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fhaferkamp 11.03.2012 11:49

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1294546)
Mir sind die schalltechnischen Größen sehr wohl ein Begriff. Und genau weil es eben normalerweise auf 1m bezogen ist, kann ein Vergleich mit einem Presslufthammer nur Nonsens sein (egal, ob 100 oder 120dB), dam man eher 1m bei einem Presslufthammer steht als in 1m Entfernung zu einer WKA.

Bei Dir hatte ich auch keine Zweifel daran. Ich habe versucht, für mich und andere etwas Klarheit in die Sache zu bekommen.

(Hatte leider mit den Links zu den Wikiartikeln kurzfristig Probleme, irgendwie hat die Editfunktion nicht das getan, was ich wollte. Hat etwas gedauert, bis ich alles korrigiert hatte.)

Ansonsten kann ich Deine Aussage, dass die Schallimmissionen nicht das größte Problem sind, nur unterstützen. In der Regel stehen die Windräder ja nicht direkt im Wohngebiet. Wir haben in Osnabrück unter anderem auch Windräder, die auf dem Piesberg errichtet wurden. Dort kann man unter den Rädern stehen und einen Hörschaden habe ich dort noch nicht bekommen (Link). Etwas mulmig ist einem direkt unter einem solchen in Betrieb befindlichen Rad aber schon.

klausebert 11.03.2012 12:00

Hallo,

ich will mal jede energiepolitische oder ideologische Präferenz außer Betracht lassen und die Sache von der rein kommerziellen Seite angehen:

wir haben in D bis heute rund 24 GW an solarer Erzeugerleistung installiert, bei einem mittleren Preis von 3500 €/kW sind das 84 Mrd €. Die bis heute zugesagten Subventionen belaufen sich auf rund 110 Mrd, macht zusammen 194 Mrd (auf die eine odere andere Mrd kommt es dabei jetzt nicht an).
Diese Solarkraftwerke haben in 2011 rund 18 TWh Strom erzeugt

ein heutiges AKW (wie das im Bau befindliche OL3 in Finnland) leistet 1,3 GW und erzeugt im Jahr rund 10 TWh Strom rund um die Uhr
um die gleiche Menge als Atomstrom hierzulande zu erzeugen, bräuchte man 2 AKWs mit Kosten von 10 Mrd, im Vergleich zu Solar also nur rund 5%


die in D installierten Windkraftwerke haben mit einer Leistung von 30 TW rund 55 TWh Strom erzeugt, bei einem Preis von 1800 €/kW, macht 54 Mrd €
das ist gleichzusetzen mit Kosten für 6 AKWs mit rund 30 Mrd €, was schon weit besser aussieht....


diese Zahlen zeigen doch wie verfehlt die solare Subventionspolitik an dieser Stelle war und ist und welchen Preis unsere Gesellschaft dafür zu zahlen bereit ist

wie gesagt: ich spreche hier nur von der finanziellen Seite

was die gesellschaftliche Relevanz angeht, ist das sog. Kalkar-Urteil von 1978 lesenswert:

"Vom Gesetzgeber im Hinblick auf seine Schutzpflicht eine Regelung zu fordern, die mit absoluter Sicherheit Grundrechtsgefährdungen ausschließt, die aus der Zulassung technischer Anlagen und ihrem Betrieb möglicherweise entstehen können, hieße die Grenzen menschlichen Erkenntnisvermögens verkennen und würde weithin jede staatliche Zulassung der Nutzung von Technik verbannen. Für die Gestaltung der Sozialordnung muss es insoweit bei Abschätzungen anhand praktischer Vernunft bewenden. Ungewissheiten jenseits dieser Schwelle praktischer Vernunft sind unentrinnbar und insofern als sozialadäquate Lasten von allen Bürgern zu tragen."

das gilt letztendlich auch für die Solarenergie, deren Kosten als sozialadäquate Lasten nun von allen Bürgern zu tragen sind.

grüße klaus

Porty 11.03.2012 12:15

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1294492)
Ich habe nur dein (falsches!) Argument widerlegt, dass die WKAs erst bei Windstärke 4 anlaufen! Aber auch da solltest du dich besser informieren: die Energie steigt mit der dritten (!) Potenz der Windgeschwindigkeit.

