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binbald 07.11.2010 12:40

Zitat:

Zitat von ulle300 (Beitrag 1099630)
Dabei versucht er die Stärken seines Objektivs kennenzulernen:

Genau - bloß, was ein gutes und ein schlechtes Objektiv (unabhängig vom Fotografen) unterscheidet, ist der Bereich, in dem die Stärken zutage treten: Bei einem guten Objektiv erstrecken sich die Stärken gleichmäßig über einen viel größeren Bereich als bei einem schlechten. Wenn mir das eine Objektiv die Abbildungsfehler (was ich oben schon ausgeführt habe), nur bei Blende 4,5-5,6 eliminiert, das andere aber von 2,8-8, dann kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass das letztgenannte das bessere Objektiv ist.

xedi 07.11.2010 12:41

Eigentlich hatte ich nicht vor eine Diskussion darüber zu starten, welche konkreten Eigenschaften ein Objektiv gut machen. Mir geht es darum, wie wir die Eigenschaften beurteilen und mir scheint es, als ob es zu oft relativ zu dem Preis geschieht, obwohl ich es sinnvoller finde es relativ zu anderen Objektiven zu tun.

Z.B. wurden Abbildungsfehler als Kriterium vorgeschlagen. Wenn Objektiv X in 99,99% keine Fehler aufweist, dann könnte man sagen, dass es hervorragend ist, aber wenn der Rest der Welt in 99,99999% keine Fehler aufweist, dann würde ich Objekti X nicht als hervorragend bezeichnen, weil dann der Unterschied zu anderen Objektiven nicht erkennbar ist.

Analogie:

Ist ein Smart ein schnelles Auto? So ziemlich jedes Auto ist schneller als er, aber gemessen am Preis, Kompaktheit und Einsatzzweck in Städten ist er bei weitem schnell genug. Dennoch höre ich von keinem: Smart ist ein total schnelles Auto, bei dem Preis kann man ja nicht mehr erwarten. Eher würde man so was hören wie: Ein Smart ist ziemlich langsam, aber für den Preis würde man auch nicht mehr erwarten und mehr Geschwindigkeit braucht man auch nicht.

Genau das passiert aber bei Objektiven nicht. Wenn die Abbildungsleistung bei einem Billigobjektive für den Preis erstaunlich ist, dann stimmt die Preis-Leistung, aber wenn dann immer noch der Rest der Welt besser abbildet, dann ist nun mal die Abbildungsleistung schlecht.

Das dies aber nicht so eingeschätzt wird bzw. ausgedrückt wird, liegt wohl an diesen genannten Punkten, den ich vollkommen zustimme:

Zitat:

Zitat von FD851 (Beitrag 1099430)
- Hat z.B. derjenige, der ein sehr kostengünstiges Teil als "gut" bezeichnet, wirklich einen Vergleich, was ein richtig gutes, (hochpreisiges) Objektiv qualitativ zu leisten vermag?
- Ist ein Fotograf, der ausschließlich auf Objektive der oberen Preisklasse setzt, überhaupt willens, eine vielleicht gar nicht so schlechte Leistung eines Objektivs, dass unterhalb seiner Preisklasse liegt, überhaupt anzuerkennen?
- Wer wird wirklich unumwunden zugeben, dass er für ein hochpreisiges Hobby Geld in den Sand gesetzt hat? Andererseits wird mancher auch schnell bei der Hand sein, mit dem Vorwurf mangelnder Leistung preiswerterer Produkte die Ausgabe einer hohen Geldsumme zu rechtfertigen.

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 1099431)
Schaut Euch doch mal die Notenbewertungen von Objektiven in unserer und anderen Datenbanken an. Interessanterweise gibt es da kaum Objektive, die weit unten angesiedelt sind - oder anders gesagt: eine normale Verteilung (gerne auch Normalverteilung) ist da selten zu finden.
Was unter anderem daran liegt, dass man ein Urteil/Eintrag meist dann vornimmt, wenn man das Objektiv neu bekommt, es also einen Fortschritt und eine Verbesserung darstellt. Die Schwächen kennt man meist gar nicht so genau, weil man ein besseres Objektiv nicht hat, bzw. sich noch nicht leisten kann. Wie schätzt man dann also ein, was ein gutes Objektiv ist?!?...

