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Nach der Bootsfahrt in der Katherine Gorge waren unser nächstes Ziel die Kimberleys im Bundesstaat Westaustralien. Zuvor haben wir uns noch in Kathrine mit Lebensmitteln Benzin eingedeckt. Wir stoßen nun in noch entlegenere Gegenden vor. Für die meisten Australienreisenden ist der Stuart Highway (die Straße von Darwin an der Nordküste nach Adelaide an der Südküste) der westlichste Punkt Ihrer Reise, die andere Hälfte des Kontinents bleibt unbesichtigt, wenn man von den am Westrand des Stuart Highways gelegenen Sehenswürdigkeiten wie Ayers Rock, MacDonnell Range usw. im sogenannten Roten Zentrum Australiens absieht.
Unser Weg führte nun aber in Richtung Südwesten: ![]() → Bild in der Galerie Nach 200km Fahrt stießen wir auf das erste Gebäude auf dieser Strecke, das Victoria River Roadhouse. Über die weiten Strecken im Outback werden Lasten meist mit drei- bis fünfgliedrigen Gespannen, den Roadtrains, transportiert. Ein rotes Prachtexemplar begegnete uns an dem Roadhouse. Vom Aufbau ist das Bild nicht ganz so geworden, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber es musste alles sehr schnell gehen. Ich konnte nicht bis zum erhofften Punkt warten, weil der Fahrer wohl zu gern einen Hobbyfotografen auf seinen Kühlergrill genommen hätte. ![]() → Bild in der Galerie Dann schwenkt die Straße nach Westen und wir nähern uns dem Victoria River. Es wird etwas grüner. In dieser Gegend liegt ein größerer Teil der Handlung des sehenswerten Films Australia. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Am Victoria River Roadhouse haben wir nur getankt und sind noch 100 km weiter nach Timber Creek gefahren. Hinsichtlich Ausstattung und Wohlfühlfaktor von Restaurant und Campingplatz war das ein Fehler, aber dafür hatte sich in den Bäumen neben dem Campingplatz ein Schwarm Flughunde eingenistet. Sie jagen nachts, und hängen tagüber lärmend in den Bäumen. Gelegentlich fliegen sie von einem Zweig oder einem Baum zum anderen und ich hatte sogar das Glück, das fotografieren zu können. Als soziale Wesen widmen sie sich auch der gegenseitigen Körperpflege:
![]() → Bild in der Galerie Bei der Weiterfahrt stießen wir auf ein Feuer, dass zahlreiche Raubvögel anlockte: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
Ich lese übrigens weiterhin aufmerksam mit, auch wenn ich nicht immer was schreibe ;) |
Schön, dass Du weiter dabei bist, Norbert!
Den Kapokbaum habe ich ich in weiten Teilen des Northern Territory und auch im nördlichen Teil Westaustraliens, wo die Reise nun weitergeht, gesehen. Seine Früchte, die im Reifezustand dunkelbraun werden und aufplatzen, enthalten eine feine Faser mit ca. 80% Lufteinschluss, sind also eine natürliche Hohlfaser. Diese wird z.B. zur Verfeinerung der Baumwolle zugegeben und wurde früher auch viel in Matratzen, Schwimmwesten und als Polstermaterial verwendet. Auch hier findet allerdings eine Verdrängung von natürlichen Rohstoffen durch Kunststoffe statt. Ein sehr auffälliges Ergebnis eines solchen Verdrängungsprozesses ist die massenhafte Präsenz von Fleece Produkten auf dem Bekleidungsmarkt, die in China aus PET-Flaschen hergestellt werden. Blüte und Frucht des Kapokbaumes: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Als nächstes Ziel haben wir ein Felslabyrinth angesteuert: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Bungle Bungle oder auch Purnululu heißt ein Teil der Kimberleys, der durch seine teilweise bienenkorbartigen, gebänderten Felsen bekannt und beliebt wurde und mitlerweise Nationalpark ist. Der Weg dorthin führt allerdings über Privatgelände und enthält zwei direkt hintereinanderliegende Hindernisse (Bach und Bulldustfläche), deren Durchquerung ohne ausreichende Bodenfreiheit und Allradantrieb leicht schiefgehen kann. Wer kein entsprechendes Fahrzeug hat, ist also auf Tourveranstalter angewiesen. Man kann per Geländebus, Flugzeug oder Hubschrauber anreisen. Schon für eine Tagestour mit dem Geländebus sind die Preise erheblich.