Danke für den Hinweis, ich hatte vergessen, das sich die bewegte Masse mit der Windgeschwindigkeit multipliziert. Macht die Sache aber noch schlimmer.
Bei 6 m/s (Windstärke 4) ergeben sich dann knapp 10% der Vollastleistung und das meinte ich mit "wirklich Energie abgeben"

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1294492)
Und wieder ein (bewußte?) Falschinformation deinerseits: Die Lautstärke eines Presslufthammers wird i.A. mit 120dB angegeben, was einer Schallleistung von 100W entspricht. 102dB entsprechen knapp 1W an Schallleistung. Du argumentierst mit Zahlen - aber eigentlich ist ein Faktor 100 (!!) Unterschied! Seriös?

Der Wert stammt aus Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Schalldruckpegel
Übrigens 18 dB sind ein Verhältnis von 1:63 :roll:
Bei meinen letzten Urlaub auf Lolland / Dänemark war der 1km entfernte Windparrk ganz schön nervig. Das waren allerdings Windräder mit Getriebe.

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1294492)
Dann hast du sicher mehr Wissen als die Strömungsmechaniker, die berechnen, in welchen Abständen die WKAs stehen müssen, damit die Verluste unter ein paar % bleiben. Trivialerweise stellt man sie so auf, dass sie bei der vorherrschenden Hauptwindrichtung NICHT in einer Reihe stehen. Man geht i.A. vom 3-5 Rotordurchmesser als Abstand zwischen den WKAs aus.

In einem Infomaterial der TU München werden als Faustregel in Windrichtung der Faktor 5-9 und senkrecht dazu 3-5 mal Rotorduchmesser angegeben.
http://www.td.mw.tum.de/tum-td/en/st...lien/SolPV_5-2

PS: ich bin nicht gegen Windkraftanlagen, doch sollten die Dinger dort gebaut werden wo es sinnvoll und für die Anwohner verträglich ist.
Wenn schweitzer Atomkraftgegner fordern, die Alpengipfel mit Windkraftanlagen zu pflastern, gleichzeitig aber der Ausbau von Wasserkraft- Speichervolumen aufs Heftigste bekämpft wird, hab ich schon so meine Zweifel.........

Michael

TONI_B 11.03.2012 12:15

Zitat:

Zitat von klausebert (Beitrag 1294563)
Hallo,

ich will mal jede energiepolitische oder ideologische Präferenz außer Betracht lassen und die Sache von der rein kommerziellen Seite angehen:

wir haben in D bis heute rund 24 GW an solarer Erzeugerleistung installiert, bei einem mittleren Preis von 3500 €/kW sind das 84 Mrd €. Die bis heute zugesagten Subventionen belaufen sich auf rund 110 Mrd, macht zusammen 194 Mrd (auf die eine odere andere Mrd kommt es dabei jetzt nicht an)...

Die Rechnung ist nett, aber die Kosten von 5Mrd. für AKW sind mMn viel zu niedrig angesetzt! Das sind offenbar die reinen Errichtungskosten. Es fehlen die Kosten für den Betrieb, den Abriss (kostet mehr als die Errichtung!!!), die Entsorgung, die Endlagerung und vorallem die Kosten für einen Unfall.

Bei Tschernobyl dürften es ca. 500-1000Mrd. $ bis jetzt gewesen sein. Bei Fukushima spricht man auch schon von 100-200Mrd. $ bis jetzt. Wie viel kostet dann eine kWh?

fhaferkamp 11.03.2012 12:16

Hallo Klaus,

wenn Du die Zahlen noch durch Quellen belegen könntest, wäre die Argumentation vielleicht eher nachzuvollziehen.

