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Tira 11.04.2011 21:00

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Japan may raise nuke accident rating severity level to highest 7 (Kyodo).

Zitat:

The Nuclear Safety Commission of Japan released a preliminary calculation Monday saying that the crippled Fukushima Daiichi nuclear plant had been releasing up to 10,000 terabecquerels of radioactive materials per hour at some point after a massive quake and tsunami hit northeastern Japan on March 11.
Zitat:

Haruki Madarame, chairman of the commission, which is a government panel, said it has estimated that the release of 10,000 terabecquerels of radioactive materials per hour continued for several hours.
10000 Terabecquerel pro Stunde. Vermutlich bezieht sich das nur auf das Isotop I 131.:shock: Im Augenblick läge die Emission unter 1 Terabecquerel pro Stunde (das ist eine Billion Becqerel). Das bezieht sich ausserdem vermutlich nur auf die Luft. Dass im Augenblick die meiste Radioaktivität vermutlich ausgewaschen wird und irgendwo im Untergrund verschwindet, erwähnt im Augenblick niemand.:evil:

alberich 12.04.2011 01:02

http://www.japanquakemap.com/

Hier kann man den zeitlichen Verlauf der letzten fast 1000 Beben seit dem 11.03. in einer Animation verfolgen.

cdan 12.04.2011 08:32

Zitat:

Zitat von AlexDragon (Beitrag 1166659)
Habe selber an 5 AKW's mitgearbeitet, z.T. als Konstrukteur...

Nimm es mir wirklich nicht übel Alex, aber diese Info beruhigt mich kein Stück - im Gegenteil!

amateur 12.04.2011 08:33

Zitat:

Zitat von cdan (Beitrag 1166877)
Nimm es mir wirklich nicht übel Alex, aber diese Info beruhigt mich kein Stück - im Gegenteil!

Das hatte ich mir auch gedacht, aber nicht zu schreiben gewagt. ;)

Stephan

cdan 12.04.2011 08:45

Zitat:

Zitat von AlexDragon (Beitrag 1166659)
Deutsche AKW's sind die sichersten in der ganzen Welt, da wir hier den höchsten Sicherheitsstandard haben und es hier auch keine Erdbeben der Stärke 7 geben wird, respektive je gegeben hat.

Wenn Alex so einen Unfug schreibt,

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1166878)
Das hatte ich mir auch gedacht, aber nicht zu schreiben gewagt. ;)

dann ist seine nachfolgende Aussage wirklich beunruhigend und dann darf man das auch schreiben.

12.04.2011 08:51

Zitat:

Zitat von AlexDragon (Beitrag 1166659)
...höchsten Sicherheitsstandard haben und es hier auch keine Erdbeben der Stärke 7 geben wird, respektive je gegeben hat.
..

Den höchsten Standard zu haben behauptet jeder. Das war auf der Titanic nicht anders.

Dein verweist auf das Fehlen von Erdbeben hierzulande ist nicht wirklich beruhigend. Vor Naturkatastrophen sind auch wir nicht sicher. Der Verlauf der Nordseeküste ist aus solchen Katastrophen entstanden. Siehe Mandränke Wo heute das Watt ist, waren früher Ortschaften und wären heute Kernkraftwerke wegen der günstigen Lage zur Wasserkühlung.

Auch sind die vom Mensch gemachten Kastrophen gerade in Europ nicht zu vernachlässigen. Ein Blick in die Vergangenheit macht das deutlich.


@Photongraph
Nicht so ganz ironisch gemeint ist die erneute in Betriebsetzung der Kernkraftwerke. Tatsächlich braucht Japan Strom. Warum nicht diese Kernkraftwerke wieder in Betrieb bringen? Vertragen sie die Strahlung nicht? Aber wenn diese zu unsicher sind, dann müßten die noch laufenden Kraftwerke abgeschaltet werden. Oder waren die zersörten Kernkraftwerke die bösen Kernkraftwerke? Die Einteilung in gute und böse Kernkraftwerke ist die Ironie.

