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DerGoettinger 24.06.2024 13:13

Zitat:

Zitat von Dirk Segl (Beitrag 2308032)
Glaube ja, denn wenig Gewicht und kompakte Packmasse sind ja schön und gut, aber irgendwann steht das hinter Abbildungsleistung, Vignettierung, Gegenlichtverhalten, Lichtstärke, Bokeh, CA'S, toller AF-Funktionalität hinten an.

Das perfekte Objektiv gibt es nicht, sondern man muss sich zwischen Bildqualität, Gewicht & Größe und Lichtstärke entscheiden:
  • Will/brauch ich eine hohe Bildqualität bei möglichst geringem Gewicht und Größe haben, dann muss ich Lichtstärke opfern;
  • Will/brauch ich eine möglichst große Bildqualität mit möglichst viel Lichtstärke kombinieren, geht das nur zulasten von Gewicht & Größe
  • Will/brauch ich viel Lichtstärke bei möglichst kleinem Gewicht und kleiner Größe, werde ich zwingend Abstriche in der BIldqualtät hinnehmen müssen.
Jetzt kann man hingehen und jeden Bereich noch mal für sich unterteilen (z.B. Bildqualität in Schärfe, Bokeh, Vignetierung, Verzeichnung, sonstige Farbfehler) und hier das gleiche Spiel noch mal treiben, wird dort aber ähnliches erleben. Auch das ist ein Grund, warum "analoge" Linsen (also Linsen, die noch für Filmkameras entwickelt wurden), vermeindlich schlechter sind: sie mussten alles korrigieren, aber konnten eben nicht alles perfekt. "Digitale" Objektive der jüngeren Zeit scheren sich einen Sch*** um Vignetierung und Verzeichnung und überlassen das dem Objektivprofil. Das schafft natürlich mehr Konstruktionsressourcen, um z.B. die Schärfe zu optimieren. Wenn man die digitalen Korrekturen ausschaltet, siehts teilweise sch*** aus.

Ich frage mich allerdings, ob das tatsächlich notwendig ist. Ich erinner mich an das Video zum 70-200/2.8 Mk.II von Stephan Wiesner, in dem er in gewisser Weise schon davon schwärmte weil "noch schärfer, noch schneller, noch leichter" - aber dann sagte, er werde es sich nicht holen. Er habe das Mk.I, und er hätte mit dem nicht eine einzige Situation gehabt, in der er gedacht hätte "Mist, das Foto ist jetzt nicht gut geworden, weil das Mk.I nicht scharf/schnell/leicht genug ist." Insbesondere das Hinterherhecheln nach noch mehr Schärfe und noch mehr Schärfe verstört mich inzwischen mehr, als dass es mich froh macht.

DerGoettinger 24.06.2024 13:58

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2308053)
Weiß ich nicht, habe ja auch vielleicht gesagt.Für Makrofans wohl eher eine Option.Ich würde es mir kaufen.

Hm, ne, ich mache selbst viel mit Makro, und wenn ich mir ein höherbrennweitiges Makro wünschen würde, dann tatsächlich eher im Bereich 180 bis 200 mm.

weberhj 24.06.2024 15:29

Hallo,


ich decke den 135mm Bereich inzwischen mit dem Tamron 2.8 70-180 G2 ab. Das hat einen 1A Autofocus und praktisch 0 CAs, ist noch ziemlich kompakt, hat VC und 1:2 Macro noch dazu. Mit der Bildqualität an 61MP bin ich wirklich zufrieden. Es schlägt zumindest alle meine vintage 135mm Festbrennweiten klar.
Für mich war die Größe und das Gewicht ausschlaggebend gegenüber dem Sony 70-200 G2.


BG

DerGoettinger 24.06.2024 15:38

Zitat:

Zitat von weberhj (Beitrag 2308072)
ich decke den 135mm Bereich mit dem Tamron 2.8 70-180 G2 ab.

Also hast Du gar keine Festbrennweiten in dem Bereich?

