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@DANA,
Deine Beiträge heben sich ab von anderen Fotostories und Reportagen in diesem Forum. Sowohl in der Gestaltung der Texte, wie auch der Bilder ist die Handschrift einer Frau zu erkennen. Sehr charmant.... |
So, mittlerweile habe ich meinen ersten Tag auch fertig.
Heute war Jürgen der Chauffeur. Hat er gut gemacht, wie auch die anderen Tage die Woche über. Der ein oder andere Kratzer ist wohl, durch uns beide, dazu gekommen, aber nichts, was den Verleiher groß geärgert hat :) Und gut war's zudem, dass Jürgen an jenem Tag der Fahrer war, denn ich hatte ja schlauerweise mein Portemonnaie im Haus vergessen, inklusive Ausweis, Führerschein und Geld. Aussicht auf unseren Strand ![]() → Bild in der Galerie Immer wieder Ginster ![]() → Bild in der Galerie Der Kilclooney Dolmen aus der Entfernung ![]() → Bild in der Galerie Habe ich schon erwähnt, dass es viel Ginster zu sehen gab? ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Das Rennlamm mit der Startnummer 65 ![]() → Bild in der Galerie Das auf mittlerer Höhe links im Bild dürften wohl Muschelzuchten gewesen sein. ![]() → Bild in der Galerie Beeindruckend finde ich in Irland ja immer Folgendes. Man fährt auf diesen besseren Feldwegen (Single Track Roads, auf denen übrigens immer 80km/h erlaubt sind) und ist mit im Nirgendwo. Da denkt man, hier kann nichts mehr kommen, hier ist die Welt zu Ende. Dann biegt man um eine Ecke und dann steht da ein Haus. Oder eine ganze Siedlung. Am A... der Welt.:eek::crazy: ![]() → Bild in der Galerie Assaranca Waterfall ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Mit Glückspfahl ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Noch ein bißchen Landschaft ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie Und zum Abschluß nochmal der Hausstrand ![]() → Bild in der Galerie ![]() → Bild in der Galerie |
Sehr schöne Bilders, Tom! :top:
Dass ihr beim Wasserfall alle diesen Münzen-Pfahl gesehen (und fotografiert) habt :shock: Ich habe von dem rein gar nichts mitbekommen. Ich Blindfisch. |
Schön, ganz andere Eindrücke noch zu bekommen! :top:
Am besten gefällt mir das Bild, bei dem du die Muschelzuchten erwähnst! Das habe ich bei mir nämlich gelöscht, weil ich diese eine Licht-Sekunde vorne NICHT bekommen hatte. Ich gönne sie dir. :lol: (jedenfallseinkleinbisschenwobeigrummel... :mrgreen:) |
So, ich habe auch mal ein wenig an den Reglern von einigen Tag-1-Bildern herumgezupft :D
Schafmatt ![]() → Bild in der Galerie Assaranca-Waterfall mit Halblangzeitbelichtung. Ich habe ja völlig neues Equipment, da meine A99II das Opfer einer Eigentumsumverteilung geworden ist. Hier habe ich nun zum ersten Mal das 12-24 mit Filtereinschub ausprobiert. Und vor lauter Filtern habe ich dann wohl diesen Münzautomaten übersehen :cool: ![]() → Bild in der Galerie Dana im Auto, wenn sie mir mal nicht gerade die Tür auf den Hintern pfeffert :mrgreen: ![]() → Bild in der Galerie |
:lol:
Ok, also mein Kopf ist leicht deformiert, aber hey...ein wenig Schwund ist immer. Der Wasserfall ist wunderschön so. Genau richtig. Und das Schafmatt...hab nur ich das Kopfkino, dass da vorher zwei Schafe...und dann Steine...und so....? :lol: :oops: :lol: |
