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atlinblau 02.04.2024 09:03

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2302303)
Deutschland ist Exporteur von Billigstrom geworden, den keiner wirklich braucht. Die “Selbstverbrauchsquote” ist nur 12% der Erzeugung.

Deine Gleichung ist wirklich innovativ:
eingespeister Strom = exportierter Strom
Dafür den "Dummenfängerpreis" in Gold...

Gilt das auch für Kohle- und Atomkraftwerke?

Ach ja, fehlt noch etwas zur realen "Selbstverbrauchsquote"...
Der Selbstverbrauch von Windanlagen ist < 1%.
>>>klick!

"Bei Kohlekraftwerken liegt er zwischen 4 % und 10 %, bei Kernkraftwerken zwischen 5 % und 16 %. "
>>>klick!

Jedes zehnte AKW also nur für den Eigenverbrauch?
>>>klick!
Das gilt für eine gewisse Zeit auch für die abgeschalteten AKWs. Noch hängen sie also am Netz.

turboengine 02.04.2024 10:29

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2301996)

Der Co² Ausstoß von AKWs ist im Betrieb sehr klein, aber davor wird beim Bau viel ausgestoßen. Die Verteilung ist also ungünstig, weil für viel Co2 freigestzt wird und erst später eingespart.

Das ist schlicht falsch. Im Gegenteil: Sowohl der Absolute Materialaufwand für die Anlagenerstellung als auch pro erzeugter kWh ist bei den AKWs viel geringer, weil viel weniger Sekundäraufwand z.B. für Netzausbau und Schattenkraftwerke anfällt. Zudem haben sie eine sehr hohe Leistung und extrem lange Lebensdauer von 50 bis 80 Jahren. Die Kennzahl hierfür heisst: Energy returned on invested (EROI).

Zitat:

► Nuclear, “renewable” and fossil energy are comparable on a uniform physical basis. ► Energy storage is considered for the calculation, reducing the ERoEI remarkably. ► All power systems generate more energy than they consume. ► Photovoltaics, biomass and wind (buffered) are below the economical threshold.
https://www.sciencedirect.com/scienc...60544213000492

Bei ehrlicher Berechnung lohnen sich Erneuerbare ökonomisch nicht - daher brauchen sie stets Subventionen.

Erneuerbare brauchen schon bei Erstellung mehr Ressourcen - und das vor allem an knappen Ressourcen wie Kupfer und seltenen Erden, die unter teilweise fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Konventionelle Kraftwerke brauchen einen Generator der eine Lebensdauer von vielen Jahrzehnten hat und ansonsten nur Beton und Stahl. Das gibt es in genügender Menge und die Emissionen durch die "graue Energie ist viel geringer".

Ehrliche Studien bestätigen das.

https://www.derstandard.de/story/200...sourcenhungrig

Zitat:

Generell erfordern Szenarien mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien mehr Material als Szenarien, die auf fossilen Brennstoffen oder Kernenergie basieren
https://boku.ac.at/universitaetsleit...kraftwerkspark

https://www.sciencedirect.com/scienc...213?via%3Dihub

https://ars.els-cdn.com/content/imag...016213-gr2.jpg

Ein weiteres Problem ist der Flächenverbrauch - der immer mehr zum Konfliktpotential beiträgt. Dem wurde viel zu wenig Beachtung geschenkt.

Zitat:

Contrary to conventional wisdom, our work also demonstrated that nuclear power exhibits a higher annual generation density than that of natural gas power plants, considering the land occupation of pipelines and mining to feed gas-fired power plants. In this paper, the generation density of a nuclear power plant included the safety surface in addition to the nuclear power plant itself.

While biomass is by far the most dilute renewable energy source, this paper found through a population study of 148 specimens that onshore wind farms are the second most dilute source for power generation based on the assumptions of the spatial extent outlined in this paper. Even though our paper confirmed the order of magnitude in earlier studies, the limitations of the assumptions should be stated. Our calculations considered the total site area where wind farms are distributed. There occur empty areas between wind turbines that could be utilized for grazing, agriculture, and recreation. When the occupied area of wind power only considers tower footprints and access roads, the specific power could easily increase by at least an order of magnitude26. However, this does not fully represent the high spacing between the distributed sources of a wind farm and the low scalability in space-limited regions. High land requirements also generate significant implications for the need for materials and infrastructure to collect energy from wind turbines. There exist potential indirect effects on wildlife and degradation of the quality of landscapes, and the visual footprint is significant throughout the entire area. The wind power performance could be enhanced in the future via technological improvements such as wake steering, which could be used to enhance the annual energy production of spaced turbines in wind farms.
https://www.nature.com/articles/s415...-25341-9#Sec17

Wenn man sich ehrlich macht, passt die "Energiewende" nicht zu einem dichtbesiedelten Industrieland. Aber man passt sich an...

ha_ru 04.04.2024 16:54

Industriestrompreisentwicklung 1998 bis 2024
 
Angeregt Durch einen Artikel über die laut Lobbyisten so hone Stromkosten der Industrie in Deutschland angeregt und weil ich gerade neu abschliessen musste (für 27,7 Cent/kwh im Privathaushalt mit Preisgarantie bis 30.09.2026) habe ich mal gesucht, wie sich der Industriestrompreis denn aktuell darstellt.

Statistica gibt Auskunft:


Bild in der Galerie

Quelle: https://de.statista.com/statistik/da...n-deutschland/

Mit 19,14 Cent/kwh ist er danach 2024 niedriger als 2021 mit 21,38 Cent/kwh und nur rund 1 Cent oder 6% teurer als im Durchschnitt der 3 Jahre 2018-2020.