About Schmidt 12.04.2011 08:51

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1166878)
Das hatte ich mir auch gedacht, aber nicht zu schreiben gewagt. ;)

Stephan

:lol: ich auch nicht. :lol:
das hätte Alex wohl besser für sich behalten. Kann das Team den Tread bitte ins Nirvana verschieben? :mrgreen:



Gruß Wolfgang

André 69 12.04.2011 10:06

Nun,

... daß es etwas "Sicheres" gibt ist eine Illusion.

Wir können zwar froh sein, daß unsere AKWs (hoffentlich) sicherer sind als eine EC-Karte, oder unsere Banken, oder ein Auto mit ABS, ESP, Airbag, etc.
... aber die Aussage daß ein AKW sicher sei ist doch schon mal die erste Fehleinschätzung.

Auch wenn es bei uns keine so heftigen Erdbeben wie in Japan geben mag, auch keine Tsunamis, so haben wir doch Menschen in diesen Einrichtungen arbeiten,
und Menschen machen Fehler.
Der Tschernobyl Super GAU ist vor allem durch von Menschen verursachte Bedienfehler entstanden, wenngleich der Reaktortyp in meinen Augen eh nur eine gezügelte Atombombe ist. (was man mitlerweilen alles so im Internet lesen kann).

Und Technik ist auch nicht unfehlbar ... wenn es selbst schon Störungen beim normalen herunterfahren eines AKWs auf Grund des Moratoriums hier in Deutschland gab!

Das ganze Leben ist ein Abschätzen von Risiken, die meisten überschaubar, und manche können zur Katastrophe werden. Und in dem Zusammenhang hätte ich dann doch lieber kein Risiko welches die Aussicht auf eine Katastrophe hat, das kleinere Übel ist dann doch "Grüner Strom" mit evtl. höheren Kosten für den Einzelnen - wobei - wer sagt eigentlich, daß es teurer wird?

Gruß André

Ellersiek 12.04.2011 10:10

Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 1166768)
... Dass im Augenblick die meiste Radioaktivität vermutlich ausgewaschen wird und irgendwo im Untergrund verschwindet, erwähnt im Augenblick niemand.:evil:

Das bringt zu einer Frage, die ich schon lange stellen wollte (bin kein Chemiker und habe von Strahlentheorie/praxis wirklich keine Ahnung):

Wolken entstehen ja auch aus Meerwasser. Da ja nun das Meerwasser vor Fukushima mit verstrahltem Wasser "vermischt" wird, frage ich mich, ob das Wolkenwasser dann verstrahltes Wasser beinhaltet oder ob die aufsteigenden Wassermoleküle keine Strahlung enthalten?

Gruß
Ralf

PS.: Meinen Respekt und Dank an alle, die sich an diesem hochbrisanten Thread beteiligt haben - es bleibt hier sehr sachlich, informativ und ohne Polemik, das finde ich nicht selbstverständlich, macht weiter so (Okay, okay: ein wenig Ironie war dabei).

konzertpix.de 12.04.2011 10:29

Ralf, Wasserdampf ist nicht gleich Cäsium oder Jod. Wasser besteht aus Wasserstoff und Sauerstoff. Wasserdampf kann bestenfalls ein wenig Salze durch Zerstäuben transportieren, aber nicht durch bloßes Verdampfen. Zerstäubtes Wasser ist aber flüssig und nicht gasförmig, d.h. es wird nicht wirklich weit transportiert.

Viel schlimmer halte ich an der ganzen Misere die Tatsache, daß die Reaktoren zwar in absehbarer Zeit abgeschaltet werden - früher oder später, je nach Ausgang des Moratoriums und der Zeitplanung -, daß aber die dort drinnen verwendeten Brennstoffe uns noch über viele Jahrhunderte hinweg belasten werden. Wer kommt für diese Kosten auf ? Sicherlich sind das nicht mehr die Energiekonzerne, nein, das wird mit Sicherheit wieder einmal der Staat und damit wir alle sein. Zuvor das Geld aus dem Gewinn abschöpfen durften aber ein paar wenige - die sich, salopp gesagt, über ein paar Jahre daran bereichern durften...

