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-   -   lohnt sich eine Graukarte??? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=38768)

Jan 30.05.2007 11:38

Nur noch ein Hinweis, es muss eine neutralgraue Karte sein, es gibt wohla uch karten, die nur zur Belichtungsmessung gescaht sind und nicht zum Weißabgleich. Die Kodak-Karte soll auch nicht wirklich grau sein. Vgl. z.B. Wikipedia zu Metamerie. Fotowand behauptet neutral graue Karten anzubieten, Whibal auch.

Die Karte zum reinen Weißabgleich muss nur genügend groß sein, dass sie im tatsächlichen Licht liegend den Bereich des Sensors abdekct, der für den Weißabgleich benutzt wird. Bei meiner A1 war das nur ein kleiner Punkt in der Mitte, meine D80 nutzt wohl den gesamten CCD.

Mir hat eigentlich immer ein ca. Kreditkartebgroßes Stück mit der A1 gereicht. Ich hatte neben dem Diffuror meines Olympus-Achromaten ein gleich großes Stück Graukarte liegen, in der Fototasche ist ein Stück, dass etwa Postkartengröße hat und ein Streifen 1x5 cm mit eingeritzem cm-Maßstab. Das Stück habe ich früher schon vorsichtshalber mit ins Bild genommen, wenn es um (analoge) Bilder für die Hausratversicherung o.ä. ging, zur Not kann man die Bilder dann Farbrichtig abziehen.

Tipp: Kauft eine große (z.B. Fotowand) Graukarte, die kann man prima teilen (für sich und andere, dann reduzieren sich die Kosten erheblich.

Eine Nachfrage zum Thema MIschlicht: Was macht der Weißabgleich? Nimmt der immer an, dass es sich um Licht eines schwarzer Körper einer bestimmten Temperatur handelt und justiert nur die Farbtemperatur? Ich vermute nein. Ich denke eher, die empfindlichkeit der drei Farbkanäle wird so verändert, dass sie beim Blick auf eine weiße Fläche / Graukarte gleiche Werte liefern. Damit würde in gewissen Grenzen auch Mischlicht erfasst. Schlimmer als Mischlicht könnte weißes Lciht einer Lichtquelle sein, deren Licht sich aus wenigen einzelnen Spektralfarben zusammensetzt (alte Neonröhren).

Grüße
Jan

baerlichkeit 30.05.2007 11:40

Ich stelle jetzt mal eine Frage, die mich schon die ganze Zeit nachdenken lässt (weil ich mich mit Graukarten nicht auskenne) :oops:

Wenn ich den Weißabgleich mit einer Graukarte optimieren will, mache ich das dann:
  1. Vorher. Also stelle ich die Kamera jedes mal neu ein per manuallem Weißabgleich?
  2. Nachher. Mache ich das Foto zweimal, einmal mit und einmal ohne Karte, und finde so den Weißabgleich durch "Klick" auf die Karte im ersten Foto, etwa in Lightroom?

Vielen Dank schon mal
Grüße Andreas

bleibert 30.05.2007 12:25

Zitat:

Zitat von baerlichkeit (Beitrag 498558)
Ich stelle jetzt mal eine Frage, die mich schon die ganze Zeit nachdenken lässt (weil ich mich mit Graukarten nicht auskenne) :oops:

Wenn ich den Weißabgleich mit einer Graukarte optimieren will, mache ich das dann:
  1. Vorher. Also stelle ich die Kamera jedes mal neu ein per manuallem Weißabgleich?
  2. Nachher. Mache ich das Foto zweimal, einmal mit und einmal ohne Karte, und finde so den Weißabgleich durch "Klick" auf die Karte im ersten Foto, etwa in Lightroom?

Wenn Du in JPEG speicherst, dann vorher, wenn Du Raw benutzt, dann kannst Du das auch hinterher machen.

