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Peabody 06.09.2023 10:03

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2285114)
viel blablabla.

Das ist das Hauptproblem, welches ich mit unserer aktuellen deutschen Regierungskoalition und auch den vorherigen habe.
(und natürlich den Wähler, der Flickschusterei wählt)

Es wird nichts nachhaltig angegangen, aus Angst einer könnte zu viel oder zu wenig abbekommen.
Flickschusterei wo hin man schaut, dafür aber moralisch korrekt.

peter2tria 06.09.2023 10:52

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2285114)
Bei der Stromversorgung leider ja.

quatsch
Ich hätte gedacht Du hast das verstanden, aber ich erkläre es Dir gerne ;)
Es muss nicht die ganze Versorgung der Nation ausschließlich mit fossilen Brennstoffen oder Atomstrom stattfinden - auch nicht um das wirtschaftlich zu haben.

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2285114)
Das System muss so ausgelegt sein, dass jederzeit die benötigte Energie bereitsteht. Die Speicherfähigkeit für Strom ist in Deutschland weniger als eine halbe Stunde.

Dem widerspricht ja keiner.
Und wenn Du meinen Text ganz gelesen hättest, dann hättest Du gesehen, dass ich auch sage, dass es eben mit 100% Ökostrom bzw. Energiebereitstellung mit Öko-Strom (heute) nicht geht und es dafür heute noch kein tragfähiges Konzept gibt - ich kenne jedenfalls keines. Das ist eben das andere Extrem was ich für Quatsch halte.

Schade nur, dass immer in diesen Extremen gesprochen wird. So kommt man natürlcih nicht zu einer Lösung und man beschimpft sich gegenseitig nur mit 'Grundlastingenieur' oder 'Bullerbü'; weder hier im Forum (eh nicht entscheidend) noch in der Politik.

turboengine 06.09.2023 13:56

Zitat:

Zitat von peter2tria (Beitrag 2285126)
Es muss nicht die ganze Versorgung der Nation ausschließlich mit fossilen Brennstoffen oder Atomstrom stattfinden - auch nicht um das wirtschaftlich zu haben.

Ich bezog mich auf “Kleinvieh”. Das Problem ist dass mit Symbolpolitik und Klein-Klein komplett die Sicht auf die Grösse der Aufgabe verstellt.
Bidirektionales Laden von E-Autos, Wasserstoff, Load-Shaving, Batteriespeicher,…
Als nett und schön aber überhaupt nicht ausreichend.

Die Differenz von Wunsch und Wirklichkeit nennt man dann “Brückentechnologie” die am Ende doch nichts anderes als Putin-Gas oder Kohle ist.

Schlimm ist der Selbstbetrug in Österreich. Die hängen am Russengas und am Import aus dem Osten wie der Junkie an der Nadel. Aber “atomfrei” will man sein.

Porty 06.09.2023 15:40

Auch interessant:
https://home.1und1.de/magazine/regio...ldern-38600118

Kommentiere ich jetzt nicht.

turboengine 07.09.2023 10:31

Am Ende wäre es für den Planeten die bessere Lösung, nur Flächen zu verwenden die keine Wälder sind. Da bin ich voll beim NaBu. Warum?

Eine Entwaldung bei uns und stattdessen Produktion von Energie mit Windenergieanlagen spart zwar bei uns Öl, Kohle und Gas, zerstört aber eine CO2-Senke.

Öl, Kohle und Gas werden aber auf dem Welthandel gehandelt. Was bei uns nicht verbraucht wird, verbrauchen andere und freuen sich über niedrigere Preise. Es ist naiv zu glauben dass die Scheichs das Öl das sie nicht an ist verkaufen auf immer wegsperren. Was im Boden ist wird verkauft. Und unser Verzicht subventioniert China und Indien, die im Pariser Abkommen keinerlei CO2-Reduktion zugestimmt haben.

CO2-Einsparung global: Null. Dafür verschwindet hier die Industrie und geht nach China - Beispiel BASF.

Was haben wir dann hier? Wälder wurden in Industrielandschaften umgewandelt, dafür haben wir Industriebrachen. Ohne irgendeinen Nutzen für das Klima. Dafür mehr Energieverbrauch in China mit vorwiegend Kohleverstromung. (Alle zehn Tage geht in China ein Kohlekraftwerk ans Netz, in 2020 hat China so viele Kohlekraftwerke gebaut wie Deutschland in Betrieb hatte).

Man sollte eher die grossen Betriebe hier sofort zumachen und da Windkraftwerke draufbauen. Das wäre wenigstens ehrlich, weil man sofort sieht, wer oder was dafür verantwortlich ist, dass die Arbeitsplätze nun in China sind. Am besten auch noch chinesische Windturbinen und chinesische Solarpaneele hinstellen.

Die Energiepolitik von Merkel und der Ampel ist so hirnrissig - da stolpert man echt bei jeder Zeitungsmeldung drüber.

turboengine 07.09.2023 19:56

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2285141)
Die Differenz von Wunsch und Wirklichkeit nennt man dann “Brückentechnologie” die am Ende doch nichts anderes als Putin-Gas oder Kohle ist.