Passt zur Wegwerfgesellschaft, die immer mehr Überhand nimmt. Man schaut auf seinen eigenen schnellen Gewinn / Schnäppchen / Vorteil und schert sich einen Dreck um diejenigen, die dadurch ihren Schaden haben werden :flop:

SanGerman 12.04.2011 11:21

die Folgekosten für den Atomabfall wird einigen Staaten die voll auf Atomkraft setzen noch teuer zu stehen kommen.

hpike 12.04.2011 11:40

Würde man die Folgekosten mit auf den Strompreis setzen, wäre Atomstrom unbezahlbar.

About Schmidt 12.04.2011 11:44

Warum das nicht die Betreiberfirmen zahlen müssen ist mir sowieso ein Rätsel. Jeder private Betrieb muss für die Entsorgung selbst aufkommen. Wäre es bei den AKW Betreibern genau so, würde wohl niemand ein AKW betreiben. :evil:

Gruß Wolfgang

Tira 12.04.2011 11:52

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1166922)
Wolken entstehen ja auch aus Meerwasser. Da ja nun das Meerwasser vor Fukushima mit verstrahltem Wasser "vermischt" wird, frage ich mich, ob das Wolkenwasser dann verstrahltes Wasser beinhaltet oder ob die aufsteigenden Wassermoleküle keine Strahlung enthalten?

Im Wasser gelöste radioaktive Stoffe werden mitverdampft und gelangen so auch wieder in die Atmosphäre. Der größere Teil jedoch wird sich im Plankton ansammeln, von dort in die Fische wandern, dort eingelagert und angereichert und kann schließlich so in unsere Nahrungskette gelangen.

Die Belastung der Luft entsteht sicher hauptsächlich durch direkte Freisetzung. Das französische Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire stellt hier eine Modellrechnung der globalen Ausbreitung der radioaktiven Wolke bereit: Klick. Die Partikel haben sich über die gesamte Nordhemisphäre verbreitet - und die Emissionen dauern an.:flop:

hpike 12.04.2011 12:03

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1166968)
Warum das nicht die Betreiberfirmen zahlen müssen ist mir sowieso ein Rätsel. Jeder private Betrieb muss für die Entsorgung selbst aufkommen.

Für sowas gibt es doch genügend negative Beispiele, ich verstehe z.b. bis heute nicht, wieso die Allgemeinheit für die Polizeieinsätze bei Fussballbundesligaspielen zahlen muss. Kohle haben die doch genug, sonst könnten sie nicht solche Gehälter zahlen.

Müssten die Vereine das selber zahlen, gäb es auch diese immensen Gehälter bei den Fussballern nicht, die damit letztlich wir alle bezahlen, ob gewollt oder nicht. Ist zwar ein wenig OT aber irgendwie eben doch nicht.

André 69 12.04.2011 12:04

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1166968)
Warum das nicht die Betreiberfirmen zahlen müssen ist mir sowieso ein Rätsel. Jeder private Betrieb muss für die Entsorgung selbst aufkommen. :evil:

Gruß Wolfgang

Wenn ich jetzt bitterböse wäre würde ich sagen:
Weil keiner will daß das Zeug irgendwo wieder auftaucht, es soll ja auch sowas wie Müllexport geben
... mir fällt da ein ganzer Kontinent ein, wo die Industrie sich einfach bedient, oder etwas hinterlässt was hier keiner will.

Gruß André

About Schmidt 12.04.2011 12:05

Mich wundert, dass hier andere Staaten und Länder nicht mehr intervenieren. Vielleicht tut man das, allerdings nicht öffentlich. Oder man ist sich einfach der Sache bewusst, dass daran sowieso nichts mehr zu ändern ist.