Eine Graukarte dient zur Belichtungsmessung, und zwar als Ersatzmessung an Stelle einer Lichtmessung. Das ist insbesondere wichtig bei Motiven, die stark von der "normalen" Helligkeit abweichen, beispielsweise bei LowKey- oder HighKey-Aufnahmen, die also größtenteils aus dunklen (schwarzen) oder hellen (weißen) Motivteilen bestehen. So eine Situation führt regelmäßig zu Fehlbelichtungen, egal, ob analog oder digital - auch eine R9 kann das nicht "wissen".

Für den Weißabgleich kann eine Graukarte sehr nützlich sein, wenn im Motiv keine grauen Flächen vorkommen und/oder eine Farbe dominiert. Für Mischlichtsituationen ist sie eher nicht so brauchbar, da i.A. das Mischlicht aus zwei örtlich getrennten Lichtquellen stammt, und somit das Motiv unterschiedlich beleuchtet wird. Man kann also den WB entweder auf die eine oder die andere Lichtquelle einstellen, oder eben irgendwo dazwischen. Ich ziehe da immer die händische Methode vor, und such mir den WB raus, mit dem mir das Motiv am besten gefällt.

Für Reproduktionen ist eine Graukarte keine große Hilfe, dafür benötigt man eine richtige Farbkarte, mit der man die Aufnahme kalibrieren kann. Einfach nur den WB richtig einstellen, ist höchstens die halbe Miete.

WinSoft 30.05.2007 12:36

Zitat:

Zitat von LensView (Beitrag 498550)
Man bedenke dass für einen guten Weissabgleich tatsächlich eine mittelgraue Referenz nötig ist, keine weisse! Eine weisse Fläche ist meist so hell dass die Farbunterschiede zu gering sind oder mindestens eine der drei Grundfarben schon gesättigt ist und daher ein falscher Abgleich möglich ist (die hellen Teile des Bildes haben eine andere Farbverschiebung als die mittleren).

Das ist nicht richtig! Die explizit für den Weißabgleich vorgesehenen Weißabgleichskarten von seriösen Anbietern umfassen den gesamten sichtbaren Spektralbereich, optimal für den reinen Weißabgleich! Siehe faqs in Fotowand.de

EdwinDrix 30.05.2007 13:47

Hi,

ich habe nochmal versucht die Fotowand Website zu öffnen, gleiches Spiel wie Gestern. Das Shopfenster öffnet sich, läd eine Weile und schließt wieder. Ich habe im Browser Popups auf zulassen und auch eine Regel für die Firewall deffiniert. Da geht nichts.

Warum müssen Webdesigner manchmal so grauenhaft übertreiben??? Ich möchte nicht gerne wissen wieviele Kunden Fotowand durch diese beschi... Spielerei durch die Lappen gegangen sind.

Euer gefrusteter
Edwin.

WinSoft 30.05.2007 14:19

Zitat:

Zitat von EdwinDrix (Beitrag 498594)
ich habe nochmal versucht die Fotowand Website zu öffnen, gleiches Spiel wie Gestern. Das Shopfenster öffnet sich, läd eine Weile und schließt wieder. Ich habe im Browser Popups auf zulassen und auch eine Regel für die Firewall deffiniert. Da geht nichts.

Komisch! Ich hatte noch nie Probleme mit deren Webseite. Auch jetzt nicht.

Ich öffne nur mit den Microsoft-Kram, Windows XP Prof, der jüngste IE 7.0, T-DSL 16000, Kaspersky Internet Security 6.0, keine Probleme.

EdwinDrix 30.05.2007 14:39

Ich werde es nachher mal auf einem Mac bei meinem Kumpel versuchen. Mal sehen ob es da klappt.