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Wie immer tolle Bilder und tolle Berichte :top:
Nachdem ich in Australien aus der Hotelbibliothek mal "Round Ireland with a Fridge" gelesen habe steht das auf meiner Reiseliste ganz weit oben und eure Berichte verstärken das sehr. Hans |
:top:
Tag 4, 18.4.2023 oder „Wie wir doch zu unserem Sunset kamen!“ Als ich die Treppe hinunterflitzte, war ich innerlich schon voller Vorfreude. Heute würden wir (= unser Auto und Toms Auto) abends nicht kochen oder Essen gehen, sondern uns etwas mitnehmen, um das Licht vollends zu genießen. Ich fand es immer immens blöd, dass man, außer im Winter, immer wählen musste zwischen „normal Abendessen“ ODER „Licht angucken“, denn das lag fein säuberlich kongruent übereinander, wenn man nicht erst um 22 Uhr essen wollte. Wir wollten ein wenig herumgondeln und dann zu den Slieve League Cliffs fahren, die, laut des Bauern am ersten Tag, noch viiieeel schöner waren als die Cliffs of Moher. Und DAS wollte was heißen, also waren wir neugierig. Unten angekommen, saß Tom da mit verzerrter Miene. „Nicht gut?“ Er schüttelte den Kopf. „Aber ich möchte doch so gerne mit zu den Klippen…“ Er schaute total traurig. Ich schlug ihm vor, einen Ruhe-Tag einzulegen und uns einfach gen Abend bei den Cliffs zu treffen. Jürgen würden wir wieder bei uns ins Auto packen. Da er nicht zu den Längsten zählte und zudem ein lustiger Zeitgenosse war (ist!), passte das schon und Tom konnte aufatmen. Schließlich wollte er niemandem den Urlaub vermiesen, aber ein wenig Selbstschutz ist schon angebracht, wenn so gar nix mehr geht. Zuerst war aber erst einmal Wäschewaschen angesagt. Eva hatte das netterweise Anfang der Woche eruiert, um die Wäsche ihrer ersten Woche und vor allem die Kinderwäsche mal durchzuwaschen und musste mit einigen Problemen im Hauskeller fertig werden. Dort war es dunkel und eng und dreckig, aber sie hielt sich tapfer und sagte uns zu, Teile unserer Wäsche gerade mit reinzustopfen. Diesmal war die Waschmaschine auch brav und tat alles, was man ihr auftrug, bzw in sie einprogrammierte. :D Anfangs gab es nämlich ein großes OUUUUHHHHHHHH, als Eva die theoretisch gewaschene Wäsche aus der Maschine holen wollte, mit Juno in den Keller ging und feststellen durfte, dass die Waschmaschine einmal durch den ganzen Raum gewandert war und nun mit dem Hinterteil zu ihnen in einer völlig anderen Ecke stand! Die Transportsicherungen waren nicht entfernt worden! Die Maschine war wohl komplett neu und die Lieferanten hatten vergessen, die Sicherungen rauszumachen, so dass die Maschine während der versuchten Waschung einmal quer durch die Luft geflogen zu sein schien. Meine Güte. Glücklicherweise lebte sie noch und hatte Spaß, unsere Wäsche im Schnelldurchlauf einmal durchzujagen. Als alles fertig war, hängte ich meine mitgebrachten Camping-Wäscheleinen auf. Das sind so Gummi-Leinen mit schon fixierten Klammern (damit man keine verliert). Wir hängten also einiges an Wäsche einfach raus in den Wind und einen Teil innen auf einen kleinen Wäscheständer und machten uns danach fertig. Tom