Auf die Datenbanken (unsere oder Dyxum) wird ja oft verwiesen. Was Abbildungsleistung angeht, scheinen sie IMO eher irritierend zu sein als hilfreich. Das hilfreichste sind eigentlich wirklich konkrete Vergleichstest.

mrieglhofer 07.11.2010 13:28

Dahingehend wäre dann noch interessant, Objektive in Klassen einzuteilen:
z.B.
Crop bis 6MPx
Crop bis 12 MPix
Crop über 12 MPix
VF

Ich habe z.B. selbst Objektive, die an einer 7D erstklassig sind, scharf bis in die Ränder selbst offener Blende, an der A850 aber eine mittlere Katastrophe. Dito dürfte vielen Leuten beim Wechsel von der 7D auf die A700 die Augen aufgegangen sein.

Innerhalb der Klasse wäre dann die Qualität zumindest sinnvoll beurteilbar. Dort könnten dann noch so Kategorien:
a) offenblendentauglich in der Mitte
b) offenblendentauglich am Rand
c) abgeblendet verwendbar
eine klare Aussage erleichtern, um die eigenen Nutzungsverhältnisse mit der Qualität in Einklang zu bringen.

Und es gibt definitiv schlechte Objektive bezogen auf den jeweils angepeilten Einsatzzweck unabängig vom Preis.

André 69 07.11.2010 14:02

Hallo xedi,

... auch ich habe bis vor 3 Jahren gesagt, meine 2 Kitobjektive (zur D5D) reichen mir,
ich muß keine Objektive haben, die genau so teuer oder mehr kosten als die Kamera selbst.

Nun, ich habe meine Meinung revidiert.
Solange wie man nicht weiß, oder höchstens ahnt, daß das auch besser geht, ist man mit seinem Equpment zufrieden, UND BEWERTET DAS AUCH SO,
bis man das teurere und bessere hat.
Trotzdem wird man sagen können, man hat auch damit schöne Fotos gemacht hat, und das für den geringen Preis.
Und schon sind wir wieder bei dem Begriff Preiswert ;)

Mittlerweilen kann ich sagen, daß bestimmte Bilder mit meinem alten 75-300mm nicht gelungen wären,
auch die Ausbeute an Bildern mit dem neuen 70-300mm an sich wesentlich besser geworden ist, so kann man doch in der Konstellation sagen,
daß das alte 75-300mm für diesen Einsatztzweck schlecht geeignet ist!

Gruß André

buerokratiehasser 07.11.2010 14:20

Wer meint, es gäbe keine schlechten Objektive, dem hätte ich hier gerne noch ein Sigma 28-200 zum knallharten Sonderpreis von nur 79,- zu verkaufen. Durch den riesigen Zoombereich (an Crop bis 300 mm!!!) ist es für alles suppa geeignet. Dank Metallgehäuse sogar zum Ruhigstellen des Motivs (sofern unter 0,20 m, sonst sind vereinzelt Nebenwirkungen beobachtet worden).

ddd 07.11.2010 18:57

moin,
Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1099661)
[...]
c) abgeblendet verwendbar
[...]

oder anders formuliert: schlecht :cool:

Ein Objektiv, welches selbst abgeblendet auf 8-11 (an APS-C .. KB) nicht verwendbar ist, verdient die Bezeichnung "Objektiv" nicht wirklich ;)

Manni54 07.11.2010 20:43

Hallo an alle,

nachdem ich hier schon mehrere Jahre mitlese, will ich mich doch auch einmal äußern.
Ich fotografiere schon seit gut 30 Jahren un so alt bzw noch älter ist auch dieses Thema.
Ich will nur einmal ein Beispiel bringen; Minolta produzierte damals das Telezoom 70-210mm für Leitz. Dieses Objektiv kostete damals ca. 2.000,00DM, das baugleiche Minolta mit einer gering größeren Fertigungstoleranz kostete ca. 700,00DM. Ich konnte mir damals nur das Tokina 80-200mm leisten, welches nur gut 280,00DM kostete und bei den damaligen Objektivtest immer gut abschnitt (relativ zu den Originalobjektiven). Es hat mir über mehr als 20 Jahre sehr gute Dienste geleistet und gute Bilder gebracht.
Welches war jetzt das beste?
Sicher absolut gesehen das Leitz mit sagen wir 95% Abbildungsqualität, dann folgt das Minolta mit vielleicht 92% und zuletzt das Tokina mit 90%. Ein Unterschied ist auf den Bildern bestimmt nicht zu sehen (vielleicht mit Staviv, Spiegelvorauslösung und und und..). Und das Thema hat sich bis heute nicht verändert, es gibt immer noch gute und günstige Objektive (sicher nicht alle), aber auch die teuren sind in verschiedenen Tests nicht immer die besten, müssten es eigentlich aber sein (je nach Tester).