Mich würde z. B. interessieren, ob und wenn ja, welche Folgekosten für den Rückbau der Anlagen und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle eingerechnet wurden. Ich vermute jetzt mal, dass das wohl nicht der Fall ist, zumal es ziemlich unkalkulierbar ist. Das stellt die Rentabilität der AKWs auf lange Sicht eher in Frage.

klausebert 11.03.2012 12:32

gut daß hier auch der Rückbau angesprochen wird....

wir werden alle noch große Augen bekommen wenn nach Ablauf der Lebensdauer der Solarmodule (also in rund 30 Jahren) die Frage nach deren Entsorgung auftaucht, denn Galliumarsenid, Cadmiumtellurid, Cadmiumsulfid etc sind auch nicht ohne.

und diese Kosten trägt dann nicht die Gemeinschaft aller Stromverbraucher, sondern jeder einzelne der die Module auf dem Dach hat. Dann stellt sich die Frage nach der Rentablität ganz anders.

wenn schon regenerativ, da scheint mir ein lärmendes Windkraftwerk doch das kleinere Übel

grüße klaus

Porty 11.03.2012 12:33

Zitat:

Zitat von fhaferkamp (Beitrag 1294576)
Hallo Klaus,

wenn Du die Zahlen noch durch Quellen belegen könntest, wäre die Argumentation vielleicht eher nachzuvollziehen.

Mich würde z. B. interessieren, ob und wenn ja, welche Folgekosten für den Rückbau der Anlagen und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle eingerechnet wurden. Ich vermute jetzt mal, dass das wohl nicht der Fall ist, zumal es ziemlich unkalkulierbar ist. Das stellt die Rentabilität der AKWs auf lange Sicht eher in Frage.

Die Kosten für Rückbau und Entsorgung sind vom Betreiber zu tragen. Dafür müssen entsprechend Rücklagen gebildet werden.
Wenn wir in der Firma unsere Strahlenquellen entsorgen lassen, müssen wir dafür auch zahlen.
Die Kosten, die entstehen, wenn anlässlich von Castor-Transporten Schienen demoliert werden und sich Leuten daran festketten, sollten von den Verursachern getragen werden, Rechtlich fällt das unter "gefährlichen Eingriff in den Eisenbahnverkehr".

Michael

TONI_B 11.03.2012 12:36

@clausebart
Nahezu alle Solar-Module bestehen aus Silizium!

Nur die Dünnschicht-Module bestehen z.T. aus den von dir genannten Materialien in einer Schichtdicke von ca. 10µm. D.h. erst bei 100000 Module mit 1m2 hat mein 1m3 Material!

kearny 11.03.2012 12:43

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1294575)
Die Rechnung ist nett, aber die Kosten von 5Mrd. für AKW sind mMn viel zu niedrig angesetzt! Das sind offenbar die reinen Errichtungskosten. Es fehlen die Kosten für den Betrieb, den Abriss (kostet mehr als die Errichtung!!!), die Entsorgung, die Endlagerung und vorallem die Kosten für einen Unfall.

Diese Woche gab es dazu einen Bericht auf B5 aktuell. Im außer Betrieb genommenem AKW Isar I arbeiten derzeit rd. 260 Arbeiter, im Regelbetrieb waren es rd. 320. Tolle Aussichten für die Bilanzen der großen Energieerzeuger.

Atomstrom ist nur billig, wenn die AKWs abgeschrieben sind und die Allgemeinheit für die Entsorgung der atomaren Abfälle aufkommt. Von den Schäden bei einem größerem Unfall ganz zu schweigen.

Porty 11.03.2012 12:46

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 1294585)
@clausebart
Nahezu alle Solar-Module bestehen aus Silizium!

Nur die Dünnschicht-Module bestehen z.T. aus den von dir genannten Materialien in einer Schichtdicke von ca. 10µm. D.h. erst bei 100000 Module mit 1m2 hat mein 1m3 Material!