![]() → Bild in der Galerie Die Aboriginal Community von Turkey Creek ist ein leuchtendes Gegenbeispiel zu den oft elenden Verhältnissen der Aboriginals in den Städten. Ihnen gehören riesige Rinderfarmen, das von Weißen bewirtschaftete Roadhouse in Turkey Creek, ein Bergbau usw. Auf gute Schulbildung der Kinder wird geachtet und das Auftreten ist freundlich und selbstbewusst. Das gebiet der Bungle Bungle ist groß, ich zeige ein paar Punkte. Zuerst die Echidna Chasm: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Auf dem Weg zur Cathedral Gorge:
![]() → Bild in der Galerie Für die Cathedral Gorge hat der Dynamikumfang der A700 nicht ganz ausgereicht: ![]() → Bild in der Galerie Noch zwei Bilder von den typischen Bungle Bungle Felsen: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Nächstes Ziel war die Geikie Gorge, eine Schlucht im Kalkstein mit Wasser. Neben einer Wanderung haben wir sie auch noch mit einem Boot erkundet.
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Wo es im Top End Wasser gibt, gibt es auch Krokodile. Möglicherweise schaffen es manche Notebookdisplays nicht, dieses Bild richtig mit Durchzeichnung der Schatten darzustellen. ![]() → Bild in der Galerie |
An Land sahen wir weitere Tiere, z.B. ein Känguru:
![]() → Bild in der Galerie Am Weg zur Geikie Gorge konnte wir auch Kraniche sehr schön sehen und fotografieren (am Fogg Dam und bei Yellow Waters gab es sie auch, dort sogar balzend). ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie In Fitzroy Crossing mussten wir uns entscheiden, ob wir mit dem Wohmobil zwei interessante Punkte anfahren wollten, die nicht über asphaltierte Straße zu erreichen waren. Es handelte sich um den Tunnel Creek, einen Fluß, der auf einer Länge von ca. 800m in einer Höhle einen Berg durchquert und zur Windjana Gorge, einer (breiten) Felsschlucht. Wir erkundigten und bei Nachbarn auf dem Zeltplatz nach dem Straßenzustand und der Befahrbarkeit mit unserem Fahrzeug. Die Aussagen waren lagen zwischen geht nicht und es könnte einige Senken (Durchquerung von Rinnen) geben, die vielleicht zu eng sein, so dass wir durch Aufsetzen des Fahrzeugs am hinteren Ende stecken bleiben könnten. Am Rande sei noch erwähnt, dass der Campingplatz bei Fitzroy Crossing auf sehr gepflegt macht und wenn man dort im Restaurant zu Abend essen möchte, Abendgarderobe angesagt ist. Glücklicherweise gab es auch noch einen Barbereich, wo auch in der Kleidung eines Outbackreisenden gespeist werden konnte. |
Wir beschlossen, die Fahrt zum Tunnel Creek und der Windjana Gorge zumindest auszuprobieren. Der Mietvertrag eines Wohnmobils lässt das verständlicherweise nicht zu, aber das kann man ja mal überlesen haben. Wir sind auf der Strecke nicht stecken geblieben. Es gab ein paar kleine Gewässerdruchquerungen, die wir vor der Durchfahrt sorgfältig mit Stöcken ausgelotet haben. Die Strecke verlief ca. 120km auf einer Naturnebenstraße und danach ca. 80km auf einem nicht asphaltierten Teil der Gibb River Road.