Gruß Wolfgang

Ellersiek 12.04.2011 12:18

Danke für die Antwort.
Zitat:

Zitat von Tira (Beitrag 1166973)
Im Wasser gelöste radioaktive Stoffe werden mitverdampft und gelangen so auch wieder in die Atmosphäre...

Möchte nochmal nachfragen:
Die Wassermoleküle bleiben zwar von der Strahlung verschont, aber beim Verdampfen hängen sich die strahlenden Atome an den Wasserdampf mit dran.

Muss ich mir das so vorstellen?

Gruß
Ralf

konzertpix.de 12.04.2011 13:51

Nein, das ist nicht korrekt, genauso wie Tiras Vorstellung - aber das schrieb ich heute vormittag schon.

Wasserdampf ist per Definitionem reines 100%iges Wasser - H2O. Wasserdampf ist per Definitionem gasförmig. Durch Rekondensation von Wasserdampf wird destilliertes Wasser - sehr reines Wasser - hergestellt. Der Dampfdruck von in Wasser gelösten anorganischen Stoffen wie z.B. Cäsiumhalties Zeug ist um Größenordnungen geringer und bleibt beim Verdampfen von Wasser demzufolge als Rückstände übrig (-> Kalkflecken auf Gläser, wenn das Leitungswasser verdunstet ist).

Das, was aus den Wolken kommt bzw. in diesen steckt, wurde dorthin auf anderem Wege getragen als durch natürliches Verdunsten / Verdampfen von Wasser (mit gelösten Salzen). Beispielsweise ist das Zerstieben von Wasser auf Wellenkronen durch einen Sturm der Fall. Allerdings ist dies dann kein Wasserdampf, sondern Wassernebel - winzig kleine Tröpfchen aus flüssigem Wasser.

Das mag ein physikalischer Unterschied sein, für die Verteilung ist das aber ziemlich unerheblich. Spätestens Wolken bestehen aus wieder kondensiertem Wasserdampf und in diesem können sich trockene und durch den Wind hochgewirbelte Substanzen dann auch wieder fangen. Und auf diesem Weg über weite Strecken hinweg transportiert werden.

Ellersiek 12.04.2011 14:15

Danke nochmal euch beiden, jetzt ist es für mich klarer und beunruhigender (wobei ich sowie schon lange bzgl. dieser Energieform beunruhig bin - aber das gehört nicht in diesen Thread).

Gruß
Ralf

Ta152 12.04.2011 16:03

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1166966)
Würde man die Folgekosten mit auf den Strompreis setzen, wäre Atomstrom unbezahlbar.

Gilt das nicht für Strom aus fossielen Energieträgern genauso? Kohlekraftwerksbetreiber können genau so wenig die Auswirkungen auf Gesundheit und Natur bezahlen wie es AKW betreiber können. Bei einem AKW hat man immerhin die Chance das eben nichts passiert oder wenn etwas passiert man weit genug weg ist. Bei einem Kohlekraftwerk sind die Emmisonen im Regelbetrieb da.

Alison 12.04.2011 16:30

Zitat:

Zitat von konzertpix.de (Beitrag 1167010)
Wasserdampf ist per Definitionem gasförmig.

Nur noch zu Ergänzung von Rainers Ausführungen: das hier ist so ein Fall, wo wissenschaftliche Definion und Umgangssprache auseinander gehen.
"Wasserdampf" ist in der Tat definiert als gasförmiges und damit unsichtbares Wasser. Das was wir beim Nudelnkochen als "Wasserdampf" bezeichnen, nennt der Chemiker "Nebel", und meint damit feine Tröpfchen flüssigen (!) Wassers, die in der Luft herumschwirren - und die man sehen kann.
Gruß,
Alison

jrunge 12.04.2011 16:37

Zitat:

Zitat von Ta152 (Beitrag 1167052)
Gilt das nicht für Strom aus fossielen Energieträgern genauso? ...