10 µm Schichtdicke sind bei GaAs 53 g/m² bzw 27 g/m² Arsen.
Die tödliche Dosis von Arsen liegt bei ca, 0,2 g
GaAs reagiert mit Wasser, dabei geht Arsen in Lösung :flop:

CdTe ist nicht besser

Michael

---------- Post added 11.03.2012 at 11:51 ----------

Zitat:

Zitat von kearny (Beitrag 1294589)
Diese Woche gab es dazu einen Bericht auf B5 aktuell. Im außer Betrieb genommenem AKW Isar I arbeiten derzeit rd. 260 Arbeiter, im Regelbetrieb waren es rd. 320. Tolle Aussichten für die Bilanzen der großen Energieerzeuger.
.

260 gut bezahlte Arbeitskräft verursachen etwa 25 Mio € Lohnkosten im Jahr.
Das läuft bei denen unter Portokasse....

Michael

TONI_B 11.03.2012 13:18

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1294591)
10 µm Schichtdicke sind bei GaAs 53 g/m² bzw 27 g/m² Arsen.
Die tödliche Dosis von Arsen liegt bei ca, 0,2 g
GaAs reagiert mit Wasser, dabei geht Arsen in Lösung :flop:

Wo liegt die tödliche Dosis für Pu?

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1294591)
260 gut bezahlte Arbeitskräft verursachen etwa 25 Mio € Lohnkosten im Jahr.
Das läuft bei denen unter Portokasse....

Und wie hoch sind die Kosten für den Abbau und die Entsorgung eines AKW?

steve.hatton 11.03.2012 13:30

Zitat:

Zitat von klausebert (Beitrag 1294563)
Hallo,

ich will mal jede energiepolitische oder ideologische Präferenz außer Betracht lassen und die Sache von der rein kommerziellen Seite angehen:

wir haben in D bis heute rund 24 GW an solarer Erzeugerleistung installiert, bei einem mittleren Preis von 3500 €/kW sind das 84 Mrd €. Die bis heute zugesagten Subventionen belaufen sich auf rund 110 Mrd, macht zusammen 194 Mrd (auf die eine odere andere Mrd kommt es dabei jetzt nicht an).
Diese Solarkraftwerke haben in 2011 rund 18 TWh Strom erzeugt

ein heutiges AKW (wie das im Bau befindliche OL3 in Finnland) leistet 1,3 GW und erzeugt im Jahr rund 10 TWh Strom rund um die Uhr
um die gleiche Menge als Atomstrom hierzulande zu erzeugen, bräuchte man 2 AKWs mit Kosten von 10 Mrd, im Vergleich zu Solar also nur rund 5%


die in D installierten Windkraftwerke haben mit einer Leistung von 30 TW rund 55 TWh Strom erzeugt, bei einem Preis von 1800 €/kW, macht 54 Mrd €
das ist gleichzusetzen mit Kosten für 6 AKWs mit rund 30 Mrd €, was schon weit besser aussieht....

So gesehen hätte das Automobil kostentechnisch gegen die Pferde nie in Betracht gezogen werden dürfen!

Ich hätte gerne mal die Zahlen eines AKW, von Planung, Bau, Betrieb, Abschaltung bis Entsorgung des AKWs und Enlagerkosten der Brennstäbe: Erst wenn diese Zahl auf dem Tisch liegt und auf die kWh umgerechnet wird, ist die Stromrechnung halbwegs nachvollziehbar.

Immer jedoch nicht vollständig, denn die Haftpflichtversicherung eines Windrades wird eingerechnet - das AKW kommt ohne aus!?!

Schon allein daran lässt sich erkennen, dass Kernkraftwerke politisch/wirtschaftlich gewollt und damit allein schon unverhältnismäßig subventioniert werdn - durch ungleiche Bsiskriterien!

TONI_B 11.03.2012 13:36

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1294608)
Immer jedoch nicht vollständig, denn die Haftpflichtversicherung eines Windrades wird eingerechnet - kas AKW kommt ohne aus!?!

