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max78 12.11.2009 13:27

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 918921)
Ich denke kein Mensch sollte sich selbst das Leben nehmen, denn es gitb immer noch eine Chance auf Besserung/Linderung/gute Zukunft etc.....

Es gibt keinen Grund ein Leben zu beenden so lange geringste "Erfolgsaussichten" denkbar sind.

Aber wenn man solch starke Depressionen hat lebt man in einer anderen Welt.Da verliert man jeden Bezug zur Realität.Die sehen dann keine Möglichkeit sich "zu retten" oder zu helfen lassen.Die bekommen den Tunnelblick.Leben in einer Paralellwelt. "Erfolgsaussichten" sehen sie auch nicht weil sie sich ja nicht als Kranker sehen(im fortgeschrittenen Fall der Depression).
Und diese Geschichte geht ja weiter: 1Person mit starken Depressionen ergibt im Durchschnitt wieder (nur so eine Zahl) 5 Personen die "Ihr" Leben auch nicht mehr "normal" leben können.Weil diese eine Person zieht die anderen Familienmitglieder mit in den Depressionsalltag und somit brauchen diese auch wieder Psychiatrische Behandlung.Denn als normaler gesunder Mensch wird man mit solchen Depressiven Menschen nicht fertig.

steve.hatton 12.11.2009 13:35

Sicher ist jeder ein Einzelfall. Der Ratiopharm Chef hat zB bei seinem - ebenfalls via Bahn - Selbstmord sicher keine Sekunde über den Lokführer nachgedacht.
Ein nicht gerade zimperlicher, extrem erfolgreicher Unternehmer, der den "Verlust der Macht" nicht "verkraftet" und egoistisch eine praktische und einfache Art - ohne Rücksicht auf beteiligte Dritte - wählt. Das ist meines Erachtens Egoismus über den Tod hinaus.

yaku 14.11.2009 17:12

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 918938)
Sicher ist jeder ein Einzelfall. Der Ratiopharm Chef hat zB bei seinem - ebenfalls via Bahn - Selbstmord sicher keine Sekunde über den Lokführer nachgedacht.

Woher hast Du die Info?

hanito 14.11.2009 17:47

Und was ist wenn der Lokführer das alles nicht verarbeiten kann und darum auch depressiv wird. Nehmen dann auch so viele Menschen Anteil, kriegt der Mensch Hilfe? Das wird dann wohl niemand mehr interessieren. Wie immer heutzutage, der " Täter " bekommt mehr Aufmerksamkeit als das "Opfer", leider.

harumpel 14.11.2009 19:08

Zitat:

Zitat von hanito (Beitrag 919803)
Und was ist wenn der Lokführer das alles nicht verarbeiten kann und darum auch depressiv wird. Nehmen dann auch so viele Menschen Anteil, kriegt der Mensch Hilfe? Das wird dann wohl niemand mehr interessieren. Wie immer heutzutage, der " Täter " bekommt mehr Aufmerksamkeit als das "Opfer", leider.

Wie wahr. Bei uns sind alle Menschen zwar gleich, aber einige eben gleicher als andere. Sozialer Status, Bekanntheitsgrad und Religion entscheiden :flop:

yaku 14.11.2009 19:56

Zitat:

Zitat von harumpel (Beitrag 919832)
Wie wahr. Bei uns sind alle Menschen zwar gleich, aber einige eben gleicher als andere. Sozialer Status, Bekanntheitsgrad und Religion entscheiden :flop:

Ich gebe Dir recht, aber ist es leider nicht in diesem Fall das prominete Opfer Enke
das die Gesellschaft über das Tabu-Thema Depressionen nachdenken läßt. Auch erst die Todesfälle einiger prominenter Personen haben das Thema Aids aus der dunklen Ecke geholt.

Irmi 14.11.2009 20:05

Wo bleibt die Verhältnismäßigkeit? Heute in der Zeitung: Größte Trauerfeier seit Konrad Adenauer.

Wo waren diese Menschen alle, als um den Münchner Helden getrauert wurde? Er hat vermutlich die Kinder vor schwerem Schaden geschützt.

Es ist traurig und schlimm, wenn sich ein Mensch das Leben nimmt, weil er krank ist. Depression ist eine schlimme Krankheit und es ist schwer damit umzugehen.

Viele Menschen verfallen heute in Depressionen, die hervorgerufen werden durch Stress und Ärger am Arbeitsplatz, durch mobbing am Arbeitsplatz, sowohl von Kollegen und Chefetagen.
Hervorgerufen durch Angstzustände, Schicksalsschläge, andere Krankheiten etc.

Der DFB wünscht eine bessere pychologische Betreuung der Spieler, aber ich frage mich, wer betreut die vielen Arbeitnehmer in Deutschland?

Diesen Menschen fehlt oft die professionelle Hilfe, weil sie mit der normalen Versichertenkarte lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, um Termine zu bekommen. Erst wenn wirklich mit Suizid gedroht wird, geht es schneller.
Dies ist ein ganz schlimmer Misstand in Deutschland. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung. Selbst wenn man einen Pfarrer suchen will, wird es schon schwierig, jemanden zu finden, der sich mal Zeit nimmt.

Menschen wie Robert Enke sind dank ihrer gesicherten finanzziellen Situation in der Lage, sich professionelle Hilfe einzukaufen, was er ja wohl auch getan hat.

Manchem wird sein Selbstmord sicher zu denken geben, nämlich dass Geld nicht alles ist im Leben, es wäre gut, wenn sich die Gesellschaft das verinnerlichen würde.

Was aber auf keinen Fall vergessen werden darf, ist das unendliche Leid, was ein Selbstmord immer hinterlässt. Leid für die Angehörigen und in diesem Fall Leid für den Lokführer.

Es ist sicher richtig, dass die Medien über seinen Selbstmord berichten und die Öffentlichkeit hat auch einen Anspruch auf diese Nachricht, aber was im Moment in unseren Medien los ist, sprengt für mich jedenfalls den Rahmen. Das betrifft jetzt nicht nur diesen Fall. Auch hier ist die Gesellschaft gefragt, denn scheinbar hat sie einen unstillbaren Hunger nach Sensationsnachrichten.


Etwas nachdenklich, kritsischen von mir, hoffentlich nicht zu politisch und gesellschaftskritisch für unser Forum hier, einfach mal ein Denkanstoss.

Traumtraegerin 14.11.2009 20:58

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 919850)
...einfach mal ein Denkanstoss.

:top::top:
Danke

harumpel 14.11.2009 21:23

Zitat:

Zitat von yaku (Beitrag 919846)
Ich gebe Dir recht, aber ist es leider nicht in diesem Fall das prominete Opfer Enke
das die Gesellschaft über das Tabu-Thema Depressionen nachdenken läßt. Auch erst die Todesfälle einiger prominenter Personen haben das Thema Aids aus der dunklen Ecke geholt.

Zu Aids gibt es eine sehr aufschlussreiche Folge der Serie "South Park". Die Kinder suchten nach einem Heilmittel gegen Aids und fanden es bei Michael Jordan: Geld in rauen Mengen.

binbald 14.11.2009 21:44

Zitat:

Zitat von harumpel (Beitrag 919890)
Zu Aids gibt es eine sehr aufschlussreiche Folge der Serie "South Park". Die Kinder suchten nach einem Heilmittel gegen Aids und fanden es bei Michael Jordan: Geld in rauen Mengen.

Deswegen wurde der neue Impfstoff auch für Subtyp B (Europa und Nordamerika) entwickelt und nicht für A/C/D (Afrika).


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