Edwin

LensView 30.05.2007 14:51

Zitat:

Zitat von WinSoft (Beitrag 498576)
Das ist nicht richtig! Die explizit für den Weißabgleich vorgesehenen Weißabgleichskarten von seriösen Anbietern umfassen den gesamten sichtbaren Spektralbereich, optimal für den reinen Weißabgleich! Siehe faqs in Fotowand.de

Eigentlich wollte ich damit nur sagen dass man keine hell-weisse Fläche als Referenz nehmen kann. Wenn die von der Kamera erfassten RGB-Werte z.B. 253/254/255 sind, dann kann man daraus kaum einen genauen Weissabgleich herleiten. Eine dunklere (graue) Fläche im selben Bild hätte z.B. die Werte 130/135/170, was auf einen Blaustich hindeutet der in der hellen weissen Fläche praktisch nicht erkennbar wäre weil dort der blaue Kanal schon geclippt ist. Wers ganz genau nehmen will, der kann im PP auch Lichter, Schatten und Mitteltöne getrennt abgleichen. Aber das ist selten nötig oder sinnvoll.

Wild! 30.05.2007 17:52

Mal kurz was zum Weißabgleich:
Der Belichtungsmesser der Kamera belichtet auf ein durchschnittliches Neutralgrau.
Wenn man nun ein weißes Blatt Papier vor die Linse hält (formatfüllend), dann wird das Blatt nicht weiß abgelichtet, wie es ist, sondern soweit unterbelichtet, dass ein neutrales grau dabei herauskommt. Ist so ähnlich wie der Fotografieren einer weißen Wand in der Sonne, man muß eigentlich überbelichten, damit es wirklich weiß wird.
Was ist ein neutrales Grau?
Grau ist zunächst einmal jede Farbmischung, bei der alle drei Farbkanäle (RGB) den gleichen Wert aufweisen. Also z.B. 100/100/100. Ein ausgemitteltes neutrales Grau entspricht den Werten 127/127/127 (=255/2).

Die meisten (ich auch) ermitteln den Weißabgleich bei RAW's in der Regel nachträglich per Augenmaß und Geschmack. Wenn ich jetzt in einer bestimmten Lichtsituation auf einem Bild die Graukarte an einer Stelle mitfotografiere, die mir Bildwichtig erscheint und die ich auch farbrichtig haben möchte, dann habe ich sozusagen eine Referenz.
Natürlich sollte die Karte dabei nicht in den Lichtern oder Schatten sein, sondern in den "neutralen" Mitten...kommt aber auch immer darauf an, wo man mit der Belichtung hin will.
Egal, welches Lichtgewurschtel im Raum herrscht, ich muß nur mit der Pipette auf die Graukarte gehen und sehe sofort, wo ich hin muß. Z.B. 156/148/190 sagt mir, dass das Bild an dieser Stelle a) zu hell ist und b) einen Lila-Blau-Farbstich aufweist. Als erstes bringe ich jetzt die Farben automatisch oder manuell auf Gleichklang, und dann reduziere ich die Helligkeit, bis ich besagte 127/127/127 auf der Graukarte habe. Wenn das Grau auf dem Bild jetzt immer noch irgendwie farbig aussieht, dann wird es wieder mal Zeit, den Monitor zu kalibrieren.
Wie man sieht, ist also gerade für die JPG-Anhänger der nachträgliche Abgleich der Kameraautomatik mittels Graukarte und Farbreglern relativ einfach und sicher möglich.
Damit holt man natürlich nicht jede Falschfarbe aus einem Bild, aber die (für mich) bildwichtige Stelle oder Person gekomme ich sehr genau ausgefiltert. Wobei wir genau da währen, wo man die Graukarte zuerst brauchte: Im Labor, um Farbstiche auszufiltern.

Normalerweise funktioniert der automatische Weißabgleich der Alpha recht genau.
Woher ich das weis? Genau...ich hab es mit der Graukarte getestet ;). Meine ist übrigens von Nordfoto, aus Kunststoff und seit 20 Jahren unverwüstlich.

Liebe Grüße

Roland

Tobi. 30.05.2007 18:02

Zitat:

Zitat von LensView (Beitrag 498612)
Eigentlich wollte ich damit nur sagen dass man keine hell-weisse Fläche als Referenz nehmen kann.

...was deshalb einige RAW-Converter (vermutlich sogar alle) einfach nicht zulassen.

Tobi


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