Das nennt man dann wahrscheinlich Chancengleichheit...:roll::cry:

Ich las mal, dass die Münchner Rück gemeint hätte, es wäre kein Problem ein AKW zu versichern - leider wäre die Prämie ca. 1-2Mrd.$ pro Jahr. Daher machen es die Betrieber nicht, denn sie können sich ja sicher sein, dass die Allgemeinheit bei einem Unfall dafür aufkommt. Die WKA-Betreiber müssen aber brav zahlen, denn es könnte ja sein, dass ein Bauer im Winter von einem Eisbrocken getroffen wird, der vom Rotorblatt fällt. :flop:

klausebert 11.03.2012 13:45

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1294608)
Schon allein daran lässt sich erkennen, dass Kernkraftwerke politisch/wirtschaftlich gewollt und damit allein schon unverhältnismäßig subventioniert werdn - durch ungleiche Bsiskriterien!

nur zum Teil richtig...

nicht nur politisch/wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich gewollt!

die Grünen sind seit 1983 im Bundestag vertreten, d.h. seit 8 Legislaturperioden, und wäre die Mehrheit der Bevölkerung Deiner Ansicht, wäre die Energiewende heute bereits Geschichte

hättest Du das Zitat (meinen Beitrag) nicht abgeschnitten, würde jetzt auch der Teil mit den sozialädäquaten Lasten noch zu lesen sein, und ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts sollte in einer demokratische Gesellschaft Gewicht haben

grüße klaus

kearny 11.03.2012 13:55

Zitat:

Zitat von klausebert (Beitrag 1294621)
nur zum Teil richtig...

nicht nur politisch/wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich gewollt!

die Grünen sind seit 1983 im Bundestag vertreten, d.h. seit 8 Legislaturperioden, und wäre die Mehrheit der Bevölkerung Deiner Ansicht, wäre die Energiewende heute bereits Geschichte

Nicht jeder, der für den Atomausstieg ist, wählt automatisch Grün. Und nicht jeder, der nicht die Grünen wählt, ist automatisch pro Atomkraft.

Außerdem gab es seitdem schon noch zwei, drei andere wichtige Themen wie die Wiedervereinigung, Arbeitsmarkt- oder Finanzkrisen und mehrere Kriege, die auch bei einer Wahl berücksichtigt worden sind.

Da machst du es dir etwas einfach.

steve.hatton 11.03.2012 14:48

Zitat:

Zitat von klausebert (Beitrag 1294621)
nur zum Teil richtig...

nicht nur politisch/wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich gewollt!

...

Gesellschaftlich gewollt ist zynisch.

...so wie Griechenlandhilfe

... so wie "Steuerbefreiungen" für das Hotelgewerbe

soll ich weiter machen?

Selbst bei bayerischen "Nichtraucherschutz-Volksentscheid" lag die Abstimmungsquote in Bezug auf die Wahlberechtigten bei weniger als 25% , wurden darüber hinaus Wahlzettel nicht oder nur verspätet zugestellt und dabei wurden noch die Ausländer komplett ausgespart, obwohl diese nicht nur fast 70% der Gestronomen stellen, sondern auch einen Großteil des zu schützenden Personals.

Das nennt man dann "gesellschaftlich gewollt".

Interesant dass bei AKW - wo ganze Landstriche betroffen sein werden - immer nur der wirtschaftliche Faktor im Vordergrund steht - beim Nichtraucherschutz der nur diejenigen betrifft die freiwillig in diese Loalitäten gehen - jedoch angeblich nur der Mensch im Vordergrund steht.....

Schöne verkehrte Welt!

Es gab nie eine Abstimmung über Kernenergie, in keinem EU-Land !!!

Mit einer rühmlichen Ausnahme: Österreich!

klausebert 11.03.2012 15:07

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1294665)
Gesellschaftlich gewollt ist zynisch.

nein, nicht so !

Gesellschaft sind wir alle, Du und ich eingeschlossen

und wenn die Gesellschaft nicht willens, nicht fähig, oder einfach zu träge ist Mißstände zu ändern, so hat die Gesellschaft diese auch zu akzeptieren

die Österreicher haben ihre Volksabstimmung nicht in die Wiege gelegt bekommen, und außer der Nutzung der Atomkraft durften sie auch über den Beitritt zur EU abstimmen

grüße klaus

steve.hatton 11.03.2012 15:21

OK, dann bitte die Konsequenz hieraus auch das nächste Mal an der Urne einhalten:

Keine Partei wählen die nicht klar und deutlich den Volksentscheid und das Bürgerbegehren im Wahlprogramm - nicht nur verbal mal oppotunistisch in die Kamera gehaucht - hat und die Durchsetzung beider Dinge innerhalb von 1 Jahr fest zusichert!