versprach, die Wäsche dann reinzuholen, wenn der Trockenzustand einigermaßen erreicht war (und ab und an zu schauen, ob der Wind der Wäsche nicht an die Gurgel wollte!) Nachdem wir uns verpflegt und ich Jürgen aufgeklärt hatte, was ihn erwarten würde, fuhren wir los. Erst einmal sollte es nach „Anport“ gehen, zu den Port Cliffs (ja, heute war ein cliffträchtiger Tag!), wo wir ein wenig Zeit verbringen wollten, um dann in Ruhe Mittag zu essen und zu den anderen Cliffs weiter zu reisen. Die Obis wollten ebenfalls dorthin und fuhren schon mal los, wir ließen uns etwas mehr Zeit. Um nach Anport zu gelangen, musste man eine ganze Weile über Single Track Roads mitten durchs braune Nichts fahren. Und Single Tracks SIND Single Tracks. EIN Auto, mehr nicht. Wenn sich zwei begegnen, muss eine Seite zurück oder irgendwo in eine Gattereinfahrt hinein. Wenn sich zudem die Straße noch enorm hochschraubt, ist das nicht immer so gaaaaaanz angenehm für denjenigen/diejenige, der/die fährt. ;) Es war unglaublich eng und ich ließ mir Zeit. Das 80-Schild, das für die Iren bestimmt ist, bedeutet auch einfach nur, dass die Touristen es zu 80% ignorieren sollten, um zu überleben! Aber mittlerweile hatte ich Routine und es lief gut. Oben auf dem ersten Gipfel angekommen, war ein breiter Aussichtsplatz und ich hielt den Wagen an. ![]() → Bild in der Galerie Das war total schön da! Völlig ruhig, der Wind ging sanft (also für irische Verhältnisse, man blieb auf den Füßen) und die Sonne schien. Zwei Ecken weiter bremste ich hart: „Guckt mal!!“ Auf einer Weide standen ziemlich komische Schafe.
Nein, wie klasse! Die guckten uns auch völlig ungerührt an, wahrscheinlich waren sie diese Reaktion schon gewöhnt. Etwas zupfelte mich an der Jacke: ![]() → Bild in der Galerie „Määääh, wir sind hiiiier drüben…“ ;) Weiter ging die wilde Fahrt, immer wieder unterbrochen von kleinen Fotomomenten (das schwarze Auto auf einem der Bilder ist unser T-Cross, das silberne auf einem anderen Bild ist ein völlig unwichtiges, völlig fremdes, nicht beachtenswertes irgendwieanderes Auto).
Ich sah auf unsere Tank-Uhr: „Ui…Leute…wenn wir von diesem Punkt wieder wegfahren, ist unser nächstes Ziel eine Tankstelle!“ Die Nadel war schon recht weit unten und so völlig ohne Benzin wollte ich nicht so gerne im Nichts unterwegs sein. Die Truppe versprachs - und dann sahen wir das Meer von weitem! Benzin egal, jetzt waren wir ja erst mal da! ![]() → Bild in der Galerie Direkt unterhalb der Cliffs war ein kleiner Parkplatz, auf den wir gerade noch passten. Ich parkte uns ein und wir wappneten uns zum Loslaufen, als wir die Obis von oben herunterkommen sahen. Kerstin winkte uns heran und warnte uns vor: „Es ist SO schön da oben!! Nur Achtung, wenn ihr loslauft, da ist eine irre Matsche und die Steine, die man dann aushilfsweise nimmt, sind superglitschig, das ist nicht ohne!“ Ich schob natürlich sofort Angst, weil rutschig und glitschig nicht gerade meine liebsten Worte sind, aber ich wollte unbedingt da hinauf. Wir packten unser Zeug und begannen den Marsch. Klopfenden Herzens näherte ich mich der ersten Matschstelle, fand aber dann einen guten Weg hindurch. Puh, die erste Stelle gepackt. Weiter ging es…doch da war eigentlich ganz normaler Weg. Obi und Pelle kamen uns entgegen und ich fragte, wo denn diese gemeingefährliche Stelle sei, die Kerstin meinte. „Na, da unten!