Da die Preisgarantie meines bisheriger Tarifs zuhause mit 23,7 Cent/kwh eigentlich letztes Jahr auslief, aber erst jetzt gekündigt wurde, habe ich immer nach Tarifoptionen Ausschau gehalt und hätte nie für mehr als 35 Cent/kwh abschliessen müssen, als bei meinen Söhne die Verträge letztes Jahr ausliefen habe sie es auch immer darunter geschafft.

Das passt für mich alles nicht zu der Aufgeregtheit, mit der das Thema derzeit diskutiert wird.

Dat Ei 04.04.2024 17:49

Moin, moin,

die historische Entwicklung des Strompreises sagt nichts über Strompreise im internationalen Vergleich aus, noch kann man abschätzen, welche Mehrkosten nun durch den forcierten und erzwungenen Wechsel von Kohle oder Gas auf Strom entstehen.


Dat Ei

turboengine 04.04.2024 19:15

Deutschland hat die höchsten Strompreise weltweit
 
Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2302488)
Das passt für mich alles nicht zu der Aufgeregtheit, mit der das Thema derzeit diskutiert wird.

Zitat:

Deutschland hat die höchsten Strompreise weltweit
Die Strompreise in Deutschland sind aktuell so hoch wie nie. Und auch im internationalen Vergleich zahlen Verbraucher hierzulande die höchsten Strompreise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Preisanalyse von 145 Ländern, die das Vergleichsportal Verivox mit den Daten des Energiedienstes Global Petrol Prices durchgeführt hat.

Strompreise in Deutschland über 2,7 Mal teurer als im internationalen Durchschnitt
https://www.verivox.de/strom/verbrau...eise-weltweit/

Da hat sich seit 2021 auch nichts geändert. Glücklicherweise ist Marihuana jetzt legal - die gesunde Alternative statt sich die Situation nur schönzusaufen.

ha_ru 04.04.2024 21:49

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2302490)
Moin, moin,

die historische Entwicklung des Strompreises sagt nichts über Strompreise im internationalen Vergleich aus, noch kann man abschätzen, welche Mehrkosten nun durch den forcierten und erzwungenen Wechsel von Kohle oder Gas auf Strom entstehen.

Es ging mir nur darum, die Aufgeregtheit, die über den AKTUELL angeblich so hohen Strompreis in Deutschland und die Folgen für den Industriestandort Deutschland herrscht, mit der tatsächliche Entwicklung der realen Strompreise abzugleichen.

Deine Anmerkung empfinde ich als Whataboutism. Was den Strompreis in der Zukunft angeht gibt es bei keiner Technologie absolute Sicherheit.

Dat Ei 04.04.2024 22:12

Moin, moin,

die gestiegenen Kosten sind für Unternehmen keine Frage der Spekulation über die Zukunft, sondern bereits bittere Realität. Einee Münchner Bäckereikette wurden die Gasliefermengen zusammengestrichen. Das Warenangebot musste eingeschränkt werden, der Umstieg auf elektronische Öfen kostet Zeit und Geld. Ganz zu schweigen, welche Auswirkungen die im Vgl. zu Gas hohen Energiekosten für Strom haben werden. Kannst Dir ja mal die Brotpreise anschauen - die Preissteigerungen sind alles andere als Whataboutism.


Dat Ei

ha_ru 05.04.2024 08:28

Hallo,

einer meiner Mandanten ist eine Bäckerei mit Filialen und ich habe da monatlich Einblick in der wirtschaftlichen Lage. Ich kann Dir versichern, der Gaspreis ist deren kleinstes Problem, da haben wir nur einmal kurz drüber geredet als er wirklich hoch war. Sieht bei einer Backfabrik sicher anders aus als bei meinem Mittelständler, aber die Backfabriken produzieren immer noch günstiger.


Bild in der Galerie

Deren größte Probleme sind kein Fachpersonal (Bäcker*innen und Konditor*innen, ) zu bekommen bzw. zu halten (bilden viel aus), motiviertes Verkaufspersonal und Lohnsteigerungen in den letzten Jahres deutlich über dem Bundesdurchschnitt von fast 10% pro Jahr.

Also glaub nicht einfach immer alles, was an Meldungen rumschwirrt.

Haparanpanda 05.04.2024 12:15

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 2302526)
Deren größte Probleme sind kein Fachpersonal ... zu bekommen

Das ist je nach Branche ganz verschieden.
Bin selbst überrascht, wie schwer es in der metallverarbeitenden Industrie aktuell ist, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, weil es kaum offene Stellen gibt, sagt selbst die Vermittlerin aufm Arbeitsamt.
Mein ehem AG hat den Standort geschlossen und bin seit 1.3. in einer Auffanggesellschaft.

Und als Bäcker bekomme ich keine Stelle als gelernter Werkzeugmechaniker und Vorarbeiter in der CNC-Fertigung. Typischer mismatch.

Jetzt mache ich erstmal einen chilliges Frühjahr, vielleicht eine Weiterbildung in einer weiteren Steuerung oder CAD/CAM. Mal sehen wie es im Herbst aussieht, habe ja noch viel Zeit bis ALG1 beginnt.

ThunderAl 05.04.2024 15:00

Zitat:

Zitat von Haparanpanda (Beitrag 2302555)
Und als Bäcker bekomme ich keine Stelle als gelernter Werkzeugmechaniker und Vorarbeiter in der CNC-Fertigung. Typischer mismatch.

Jetzt mache ich erstmal einen chilliges Frühjahr, vielleicht eine Weiterbildung in einer weiteren Steuerung oder CAD/CAM. Mal sehen wie es im Herbst aussieht, habe ja noch viel Zeit bis ALG1 beginnt.

Du hast es doch eben gesagt... nicht Weiterbildung CAD/CAM sondern Back/Waren... sorry, der musste raus
Viel Erfolg beid er weiteren Suche!!


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