Moin, moin,
heute hatte ich die Gelegenheit, einen Kollegen online zu sprechen und ihn nach dem Sachverhalt zu fragen. Es ist so, dass üblicherweise in den Ausschreibungsunterlagen die Fahrgastzahlen (Ist-Zustand) genannt werden. D.h., es gibt keine Prognosezahlen. Der zu erwartende Erlös ist nicht genannt, insbesondere nicht, weil die Tarifierung nicht unbedingt in der Hand des Aufgabenträgers liegt. Gängig sind sowohl Brutto-Verträge, bei denen der Betrag für den Leistungsumfang feststeht und alleinig der Aufgabenträger die Chancen und Risiken trägt, oder Netto-Verträge, bei denen der EVU am Erfolg oder Misserfolg partizipieren kann. In den letzten Jahren werden vermehrt Bonus-Malus-Regelungen in die Verträge aufgenommen, um den EVUs bei guter Erbringung ihrer vertraglich geregelten Leistung ein Extra zu geben, oder bei Minderleistung sie finanziell abzustrafen. Da solche Verträge lange Laufzeiten haben, wird es auch noch einige Jahre dauern, bis sie in der Fläche Standard sind. Die EVUs bevorzugen aus den Gründen gerne Laufzeitverlängerungen bestehender Vertragswerke.
Oben habe ich immer von einem Aufgabenträger gesprochen. Bei Linien oder Netzen, die über Landesgrenzen hinweg betrieben und ausgeschrieben werden, sind durchaus auch mehrere Aufgabenträger beteiligt. In solchen Fällen wird zwischen den Beteiligten oftmals ein federführender Aufgabenträger ausgewählt, der stellvertretend die Ausschreibung durchführt.
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