“ Ich schaute zurück. Ich hatte das nicht so schlimm empfunden, aber für Kerstin, die sich vor einer Weile auch in Irland einen fiesen Knöchelbruch mit dreimonatigen Problemen zugezogen hatte, war das sicher auch einfach mit mehr Alarmglocken verbunden gewesen. Voller Erleichterung wanderte ich weiter. Wo hatten die eigentlich Stefan gelassen? War er noch da oben? Die Männer waren nämlich etwas später am Runterwandern, weil sie weiter nach oben gewandert waren als Kerstin. Nee, er war nicht dabei. Hä? Ich wanderte weiter hoch und sah mich um. Da entdeckte ich einen kleinen Punkt neben dem Parkplatz! Anscheinend war er nicht mit hochgeklettert, sondern lieber im Uferbereich geblieben (von dort hatte man auch einen schönen Blick). Das heißt, wir hatten recht nah an ihm geparkt und er hatte nicht mal PIEP gesagt. :lol: Sowas. Ich hatte sogar in die Richtung geguckt, aber irgendwie nicht HIN. Ich kletterte recht schnell den Weg hinauf und freute mich, dass es trotz dieser langen Zeit der Bewegungslosigkeit durch die verschiedenen OPs seit Anfang des Jahres so gut ging. Es tat SO gut, sich zu bewegen, diese frische Luft zu atmen und vor allem: nicht andauernd dieses Rauschen der nahen Autobahnen zu hören! Das ist echt was, das mich hier daheim fertig macht. Man hört das Rauschen IMMER. So weit weg kann man hier im Ballungsgebiet gar nicht sein, dass man nichts mehr hört. Das belastet mich stark. Hier an der Küste, war nur das Meeresrauschen zu hören, ein Möwenschrei…und sonst nix. Die Sonne wärmte, auch wenn es sehr windig war und ich genoss die Szenerie in vollen Zügen.
Jürgen wanderte weiter hoch: ![]() → Bild in der Galerie Da hatte ich dann doch Angst, das dann kräftetechnisch nicht zu packen und blieb auf „halber Höhe“. Kerstin hatte uns noch gesagt, dass es hier irgendwo schöne bunte Steine geben solle, man sieht sie auf dem einen Übersichtsbild oben drüber auch ganz gut. Ich machte noch ein paar Detailaufnahmen von den verschiedenen Formationen. Total hübsch!
Ich rannte immer hin und her zwischen den einzelnen Points und war total begeistert. An einer Stelle war ein richtiges Felsenloch zu sehen, in dem man das Wasser tosen sah. Natürlich als ICH eine Weile wartete, dass das Wasser nochmals so hoch spritzte, dachte es nicht daran. Das ist das „Tosendste“, das ich hinbekommen habe. :lol: ![]() → Bild in der Galerie Ein kleines Boot kam in die Bucht und legte an. Durchaus eine schwierige Anlegestelle, man musste einigermaßen sportlich sein. :D ![]() → Bild in der Galerie Dieses Bild hier habe ich „die alten Römer“ genannt…erkennt ihr sie? ![]() → Bild in der Galerie Vera und Dominik signalisierten mir, schon mal den Abstieg zu beginnen, ich wollte zuerst noch einen Moment bleiben, bis mir einfiel, dass ich ja noch unten einen kleinen Bach mit ein paar Wasserschnellen mit graufiltern wollte, also stiefelte ich den beiden zufrieden hinterher. Wieder unten angekommen, fand ich „Schätze“ im Wasser!