Das neueste Framing mit “Brücke” ist jetzt der “Brückenstrompreis”. In Brüssel bettelt man mal wieder um die Außerkraftsetzung von Regeln.

https://www.zeit.de/news/2023-09/07/...w.google.ch%2F

Zitat:

Den EU-Mitgliedsstaaten müsse es daher für einen Übergangszeitraum möglich sein, «einen wettbewerbsfähigen Brückenstrompreis vor allem für energieintensive und im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen zu etablieren, bis bezahlbare erneuerbare Energien in hinreichendem Umfang zur Verfügung stehen».

«Wir reden da über Stahl und Chemie, wir reden über Kupfer und Aluminium, über Glas, Keramik, Zement und noch etliche andere Industriezweige mehr»
Das erinnert mich stark a den “EU-Stabilitätspakt”.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stabil..._Wachstumspakt

Den hat die damalige deutsche Regierung auch gleich missachtet als er lästig fiel. Das Ergebnis daraus war die Euro-Krise.

Mit der Subventionierung von Energie bei gleichzeitiger Ruinierung der Produktionsgrundlagen wird man noch viel mehr Schaden anrichten. Die Symptome mit Geld zuzukleistern anstatt seine Politik an der Realität auszurichten ist zwar gute Tradition, wird aber daran scheitern dass man Strom nicht drucken kann.

turboengine 21.09.2023 16:07

Zitat:

NZZ: Gibt es künftig öfter einen Stromüberschuss an Sommertagen?
Frondel: Ja, ich kann Ihnen das anhand der Kapazitäten in Deutschland erklären. Um die maximale Nachfrage an einem kalten Winterabend in Deutschland abzudecken, braucht es derzeit 82 Gigawatt an Leistung. Das sind umgerechnet 80 grosse Kernkraftwerke. Wir haben heute aber bereits 150 Gigawatt an erneuerbaren Kapazitäten aufgebaut, neben den noch bestehenden knapp 80 Gigawatt an konventionellen wie Kohle- und Gaskraftwerke.

NZZ: Sie wollen sagen, dass man an sonnigen und windigen Sommertagen auf einen immer grösseren Überschuss zusteuert?
Frondel: Genau. Alleine für Photovoltaik und Wind wollen wir bis 2030 auf 330 Gigawatt kommen. Die Nachfrage könnte in der Spitze auf 100 Gigawatt steigen, falls Wärmepumpen installiert und Elektromobile gekauft werden. Dennoch kann es in Situationen mit viel Wind und Sonne gigantische Mengen an überschüssigem grünem Strom geben. Damit wird es mehr Stunden mit negativen Strompreisen geben.

NZZ: Wer nimmt diesen Strom ab?
Frondel: Die Nachfrage kommt vor allem aus dem Ausland. Die Schweiz nimmt gerne überschüssigen Strom gegen eine Aufnahmegebühr – nichts anderes sind negative Preise – auf und speichert ihn für Deutschland in ihren Pumpspeicherkraftwerken. In windschwachen Zeiten mit niedrigem Angebot wird der Strom gegen einen hohen Preis wieder an Deutschland zurückverkauft.

NZZ: Man könnte den überschüssigen Strom lokal speichern.
Frondel: Dies ist derzeit noch teuer – und wird von den Betreibern erneuerbarer Energieanlagen auch nicht verlangt. Dies müsste man unbedingt ändern. Die Regierung müsste allen Betreibern erneuerbarer Energien auferlegen, dass sie in Situationen, in denen viel zu viel grüner Strom da ist, diesen zwischenspeichern müssen. Auf welche Art sie das machen, wäre ihnen überlassen.

NZZ: Haben Sie absichtlich bisher nicht von der neuen Generation von Kernkraftwerken gesprochen, die sich am Horizont abzeichnet?
Frondel: In Deutschland darf man das Wort Kernkraft gar nicht in den Mund nehmen, sonst ist man schon abgestempelt. Die Schweiz spricht dagegen jetzt von 60 oder gar 80 Jahren Laufzeit ihrer AKW. Von diesem Pragmatismus könnten sich die Deutschen eine Scheibe abschneiden.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/in-deu...elt-ld.1747317

bruno5 21.09.2023 20:22

Manuel Frondel scheint ja laut Wikipedia seit vielen Jahren ein ausgesprochener Gegner der erneuerbaren Energien zu sein. Seine Aussagen würde ich daher mit etwas Vorsicht betrachten.
siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_Frondel

twolf 22.09.2023 17:07

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2286270)

Also wenn das nicht nach Wasserstoff als Lösung klingt.

Strom Überschuss, es gibt Geld bei der Abnahme von Strom. Und dann verkaufe ich den durch Wasserstoff erzeugten Strom wieder.

Wenn das kein geschäftsmodel ist.

frame 22.09.2023 17:42

Zitat:

Zitat von twolf (Beitrag 2286358)
Also wenn das nicht nach Wasserstoff als Lösung klingt.

Strom Überschuss, es gibt Geld bei der Abnahme von Strom. Und dann verkaufe ich den durch Wasserstoff erzeugten Strom wieder.

Wenn das kein geschäftsmodel ist.

Wenn das ein perpetuum mobile zum Gelddrucken ist, warum sind die bösen gierigen Energiekonzerne noch nicht drauf? Können die nicht rechnen?


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