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Joshi_H 22.12.2009 15:43

Ich denke, Auslöser ist die Wegwerfgesellschaft. Beispiel: Vor kurzem habe ich bei einem Elektrodiscounter mit den Initialien M und M eine Mikrowelle für 69 Euro gekauft. Nach 3 Monaten war die kaputt und ich bin damit also hin zur Servicetheke. Der Servicemitarbeiter meinte nur: "Oh, unter 75 Euro geht bei uns direkt in den Müll, denn der Aufwand mit Versand und Reparatur ist am Ende teurer als ein neues Gerät." :shock::shock:

Ich glaube, dass sich durch die Verbilligung der Produkte und die steigenden Energie- und Lohnkosten (auch weltweit) dieses Problem verschärfen wird. Warum sollen die Hersteller noch Ersatzteile vorhalten für eine Reparatur, die am Ende genaus so teuer wird wie ein neues Produkt. Der Schwellwert für die Entscheidung "Reparatur oder Neu" wird weiter steigen und damit die Hemmschwelle wegzuwerfen weiter sinken.

Schlimm genug!

Grüße,

Jörg

pradi 22.12.2009 15:54

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 938947)
Ich denke, Auslöser ist die Wegwerfgesellschaft. Beispiel: Vor kurzem habe ich bei einem Elektrodiscounter mit den Initialien M und M eine Mikrowelle für 69 Euro gekauft. Nach 3 Monaten war die kaputt und ich bin damit also hin zur Servicetheke. Der Servicemitarbeiter meinte nur: "Oh, unter 75 Euro geht bei uns direkt in den Müll, denn der Aufwand mit Versand und Reparatur ist am Ende teurer als ein neues Gerät." :shock::shock:

Ich glaube, dass sich durch die Verbilligung der Produkte und die steigenden Energie- und Lohnkosten (auch weltweit) dieses Problem verschärfen wird. Warum sollen die Hersteller noch Ersatzteile vorhalten für eine Reparatur, die am Ende genaus so teuer wird wie ein neues Produkt. Der Schwellwert für die Entscheidung "Reparatur oder Neu" wird weiter steigen und damit die Hemmschwelle wegzuwerfen weiter sinken.

Schlimm genug!

Grüße,

Jörg

Da sind die Bei M+M ja noch gut dabei, bei uns auf Arbeit ist die Grenze bei 150€

Jens N. 22.12.2009 15:57

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 938947)
Ich denke, Auslöser ist die Wegwerfgesellschaft.

Auslöser ist "Geiz ist geil" - "Wegwerfgesellschaft" ist nur die Folge davon.

Es soll halt alles möglichst günstig sein und dann wundert man sich über Verarbeitungsmängel, immer kürzere Lebenszeiten von Produkten, kurze Produktzyklen usw. Von irgendwas müssen die Produzenten aber auch leben und so muß zwangsläufig an irgendwas gespart werden. Und speziell bei Objektiven ist das zuerst die Qualität der Fassungen, denn gute Bilder kann man prinzipiell auch mit Plastikobjektiven machen. Die große Frage ist halt, wie lange. Ich bin mir sicher, daß es in zwanzig Jahren nicht mehr so viele 50mm /1,8 SAM geben wird, wie es heute noch Minolta 50mm /1,7 gibt (oder sagen wir es wird sich niemand mehr so dafür interessieren), um noch ein Beispiel zu bemühen.

NitroTrinker 22.12.2009 16:03

Ich bekomme hier gerade nen kleinen Schock, Plasticklaufbuchsen und die nächste Besserung ist Messing? Es es dennen etwas zu teuer 2€ mehr für Kugellager auszugeben? Oo
Wären Objektive nicht so kompleziert würde ich selber welche einbauen :top:.
Und dann das mit den sich verschiebenden Linsen kann ich auch nicht nachvollziehen, im Modellbau hält man mit 4XM4 Schrauben 3PS im Zaun und die schaffen nicht mal ne 100g Linse in Position zuhalten?
Was geht den da ab?

Mir ist bewusst das es Verschleiß gibt und das nicht gerade wenig, aber dem kann man doch mit ein paar wenigen Tricks effektiv entgegen steuern (Kugellager,Schmierstoffe, andere Werkstoffe (selbstschmierende Getriebe)).

Das mit den Linsen wird denke ich etwas schwieriger zulösen, sollte aber mit den heutige Technicken und vor allem Objektivpreisen möglich sein.