Ich finde, das sieht fast aus, als würde da unten eine andere Welt sein…und dem Licht nach zu urteilen, war jemand daheim! =) (Und dem Zeug auf dem Wasserspiegel nach zu urteilen, wars ein Friseur!) Ich machte vom Umfeld und dem Bach noch ein paar Aufnahmen:
Dem lieben Dominik war ich sehr dankbar, denn er versorgte mich die Woche mit einem tollen Sonnen-Öl (keine Milch!!). Wäre hier oben der Wind nicht gewesen, hätten wir vor Hitze echt Wasser gelassen! Die war SO intensiv schon…und durch das Öl holte ich mir keinen Sonnenbrand. =) Apropos Wasser gelassen: in dieser ganzen „Nichts-Umgebung“ war natürlich keine Toilette. Also musste frau sich halt was suchen und PROVISORISCH gehen, um nicht irgendwann in Not zu geraten. Vera und ich guckten uns verschiedene Stellen aus, die nicht einsehbar waren…WENN nicht gerade ein Jürgen sich fototechnisch unten am Ufer ausbreiten würde! „Ähm…Jürgen…?“ „Jaaaaaaaaaaa?“ „Wir müssen hier mal…was GANZ Wichtiges fotografieren!“ „Echt?? Was denn?“ Er schaute interessiert auf. „Also…was ganz Besonderes, das NUR Frauen fotografieren dürfen…“ „???“ „Also…WO NUR FRAUEN sein dürfen und KEIN MANN!!“ Jürgen musste seinen Groschen erst gießen, prägen, auskühlen lassen, bevor er fiel, aber DANN grinste er breit und machte Platz. Dominik gab uns noch den guten Rat, nicht LUV, sondern LEE zu „fotografieren“ und erntete vernichtende Blicke. Als wir zurück kamen von unseren Verstecken, meinte er dann noch: „Ich hab auch vorhin schon die Pferde gefüttert.“ „Was?? Wo sind Pferde??“ Dominik sah mich lang an. Jetzt musste ICH erst meinen Groschen gießen, prägen und auskühlen lassen, bevor er fiel, aber dann grinste ich breit: „Eher TRÄNKEN, oder?“ „Stimmt, eher tränken.“, er grinste. Und dann gab es für jeden ein wenig Desinfizier-Gel, einen Keks oder Riegel und wir fuhren die Strecke zurück. Also…eigentlich. Da hatte jemand aber zuerst mal etwas dagegen. ![]() → Bild in der Galerie Es stand da und guckte. Wir standen mit dem Auto davor und guckten genauso Es legte den Kopf etwas schief. Wir standen mit dem Auto davor und guckten genauso. Es begann in aller Ruhe den Mittelstreifen abzugrasen. Wir standen mit dem Auto davor und …taten das dann doch nicht genauso. ABER wir wollten vorbei. Das Schaf wollte das nicht. Ich wartete nur drauf, dass es uns Diplom und Doktortitel im ImWegRumstehen zeigte. Bevor dieses Viech nun gewann und wir hier übernachten mussten, stieg Jürgen aus und ging auf das Schaf zu, das dann aber selbständig zur Seite ging, bevor Jürgen in die Nähe kam, um sich nicht die Blöße zu geben, vertrieben zu werden. So konnte es dann doch weitergehen! Vera hatte eine Tankstelle eingegeben und navigierte uns. Zusätzlich hatte sie eine Alternativ-Strecke eingegeben, die nicht länger war, aber uns einfach anderes zeigte. Nett! Von der Strecke habe ich jetzt nur ein Bild, weil mal zufällig ZWEI Spuren auf der Straße waren! Das musste ich dokumentieren. ;) ![]() → Bild in der Galerie Die Tanknadel machte mir langsam Sorgen. „Wie weit noch?“ „Nur noch ein paar Kilometer!“ Ok, das schafften wir, ich entspannte mich. Als wir nach vielen Kurven und einem weiter eingebüßten Tank-Strich in den Ort einfuhren, war ich schon echt froh, als wir ENDLICH die Tanksäulen erkannten. Puh… Dann sahen wir den hingeklebten Zettel an der einen Säule. „OUT OF PETROL“ NEIN…das konnte doch nicht wahr sein! Welche Tanke ist denn „leer“??? Die andere Säule war nicht leer, hatte aber nur Diesel. Na SUPER. Also, nicht super, sondern Diesel, aber…also ihr versteht schon. Dominik ging in die Tankstelle hinein, um sich Rat zu holen und kam mit der Info wieder, wir sollten einfach der Straße nach, über den Berg und wieder runter fahren und da sei die nächste. Vera hatte zudem das Navi wieder befragt. „Das nächste Mal rufen wir vorher an: ‚haben Sie Benzin da?“ schüttelte Dominik den Kopf. „Und vielleicht reservieren wir dann gleich ein paar Liter!