War mit Folgekosten vielleicht eher die notwendige und bislang noch ungelöste Endlagerung aus KKW gemeint? :shock:
Endlagerprodukte aus Kohlekraftwerken sind überwiegend Asche, Schlacke und Gips (aus der DeSOx) und verursachen sicher etwas geringere Kosten, die übrigens vom Verursacher auch getragen werden und im Strompreis bereits enthalten sind. ;)
Die Umweltbelastung durch fossile Brennstoffe (übrigens auch aus privaten Haushalten und Verbrennungsmotoren) ist für mich ein etwas anderes Thema als ein Super-GAU wie in Japan.

hpike 12.04.2011 17:10

Ja war es.

About Schmidt 12.04.2011 18:12

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 1167060)
Die Umweltbelastung durch fossile Brennstoffe (übrigens auch aus privaten Haushalten und Verbrennungsmotoren) ist für mich ein etwas anderes Thema als ein Super-GAU wie in Japan.

Und ließen sich durch weitere Maßnahmen drastisch reduzieren und sind durch die Natur abbaubar und entstehen häufig auch unnütz und unsinnig, siehe Auto und Motorradrennen. Keine Angst, ich schaue mir auch gern die Formel 1 an, das wäre auch ein anderes Thema.

Die "Reste" aus Atomanlagen werden zwar auch abgebaut, was allerdings ein Zeitraum überspannt, der für die Menschheit nicht überschaubar ist. Ranga Yogeshwar sprach in diesem Zusammenhang von 40.000 in Worten vierzigtausend Generationen! und nicht etwa Jahren. Ich bleibe dabei, wie konnte die Menschheit so etwas nur machen? :roll:

Wenn wir davon ausgehen, dass alle 25 Jahre ein solcher Gau, irgendwo in der Welt geschieht, wird die Welt im nächsten Jahrtausend komplett verstrahlt sein. :flop:

Gruß Wolfgang

Ernst-Dieter aus Apelern 10.07.2011 14:14

Neues Nachbeben in Japan
 
Leider wieder ein starkes Nachbeben in Japan
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,773472,00.html
Die Menschen dort kommen einfach nicht zur Ruhe.
Ernst-Dieter

About Schmidt 04.11.2011 18:43

Und ein Ende ist nicht in Sicht.
 
Der Rückbau der Anlage dauert laut dem Betreiber mindestens 30 Jahre! Bis dahin wir wohl die Gefahr, dass es zu einem Supergau kommt, bestehen bleiben. Auch wenn man nichts oder nur noch wenig darüber hört, die Gefahr besteht jeder Zeit.

Gruß Wolfgang

Porty 05.11.2011 19:18

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1167095)
Und ließen sich durch weitere Maßnahmen drastisch reduzieren und sind durch die Natur abbaubar
Gruß Wolfgang

Klar lässt sich CO2 biologisch abbauen- nur leider nicht in den Mengen, den die Kohlekraftwerke ausstoßen... So rettet uns die globale Erwärmung glücklicherweise vor der überfälligen nächsten Eiszeit.
Über den Schwachsinn ein in Konzentrationen von über 10% tödliches Gas in die Erde zu pressen (ein Kohlekraftwerk mit 1000 MW emittiert jedes Jahr ca. 20 Millionen Tonnen davon) reden wir besser nicht....
Übrigens belaufen sich die geschätzten Emissionen an radioaktiven Stoffen aus der Kohleverbrennung auf 10000 t Uran und 25000 t Thorium jährlich weltweit (beides Alpha- Strahler, die man möglichst nicht einatmen sollte). das meiste geht zwar in die Asche aber wie viel gerade in Indien und China mit der Flugasche aus dem Kamin kommt oder bei dem verbreiteten Ascheabtransport mit Wasser herausgelöst wird, wage ich nicht abzuschätzen.