Gruß Max

PS: Sehe ich da gerade etwas total falsch?

turboengine 22.12.2009 16:07

...aber Objektive lösen sich auf
 
Die Mechanik innen mag ein Problem sein, aber ich habe erlebt, dass sich meine Sigma-Objektive "aufgelöst" haben: Am 2.8/24 und an einem 3.5/18mm Objektiv löste sich der Kunstoff in Bajonettnähe auf. Beim 18er wurde die sog. "ZEN-Oberfläche" klebrig.

Eine Beschreibung des Phänomens gibt es hier:
http://www.danisch.de/blog/2007/07/2...osen-sich-auf/

Der Handgriff meiner Minolta 9xi hat das übrigens auch: Er klebt an der Bodenplatte der Kamera und zieht Fäden. Wie wenn man Kunstharz ohne Härter dazwischengeschmiert hätte.

Eine alte (80er Jahre) Sony-Videokamera eines Bekannten fühlt sich an wie ein Schokoladenosterhase in der Sauna: Man kann das Gehäuse mit den Fingern verformen und es zieht aauch Fäden.

Also aufgepasst: ganz so weit hergeholt ist das nicht von der Fotoscala. Mit der Langzeitstabilität von manchen Kunststoffen ist es nicht zum Besten bestellt. Vermutlich hat der Journalist was falsch aufgeschnappt und schreibt jetzt halt mal drauf los.

Jens N. 22.12.2009 16:10

Zitat:

Zitat von NitroTrinker (Beitrag 938958)
PS: Sehe ich da gerade etwas total falsch?

Nicht total falsch, nur ein bisschen oberflächlich ehrlich gesagt.

Jede Änderung für sich ist vielleicht nur eine Kleinigkeit, aber die Masse macht heutzutage des Geld und summiert kosten die Änderungen dann schon einiges mehr. Und das gerechnet auf ein paar tausend Exemplare ...

Auch Faktoren wie Gewicht und Größe spielen eine Rolle und plastik muß auch nicht immer nur billig sein, sondern es hat auch gewisse Vorteile. Wie auch immer, ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen: man muß das ganze Thema schon etwas differenzierter betrachten.

heldgop 22.12.2009 16:45

Zitat:

Zitat von NitroTrinker (Beitrag 938958)
Ich bekomme hier gerade nen kleinen Schock, Plasticklaufbuchsen und die nächste Besserung ist Messing? Es es dennen etwas zu teuer 2€ mehr für Kugellager auszugeben? Oo


ich glaube nicht das ein kugellager da wirkliche vorteile bringen würde. messinglager sind schon mehr als ausreichend, da wird ja ncihts so schnell bewegt das die reibung ein problem darstellt.

auserdem müsste man die komplette konstruktion ändern um platz zu haben für kugellager.


Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 938960)
Also aufgepasst: ganz so weit hergeholt ist das nicht von der Fotoscala. Mit der Langzeitstabilität von manchen Kunststoffen ist es nicht zum Besten bestellt. Vermutlich hat der Journalist was falsch aufgeschnappt und schreibt jetzt halt mal drauf los.


das ist aber gottseidank ein problem der vergangenheit, moderne hochleistungskunststoffe sind durchaus langzeitstabil.
aber ob manche hersteller lieber auf billigere und nicht ganz so stabile kunststoffe zurückgreifen sehen wir dann in 20 jahren:roll:

Itscha 22.12.2009 17:23

Zitat:

Zitat von heldgop (Beitrag 938973)
(...) sehen wir dann in 20 jahren:roll:

Das wird auch genau das Problem der ersten Plastik-Objektive sein: Keine Langzeiterfahrungen mit den neuen Werkstoffen.

Reloaded 22.12.2009 19:15

Anscheinend löst sich vieles aus den 80er/90ern auf, hatte mal eine elektronische Casio-Datenbank mit einem möchtegern-Leder-Finish (musste ganz edel ausgesehen haben), das Zeug klebt jetzt auch überall wo man es berührt oder auflegt, kann das noch gesund sein?!

Bei der Ofenrohrgeneration ist das einzig negative dieses weisse Zeug, dass sich bei den geriffelten Griffen/Ringen bildet... ist Sauerstoff so aggressiv?

heldgop 22.12.2009 19:30

bei deinem PVC kunstleder sind das wohl eher die weichmacher die sich verflüchtigen, bzw irgendwelche anderen zuätze die eine zersetzung verhindern sollten.


den ofenrohr riffelgummis wird aber wirklich der sauerstoff (bzw ozon) zu schaffen machen. normalerweise sind die ja nicht dauerhaft der sonne ausgestzt (uv)


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