“ Wir rollten lachend vom Platz und fuhren wie beschrieben der Straße nach. An einer Stelle sagte Vera: „Jetzt links!“ Ich war überfordert, denn die Dame hatte gesagt „auf der Straße bleiben“, bog aber brav links ab. „Wo soll denn deine Tanke sein?“ „Das sind…“, Vera schaute aufs Navi: „Noch 13 km.“ „NEEE!“ Ich bremste ruckartig, das war für mich einfach gerade zu viel. :lol: Ich wendete den Wagen und meldete an, der hier Eingeborenen zu folgen. Das war auch gut, denn nach dem Berg kam eine Tankstelle. Miniklein, an einem kleinen Laden dran, ich hätte sie nichtmal gesehen, aber die Anderen hatten gute Augen und lotsten mich hin. Dominik tankte den Wagen voll und ich merkte, wie mir eine Last abfiel. Ich hatte uns schon mit leerem Tank irgendwo stehen sehen. Auf den Schreck hin gingen wir erst einmal in Ruhe Mittagessen (ok, es war schon ETWAS später, so kurz vor fünf) in „Kitchen Kelly“ Wir rätselten lange, was „melt“ bedeutete, was bei der Hälfte der Gerichte dabei stand. Jürgen nahm einfach mal ein „melt“-Gericht. Es hieß einfach nur „überbacken“. :D Das Essen war gut, die Soup of the day lecker und die dazu bestellten Knobi-Kartöffelchen ein Träumchen, an dem alle teilhaben durften. So langsam sollten wir uns dann auch zu den Cliffs aufmachen, die in der Nähe lagen – und da der Weg ja das Ziel war, war es sicher besser, etwas mehr Zeit dafür einzuplanen. ;) Und genau so passierte es auch. Wir kamen an einem Parkplatz vorbei, an dem ein niedlicher Kaffeewagen stand (ich hoffe SO sehr, den hat jemand fotografiert, ich hab das tatsächlich nicht gemacht, ich Dummes!) – und da Vera gerne mal einen Kaffee zu sich nahm, bremste ich und fuhr auf den Parkplatz. Und DAS lohnte sich, denn neben dem Parkplatz floss ein total illustres Gewässer, an dem Dominik und ich wieder mit viel Elan unserem Hobby Graufiltern nachkommen konnten! =) Vera holte sich erst mal einen Kaffee (den letzten, wie wir dann feststellten, da das süße Gefährt nach ihrem Einkauf die Klappe schloss) und brachte mir ein kleines Stück leckeren Irgendwas-Kuchen mit Schokolade mit, weil ich vorher rumgebettelt hatte, dass sie mir was mit Schoki mitbringen möge. :D Der war lecker, ich teilte ihn mit ihr und kletterte dann, genüsslich kauend, zum Bach hinunter. Das machte großen Spaß, ich kletterte sogar über die Felsen in die Mitte des Gewässers, das hätte ich mich früher nie getraut, aber die Irland- und Schottlandbesuche härten dann doch ab. :D
Als ich vom Bach-Knipsen genug hatte, ging ich an den Anderen vorbei, die alle mit Tele und allem, was sie hatten, in den Bach knipsten und packte schon mal alles ins Auto, denn wir waren schon eeetwas spät dran und Tom wartete schon am Cliff-Parkplatz auf uns. Als wir weiterfuhren, hörte ich plötzlich immer nur „Vögelchen“ und „der Vogel hatte….“, und so weiter! Hä, Vogel?? Da hatten die ein süßes Vögelchen gesehen und DAS war das, was sie die ganze Zeit ablichteten! Nicht das Wasser, nicht die Gegend! Ich knurrte herum, denn ich fand das gaaaar nicht nett, dass sie nichts gesagt hatten, ich hole immer (!) alle dazu, wenn ich ein schönes Motiv gefunden habe und war für einen Moment schmollig. ;) Aber das legt sich bei mir ja immer schnell wieder und als wir an den Cliffs ankamen, freute ich mich schon wieder an der tollen Aussicht! Das legte sich in dem Moment, als ich die Autotür aufmachte! BOAH!! Der Wind haute einem die Tür sofort wieder an die Birne, schon das Aussteigen war schwierig und ich zog erst einmal vier Schichten übereinander an, Mütze und Schal und erst dann traute ich mich wieder hinaus. Keine Ahnung, warum es heißt „zieht wie Hechtsuppe“, aber hier hatte man sicher einige Hechte opfern müssen, um SO einen Zug hinzukriegen! Man konnte sich schräg in den Wind stellen, ohne umzukippen! Puh, das würde ein ziemliches Opfer werden. Allerdings machte der Aufstieg zu Punkten, von denen man besser gucken konnte, die Kälte wett, denn es war durchaus anstrengend, da hochzulaufen. Aber die Aussicht belohnte!