Viel Spass bei der Auswahl!

Porty 11.03.2012 15:27

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1294665)

Selbst bei bayerischen "Nichtraucherschutz-Volksentscheid" lag die Abstimmungsquote in Bezug auf die Wahlberechtigten bei weniger als 25% , wurden darüber hinaus Wahlzettel nicht oder nur verspätet zugestellt und dabei wurden noch die Ausländer komplett ausgespart, obwohl diese nicht nur fast 70% der Gestronomen stellen, sondern auch einen Großteil des zu schützenden Personals.

Wenn die Raucher zu faul waren, zur Abstimmung zu gehen, kann man Ihnen nicht helfen......
Ich find´s klasse, muss ich mir doch jetzt nicht mehr beim Wirtsdienst im Verein den Qualm antun und die Klamototten stinken am nächsten Tag auch nicht. :top::top:

Nichtrauchergrüße
Michael

steve.hatton 11.03.2012 15:30

Ich durfte nicht wählen !!!

Aber Steuern nimmt Deutschland/Bayern und Neusäß sehr wohl von mir - sogar vorab und ausgiebig !

Soeben bei Spiegle online habe ich den wohl zentralen Satz als Bildunterschrift gelesen, der die ganze Kernenergiemisere zusammenfasst:

http://www.spiegel.de/fotostrecke/fo...-79523-10.html

Porty 11.03.2012 15:38

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1294688)
Ich durfte nicht wählen !!!

Warum nicht?

Keinen deutschen Pass?

Als Deutscher darf ich Östereich oder sonstwo im Ausland aber auch nicht zur Wahl.....

Michael

TONI_B 11.03.2012 15:46

Auch hier irrst du wieder einmal: bei kommunalen Wahlen ist seit 1992 (Vertrag von Maastricht) in der EU ein Wahlrecht verankert.

Porty 11.03.2012 15:53

Die Abstimmung über ein Landesgesetz dürfte aber nicht mehr unter kommunales Wahlrecht fallen.

Ich klinke mich jetzt aus, ich darf jetzt ins Land der Windmühlen- 3 Tage Maschinenabnahme in Niedersachsen. Werde mal nach den Abständen der Windmühlen schauen.

Viel Spass noch

Michael

TONI_B 11.03.2012 15:56

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1294697)
Die Abstimmung über ein Landesgesetz dürfte aber nicht mehr unter kommunales Wahlrecht fallen.

Nein. Nur auf Gemeindeebene.


Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1294697)
Ich klinke mich jetzt aus, ich darf jetzt ins Land der Windmühlen- 3 Tage Maschinenabnahme in Niedersachsen. Werde mal nach den Abständen der Windmühlen schauen...

Sicher 5...10x Rotordurchmesser. :cool:

steve.hatton 11.03.2012 19:43

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1294691)
Warum nicht?

Keinen deutschen Pass?

Als Deutscher darf ich Östereich oder sonstwo im Ausland aber auch nicht zur Wahl.....

Michael

British Passport - und den gib i a net her !!!

Klar den Bürgermeister von Neusäß darf ich wählen, das war´s dann schon ....

Reisefoto 22.03.2012 12:23

Ein Blick aus Amerika auf den deutschen Solarmarkt:

http://www.renewableenergyworld.com/...y-March22-2012

turboengine 27.03.2012 11:03

Mal ein anderer Blick auf das Thema:

http://www.spiegel.de/politik/auslan...823362,00.html

Polen hat recht...

turboengine 02.04.2012 20:08

Q-Cells ist pleite...
 