DerGoettinger 24.06.2024 15:48

Zitat:

Zitat von Effjotter (Beitrag 2308004)
ich habe das MinAF 2.8/135 nicht mehr benutzt, seitdem ich das MinAF 2/100 habe.

Den Bildausschnitt, den ich mit dem 100er "zuviel" habe, kann ich ohne Qualitätsverlust wegschneiden. Die Linse ist nur geringfügig schwerer als das 135er, aber kaum größer und in der Bildqualität (besonders offen) liegen zwischen den beiden Objektiven Welten.

Beim nochmaligen Lesen ist mir aufgefallen, dass da viel Wahrheit drinsteckt. In gewisser Weise besteht vielleicht deshalb kein Bedarf an einem sehr kompakten 135/f2.8, weil es sich - auch dank immer besser werdender Sensoren - kaum von einem sehr kompakten 100/f2.8 oder 100/f2.0 unterscheiden würde. Mit den modernen Sensoren geht eine so hohe Auflösung einher, dass man wirklich ohne große Verluste beschneiden kann. Andererseits ist ein 135 für Portraits fast schon ziemlich lang und vor allem für den Bereich der Fotografie eine f2.8 vielleicht dann doch zu wenig :|

weberhj 24.06.2024 15:49

Zitat:

Zitat von DerGoettinger (Beitrag 2308073)
Also hast Du gar keine Festbrennweiten in dem Bereich?


Na ja nicht so ganz etwa 15 Stück, darunter auch das STF das natürlich aus anderen Gründen immer noch zum Einsatz kommt.
Aber ich hab auch ein EF f2 100mm am MC11 und das ist mir ohne VC,IS und OSS fast lieber als die 135iger.

DerGoettinger 24.06.2024 16:17

Zitat:

Zitat von weberhj (Beitrag 2308075)
Na ja nicht so ganz etwa 15 Stück, darunter auch das STF das natürlich aus anderen Gründen immer noch zum Einsatz kommt.
Aber ich hab auch ein EF f2 100mm am MC11 und das ist mir ohne VC,IS und OSS fast lieber als die 135iger.

Es ist als das, was ich in meinem Posting eben schon mal vermutet habe. Die 100/f2.8-Makros, die ja sehr verbreitet zu sein scheinen, sind einfach flexibler und die 35mm mehr bringen keinen entscheidenden Vorteil mehr. Und weil vermutlich viele schon ein 100er haben, gibt es wahrscheinlich einfach keinen Markt mehr für ein Objektiv wie das Minolta 135/f2.8 :(

XG1 24.06.2024 16:48

Ich habe das SAL135F18Z und arbeite damit schon recht wenig. Bedarf für ein "kompromissiges", aber dafür leichtes und kompaktes 135/2,8 hätte ich 0,0 - auch dann nicht, wenn ich das SAL135F18Z nicht schon hätte. Die kompromisslose Lichtstärke und Schärfe sind überhaupt erst das gewesen, was mich zum Denken an eine 135mm Festbrennweite gebracht haben.

Der Einsatz beschränkt sich also quasi auf Ersatz des SAL70400G2 in finsteren Umgebungen oder, wenn das letzte Zipfelchen Schärfe / Qualität gebraucht wird. Und dann vermisse ich doch immer mal wieder die Möglichkeit auf 400mm hochschieben zu können...

rainerstollwetter 24.06.2024 20:35

Für mich ist ein wesentlicher Unterschied die Fixirung auf eine Brennweite, also letztlich die Aufgabe eines Freiheitsgrades beim Fotografieren. Ich habe als Festbrennweiten die Zeiss-Batis Serie, daunter das Batis 2.8/135, zusätzlich das SEL 50mm/1.8 ZA und das Sigma 105mm/1.4.

Bei Portaits setze ich die Festberennweiten gerne ein. Aus das 135er Batis liefert hervorragende Ergebnisse, was auch andere User bestätigen, ich finde auch die Freistellung bei Offenblende ausreichend.

An APS-C liefert das Batis 2.8/135mm bestechende Bilder, mit viel weniger Gewicht als das 2.8/70-200Gm es kann.

Rainer


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