Leider war es sehr dunstig, da musste ich einiges an Bearbeitungskönnen aufwarten, um das weitestgehend ordentlich zu kriegen Vera und ich hatten uns einen schönen View-Point gesucht, Tom war weiter unten geblieben und Dominik und Jürgen gingen bis ganz oben. ![]() → Bild in der Galerie Ich stellte fest, dass auch andere Touristen das ImWegRumstehen perfekt beherrschten und nachdem ich eine ganze Weile gewartet hatte, sprach ich sie auf Englisch an, ob sie sich mal kurz ducken könnten, damit ich… „Oh, so sorry!!!“, die beiden verschwanden unter einem kleinen Vorsprung und ich wusste, sie duckten sich wirklich da hinein. Ich knipste und schrie „OK!!!!“, aber die beiden tauchten eine Minute lang nicht mehr auf. :lol: Wer weiß, wofür diese Enge da unten dann gerade gut war. ;) „Warum redest du denn Englisch mit denen, die sind doch deutsch?“ Vera hatte anscheinend schon ein, zwei Worte der Unterhaltung aufgeschnappt und als die beiden später an mir vorbei liefen, mich Deutsch reden hörten und TSCHÜSS sagten, war’s klar. :D Es windete SO dermaßen, dass ich Vera meine Mütze lieh, mit der sie herzallersüßest aussah (hihi) und mir die Kapuze tief ins Gesicht zog. Zudem hatte ich dauernd Angst, dass mein Stativ das nicht aushielt und mit der Kamera den Abhang hinunterkrachte, so dass ich es ab und an ins Gras legte. Allerdings hatte es so wenig Angriffsfläche, dass nichts passierte. Ich setzte mich auf einen Vorsprung, netterweise schön weich, weil Vera solche kleinen Thermo-Sitzkissen dabei hatte. Vera hat ja grundsätzlich immer ALLES dabei, wirklich. Man brauchte ne Stichsäge, Vera. Man brauchte danach nen kompletten Verbandskasten, Vera. Fleckenlöser, Vera. Schraubenzieher, Vera. Sparschäler, Vera. Ein scharfes Küchenmesser, Vera. Einen Dosenöffner, Vera. Ich war ziemlich enttäuscht, als sie bei „Citruspresse“ und „Entsafter“ verneinte, hätte dafür allerdings Kaffeefilter kriegen können. Hatte sie auch mit. Aber ICH hatte die Wäscheleinen dabei und SIE nicht. SO. :D Auf jeden Fall saß ich fidel auf meinem kleinen Kisschen und fotografierte ein MINIbäumchen! ![]() → Bild in der Galerie SO süß!! Da gab es auch noch ein Miniwäldchen! ![]() → Bild in der Galerie Gerade mal acht Zentimeter maßen diese kleinen Pflanzen, die aussahen, als hätte man sich in einen kleinen Feen-Wald verirrt. Zu niedlich. Die Sonne kam immer tiefer und das Licht wurde immer schöner, aber der Dunst hing wie ein fester Schleier im Geschehen drin.