Problematisch war nicht das Durchkommen, sondern das Wellblech (wellenartige Riffelung der Pistenoberfläche). Diese Bereiche können entweder nur extrem langsam, oder bei 70-80km/h befahren werden, so dass das Auto sozusagen über die Wellentäler hinweg springt. Letzteres ist die bevorzugte Methode, weil sie viel schneller geht. Leider ändert sich mitunter der Wellenabstand und das Fahrwerk kann nicht mehr im richtigen Rhythmus schwingen. Das gibt dann üble Schläge. Für das Auto war die Fahrt strapaziös und noch längere Stecken sollte man mit einem gewöhnlichen Wohnmobil nicht auf diese Weise zurücklegen, weil auf die Dauer die Inneneinrichtung dabei ruiniert werden dürfte. Uns ist lediglich der Innenspiegel abgefallen (lässt sich wieder anhängen) und eine Verschraubung der Gasanlage hat sich gelöst, so dass beim Öffnen der Gasflasche Gas ausströmte, was ich aber sofort bemerkt habe. ![]() → Bild in der Galerie Das folgende Bild soll einen Eindruck von der Landschaft vermitteln, die eine Ebene mit aufragenden Kalksteinmassiven ist. Durch eines dieser Massive fließt der Tunnel Creek. Ein typisches Merkmal sind auch die Boabs, die in Australien nur in den Kimberleys wachsen (ein einzelner steht allerdings auch an der Katherine Gorge). Diese Flaschenbäume, die Wasser in ihren Stämmen speichern, kommen auch in Afrika vor und heißen dort (zumindest im westlichen Sahel) Baobab. Auf dem Bild sind nur einige jüngere Exemplare zu sehen, der Stamm kann extrem Dick werden. ![]() → Bild in der Galerie Am Tunnel Creek waren wir nicht allein: ![]() → Bild in der Galerie Hier steigen wir in den Tunnel Creek ein: ![]() → Bild in der Galerie |
Während der Einstieg in die Tunnel Creek Höhle nicht sehr groß ist und eher in trockenem Gelände erfolgt, öffnet sich die Höhle am anderen Ende mit einem großen Tor in ein kleines, grünes Paradies. Meistens muss die Höhle durchwatet werden, aber in der Mitte der Trockenzeit kamen wir weitgehend trockenen Fußes durch. Unsere starken LED-Tschenlampen waren dabei nochmal ein Genuss. Damit konnten wir auch Kalksinter sowie einen Flusskrebs sehen und fotografieren.
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Ein Blick vom grünen Ende in die Höhle: ![]() → Bild in der Galerie |
Auch wenn die Durchquerung des Tunnel Creeks viel kürzer war, als ich mir das anhand der Angaben in der Literatur vorgestellt hatte, war sie doch eins der besonders schönen Erlebnisse auf der Tour. Im Wasser des Höhlenflusses sahen wir Flusskrebse mit blauem Winkerarm (die blaue Farbe ist mir erst auf den Fotos hinterher aufgefallen) und kleine Fische. In einem kaminartigen Teil der Höhlendecke hingen einige Fledermäuse.
Das folgende Bild soll einen Eindruck von der Landschaft vermitteln, die eine Ebene mit aufragenden Kalksteinmassiven ist. Durch eines dieser Massive fließt der Tunnel Creek. Ein typisches Merkmal sind auch die Boabs, die in Australien nur in den Kimberleys wachsen (ein einzelner steht allerdings auch an der Katherine Gorge). Diese Flaschenbäume, die Wasser in ihren Stämmen speichern, kommen auch in Afrika vor und heißen dort (zumindest im westlichen Sahel) Baobab. Auf dem Bild sind nur einige jüngere Exemplare zu sehen, der Stamm kann extrem Dick werden. ![]() → Bild in der Galerie Unser nächstes Ziel war die Windjana Gorge, Eine der zahlreichen Schluchten mit Wasser, in dem es natürlich auch Krokodile gab. Wir waren ziemlich spät am Tag unterwegs. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Aber da waren nicht nur Krokodile zu sehen, sondern auch zwei (in meinen Augen) reichlich dumme Exemplare des Homo sapiens sapiens. Sie gingen zu den Krokodilen und traten eins gegen den Schwanz. Ich dachte schon, dass das nächste Foto ein dramatisches Actionbild wird, aber die Aktion blieb ungestraft. ![]() → Bild in der Galerie Nach verlassen der Kalsteinmassive wurde sie Landschaft durch Termitenbauten und Boabs dominiert. ![]() → Bild in der Galerie Vögel gab es natürlich auch zu sehen: ![]() → Bild in der Galerie In der Nähe der Ortschaft Derby gibt es einen hohlen Boab, den Prison Tree. Darin wurden früher verschleppte Aboriginals gefangen gehalten, die zur Zwangsarbeit in der Perlentaucherei in Broome transportiert wurden. Die Aboriginials leisteten nur wenig erfolgreichen Widerstand. Ein legendärer, bewaffneter Kämpfer versteckte sich im Tunnel Creeek und wurde dort von der Polizei entdeckt und erschossen. Es ist mir aus der Literatur nicht ganz klar, ob er wirklich ein Widerstandskämpfer, ein gewöhnlicher Mörder oder eine Mischung aus beidem war. ![]() → Bild in der Galerie |
Zitat:
Krokodile unter 2m sind relativ ungefährlich, denen sind wir als Beute zu groß Krokodile mit 4m sind relativ ungefährlich, die wissen wie sie einfach an Futter kommen und sind zu faul Richtig gefährlich sind aber Krokodile um 3m, für die sind wir attraktive Happen. Passt zu deiner Schilderung, die gezeigten Krokodile sind rund 2m groß. Hans P.S. Herausfordern sollte man ein Wildtier nie, er erzählte auch, dass die letzen durch Krokodile getöteten Touristen genau an an der Stellen nachts badeten, an denen sie am Tag Krokodile gesehen hatten und das an Blödheit nicht zu überbieten sei. Die von dir beobachteten Exemplare haben aber mindestens gleichblöd gehandelt. |
Die Einschätzung kann sicher eine grobe Orientierung sein (daneben ist zwischen den Süßwasserkrokodilen und den Salties zu unterscheiden). Hier scheint sie gepasst zu haben. Allerdings würde ich solche Provokationen vermeiden, da es immer Ausnahmen geben kann. Wer schonmal gesehen hat, wie rasend schnell Krokodile aus dem Wasser schießen können und weiß, dass sie an Land schneller sind, als wir laufen können, lässt immer Vorsicht walten.
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In Natura und auch auf Souvenirs habe ich solche Sonnenuntergänge, wie auf dem nächsten Bild, am Westrand der Kimberleys und weiter westlich mehrfach gesehen. Etwas östlich vom Willare Bridge Roadhouse waren die Klischeelemente Boab und Windrad versammelt:
![]() → Bild in der Galerie Den Abend dieses Tages verbrachte ich mit kaltem Bier auf einem Parkplatz neben einem im Vollmondlicht silbrig glänzenden Boab. ![]() → Bild in der Galerie Der Mond dazu (vom Einbein mit 70-400G + 2x Konverter): ![]() → Bild in der Galerie |
Tanken und gut essen am Willare Bridge Roadhouse and Caravan Park. Nach den trockenen Kimberleys nähern wir und den Stränden von Broome!
![]() → Bild in der Galerie Mit immerhin 11.600 Einwohnern ist Broome die Tourismusmetropole in Nordwestaustralien. Bis zum nächsten Ort in dieser Größe sind es in Richtung Südwesten ca. 500km und in alle anderen Richtungen mehr als 1000km Luftlinie. Hier geht es ziemlich entspannt zu, denn wer in diese Gegend kommt, hat meist auch Zeit. Eine für diese Ecke Australiens ungewohnte Vielfalt von Geschäften und Restaurants sorgt für Komfort. Mehr zur Stadt und ihrer Geschichte gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Broome Da die Sommerferien zu Ende gingen, hatten wir in Broome noch ein paar erholsame Tage eingeplant, bevor Frau und Kinder den Heimweg antraten. Dass Boome beliebt ist, wussten wir, aber es ist noch beliebter, als wir dachten. Sämtliche Campingplätze waren voll belegt. Bei den festen Unterkünften gelang es uns immerhin, durch aufeinanderfolgende Buchung von zwei unterschiedlichen Resorts / Backpackers (das gibt es auch als Kombination in einem Gebäude) eine Bleibe zu finden. Die Preise dafür lagen auf dem doppelten Niveau von Queensland. Neben den Kneipen ist Cable Beach einer der Hauptanziehungspunkte von Broome: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Unsere erste Unterkunft in Broome hatte einen wunderbar grünen Garten im Tropenstil. ![]() → Bild in der Galerie |
Unweit von Broome gibt es auch schöne rote Felsen am Meer:
