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Robert Auer 23.07.2019 15:09

Zitat:

Zitat von awdor (Beitrag 2076968)
....
Meine Lektüre ist sowieso die NZZ, deren Chefredakteur kürzlich den richtigen Kommentar zur Lage der (Staats.)Medien in D abgegeben hat.
Grüße
Horst

Das überzeugt mich jetzt aber! :crazy: Sollte ich auch zu meiner Lektüre machen. Ob ich dann auch noch besser verstanden hätte, warum die Schweizer Staatsanwaltschaft die Steuerhinterziehung einiger Schweizer Banken deckt, indem sie Überbringer von CDs an die deutsche Steuerfahndung verfolgt?

turboengine 23.07.2019 15:54

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2076993)
Das überzeugt mich jetzt aber! :crazy: Sollte ich auch zu meiner Lektüre machen. Ob ich dann auch noch besser verstanden hätte, warum die Schweizer Staatsanwaltschaft die Steuerhinterziehung einiger Schweizer Banken deckt, indem sie Überbringer von CDs an die deutsche Steuerfahndung verfolgt?

Vermutlich ja. Der Diebstahl von Geschäftsdaten ist in der Schweiz genauso strafbar wie überall anders in der Welt auch.

ha_ru 23.07.2019 16:01

Hallo,

in nzz und Welt lese ich regelmäßig Beiträge zu aktuellen Themen als Korrektiv zu anderen Medien wie Zeit, Spiegel, Stern und Süddeutsche. Wenn es mir dort zu dick kommt, lese ich die taz fürs seelische Gleichgewicht :lol:

Was sich mir dabei aufdrängt ist der Gedanke, ist, dass immer mehr Artikel als Antwort auf Artikel der anders orientierten Presse verfasst werden und der Verfasser meint, die vermeintlich einseitige Argumentation der „Opposition“ durch genauso einseitige Gegenargumentation widerlegen zu müssen. Es findet immer weniger ein Abwägen der Positionen in einem Artikel statt.

Ist das ein Nachziehen zu den Diskussionen im Netz oder ist es der Wegbereiter dazu? Henne oder Ei, was kam zuerst? Ist müßig, aber empfinde derzeit einen Verlust der Diskussionskultur.

In deisme Forum war die bisher noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Lasst uns dabei bleiben.

Hans

Robert Auer 23.07.2019 16:39

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2077006)
Vermutlich ja. Der Diebstahl von Geschäftsdaten ist in der Schweiz genauso strafbar wie überall anders in der Welt auch.

Das ist aber auch eine unglaubliches Verhalten zum Schutz der Steuerhinterzieher. Die Abwägung ist auf einer rechtsstaatlichen Grundlage erfolgt. Die Schweizer bevorzugen einen Täterschutz für die eigene Bankenwelt.
Übrigens, hätte der von mir zitierte Vorredner in einem anderen Beitrag hier nicht die Vermutung der Verschwendung von Steuern durch den Einsatz von Maßnahmen der Menschen gegen den Klimawandel thematisiert, hätte ich auch diese Frage nicht aufgeworfen.

Ditmar 23.07.2019 16:48

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2077010)
Das ist aber auch eine unglaubliches Verhalten zum Schutz der Steuerhinterzieher. … Die Schweizer bevorzugen einen Täterschutz für die eigene Bankenwelt.

Das war denen schon immer wichtiger, nicht nur in der Neuzeit.
Geld (egal woher) stinkt ja bekanntlich nicht, oder doch?

Dat Ei 23.07.2019 17:18

Das Führen eines Schweizer Nummernkontos ist weder in der Schweiz, noch in Deutschland ein Delikt. Ebenso ist das Erwirtschaften von Gewinnen mit einem Schweizer Nummernkonto in beiden Statten kein Verbrechen. Das Nicht-Deklarieren der ausländischen Kapitalerträge in der deutschen Steuererklärung ist für Deutsche hingegen ein Gesetzesverstoss, nicht aber in der Schweiz. Damit interessiert sich auch der Staatsanwalt nicht dafür, solange es kein Rechtsabkommen zwischen den Statten gibt / gab, dass Erträge automatisch und von Gesetzes wegen zu melden seien. In der Schweiz war aber die Weitergabe der Kundendaten ein Gesetzesverstoss, weshlan sich der Staatsanwalt dafür sehr wohl interessierte.


Dat Ei

chefboss 23.07.2019 18:02

- Zum Glück sind wir nicht in der EU.
- Zum Glück sind hier im Forum politische Diskussionen nicht erwünscht.
- Leider wissen die wenigsten, was ein Nummernkonto war und verzichten somit auf die administrativ einfache Quellensteuer.
- Leider müssen Flugzeuge welche Kloten anfliegen wegen den Süddeutschen einen Umweg fliegen.
- Leider verzichtet die EU auf unsere Speicherkraftwerke.

Eines tröstet: Die EU verwechselt die Schweiz nicht mit Schweden.

Gruss, frank

Dat Ei 24.07.2019 08:37

Moin, moin,

ich zitiere mich ja ungern selber, aber...