Das Dosimeter auf meinen Schreibtisch zeigt seit Fukushima keine erhöhten Werte an.

mit besten Stromspargrüßen

Michael

steve.hatton 06.11.2011 01:31

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1244993)
Der Rückbau der Anlage dauert laut dem Betreiber mindestens 30 Jahre! Bis dahin wir wohl die Gefahr, dass es zu einem Supergau kommt, bestehen bleiben. Auch wenn man nichts oder nur noch wenig darüber hört, die Gefahr besteht jeder Zeit.

Gruß Wolfgang

30 Jahre effizienter Stromgewinnung zu minimalen Kosten, gell ?

---------- Post added 06.11.2011 at 00:35 ----------

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1245358)
...
Das Dosimeter auf meinen Schreibtisch zeigt seit Fukushima keine erhöhten Werte an.

mit besten Stromspargrüßen

Michael

Dazu solltest DU deinen Schreibtisch mal Richtung Ukraine oder Fukushima schieben - oder vielleicht auch nur nach Gorleben ?

BTW: Ich glaube nicht dass eine Aufrechnung von Kohle gegen Uran/Plutonium hlfreich ist, eher die Erkenntnis, dass die so beherrschbare Kernenergie - ganz abgesehen vom Müllproblem, welches homo sapiens in seiner maßloen Arroganz schon bei Beginn der AKW-Euphorie vor über 40 Jahren als bald gelöst propagierte - eben ein unkalkulierbares Risiko - genannt minimales Restrisiko - beinhaltet, welches die sogar die Versicherbarkeit ausschließt: SOllte das nicht zu denken geben, dass keine Versicherung der Welt unbegrenzt für den potentiellen Schaden eintreten will.

About Schmidt 06.11.2011 08:42

Traurig aber wahr,
Indien und China werden in den nächsten Jahren vermehrt AKW bauen und auch in betrieb nehmen. Wohin mit dem Atommüll weiß niemand. Außerdem sind beide Länder von Erdbeben betroffen, besonders China.

Das Streben nach Wohlstand, Reichtum und Luxus wird uns alle irgendwann auffressen. Dazu kommt, dass durch dieses verantwortungslose Handeln viele Kinder elend sterben. Doch was ist schon ein Kinderleben gegen einen prall gefüllten Geldbeutel und eine Rolex von 200 Mio am Handgelenk.

Mich ko..t das nur noch an. :flop:
Gruß Wolfgang

steve.hatton 06.11.2011 13:47

Unsere "Fotschrittsgläubigkeit" bringt uns um.

"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann" - einst wie heute nie falsch, nur heute offensichtlicher !

Makun 06.11.2011 14:47

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1245505)
(...)
Das Streben nach Wohlstand, Reichtum und Luxus wird uns alle irgendwann auffressen. Dazu kommt, dass durch dieses verantwortungslose Handeln viele Kinder elend sterben. Doch was ist schon ein Kinderleben gegen einen prall gefüllten Geldbeutel und eine Rolex von 200 Mio am Handgelenk.

Mich ko..t das nur noch an. :flop:
Gruß Wolfgang

Traurig aber wahr... Du hast Recht und das Schlimme daran ist, dass wir Menschen eine Lawine losgetreten haben, die sich nicht mehr stoppen lässt. Hinzu kommt noch, das der Fernost (vor allem das Reich der Mitte) sehr schnell und gar rücksichtslos nach seinem Wohlstand strebt (Nachholbedarf?). Unsere westliche Welt kann sich davon jedoch auch nicht ganz lossagen und wir sind genauso von Energie abhängig, wie jede andere Wohlstandsgesellschaft auch.

Es wird also weiter gehen. Japan ist aus dem medialen Fokus verschwunden und für viele vllt. sowas wie "ein weiterer Fall in der Statistik", genauso wie auch das ukrainische Wunder der Kerntechnologie: Fälle, die man zwar nicht vergessen hat, an die man aber nicht mehr so intensiv denkt.