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Unsere erste Unterkunft in Broome hatte einen wunderbar grünen Garten im Tropenstil, in dem an einem Nachmittag auch kurz ein Pheasant Coucal (im Winterfederkleid) Station machte: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Ein letzter Blick auf Cable Beach:
![]() → Bild in der Galerie Von Broome fur ich nun allein weiter in Richtung (Süd)westen. Der nächstgelegne Ort in dieser Richtung ist Port Headland in ca. 600 Straßenkilometern Entfernung. Jetzt wird die Gegend also richtig einsam. Die Straße führt ein Stück landeinwärts gelegen parallel zum Eighty Mile Beach durch ein außerordentlich ödes Gebiet. Selten zweigt mal ein Weg zu einer Farm ab. Der größte Teil Australiens ist flaches Land mit oft wenig oder nur niedriger Vegetation. Tagsüber ist es oft ziemlich windig. Auf der Straße zwischen Broome und Port Headland (und nur dort) habe ich etliche Male gefährliche Schlagwinde erlebt. Schlagartig und völlig unverhersebar kommt ein wenige Sekunden dauernder, sehr starker Windstoß, der einen chancenlos z.B. auf die Mitte der Gegenfahrbahn drückt. Da einem pro Stunde nur wenige Autos begegnen, ist das Risiko eines Frontalzusammenstoßes allerdings begrenzt, selbst wenn der Gegenverkehr nicht vom Windstoß erfasst werden sollte. Etwa 315 km südwestlich von Broome kommt die erste Tankstelle, das Sandfire Roadhouse. Nomen est Omen, es brannte vor einigen Jahren ab und wurde nur rudimentär wieder aufgebaut. Darüber gibt es noch irgendeinen Konflikt zwischen dem Besitzer und den westaustralischen Behörden. ![]() → Bild in der Galerie Links an der Einfahrt stehen 3 Termitenbauten. Die Termitenbauten sehen regional sehr unterschiedlich aus, in dieser Gegend eher wie Kothaufen eines riesigen Tieres. Andernorts gibt es die klassische, burgartige bauweise und im Lichfield NP leben die Magnetic Ants. Deren Bau ist schmal, langgesteckt und exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Dadurch ist am heißesten Teil des Tages nur die schmale Südseite zur Sonne exponiert, während in den Morgen- und Abendstunden die Wärme von einer großen Oberfläche gesammelt wird. Nach dem Tanken ging es weiter in Richtung Prt Headland. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Eins der gefährlichsten australischen Tiere, jedenfalls dann, wenn es in die Nähe einer Straße kommt:
![]() → Bild in der Galerie Wenn auch nicht viel los ist, die knalligen roten Farben sind immer wieder beeindruckend: ![]() → Bild in der Galerie Auch auf der Fahrt ins Landesinnere südlich von Port Hedland hält die Landschaft zunächst wenig Abwechselung bereit. ![]() → Bild in der Galerie Ehrlich gesagt, kam auf dieser Stecke gepflegte Langeweile auf - ich glaube, die Bilder drücken das aus :lol:. Musik mit schwerem Metall hielt mich wach. In der Region Pilbara liegt die Hammersley Range, die in großen Bereichen als Hochplateau ausgebildet ist. Es ist ein sehr dünn besiedeltes Gebiet, in dem es riesige Minen gibt. Mich interessierte der Karijini National Park mit seinen Schluchten, die meist unvermittelt und sehr steil eingeschnitten auf dem Plateau auftauchen. Als ich der Hammersley Range näher kam, belebte sich auch das Relief ein bisschen: ![]() → Bild in der Galerie |
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Cocos Beach Bungalows war 2009 auch meine Unterkunft in Broome. |
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P.S.: Danke fürs Mitnehmen auf den Fünften Kontinent. :) |
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Abgesehen vom Stewart Highway gibt es im australischen Outback garkeine Zäune für das Vieh, es läuft einfach frei herum, wo es gerade will. Dann stell' Dir dazu schwarze Nacht und schwarze Kuh auf schwarzem Asphalt vor... Glücklicherweise gibt es auch viele weiße Rinder. Jetzt geht es zur Dale Gorge im Karijini National Park : ![]() → Bild in der Galerie Und runter in die Schlucht: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
In der Dales Gorge gibt es zwei Teiche, in denen man auch baden kann, da es in dieser Gegend keine krokodile gibt. Das Wasser ist eiskalt.