Somit beschlossen wir, den Sonnenuntergang woanders zu bewundern, wenn möglich und auch Dominik und Jürgen kamen gerade wieder hinuntergewandert und waren von der Idee angetan, den Ort doch nochmals zu wechseln. Aber wohin? Tom wollte heim, so blieb Jürgen bei uns im Auto und wir fuhren los. „Wollt ihr vielleicht zu ‚meinem Strand‘ mitkommen?“ Sie wollten. Allerdings war das leicht gesagt. Wie um Himmels Willen sollte ich diesen Weg wiederfinden?? Und das auch noch von der anderen Seite??? Daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich war ja total kopflos herumgefahren und hatte zufällig diese Stelle gefunden. Vera startete ihr Google Maps und zog es groß: „Hm…also…in der Nähe unseres Hauses gibt es nichts…und weiter weg nur EINEN einzigen Weg, der bis zum Strand hin eingezeichnet ist…da gibt’s echt nur den.“ In diesem Moment spürte ich eine SO starke Dankbarkeit, dass ich tatsächlich einen Tag vorher aus Zufall diesen Weg gewählt hatte. Einen von unzähligen! Und genau den, der passte. Da hatte ich wohl einen guten Aufpasser von oben gehabt, der mein Bedürfnis gut beschenkt hatte. =) Vera gab den Punkt ein und ich raste los. Tatsächlich fast so wie die Iren fahren, weil wir gegen die Zeit fuhren! Die Sonne kam immer tiefer und tiefer und wir mussten noch durch SO viel Berg- und Hügellandschaft fahren, bis wir überhaupt in der Nähe von daheim waren! Die Navi-Ankunftszeit zeigte im Prinzip genau den Sonnenuntergang an, ich MUSSTE noch etwas Zeit rausholen! Das Auto legte sich das ein und andere Mal etwas mehr in die Kurve, doch dann bogen wir endlich in den besagten Weg ein, den ich auch gleich wiedererkannte. Ich fuhr wie eine gesenkte S….uperwoman und als wir ankamen und wie geölt aus dem Auto sprangen, erwischten wir die Sonne wirklich gerade noch, wie sie malerisch genau in der Mitte der Bucht unterging! ![]() → Bild in der Galerie Alles war leicht euphorisch und wir sahen knipsend der Sonne beim Untergehen zu.
Und als wäre das noch nicht genug, gab es noch einen Bonus drauf, in Form von ein paar auffliegenden Vögelchen: ![]() → Bild in der Galerie Wir standen da, total beseelt und begeistert und freuten uns, noch so einen wunderbaren Abschluss gefunden zu haben. Dominik bedankte sich bei mir und Vera, wir seien gerade ein gutes Team gewesen. Japp, sind wir immer noch ab und an. ;) „Ähm…Leute…wir haben immer noch das ESSEN im Auto…“ Ochnee, stimmt!! Wir hatten vor lauter lauter und weil wir so spät erst Mittag gegessen hatten, an das Essen kaum mehr gedacht! So fuhren wir nach Hause und, während die Anderen alle im Pub Essen waren, häuften wir unsere Sandwiches und Restnudeln vom Vortag auf den Tisch und vesperten in aller Ruhe. :D :D Später saßen wir dann zusammen, tranken noch etwas, quatschten und dann entspann sich irgendwie das Thema, dass wir auch mal woanders zusammen hinfahren könnten. zB die Toskana. Sofort wurden alle möglichen Apps ausgepackt (denn alle außer Dominik hatten ja App-Papier dabei), es wurden Häuser gesucht, geteilt, wir schwelgten. Lustig, wenn plötzlich in Irland Italien zum Thema wird… Kerstin hätte dann sagen können: „Ist ja egal, fängt beides mit I an!“ Und wir alle hätten natürlich gewusst, dass Kerstin völlig Recht gehabt hätte. ![]() → Bild in der Galerie |
Hachja, schön.
Die Aussicht vom ersten Rastplatz ist toll. Und die Langhalsschafe sowie das Bild vom Unterwasserfrisör. Und natürlich die Cliffs. Schade, dass es später so diesig wurde. |
Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:04 Uhr. |