Was mir auch immer auffällt, von vielen, denen nur das teuerste gut genug ist, sieht man im Fotografenprofil keine Bilder, nur große und teure Ausrüstungen. (von mir kann man Bilder z.B. Bilder in der fotocommunity ansehen, nur damit man sieht, dass ich weiß von was ich rede).

Aber trotzdem finde ich das Forum meistens Ok, sonst würde ich es nicht über Jahre besuchen.

Gruß an alle.

Blitz Blank 07.11.2010 21:18

Zitat:

Zitat von Manni54 (Beitrag 1099849)
Was mir auch immer auffällt, von vielen, denen nur das teuerste gut genug ist, sieht man im Fotografenprofil keine Bilder, nur große und teure Ausrüstungen.

Das ist im blauen Forum noch viel schlimmer. Einigen Spezialisten wäre es unter ihrer Würde, an ihre a850/a900 etwas anders als CZ und/oder G zu setzen und (das ist jetzt der Punkt der mich stört) sie empfehlen dies nachdrücklich jedem andere Foren-Teilnehmer mit KB-Format Body.
Belege durch Bilder, also dem einzigen, das zählt, sieht man von denen dort regelmäßig nicht. Gut, braucht man selber nicht ernstnehmen, verunsichert aber manchen.

Um zum Ausgangspunkt zurückzukommen: ich denke, daß es gute und schlechte Fotografen gibt und ein gutes Bild, technische Spielereien und Notwendigkeiten ausgenommen am Fotografen und nicht an irgendwelchen Objektiven hängt.
Nur weil ein guter Fotograf mit meinem schlechtesten Objektiv sicher bessere Bilder machen kann als ich mit meinen besten verdirbt mir das als Hobbyist doch nicht die Freude an meinen guten Objektiven.

Frank

mrieglhofer 07.11.2010 21:27

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1099800)
moin, oder anders formuliert: schlecht :cool:

Ein Objektiv, welches selbst abgeblendet auf 8-11 (an APS-C .. KB) nicht verwendbar ist, verdient die Bezeichnung "Objektiv" nicht wirklich ;)

Meinte ich ja so. Leider sind die meisten Objektive im VF nur mit 8-11 und nicht offen verwendbar. Hochpreisige Ausnahmen bestätigen die Regel. Daher wäre es eben interessant, ob es sich um ein Objektiv handelt, dass bei bei 8-11 tadellos ist und damit für Architektur, Landschaft usw. sehr gut einsetzbar ist. Für Reportagen mit schlechtem Licht braucht ich ein Objektiv, dass offen scharf ist, wobei die Ränder noch brauchbar sein müssen. Eine Gruppe kann auch ganz schön flächig sein ;-)

Und da geht es jetzt auch nicht um Fotos usw.. Wenn ich eine Gruppe fotografiere und die am Rand stehenden Leute sind erkennbar unscharf, dann ist das Objektiv einfach dafür nicht brauchbar.

buerokratiehasser 07.11.2010 23:45

Nehmen wir doch mal ein Beispiel:

Tamron 24-135 mit Goldrand

Geht gebraucht mit ordentlicher Beschreibung für weit mehr als 100,- weg auf der Bucht.

Testberichte: "... ein bißchen abblenden und schon ist es scharf..." "f8"
Abblenden, ja? Von der unheimlichen Anfangslichtstärke?

Ich würde es ja gerne mal ausprobieren, um rauszukriegen, ob es sich um Montagsscherben handelt, oder ob der goldene Ring wirklich EUR 170,- wert ist...

Andere Vorteile sehe ich auch nicht. Das Ding ist schwer, soll langsam fokussieren, Macro 1:3,3 ist auch eher ein Scherz. Vollformat, OK, da ist es aber nicht alleine. Brennweitenbereich - gut, ja.


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