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Dazwischen liegt ein schöner Wanderweg / Trampelpfad. ![]() → Bild in der Galerie Für eine wasserreiche Oase in einer trockenen Gegend gab es in den Schluchten erstaunlich wenig offensichtliches Tierleben. Das liegt vielleicht an der (abgesehen von der Dales Gorge) spärlichen Vegetation und schwankenden Wasserständen. Möglicherweise stören auch die meschlichen Besucher. In der Dales Gorge sah ich immerhin einen White Necked Heron (Pacific Heron, Ardea pacifica), der sich leider dicht vor einem ungünstigen Hintergrund aufhielt. Abgesehen davon, dass der Reiher im Gewusel unterzugehen droht, zog es der AF auch bei gezieltet Fokussierung mit dem zentralen Sensor meist vor, auf den Hintergrund und nicht auf den Reher scharfzustellen. ![]() → Bild in der Galerie Insekten gab es auch. ![]() → Bild in der Galerie |
Vom Karijini NPational Park bis zum nächsten Ziel waren es rund 700 Fahrtkilometer, die überwiegend durch weitgehend menschenleeres Land verliefen. Fotografisch gab es nichts spektakuläres außer einem Bild von einer Wolkenformation, für das ich keine Lust hatte, anzuhalten, worüber ich mich noch lange geärgert habe. Das Bild gibt es also nicht. Um Euch überhaupt einen Eindruck von der Strecke zu geben, zeige ich ein paar Bilder, die ich am Straßenrand aufgepickt habe:
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Boah,wieder tolle und scharfe Fotos:top:davon träume ich.
Gruß Thomas |
Jetzt habe ich das endlich mal alles angeschaut.
Eine lohnende Gegend, tolle Bilder :top: aber halt weit weg. ;) |
Vielen Dank, Ihr Beiden!
Ja, weit weg ist es und dazu sind auch noch die Entfernungen vor Ort groß. Man sollte ordentlich Zeit mitbringen! Dafür kann man richtig abschalten und ist oft alleine mit der Natur. Die Reise ist aber bei weitem noch nicht zu Ende; es liegen noch rd. 6000km Fahrtstrecke vor mir und sogar auch Schnee! Nach den genannten 700 Fahrtkilometern vom Karijini NP habe ich den westlichsten Punkt meiner Reise erreicht, Australiens Nordwestt Kap und den dortigen Cape Range NP mit dem vorgelagerten Ningaloo Reef. Ausläufer des Riffs reichen fast bis zum Strand, so dass man direkt dorthin schwimmen kann. Dort, wo ich hingeschwommen bin, waren die Korallen zwar nicht ganz so schön wie am Great Barrier Reef, aber ich hatte den Eindruck, dass der Fischreichtum noch größer war. ![]() → Bild in der Galerie Das Wasser war recht kalt, so dass ich mir zum Schnorcheln einen Neoprenanzug gemietet habe. Man kann auch Tauchtouren zu den riesigen, getüpfelten Walhaien buchen, was ich sehr gern gemacht hätte. Leider sind sie nur zeitweise am Nordwestkap und ich war ein bis zwei Wochen zu spät. Unterwasserbilder habe ich kaum, denn ich habe beim verschließen des Unterwassergehäuses meiner F30 leider unbemerkt vermutlich einen dünnen Faden zwichen den Dichtungen eingeklemmt. Obwohl ich schnell bemerkt habe, dass Wasser in das Gehäuse eintrat, war es schon zu spät. An Land gibt es ein reichhaltiges Tierleben. Im Canyon des hier mündenden Yardie Creeks leben die eher seltenen Felskängurus zu denen sich im flacheren Gebiet etliche andere Känguruharten gesellen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Einen Schnabeligel habe ich ebenfalls gesehen. Ich hatte es aber sehr eilig und konnte nicht anhalten um ihn abzulichten. Das habe ich später auf Känguru Island nachgeholt (dort leider nachts). Verpasst habe ich leider den getüpfelten Waran (Perentie, Varanus Giganteus). Schon auf der Cape York Peninsula war mir ein Australian Bustard begegenet, hier am Cape Range waren es zwei gleichzeitig:
