35 größenmäßig mit einem Voigtländer Nokton 1,4/35 fürs M-Bajonett verglichen wird. Beide Objektive fürs Vollformat natürlich.

Die Preisrelationen verhalten sich vermutlich ähnlich wie die Größenrelationen.

Alleine dies sollte schon einen Hinweis auf die Aufwände bei der Konstruktion von Objektiven für das (D)SLR-Auflagenmaß geben.

Und wenn man sich mal bei Stevemark die Qualität auch der hochwertigsten Weitwinkelobjektive für unser System in den Randbereichen anschaut und dann mal vergleicht, was Teleobjektive in eben diesem Randbereich schaffen (auch bei Stevemark zu sehen), dann sollte man eine Ahnung davon bekommen, was das Auflagenmaß der (D)SLR "kostet".

Wer mal mit einer Meßsucherkamera und zugehörigen Objektiven - ich meine nicht die "unbezahlbaren" Leica-Objektive - fotografiert hat, der braucht solche Vergleiche nicht mehr.

Wenn die M9 nur nicht so teuer wäre ... :cry:

Rainer

Schmiddi 26.01.2010 16:55

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 959689)
Das ist der Grund, warum für mich nach wie vor (und das seit vielen Jahren) noch immer das Schneider-Kreuznach Super Angulon 58mm an einer Linhof Technorama mit großem Abstand das beste Weitwinkel weltweit ist, und ich es, wenn es drauf ankommt, trotz einer 900 und nicht gerade schlechten WW-Objektiven, vorziehe.

Oder halt eine Sinar arTec mit Schneider-Objektiven und MF-back hinten dran, wenns denn digital sein soll. Ich habe vor ein paar Tagen eine Gegenüberstellungen mit einer Hasselblad gesehen (gleiche Brennweite, gleiches Back) - die Unterschiede sieht man selbst noch skaliert auf Webgröße. Und Hassellinsen sind ja sooo übel nun auch wieder nicht...

Daher sehe ich das auch so - wenn man schon den Spiegel weglässt, dann bitte auch ein kürzeres Auflagemaß (und zusätzlich die Hinterlinse hinein ins Gehäuse - weil sonst < 30 mm, geschätzes Maß, aber man kriegt kaum ein Auflagemaß von 10mm hin, der Ärger wieder los geht). Den Durchmesser sollte man, so denn hinten 135-er Vollformatsensoren sitzen, nicht ändern. Wobei ich dann trotzdem, schon um Verwechslungen zu vermeiden, ein anderes Bajonett nehmen würde (ohne AF-Kuppler?). Dazu dann ein Adapter (wie bei 4/3), eventuell mit Motor, für den Anschluss von Altglas.

Würde ich das kaufen? Vermutlich nicht (ich mag keine zu kleinen Gehäuse) - aber das wird Sony nicht abhalten :D

Andreas


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