...da die von deutschen Fördermilliarden gepamperte chinesische Konkurrenz ihnen nun endgültig das Wasser abgegraben hat. Das Geld der Stromverbraucher ist in chinesiscen Fabriken ganz sicher gut angelegt. Subventionen funktionieren halt nur mit Mauer drumherum.

BeHo 14.04.2012 00:58

Naja, "gepampert" wurden wohl nicht zuletzt die deutschen Solarunternehmen, die jetzt in Schwierigkeiten stecken und teilweise wohl auch zu wenig in F&E investiert haben.

Am einfachsten ist es eh mit ganz einfachen Produkten: Klick! :roll:

turboengine 25.06.2012 16:43

http://www.focus.de/politik/deutschl...id_768193.html

eiq 25.06.2012 17:00

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333580)

Sehr viel FUD.

Zitat:

Zitat von Focus
Schon im vergangenen Winter floss nur genügend Strom, weil ein altes österreichisches Ölkraftwerk Energie nach Deutschland exportierte und die Kohlekraftwerke unter Volllast liefen.

Solange gleichzeitig kräftig Strom nach Frankreich exportiert werden kann, ist ein Blackout noch in sehr weiter Ferne.

turboengine 25.06.2012 17:36

Zitat:

Zitat von eiq (Beitrag 1333585)
Solange gleichzeitig kräftig Strom nach Frankreich exportiert werden kann, ist ein Blackout noch in sehr weiter Ferne.

Das ist das Gegenteil Von FUD: Schönfärberei.
Wenn im Nordwesten viel Strom da ist, der aber nicht nach Süden transportiert werden kann, gibt es Knappheiten. Dann muss Oesterreich ran - egal wieviel nach Frankreich fliesst.

steve.hatton 25.06.2012 17:36

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333580)

Also gerade von Dir hätte ich so einen Link zu einem Lobbyisten-Pamphlet in der Wochen-Bild nicht erwartet.

turboengine 25.06.2012 17:38

Nicht alles, was in der Bild steht, ist automatisch falsch. Man kann aber schön sein Feindbild schärfen.

steve.hatton 25.06.2012 17:43

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333594)
Das ist das Gegenteil Von FUD: Schönfärberei.
Wenn im Nordwesten viel Strom da ist, der aber nicht nach Süden transportiert werden kann, gibt es Knappheiten. Dann muss Oesterreich ran - egal wieviel nach Frankreich fliesst.

Knappheiten die man jahrzehntelang so gefördert hat, weil man eine dezentrale Energieversorgung nie wollte - man = Energieversorger.

Österreich? Wie soll denn das gehen ohne AKWs ?

Das größte Drama wäre doch, wenn jeder zweite Häuslebauer / Haushalt durch konsequente Umsetzung der Möglichkeiten seine Energie zum Großteil selbst einfängt und zudem durch vernünftiges Stromsparen mind. 10-20% Strom überflüssig macht!

Das muss auf jeden Fall verhindert werden - komme was wolle.

---------- Post added 25.06.2012 at 17:45 ----------

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333597)
Nicht alles, was in der Bild steht, ist automatisch falsch. Man kann aber schön sein Feindbild schärfen.

Das ist mir die Mühe nicht wert.
Mir würd`s reichen wenn meine Bilder scharf wären:-)

turboengine 25.06.2012 17:48

Der grösste Skandal ist, dass die Energetische Gebäudesanierung nicht voran getrieben wird. Hier kann am meisten mit dem eingestzten Geld gespart werden.

Blöderweise verdient hier die Öko-Lobby nicht mit, sondern nur die Lokalen Handwerker und Bauunternehmen. Anstatt dessen erfreut einen Herr Ramsauer mit der PkW Maut.

eiq 25.06.2012 17:54

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333594)
Das ist das Gegenteil Von FUD: Schönfärberei.
Wenn im Nordwesten viel Strom da ist, der aber nicht nach Süden transportiert werden kann, gibt es Knappheiten. Dann muss Oesterreich ran - egal wieviel nach Frankreich fliesst.