![]() → Bild in der Galerie Nirgends in Australien habe ich eine solche Känguruhdichte erlebt, wie im Cape Range NP und auch entlang der Straße von Exmouth dorthin. Schon bei niedrigem Sonnenstand beginnen sich die Grasflächen zu füllen. Fährt man die Strecke bei Dunkelheit, sitzen auf der Strecke zwischen zwei Leitpfählen (dürfe auch dort 50m sein) oft bis zu 10 Känguruhs. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie So endet nicht selten das Leben eines Känguruhs. Die Tiere weiden gern an den grasbewachsenen Straßenrändern. Nähert sich ein Auto, flüchten sie oft im letzten Moment. Als Fluchtrichtung wird dabei oft die Straße und nicht das Hinterland gewählt. Bei der Gelegenheit möchte ich noch vor Nachtfahrten im Outback warnen. Nur wenige Staßen (z.B. Teile des Stuart Highways) sind eingezäunt. Ein Zusammenprall mit einem großen Känguruh dürfte keine Kleinigkeit sein, besonders wenn es im Sprung gegen die Frontscheibe knallt. Für noch gefährlicher halte ich die Rinder, denn sie stehen nicht wie in Europa auf eingezäunten Weiden, sondern laufen frei herum. Australische Farmen erreichen teilweise die Größe eines kleinen deutschen Bundeslandes. Die Rinder können überall ganz unvermittelt aus dem Gestrüpp auf die Straße laufen. Eine gefährliche Situation habe ich auf meiner Reise selbst erleben müssen: Dunkle Nacht, die Straße führt in eine kleine Senke, die Scheinwerfer sind zwangsläufig nach unten in die Senke gerichtet. Das Auto taucht aus der Senke wieder auf und auf der ansteigenden, schwarzen Fahrbahn steht vor mir ein schwarzes Rind, das seinen Weg über die Straße unbeirrt fortsetzt! |
In den Dünen begegnete mir dieser Emuhahn, der ...
![]() → Bild in der Galerie ... mit seinem mindestens vierköpfigen Harem herumstolzierte. Hier sind zwei seiner Cheerleader: ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Mouse to go (on the fly) - Fastfood auch im Tierreich:
![]() → Bild in der Galerie Wir verabschieden uns vom North West Cape nochmal mit einem Bild von Roasakakadus. Eine Gruppe von 15 Tieren hatte wohl vor, eine Funkantenne mal so richtig auseinanderzunehmen. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Mein nächstes Ziel war die West Macdonnel Range bei Alice Springs in der Mitte Australiens. Da ich auf asphaltierte Straßen angewiesen war, bieb mir nichts anderes übrig, als 3000km nach Katherine zurück zu fahren und von dort dann weitere 1100km gen Süden. Sieben Übernachtungen hatte ich auf dieser Strecke. Darin ist auch der Besuch von Bungle Bungle enthalten.
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
100km südlich von Katherine liegt der Ort Mataranka, dessen Thermal Pools ein gern besuchtes Ziel der Durchreisenden sind. Die etwas nördlich davon gelegenen Bitter Springs sind nicht so überlaufen und haben mir wesentlich besser gefallen:
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Andere Länder, andere Sitten, andere Regionen, andere Termiten! Deren Bauten sind hier sehr schlank:
![]() → Bild in der Galerie Der Daly Waters Pub (in Daly Waters) soll der älteste im Northern Territory sein. Reich an Traditionen ist er auch und auf lange Stecke mal ein Ort, wo abends etwas los ist. Die beschreibungen klangen ganz markig und so habe ich mir einen abendlichen Besuch im Pub und Aufenthalt auf dem angegliederten Campingplatz nicht entgehen lassen. Zu den Traditionen gehört es, ein Souvenir zu hinterlassen. Bei Gästen aus fernen Ländern sind das Geldscheine oder Ausweise und bei Frauen auch gern die Büstenhalter, wie auf dem Bild zu sehen ist. Dazu haben sich inzwischen auch Sweatshirts und Kappen gesellt. Nun stand ich da, mein Steak auf dem Tresen wurd langsaqm kalt und ich wollte aber noch ein Bild machen. Die Raumgeometrie war ungünstig und das vielfarbige Mischlicht hat zu Farben geführt, die das Augenkrebsrisiko erhöhen. Für schwarzweiß ist das Bild leider auch nicht geeignet. Dann war ich gespannt, was dort abends so abging. Na ja, es war Nebensaison und die kühlste Jahreszeit. Das ist die bevorzugte Reisezeit der australischen Rentner. Und so saß ich dann bei Country Musik (live) und den Darbietungen eines Alleinunterhalters auf der großen Außenterrasse. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang des nächsten Tages erreichte ich die fast direkt am Stuart Highway gelegenen Devils Marbles. ![]() → Bild in der Galerie Die nächste Nacht verbrachte ich in Wycliffe Well. Neben der Tankstelle ist dort ein Campingplatz. Da in der Nähe mal ein UFO gelandet sei, steht hier auch das UFO Convention Centre. Australiens Outback UFO Capital. Mit Fotos habe ich mir nicht viel Mühe gegeben, aber ich stelle trotzdem ein Bild ein: ![]() → Bild in der Galerie |
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Hast Du noch ein paar Fotos dazu? Übrigens ist Dein Australien Thread sehr informativ :top: |
Danke, Günter!