Ich glaube, dass uns noch weitere Unfälle dieser Art und Größenordnung erwarten. Wann und wo? Wird sich schon zeigen, hoffentlich so zeitnah und offen wie in Japan und nicht so mit schwarzer Tusche verschmiert wie in Tschernobyl.

In der Zwischenzeit erfreuen sich wieder einige Leute ihrer 200 Mio. Rolex und ihrer Privatjet-Flotte. Mich ko...t es auch an aber ich kann's leider nicht ändern.

Gruß

alberich 06.11.2011 14:52

Zitat:

Zitat von Makun (Beitrag 1245617)
Japan ist aus dem medialen Fokus verschwunden ..

Hat nichts an Gültigkeit eingebüßt.
Noam Chomsky - Manufacturing Consent

Ditmar 06.11.2011 15:06

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 1245505)
Traurig aber wahr,
Indien und China werden in den nächsten Jahren vermehrt AKW bauen und auch in betrieb nehmen. Wohin mit dem Atommüll weiß niemand. Außerdem sind beide Länder von Erdbeben betroffen, besonders China.

Das Streben nach Wohlstand, Reichtum und Luxus wird uns alle irgendwann auffressen. Dazu kommt, dass durch dieses verantwortungslose Handeln viele Kinder elend sterben. Doch was ist schon ein Kinderleben gegen einen prall gefüllten Geldbeutel und eine Rolex von 200 Mio am Handgelenk.

Mich ko..t das nur noch an. :flop:
Gruß Wolfgang

Wir haben die Kehrtwende gerade noch hinbekommen, leben aber deshalb trotzdem noch sehr gut, im Vergleich zu vielen anderen Regionen der Welt, und den Energiehunger der aufstrebenden Länder wird man ganz sicher nicht so schnell aufbauen können durch "alternative Energiegewinnung" wie es nötig wäre.
Will man also diesen Menschen den "Luxus" auf vielleicht ein einfacheres bzw. besseres Leben verweigern, nur weil einen das a…?
Ich würde mich da nicht auf das Hohe Roß setzen, und sagen wollen, das dürft Ihr aber nicht machen.

RoDiAVision 06.11.2011 16:08

Habe neulich den Film Yellow Cake gesehen.

Es ist noch gar nicht so lange her da hatten wir in Deutschland den drittgrößten Uranerzbergbau der Welt :shock:

Man sollte die Atomlobby dort bis an ihr Lebensende aufräumen lassen.

Da wird in der Presse ständig berichtet was wir doch für so tolle Fußballer u. Rennfahrer haben, aber solche unbequeme Wahrheiten wie -Yellow Cake- muß man erst suchen.

About Schmidt 06.11.2011 16:38

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1245598)
Unsere "Fotschrittsgläubigkeit" bringt uns um.

"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann" - einst wie heute nie falsch, nur heute offensichtlicher !

Aber nicht mal die Großkapitalisten denken darüber nach, was sie ihren Kindern und deren Kindeskindern hinterlassen. Der Mensch ist halt ein absolut egoistisches Lebewesen, dem sich gefälligst alles unter zu ordnen hat und seien es die eigenen Nachkommen.

Ich möchte hier nochmal an die Website von Atomfree-eastwest und diesem Bericht im ZDF.

Gruß Wolfgang

Porty 06.11.2011 23:04

Zitat:

Zitat von RoDiAVision (Beitrag 1245639)

Es ist noch gar nicht so lange her da hatten wir in Deutschland den drittgrößten Uranerzbergbau der Welt :shock:

Man sollte die Atomlobby dort bis an ihr Lebensende aufräumen lassen.

Da kennt sich einer aber richtig gut aus in Deutschland......
Vom Uranbergbau in Thüringen und Sachsen ist nicht mehr viel zu sehen, 2007 fand dort die Bundesgartenschau statt (Ronneburg)
Das Uran ging übrigens komplett in die damalige Sowjetunion und diente zum Abzahlen der Reparationsleistungen aus dem 2. Weltkrieg.