"Am 8. und 9. Dezember exportierte Deutschland gleichzeitig Windstrom nach Italien und Österreich und versuchte, mit weiterem Windstrom die Versorgung in Süddeutschland zu decken", sagt Peter Hoffmann von Tennet. "Doch das klappte nicht, denn für solch eine Doppelbelastung sind Deutschlands Leitungen nicht ausgelegt."
Quelle

Wenn, dann führt nicht die Energiewende, sondern Gewinnmaximierung zum Blackout.

steve.hatton 25.06.2012 18:17

naja die Gebäudesanierung ist schon auch ein lobbyistischer Gedanke, denn zum einen pappen wir lauter Sondermüll auf die Häuser, der später wieder teuer entsorgt werden muss und zudem erhöht sich bei Altbauten sehr oft auch massiv der Feuchtigkeitsgehalt in den Gebäuden, was wiederum Schimmelbildung fördert und höhere Heizkosten (feuchte statt trockene Luft erhitzen) hervorruft.

Es gab mal auf einer Seite eines angesehenen deutschen Instituts im Internet einen Vergleich hierzu: 3 Gebäude, baugleiche 6- oder 8-stöckige 70er Jahre "Hochhäuser". Das eine bekam eine neue Heizung, das zweite auch neue Fenster, das dritte dazu noch "Vollwärmeschutz". Das dritte war energetisch ad hoc das beste - bis sich nach 1-3 Jahren die Raumfeuchte derart erhöht hatte, dass es wieder zurückfiel und nicht mehr das energetisch beste war - die Seite wurde schon vor Jahren wieder vom Netz genommen!
Zudem gitbes oft noch hausgemachte Probleme mit Grendbebauungen ...

Nicht, dass wir uns falsch verstehen, die ungedämmte Kellerdecke oder oberste Geschossdecke sind problemlos machbar und bringen schon einige Prozent, aber dann wird`s schon schwieriger ...100% dichte Fenster müssen kein Vorteil sein !

Komplett anders beim Neubau, mit kontrollierter Be- und Entlüftung, dementsprechenden Baumaterialen , das funktioniert und sollte seit Jahren Standard sein. Ich kenne Leute die seit 20 Jahren ihr Haus mit 2 Scheit Holz am Tag heizen !
Nur das Haus hat halt auch nicht nur 150T€ gekostet...

Nicht aufgepapptes Styropor oder bröselige Energiespar-Ziegel mit schwindelerregenden statischen Eigenschaften (teils sogar unzulässig für Geschosswohnungsbau!!!) sind hier die Lösung sondern von Anfang bis Ende durchdachte Konzepte!

Zur Maut: Als "Schweizer" solltest Du da nicht grundsätzlich eine positivere Haltung haben ? Die Umsetzung ist halt wieder typisch deutsch - idiotisch. 50-100 € für jeden PKW per Plakette pro Jahr und fertig. Und zusätzlich Tempo 120-130-140 und wir sparen sogar noch 10-20 % Energie !

Mann war das ein entspanntes Fahren in GB !

Und der Spritverbrauch war lächerlich !!! (Zu deutsch - endlich mal so wie`s der Autohersteller - Seat/VW angab)

wwjdo? 25.06.2012 18:28

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333597)
Nicht alles, was in der Bild steht, ist automatisch falsch. Man kann aber schön sein Feindbild schärfen.

Wer nicht rosa-grün sieht, gehört mittlerweile zu den "Bösen". :lol:

Jetzt weht ein anderer Wind, da sind nur noch Öko-Mainstream-Meinungen gefragt! :top: :roll:

Dass anscheinend die Mehrheit der Menschen in diesem Land of eine andere Meinung hat - who cares? :?

chefboss 25.06.2012 18:30

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1333606)
Der grösste Skandal ist, dass die Energetische Gebäudesanierung nicht voran getrieben wird.

Ich besitze ein Haus Baujahr 1907. Ein echtes Biotop, gut durchlüftet, mit Vogelfamilien, Fledermäuse, Insekten und Mich. Ich werde mich hüten, an diesem Biotop etwas zu ändern.
Gruss, frank.


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