Die Ausmaße von Roswell hat es nicht, es ist ja nur eine Tankstelle mit Campingplatz und Veranstaltungshalle. Hier sind noch ein paar Bilder von dort (praktisch alle, die ich dort aufgenommen habe). ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Übrigens, wir haben gerade das Monatsthema Landschaft bei Nacht: http://www.sonyuserforum.de/forum/sh...d.php?t=189750 |
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Die Außerirdischen unterscheiden sich von denen in Roswell, muß eine andere Spezies sein ;) |
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Hier seh ich schon mal Fotos von bekannten Gegenden ;) Mal schauen ob ich es schaffe auch was beizusteuern |
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Mein erstes Ziel im roten Zentrum Australiens war die West MacDonnel Range westlich von Alice Springs. ![]() → Bild in der Galerie Hier sieht man den ca. 35 km nordnordwestlich von Hermannsburg gelegenen Mount Sonder: ![]() → Bild in der Galerie An der Erkundung und Erschließung des inneren Australiens waren Deutsche maßgeblich beteiligt. Daher findet man viele deutsche Namen in den geographischen Bezeichnungen. Nahezu allgegenwärtig ist der aus dem Land Brandenburg stammende Ludwig Leichardt, nach dem in jedem besseren Ort Australiens eine Straße benannt ist. Im roten Zentrum trifft man im Vergleich zum übrigen Land eine ungewöhnlich hohe Anzahl von französischen Touristen. Dieses Bild habe ich von einem Aussichtspunkt bei Glen Helen aufgenommen. Eigentlich befinden wir uns mitten in der "Pampa", aber hier gibt es einen Campingpaltz mit Hotel und französischem Restaurant, in dem abends stilvoll französische Küche kredenzt wird. In der Macdonnel Range lebt das seltene Felskänguruh, das dort mit etwas Geduld gegen abend in der Simpsons Gap zu entdecken ist. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
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Kurz vor Glen Helen beginnt die Straße zur Ormiston Gorge. Durch Fels und Sand führt der Ormiston Pond Walk, der in der Ormiston Gorge beginnt (s.u.). In der Schlucht bleiben in der Trockenzeit vom Finke River nur einige Teiche zurück. Danach führt der Weg durch einen großen, trockenen, schattenlosen und heißen Kessel und schließlich durch eine wasserlose Gebirgsstrecke (Situation in der Trockenzeit).
Während sonst die Angaben zur Dauer von Wanderungen in Australien eher reichlich waren, habe ich hier statt der angegebenen 4 Stunden ca. fünfeinhalb gebraucht. In Verbindung mit einem an diesem Tag leichtsinning geringen Wasservorrat hat mich das ziemlich in Verlegenheit gebracht und ich bekam schon Bedenken, ob ich es zum Parkplatz zurück schaffe. Beunruhigend war auch die über längere Zeit fehlende Wegmarkierung, so dass ich mir nicht sicher war, ob ich mich auf dem Rundweg, oder auf dem teilweise gemeinsam verlaufenden Larapinta Trail befand, der ca. eine Woche dauert. Hilfe wäre an dem Tag nicht in Sicht gewesen, denn ich war der letzte, der den Parkplatz verließ. Wie mann sieht, ist aber alles gut gegangen und ich bin um eine lehrreiche Erfahrung reicher. In der Schlucht habe ich mich ziemlich mit dem Beobachten von Vögeln, Insekten und Dingos aufgehalten, wodurch die Zeit wahrscheinlich so knapp wurde. ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Erstaunlicherwiese habe ich nur auf dem Ormistion Pond Walk freilebende Dingos gesehen (3 Exemplare auf der Wanderung). Die interessantesten Szenen spielten sich alle im Schatten der Schlucht ab.
![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Mit einem Blick hinunter in den Ormiston Pond verlassen wir die MacDonnel Range. ![]() → Bild in der Galerie |
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