Michael

---------- Post added 06.11.2011 at 22:33 ----------

Zitat:

Zitat von steve.hatton;

BTW: Ich glaube nicht dass eine Aufrechnung von Kohle gegen Uran/Plutonium hlfreich ist, eher die Erkenntnis, dass die so beherrschbare Kernenergie - ganz abgesehen vom Müllproblem, welches homo sapiens in seiner maßloen Arroganz schon bei Beginn der AKW-Euphorie vor über 40 Jahren als bald gelöst propagierte - eben ein unkalkulierbares Risiko - genannt minimales Restrisiko - beinhaltet, welches die sogar die Versicherbarkeit ausschließt: SOllte das nicht zu denken geben, dass [B
keine Versicherung der Welt[/B] unbegrenzt für den potentiellen Schaden eintreten will.

Ich möchte die Versicherung sehen, die das Risiko der CO2 Sequestation versichert.
Es ist schon grotesk mit welcher Sorgfalt die Angst vor Atommüll geschürt wird, aber parallel dazu das Verpressen von CO2 als Lösung des Energieproblems propagiert wird.
Da soll ein hochverdichtetes Gas zu vielen Millionen Tonnen in die Erde gepresst werden, ohne zu ahnen, wann und wo das Zeug wieder ans Tageslicht kommt. Was dann passiert: Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Nyos-See
Das war aber nur eine relativ kleine Menge und das Gas (schwerer als Luft) konnte zügig ins Tal abfließen.
Was losgeht, wenn es in einer dicht besiedelten Gegend einen wirklich großen Ausbruch gibt, wage ich mir nicht auszumalen.... (zur Erinnerung 20 Mio Tonnen je Kraftwerk mal 50 Jahre als mittlere Betriebsdauer eines Kraftwerkes sind 1 Milliarde Tonnen oder 500 Kubikkilometer Gas bei Umgebungsdruck und wir haben eine Menge Kohlekraftwerke)
Von dem was der Kohle- Bergbau in der Landschaft zurücklässt reden wir da nicht mehr. Glücklicherweise können wir ja billige Kohle aus China und Australien importieren.

Vor 100 Jahren war das Auto auch die Lösung eines Umweltproblems.......

About Schmidt 07.11.2011 07:23

Weder für das CO² noch für den Atommüll gibt es eine brauchbare Endlösung. Das Verpressen in die Erde geschieht frei nach dem Motto, was ich nicht sehe, ist nicht mehr da. Vogel Strauss Politik halt.

Gruß Wolfgang

turboengine 07.11.2011 09:30

Zitat:

Zitat von Ditmar (Beitrag 1245625)
Wir haben die Kehrtwende gerade noch hinbekommen, leben aber deshalb trotzdem noch sehr gut.

Wie kommts? Es der Grossteil der alten Infrastruktur noch da und wir importieren Strom. Die Rechnung für die "Energiewende" kommt erst noch. Wie immer.

RoDiAVision 07.11.2011 22:01

Zitat:

Zitat von RoDiAVision (Beitrag 1245639)
Es ist noch gar nicht so lange her da hatten wir in Deutschland den drittgrößten Uranerzbergbau der Welt :shock:

Man sollte die Atomlobby dort bis an ihr Lebensende aufräumen lassen.

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 1245842)
Da kennt sich einer aber richtig gut aus in Deutschland......
Vom Uranbergbau in Thüringen und Sachsen ist nicht mehr viel zu sehen, 2007 fand dort die Bundesgartenschau statt (Ronneburg)
Michael


Ich kann aber richtig gut lesen ;)

Bund bestätigt Sanierungsplan der Wismut bis 2040

Ostdeutsche Uran-Gebiete fast saniert Wismut wird aber noch Milliarden kosten

Ob das kontaminierte Wasser jemals komplett gereinigt werden kann ist fraglich,
im Doku-Film wurde über den immensen Aufwand berichtet, da macht sich schon Pessimismus breit.


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