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2076587)
Die Grünen sollen mal schön auf den ICE verzichten, denn seit Jahren bekämpfen sie den HGV. Lasst die mal mit IC oder RE fahren...

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2076607)
Mit Fahrzeiten unter 4h ist die Bahn konkurrenzfähig zum Flugzeug auf langen Relationen. Für Berufspendler vergrößert sie das Einzugsgebiet. Man schaue sich an, welche Effekte Hannover - Berlin, Köln - Frankfurt oder München - Berlin haben. Aber HGV voran zu treiben, heißt nicht, den regionalen Verkehr zu vergessen oder einzustellen. Nur hier treten ganz andere Probleme auf. U.a. auch reichlich aus der grünen Ecke.

Gestern gab es aus dem grünen Lager die folgende Nachricht: Grüne wollen Inlandsflüge bis 2035 überflüssig machen

Sehr interessant. Anscheinend ist es nun auch bei ihnen angekommen, dass die 4h eine magische Grenze sind, und HGV doch nicht so verkehrt ist. Jahrelang hat man gegen den HGV gewettert. Wahrscheinlich ist ihnen das genauso wenig peinlich, wie ihre Beteiligung am Projekt Stuttgart 21.

Nur wie sie das Einzugsgebiet für die 4h Fahrzeit binnen 16 verbleibenden Jahren maßgeblich erweitern wollen, dazu kommt wenig konkretes. Berücksichtigt man die üblichen Planungs- und Realisierungszeiten, insbesondere in Anbetracht der mittlerweile üblichen Klagewellen (Naturschutzverbände, Landeigentümer, Anreiner etc. pp.), dann ist man jetzt schon zu spät dran.

Auch die aktuellen Megastars der Politik sind im Grunde ihres Herzens nur Politiker.


Dat Ei

amateur 24.07.2019 08:55

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2076993)
Das überzeugt mich jetzt aber! :crazy: Sollte ich auch zu meiner Lektüre machen. Ob ich dann auch noch besser verstanden hätte, warum die Schweizer Staatsanwaltschaft die Steuerhinterziehung einiger Schweizer Banken deckt, indem sie Überbringer von CDs an die deutsche Steuerfahndung verfolgt?

Du fällst in die Falle des Whataboutism! Wird gerne von links wie rechts angewendet und entlarvt, dass Gesinnung wichtiger als argumentative Auseinandersetzung ist. Was hat die NZZ mit der Schweizer Staatsanwaltschaft zu tun?

Ich war übrigens selbst lange Fan der öffentlich rechtlichen, kann mir aber inzwischen noch nicht einmal mehr eine Tagessschau ansehen, ohne mich innerlich zu krümmen. Für mich einzig konstant gutes und ausgewogenes Medium war der Deutschlandfunk, der aber von den Intendanten und der Politik sein Budget immer weiter gekürzt bekommt, wobei das Jahresbudget des DLF für wahrscheinlich noch nicht einmal eine Traumschiff-Folge reichen würde.

Stephan

ha_ru 24.07.2019 09:11

Hallo,

ich war vor knapp 40 Jahren wissenschaftliche Hilfskraft an einem Eisenbahninstitut. Schon damals gab es viele Studien, wie man den Bahnverkehr attraktiver machen könnte. So z.B. 5 Güterumschagszentren mit Containerterminals, Entflechtung von Güter- und Personenverkehr um die Transportzeiten im Güterverkehr planbar zu machen ...

Was wurde davon realisiert? Meines Wissen nichts, da es alles Anfangsinvestionen erfordert hätten, die Politik aber Geld einsparen wollte. Die Institutsmitarbeiter haben schon damals Frust geschoben.

Wenn ich dann in dem oben zitierten Artikel lese

Zitat:

"Ein eigenes Angebot mit klassischen Schlaf- und Liegewagen ist aktuell nicht geplant", sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Nachtzüge seien ein Nischengeschäft, das nur von einem Prozent der Bahn-Kunden genutzt werde. "Da unsere Mittel begrenzt sind, stecken wir das Geld lieber in neue Fernverkehrszüge im Tagesbetrieb. Davon haben dann 99 Prozent unserer Fahrgäste etwas."
stelle ich fest:
Nichts dazugelernt. Statt ein Gesamtkonzept zu entwickeln wird einseitig auf den Personenfernverkehr geschaut. Auch beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm und Stuttgart 21 wird viel Geld in den Personenfernverkehr für relativ geringe Fahrzeitverkürzungen gesteckt, das an anderer Stelle jetzt fehlt.

Und 99% der Fahrgäste sind nicht im Fernverkehr unterwegs, da werden die Pendler einfach weggelassen, die fahren im Verkehrsverbund. Bei Stuttgart 21 wird keine Rücksicht auf die VVS genommen, die eh schon überfüllten U- und S-Bahnen werden ausgedünnt, zum Teil erfolgen Vollsperrungen, so dass aus 10 Minuten auch mal 40 Minuten Fahrzeit werden.

Hans


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